Kiribati verhängt Fangstopp für Thunfisch

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15.10.2014 09:54
Kategorie: News

Fischerei Fangflotten ab 2015 in Schutzgebiet ausgesperrt


Thunfischschwarm - © nixwierunter
Die Regierung des kleinen Inselstaats Kiribati hat in einem der derzeit größten Meeresschutzgebiete, der über 408.000 km2 umfassenden Phoenix Islands Protected Area (PIPA), ab Januar 2015 jegliche kommerziellen Fischereiaktivitäten verboten und damit das gesamte Schutzgebiet zur "No Take Zone" erklärt. Das Areal im Pazifik umfasst eine Fläche ungefähr so groß wie Kalifornien.

Das UN-Weltnaturerbe "PIPA" soll durch diese Schutzmaßnahmen zum größten Reservat für den stark gefährdeten Thunfisch werden. Knapp 60% der weltweiten Thunfischfänge kommen bisher aus diesem Areal. "Thunfisch ist zwar einer der wichtigsten wirtschaftlichen Standbeine Kiribatis", führte Präsident Anote Tong aus, "Jetzt ist es aber Zeit den Thunfisch in unseren Zukunftsstrategien zu berücksichtigen". Für Kiribati bedeutet der Verzicht auf die Einnahmen, das Verbot von Fangflotten, einen extrem hohen Ausfall an Devisen. Kurzfristig wird von Verlusten auf eine Höhe von ca. 6 Millionen Euro geschätzt (mehr als ein Drittel der Gesamteinnahmen aus den verkauften Fischereirechten); das zeigt welch schwierige Entscheidung die Regierung des nur 100.000 Einwohner großen Inselstaates treffen musste.

PIPA (Phoenix Islands Protected Area) Logo
Der mitten im Pazifik, auf der Hälfte des Weges zwischen Hawaii und Australien in Mikronesien gelegene Inselstaat hatte bislang Lizenzen auch an Fischereien aus Japan, China oder Taiwan verkauft. Mit der neuen "No Take Zone" sind nun elf Prozent der ausschließlichen Wirtschaftszone des aus einer Vielzahl von Inseln bestehenden Kleinstaates unter Schutz gestellt. Experten sprechen aber davon, dass die erheblich verbesserten Bedingungen für den Thunfisch in diesem sehr großen Schutzgebiet eine sehr positive Wirkung auf die Bestände haben werden. Mit diesem Schutzplan sichert sich Kiribati also auch für zukünftige Zeiten ab, denn der westliche Teil des Inselstaates wird nicht für die kommerzielle Fischerei gesperrt.