Biologie: Rochen

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06.07.2015 16:32
Kategorie: News

Flugkunst im Meer

Manta im Flug - © Archiv Taucher.Net
Der Tanz der Mantas lässt keinen Taucher kalt. Majestätisch wie große Greifvögel vorbeiziehende Adlerrochen sind ebenfalls ein unglaublicher Anblick. Aber auch die blau gepunkteten Rochen am Riff sind eine überaus nette Abwechslung während des Tauchgangs.

Rochen sind, wie Haie, Knorpelfische mit abgeflachtem, scheibenförmigem Körper. Die Brustflossen sind mit dem Kopf verwachsen, das verleiht ihnen die typische Form. Fast alle Rochen sind Bodenbewohner und graben sich zur Tarnung gerne in den Sandboden ein. Sie bewegen sich meist durch wellenförmige Bewegungen ihres Körpersaumes und können so bis ins Flachwasser vordringen. Andere Arten wie Adlerrochen oder Manta (auch bekannt als Teufelsrochen) "fliegen" mit ihren dreieckigen Flügeln durch das Wasser.

Die meisten Arten sind reine Bodenbewohner und graben sich bis auf Augen und Atemloch in den Sand ein. So sind sie einerseits vor Fressfeinden getarnt und können andererseits fast unsichtbar auf Beute lauern. In dieser Stellung atmen sie über ihr Spritzloch oben am Körper ein und über die Kiemen am Bauch aus. Beim Schwimmen stellen die Tiere auf Maulatmung um.

Zur Verteidigung tragen viele Arten am Schwanz einen oder mehrere Giftstachel. Wird diese Waffe eingesetzt, schnellt der Schwanz mit aufgestelltem Stachel mit hoher Geschwindigkeit vor und gräbt sich mit großer Wucht tief in das Opfer. Zusammen mit dem Gift in der Wunde verursacht dies enorme Schmerzen, die im schlimmsten Falle sogar beim Menschen tödlich wirken können.

Mit ihrem Körper bedecken die Mantas ihre Beute und verhindern jede Fluchtmöglichkeit. Das an der Körperunterseite befindliche Maul verschlingt anschließend das Opfer. Andere Arten wie die Zitterrochen haben es gerne elektrisch. Zitterrochen lähmen oder töten ihre Beute mit Stromschlägen. Diese elektrischen Entladungen mit bis zu 230 Volt Spannung und 60 Ampere Stromstärke können auch für Taucher gefährlich werden.



Der Manta, eine weitere Rochenart bewegt sich so elegant wie kein anderer Meeresbewohner. Bis vor nicht allzu langer Zeit war immer nur von Manta birostris die Rede, wenn es um den Teufelsrochen ging. Seit 2009 ist es aber klar, dass es zwei, wenn nicht sogar drei Arten gibt: 1) Riff-Manta (Manta alfredi = mit bis 5 Metern Spannweite), 2) Riesen-Manta (Manta birostris, mit 7 Metern Spannweite und mehr) – und 3) mit hoher Wahrscheinlichkeit sogar eine dritte Art.

Rochen sind urtümliche Meeresbewohner, die sich bis heute sehr erfolgreich behaupten. Wie Haie sind sie Knorpelfische. Der Star und ungekrönter König, sowie Liebling der Taucher, unter den Rochen ist sicherlich der Teufelsrochen, der Manta.