EU-Projekt gegen Plastikmüll im Meer

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06.05.2011 14:57
Kategorie: News

EU startet Projekt gegen Müll im Meer

Meeresmüll, Plastikmüll
Berge von Plastikmüll aus dem Meer

Mit einem innovativen Plan will die EU gegen die Überfischung ankämpfen und gleichzeitig ein Projekt für saubere Meere aufsetzen:

EU-Fischereikommissarin Maria Damanaki will ab Mitte des Jahres ein Pilotprojekt im Mittelmeer starten bei dem Fischer dafür bezahlt werden, Plastikmüll statt Fische aus dem Wasser zu ziehen.

Während die Tätigkeiten anfänglich subventioniert werden, ist geplant die Fischer in Zukunft selbst über ihre „Fänge“ verdienen zu lassen: Das recycelte Plastik werde mit steigenden Rohstoffpreisen im Wert steigen, was zu einer Refinanzierung des Projektes führen könnte. Die Meere sollen damit nicht nur sauberer werden, auch die Bedingungen für Fische, Seevögel und andere Tiere würden damit verbessert, heißt es im britischen „Guardian“.

Informationen zum Thema:

Müll im Meer (News vom 23.2.10)
Ein Meer voller Müll (News vom 8.6.09)
Vermülltes Meer (DiveInside Bericht, pdf)
Überfischung (DiveInside Bericht, pdf)

Die Griechin Damanaki hatte die Initiative auch schon bei einer Gesprächsrunde im April in ihrer Heimat angekündigt. Ähnlich war die EU schon bei der Landwirtschaft verfahren: Bauern erhalten Subventionen für Landschaftspflege, um nicht die Überproduktion im Agrarsektor weiter anzuheben.

Bisher gibt es EU-Weit nur wenige freiwillige Projekte von „Müllfischern“: So starteten letzte Woche die Fischer der deutschen Insel Fehmarn und aus Heiligenhafen ihr Projekt „Fishing for Litter“, bei dem sie Müll aus der Ostsee fischen wollen. In der Nordsee betätigen sich bereits rund 350 Fischereifahrzeuge aus 35 Häfen als „Müllfischer“.

Zur Information: Der Originalbericht aus dem Guardian.