20 Jahre Forschungsschiff "Deneb"

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25.11.2014 15:50
Kategorie: News

Auf der Suche nach der perfekten 'Landkarte' des Meeresbodens.

Das was heute kaum noch ein PKW zu leisten vermag schaffte die „DENEB“, das Vermessungs-, Wracksuch- und Forschungsschiff des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH): Mehr als 460.000 Kilometer – diese gewaltige Strecke legte das genau heute vor 20 Jahren in Dienst gestellte Forschungsschiff „DENEB“ mit seinen zwei Vermessungsbooten seit 1994 in den küstennahen Gebieten der Nord- und Ostsee zurück.


Sie ist ein jung gebliebener Oldtimer in der aus insgesamt fünf Schiffen bestehenden Flotte des BSH. „Dank unserer Flotte können wir unsere Aufgaben bei der Durchführung internationaler Übereinkommen erfüllen – für den Schutz der Meere und der Sicherheit des Seeverkehrs“ sagte die Präsidentin des BSH, Monika Breuch-Moritz anlässlich dieses besonderen Jubiläums.

Zu den Aufgaben der „DENEB“ gehören vor allem die Wracksuche und Seevermessung in den deutschen Küstengewässern in Nord- und Ostsee, um präzise und aktuelle Daten für Seekarten, Sportbootkarten und weitere nautischen Publikationen des BSH zu liefern. An Bord werden die Daten geprüft und im BSH an Land zu topographischen Karten des Seegrundes verarbeitet – als Grundlage der späteren Seekarten. Darüber hinaus werden regelmäßig meereskundliche und nautisch-technische Untersuchungen in der Nordsee und westlichen Ostsee durchgeführt.

Seit Indienststellung der „DENEB“ fand ihre Besatzung mit Messgeräten wie dem Side-Scan-Sonar und dem Objektsuchsonar 312 bis dahin unbekannte Unterwasserhindernisse und Wracks, darunter auch zwei Kleinst-U-Boote. 585 bekannte Wracks wurden auf Veränderungen kontrolliert, darunter auch die 1993 östlich von Rügen gesunkene polnische Fähre „Jan Heweliusz“. Zusätzlich zu den regelmäßigen Vermessungsfahrten dienten 131 Fahrten der „DENEB“ meereskundlichen Untersuchungen und Baumusterprüfungen.

In diesem Jahr vermisst die Besatzung der „DENEB“ die Kieler Förde, den Hauptverkehrsweg der Kieler Bucht sowie Teile der Oderbank mit einem modernen Fächerecholot. Mit den aufgezeichneten Daten kann ein flächendeckendes 3D-Geländemodell berechnet werden, das für viele Fragestellungen des Schutzes und Nutzung dieser Seegebiete eine wichtige Datengrundlage liefert. Die „DENEB“ ist Schwesterschiff der 1987 und 1990 bei der Kröger-Werft in Rendsburg gebauten Schiffe „ATAIR“ und „WEGA“.
Die DENEB mit Heimathafen Rostock bietet mit ihren 52,05 Metern Länge und 11,04 Metern Breite Unterkunft für 16 Männer und Frauen der Stammbesatzung und sieben Wissenschaftler/Techniker. Dabei ist sie bei 3,45 Meter Tiefgang bis zu 11,3 Knoten schnell. Die „DENEB“ ist nach dem hellsten Stern im Sternbild Schwan benannt. Er bildet zusammen mit Wega und „Atair das Sommerdreieck.

Das BSH ist Partner für Seeschifffahrt, Umweltschutz und Meeresnutzung, der Seeschifffahrt und maritime Wirtschaft unterstützt, Sicherheit und Umweltschutz stärkt, nachhaltige Meeresnutzung fördert, Kontinuität von Messungen gewährleistet und über den Zustand von Nord- und Ostsee kompetent Auskunft gibt.
Das BSH mit Dienstsitz in Hamburg und Rostock ist eine Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. (hap/BSH)

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www.bsh.de