Bakschisch, Bakschisch, Bakschisch, tätärä ...

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06.12.2012 13:13
Kategorie: News
Der Korruptionsbericht von Transparency International hat viel Staub aufgewirbelt.

Wer gut schmiert, der gut fährt ist eine alte Autofahrerweisheit, die vor allem auch in den Lieblingsdestinationen deutscher Taucher gilt. Mit etwas anderem Schwerpunkt, wie die Korruptionsliste belegt. Wir sind hier mal tiefer eingetaucht und haben untersucht an welchen internationalen Topspots besonders gut geschmiert wird.



Der neue Korruptionsbericht von Transparency International hatte schon einige Knaller parat:
Um es vorweg zu nehmen: Bestochen wird weltweit! Nur in welchem Umfang Personen der öffentlichen Verwaltungen und Politiker für eine kleine oder auch größere Bakschischgabe empfänglich sind, weißt schon einige Unterschiede rund um den Globus aus. Europa schneidet dabei gar nicht so schlecht ab. Sechs Staaten unter den Top Ten, darunter alle vier Skandinavier, die Eidgenossen und unsere Nachbarn aus Holland. Deutschland folgt auf Platz 13. Kein Ruhmesblatt, vor allem weil die schon lange geforderten und angeschobenen Anti-Korruptionsgesetze immer noch von der Regierungskoalition verschleppt werden. Bei unseren österreichischen Nachbarn mag die größere Nähe zum mediterranen Raum dafür verantwortlich sein, dass nur Platz 25 herauskam.

Wenn wir nun nach Tauchdestinationen in dieses Thema einsteigen, dann kann man die Tauchfreunde in Frankreich (22.) und Spanien (30.) schon ein wenig bemitleiden, denn sie sind für europäische Verhältnisse schon arg gebeutelt. Doch halt: da gibt es ja noch zwei Mittelmeeranrainer bei denen man nicht nur vorzüglich Tauchen kann, sondern wo auch unter der Oberfläche des täglichen Geschäftsverkehrs einiges geht: Italien hat die Sporttauchgrenze der Korruption leicht und locker überschritten und belegt Platz 72. Tieftaucher an den europäischen Korruptionsspots ist aber eindeutig Griechenland. Die "schwarze Währung" und das Motto „brutto for netto“ hat den gebeutelten Eurokrisling auf Platz 94 geführt. Yamas!

Was dann folgt sind die Traumspots der weltweiten Korruption: Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten befindet sich unter diesem Aspekt in Fernost, denn nicht nur gut Tauchen kann man auf den Philippinen, sondern offenbar auch gut Schmieren, denn Platz 105 ist schon ziemlich fortgeschritten in dem internationalen Ranking. Knapp übertroffen übrigens noch von drei der bliebtesten Tauchdestinationen deutscher Stickstoffjünger: Platz 118 belegen punktgleich die DomRep, Indonesien und – wie zu erwarten war – Ägypten. Hier gehören Verwaltungsbeschleunigungsgaben offenbar zum täglichen Brot – man gönnt sich ja sonst nichts...

Dass auch der letzte Platz von drei Staaten gemeinsam belegt wird, überrascht dann nicht mehr wirklich: Afghanistan, Nordkorea und Somalia bieten nicht nur reichlich Warlords, Diktatoren und Tankerkidnapper, sondern offenbar auch die passenden Politiker und Verwaltungsfachkräfte dazu. So betrachtet haben wir Deutschen uns doch gar nicht so schlecht geschlagen...

Die gesamte „Tabelle des intransparenten Wohlstands“ findet ihr hier.