23.07.2013 09:03
Kategorie: News
Kategorie: News
Delfine rufen sich beim Namen
Neueste Forschungsergebnisse berichten nun dass die Tiere sich auch gezielt mit Namen ansprechen können. Sollten diese Studienergebnisse bestätigt werden, sind Delfine demnach die ersten Säugetiere neben dem Menschen mit dieser Fähigkeit.
Die Parallelen zum Menschen sind klar erkennbar: Bereits in der frühen Kindheit lernen Delfine (in der Studie: der Große Tümmler) eine Sequenz von Pfeiftönen, die sie als ihre eigene Signatur memorieren - ganz ähnlich einem Kind, das seinen Namen lernt und ihn fortan jedem sagt, der danach fragt. Einmal gelernt, verliert der Name offenbar ein ganzes Tümmlerleben nicht an Bedeutung. Treffen sich bisher nicht Gruppen von Delfinen auf hoher See, tauschen sie diese Signaturen intensiv aus - ganz wie bei einer Gruppe von Menschen, die sich einander vorstellen.
Die Meeresbiologen Vincent Janik und Stephanie King, von der britischen Universität St. Andrews, wollten herausfinden, ob diese Namen auch später noch verwendet werden. Dazu folgten sie Gruppen von Tümmlern vor der schottischen Ostküste über Jahre hinweg, nahmen ihre Rufe auf und analysierten sie. Schließlich spielten sie einzelnen Tieren verschiedene Signaturen vor. Ergebnis: Die Tiere reagierten nicht auf die Namen anderer Tümmler - seien es fremde oder auch bekannte Artgenossen. Hören die Tiere jedoch eine Kopie ihres eigenen Namens (Tonfolge), antworten sie umgehend.
Bekannte werden "angesprochen"
Diese individuelle Ansprache geht weit über die von z.B. Vögeln bekannten Kopien der Laute von Nachbarn hinaus. Diese eindeutige Art der Namensverwendung ist auf jeden Fall die Grundlage dafür, dass Gruppen zusammenhalten können, und somit eine wichtige Voraussetzung zur Entwicklung komplexer Sozialsysteme.
Die Studie: "Bottlenose dolphins can use learned vocal labels to address each other" ist in den "Proceedings of the National Academy of Sciences" erschienen (Studie).