Erfolgreiche Artenschutzkonferenz in Bangkok

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18.03.2013 15:51
Kategorie: News

In die Haiflossensuppe gespuckt

Hammerhai als Beifang (Brian J.Skerry,National Geographic Stock - WWF)
Diverse Haiarten sind nun neben den Mantarochen in die Artenschutz-
liste aufgenommen (© Brian J.Skerry,National Geographic Stock - WWF)


Oft schon wurde nach Natur- und Umweltschutzkonferenzen gejubelt, weil deren Abschluss-Communiqués wohlformulierte Ergebnisse präsentierten, die sich im Nachhinein nicht als das Papier wert erwiesen auf dem die Pressemeldungen gedruckt waren.

Auch von der CITES Artenschutzkonferenz in Bangkok waren große Ergebnisse zu vernehmen, die nun endlich den Haischutz voranbringen sollen. Überraschend klar setzten sich die dem Artenschutz verpflichteten Nationen gegen die starke Lobbyarbeit der Chinesen und Japaner bei der Abstimmung auf der am vergangenen Donnerstag zu Ende gegangenen CITES-Konferenz in Bangkok durch. Neben diversen Haiarten befinden sich inzwischen auch die Mantarochen auf der Agenda der bedrohten Arten, deren Schutzanträge in den Artenschutztreffen der vergangenen Jahre regelmäßig scheiterten. Und ihr Schutz wird nun offenbar endlich ernst genommen. Den Verfechtern des internationalen Haiflossenhandels aber wurde mit dieser Abstimmung gewaltig in die Haifischflossensuppe gespuckt!

Der Longimanus (Weißspitzen Hochseehai), drei Hammerhaiarten und der Heringshai sind nun neben den Mantarochen mit der erforderlichen Zweidrittel-Mehrheit in die Artenschutzliste aufgenommen. Eine Sägefischart wurde sogar in die höchste Schutzkategorie aufgenommen.  
Ein wichtiger Akt mit großen Auswirkungen, denn diese Arten dürfen nun nur noch unter sehr strengen Auflagen gehandelt werden. Und durch diesen Beschluss ist den nationalen Regierungen nun auch eine Grundlage zum Eingreifen gegen den illegalen Handel mit den geschützten Arten in die Hände gegeben. Jetzt sind die nationalen Regierungen am Zuge.

Auch die Naturschutzorganisation WWF zog ein positives Fazit. Nach einem Jahrzehnt des Stillstands hätten sich in Bangkok in breitem Stil Umwelt- und Naturschutzziele gegenüber kommerzieller Ausbeutung durchgesetzt, so der WWF in seiner Abschlussbewertung.

Nach vielen Jahren mit schwachen Ergebnissen freuen wir uns über dieses Geburtstagsgeschenk zum 40. Jubiläum des Artenschutzübereinkommens“, sagte Volker Homes, Artenschutzexperte des WWF vor Ort in Bangkok. Erfreut zeigt sich der WWF auch über die stärkeren Schutzmaßnahmen für die charismatischen Flagschiffarten Elefanten, Nashörner, Tiger und Menschenaffen.

Elefanten, Nashörner, Tiger und Menschenaffen stehen schon lange unter Artenschutz. Die aktuelle Wildereikrise zeigt jedoch, dass dieser Schutz alleine nicht reicht. Der illegale Handel mit diesen Arten hat sich zu einem Verbrechen globalen Ausmaßes entwickelt. Das haben auch die CITES-Mitgliedsstaaten erkannt: Nie zuvor war der Ruf nach Sanktionen für Nichteinhaltung der Konferenzbeschlüsse so laut wie auf der diesjährigen Zusammenkunft. Vielen Herkunfts-, Transit- und Abnehmerländern, darunter Gastgeberland Thailand, China und Kenia, wurden die Daumenschrauben angelegt, sich deutlich stärker für den Schutz der bedrohten Tiere einzusetzen. Gegen Guinea wurden sofortige Sanktionen eingeleitet, da das Land mehrfach mit bedrohten Menschenaffen gehandelt hatte.

Im Fall der Nashörner wurden Vietnam und Mosambik als Haupttreiber der Wilderei auf die Dickhäuter identifiziert. Laut vietnamesischem Aberglauben hilft gemahlenes Horn gegen Krebs und Kater. Mozambik, das an den Krüger Nationalpark angrenzt, in dem weltweit die meisten Nashörner leben, gilt als eines der Hauptschmuggelländer. Beiden Ländern drohen nun Handelssanktionen, wenn sie innerhalb des nächsten Jahres nicht entschieden der Wilderei entgegentreten.

Ergänzung vom 26.März 2012: Erste greifbare Ergebnisse der Artenschutzkonferenz.