Expedition zu den Wracks der Schlacht am Skagerrak

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12.11.2015 09:09
Kategorie: News

 

Abtauchen in die Geschichte des Ersten Weltkriegs

Mit der Cdt. Fourcoult ins Skagerrak © Matthys Gaby
Das Expeditionsschiff Cdt. Fourcoult ist bestens ausgerüstet.© Matthys Gaby

Im Frühsommer 2016 jährt sich der einhundertste Jahrestag der Seeschlacht am Skagerrak. Aus diesem Anlass findet im kommenden August erstmals die CMAS „The Jutland WWI memorial“ Expedition zu den Seekriegsstätten der größten Seeschlacht des Ersten Weltkrieges vor Jütland statt.

Die Seekriegsstätten des Ersten Weltkrieges gehören zu unserem Unterwasserkulturgut und sind faszinierend und einzigartig zugleich. Sie ermöglicht Aussagen zur Kultur- und Umweltgeschichte, öffnen einen Zugang zur Vergangenheit und tragen zum besseren Verständnis der Geschichte bei.

Aus Anlass des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren hat die UNESCO im Rahmen der Konvention zum Schutz des Kulturerbes unter Wasser bereits viele Veranstaltungen durchgeführt. Der UNESCO "Dive for Peace Day", an dem sich der Welttauchsportverband CMAS beteiligt, möchte dabei vielen Sporttauchern die Möglichkeit geben, die Unterwasserkulturgüter im Rahmen von Gedenktauchgängen zu besuchen.

Cdt.Fourcoult – ein Schiff für Profis © Jutland2016

Mit Cdt.Fourcoult auf den Spuren der Vergangenheit
Die Expedition führt das in Antwerpen beheimatete Tauchschiff „Cdt. Fourcoult“ an die historischen Plätze in den Gewässern Jütlands in denen die verlustreiche Seeschlacht am 31. Mai/1. Juni 1916 stattfand. Kapitän und Eigner Pim De Rhoodes hat sein Schiff auf die speziellen Anforderungen von Techtauchern ausgerichtet. Das Tauchdeck ist groß genug, um 30 Tauchern ausreichen Platz zum Aufrüsten zu bieten. Bis in die Details hat Eigner Rhoodes sein Schiff ausgerüstet, so sind zum Beispiel spezielle Halterungen für Rebreather und schwere Doppelpacks angeschweißt, sodass das Anlegen der Ausrüstung ziemlich komfortabel vonstatten geht. Getaucht werden soll an den Originalschauplätzen der Seeschlacht und zu entdecken gibt es vom Schlachtschiff bis zum Minenleger so ziemlich jede Schiffskategorie.

Die Schlacht zwischen den Flottenverbänden Großbritanniens und Deutschlands zählte zu den verlustreichsten Seeschlachten der europäischen Seekriegs-Geschichte. Mehr als 8.500 Marinesoldaten beider Nationen versanken Ende Mai/Anfang Juni 1916 mit ihren Kampfschiffen in den kalten Gewässern Jütlands an der dänischen Westküste und fanden den Tod.

Die deutsche Flotte: Tapfer gekämpft ohne Chance auf den Sieg
Die mit mehr als 150 Schiffen (davon allein 45 Schlachtschiffe oder Schlachtkreuzer) angetretene zahlenmäßig hoch überlegene 'Grand Fleet' erlitt im Verlauf der zweitägigen Seeschlacht deutlich höhere Verluste, weil sich die aus Wilhelmshaven ausgelaufene deutsche Hochseeflotte in einer taktisch besseren Position befand und in der Feuerleittechnik und Panzerung der mächtigen englischen Armada überlegen war. Historiker streiten noch heute über den Ausgang der Schlacht. Am Ende aber hatte der deutsche Flottenverband mit seinen knapp einhundert beteiligten Schiffen keine Chance, die britische Blockade der deutschen Häfen und der Nachschub-Seewege zu brechen. Was übrig blieb sind die Berichte über Torpedoangriffe von U- und Schnellbooten und über verlustreiche Artillerieduelle der Großkampfschiffe die auf Distanzen von 9 bis 15 Kilometer geführt wurden. Das Artilleriefeuer und die gewaltigen Detonationen waren bis nach Friesland zu hören, als vier explodierende Großkampfschiffe mit fast ihren gesamten, mehr als jeweils eintausend köpfigen Besatzung, versanken. (hap)

Stef Teuwen © Jutland2016
Expeditionsleiter Stef Teuwen © Jutland2016

Da die Wracks in Tiefen von 45 bis 60 Meter liegen, ist die Teilnahme an der Expedition nur für Tech-Taucher möglich. Expeditionsleiter Stef Teuwen weist deshalb auch noch einmal darauf hin, dass das Tauchen in den Gewässern Jütlands, insbesondere an den Wracks, sehr anspruchsvoll ist. Der Preis für die exklusive einwöchige Expedition beträgt 1.650 Euro. Drei Touren sind für das kommende Jahr fixiert:
Die geplanten Termine: 14.08.-21.08., 22.08.-29.08. und 30.8.-6.09.2016.

Weitere Informationen zur Expedition:
Die komplette Expeditionsbroschüre
Expeditionsseite auf Facebook

Expedition Jütland/CMAS

Kontakt zum Expeditionsleiter Stef Teuwen:

Mail: stef.teuwen@outlook.com