03.07.2015 11:04
Kategorie: News
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Südpazifik erzeugt Distickstoffmonoxid
Expeditionen des Forschungsschiffs METEOR (© Hermann Bange, GEOMAR) |
Für Laien dürfte es eine Überraschung sein, dass der Pazifik Lachgas produziert. Dabei besteht nicht die Gefahr "beschwipster" Taucher, sondern es geht um die Umwelt: Lachgas ist neben Kohlendioxid eines der Gase, die für den Treibhauseffekt in der Atmosphäre verantwortlich sind.
Eine weltweite Abschätzung der ozeanischen Lachgas-Quellen ist schwierig, weil bisher benutzte Messmethoden nur grobe Schätzungen zugelassen haben. Mit Hilfe einer neuen Messtechnik haben Forscher des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel und der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel entdeckt, dass die Lachgasemissionen insbesondere im Südostpazifik deutlich höher sind als bisher angenommen.
Bekannt geworden ist es als Narkosegas bei Zahnärzten. Doch Lachgas, oder chemisch korrekt Distickstoffmonoxid, kommt auch in der Natur in großen Mengen vor. Aufgrund seiner Wärmestrahlung absorbierenden Eigenschaften wirkt es in der Atmosphäre als ein starkes Treibhausgas und trägt überdies in höheren Schichten der Atmosphäre indirekt zum Abbau von Ozon bei. "Eine globale Abschätzung von Lachgasemissionen ist aber schwierig, denn wir wissen nicht genau, wo und wie viel davon in der Natur produziert wird", sagt der Meereschemiker Damian Arévalo-Martínez vom GEOMAR Kiel. Aktuell Daten zeigen, dass der Südostpazifik als Quelle von Lachgas bisher deutlich unterschätzt wurde.
Sauerstoffarmut hat Einfluss auf den Stickstoffkreislauf
dunkelblau und lila gekennzeichnet (© Geomar). |
Im Rahmen ihrer Expeditionen hatten die Wissenschaftler erstmals die Möglichkeit, während der Fahrt kontinuierlich Lachgaskonzentrationen im Oberflächenwasser zu messen. "Früher musste das Schiff alle paar Seemeilen stoppen, um Seewasserproben zu nehmen. Damit erhielten wir dann Daten für jeweils einen Punkt", erklärt Professor Bange. "Mit der neuen, kontinuierlichen Messmethode erhalten wir viel mehr Informationen, die auch großflächige Aussagen ermöglichen." Diese neuen Daten zeigen die höchsten jemals gemessenen Lachgaskonzentrationen im Oberflächenwasser eines Ozeans.
Weitere Informationen: www.geomar.de.