Horst Lindner - Nachruf

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29.09.2011 17:17
Kategorie: News

Tauchlegende Horst Lindner verstorben


Eine Tauchlegende ist von uns gegangen. Horst Lindner, einer der führenden deutschen Tauchpioniere ist, wie wir erst jetzt erfahren haben, am 1. September nach langer Krankheit im Alter von 72 Jahren verstorben.

Horst und Tina Lindner
Tina und Horst Lindner

Horst war Begründer des Poseidon Nemrod Clubs und gründete 1969 die Poseidon Tauchbasis in Calella de Palafrugell, einer der ersten deutschen Tauchbasen an der Costa Brava/Spanien. Dort hatte er als einer der ersten Deutschen erkannt, dass dem Tauchsport eine große Zukunft bevorstand. Horst Lindner war zeit seines Lebens ein Visionär und ein liebenswerter Chaot.
Wer ihn besser kennenlernte, schätzte ihn sehr schnell für seine geradlinige Art, seinen Einfallsreichtum und seinen nicht enden wollenden Quell an Ideen, die in der Tauchbranche viele Meilensteine setzten. Er war einer der Ersten, der das Potenzial einer Tauchbasenkette mit dem Poseidon Nemrod Club erkannte, der in der Tauchbranche mit den von ihm initiierten und organisierten Bubblemaker Bällen auf Skandinavienfähren zeigte, das Taucher nicht nur unter Wasser, sondern auch auf dem Tanzparkett eine gute Figur machen können.
Sein taucherisches Highlight gelang ihm mit der Gründung der Poseidon-Tauchbasis in Calella de Palafrugell, die er fast drei Jahrzehnte mit Rüdiger Pacena und Rolf Eckert gemeinsam zu einer der bestfrequentiertesten Tauchbasen Spaniens machte.
Eine globale Herzinsuffizienz zwang ihn dann aber zur Aufgabe des Tauchens und später auch aus dem stressigen Tagesgeschäft des Tauchbasis-Betriebs. Als Eigentümer hatte er aber immer noch seine Wurzeln in der Bucht von Port Pelegri, wo er mit seiner Frau Tina bis zuletzt die Marschrichtung vorgab.

Horst Linder war ein Sonntagskind. Geboren am 9. Juli 1939 hatte er scheinbar zeit seines Lebens einen Engel an seiner Seite, denn auch mit ganz neuen Geschäftsaktivitäten hatte er stets ein glückliches Händchen. Horst Lindner war ein Hansdampf in allen Gassen und hatte ein gutes Näschen, egal ob es darum ging, alte deutsche Gebrauchtwagen nach Russland zu exportieren oder, wie zuletzt, Handel mit gebrauchten, überarbeiteten Dachflächenfenstern zu treiben. Ihn schien stets eine Unruhe anzutreiben, die spätestens dann einsetzte, wenn ein Projekt  begann, von allein zu laufen. Dann war er oft schon mit dem Kopf und dem Herzen viele Schritte voraus, beim nächsten Projekt. Nur seiner Tauchbasis blieb er bis zum Ende treu.

Poseidon-Tauchbasis in Calella de Palafrugell
Poseidon-Tauchbasis in Calella de Palafrugell
Mit fortschreitendem Alter zehrte die Herzkrankheit an seinen Kräften und, wenngleich er nun zu mehr Ruhe gezwungen war, war er dennoch immer derselbe umtriebige, kreative Geist geblieben, der neben jedem eingetrampelten Pfad stets einen neuen, noch unbeschrittenen Weg entdeckte, der für ihn reserviert schien.

Das letzte halbe Jahr verbrachte Horst Lindner nach Krebs-Diagnose und Operation im Krankenhaus, wo er am 1. September verstarb.

Horst Lindner wurde in der Bucht von Port Pelegri mit einer Seebestattung beigesetzt. Dort, wo sein Leben die wesentlichen Inhalte gefunden hatte. Im Meer, in diesem schönen Tauchgebiet, das er vielen Tausend deutschen und europäischen Tauchern geöffnet hatte, erinnert nun in der Hausbucht von Poseidon Calella eine Gedenkplatte an den rührigen Geist dieses Tauchpioniers. (hap)