14.09.2015 07:09
Kategorie: News
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Projekt Tiefenschärfe untersucht Schwäbisches Meer
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Bereits vor über 120 Jahren, im Jahr 1893, hatte der berühmte Graf Zeppelin den Bodensee vermessen – mit den Mitteln seiner Zeit. Etwa einhundert Jahre später von 1986 bis 1990 wurde der See erneut vermessen – wiederum mit den technischen Möglichkeiten der Zeit. Diese Daten reichen für heutige Ansprüche bei weitem nicht mehr aus, um Wissenschaft und Wasserwirtschaft präzise Grundlagendaten zur Verfügung zu stellen und so einen wichtigen Beitrag für einen vorsorgenden Gewässerschutz zu leisten.
Beim aktuellen Vermessungsprojekt kamen Fächerecholot und Laserscanner zum Einsatz. Ein detailgetreues, dreidimensionales Geländemodell des Seebeckens entstand, das auch für Taucher interessant sein dürfte und einige Überraschungen beinhaltet: Der See ist mit 251,14 Metern an seiner tiefsten Stelle um rund zwei Meter weniger tief als bisher angenommen (253,55 Meter). Zudem fanden die Forscher entlang des Schweizer Ufers zwischen Romanshorn und Güttingen im Kanton Thurgau zahlreiche unbekannte Erhebungen, deren Entstehen jetzt von Taucharchäologen untersucht werden soll.
Weitere Überraschungen während der Vermessung waren unter anderem der Nachweis unterseeischer Süßwasserquellen sowie bereits 2014 die Entdeckung des 1933 versenkten Raddampfers "Helvetia".
Weitere Informationen: www.tiefenschaerfe-bodensee.info