Asien führt Umweltverschmutzung der Ozeane an

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02.11.2015 07:38
Kategorie: News

Fünf Länder verursachen 60 Prozent der Plastikverschmutzung der Ozeane

Plastikverschmutzung der Meere, © Kanyarat Kosavisutte Green Fins Association, Marine Photobank
Plastikverschmutzung der Meere, © Kanyarat Kosavisutte, Green Fins Association, Marine Photobank

Rund acht Millionen Tonnen Kunststoff-Müll landen jährlich in den Ozeanen der Welt. Laut einer neuen Studie stammt die Mehrheit dieser Abfälle aus nur fünf Ländern: China, Indonesien, die Philippinen, Thailand und Vietnam.

Wie es scheint, sind diese fünf Länder für bis zu 60 Prozent des Plastikmülls im Meer verantwortlich. Davon geht die Studie "Stemming the Tide" aus, die am 30. September 2015 von der Umweltorganisation Ocean Conservancy in Zusammenarbeit mit McKinsey veröffentlicht wurde.

Warum kommt der Plastikmüll gerade aus diesen asiatischen Ländern? Die Studie stellt einen Zusammenhang zwischen dem wirtschaftlichen Aufschwung dieser Schwellenländer mit der Verschmutzung her: Mit dem wirtschaftlichen Wachstum einher geht eine stetig zunehmende Verwendung und Produktion von Kunststoff und kunststoffintensiven Gütern. Gleichzeitig verfügen diese Länder noch nicht über die notwendigen Infrastrukturen im Müll- und Entsorgungsmanagement.

Die Studie prognostiziert einen Anstieg des Kunststoffverbrauchs in Asien um 80 Prozent auf über 200 Millionen Tonnen bis zum Jahr 2025, wenn nichts unternommen werde, die Abfälle ordnungsgemäß zu entsorgen. Im Meer käme dann eine Tonne Plastik auf drei Tonnen Fisch …


Daher, so die Studie, sollten sich die Bemühungen zur Säuberung der Ozeane von Plastikabfällen zunächst auf den asiatischen Raum konzentrieren. Durch Maßnahmen in den genannten Ländern könnte sich die globale Plastikmüll-Verschmutzung um etwa 45 Prozent in den nächsten zehn Jahren reduzieren.

Zur gezielten Reduzierung der Müllmengen in den fünf Ländern benennt die Studie folgende wirkungsvolle Maßnahmen: Einsammeln des Plastikmülls,  Schließung von Leckstellen in Sammeleinrichtungen, Vergasung (Umwandlung in Treibstoff) und Mülltrennung.

"Diese Studie beschreibt einen Weg, der erhebliche Vorteile für die Gemeinden mit sich bringen kann, der Erhaltung der biologischen Produktivität des Ozeans dient und die Risiken für die Industrie reduzieren hilft. Selbstverständlich könnte eine Ausweitung dieser Maßnahmen auf andere Länder einen weiteren, größeren Einfluss auf das globale Müll-Problem haben.", so der Bericht.

Weitere Informationen: www.oceanconservancy.org/our-work/marine-debris/