Lärm-Studie bei Walen

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04.07.2013 09:15
Kategorie: News

Sonar beeinflusst deutlich Wal-Verhalten

Blauwal (© NOAA)
Meeresbiologen können nun beweisen, dass Sonarsignale von Schiffen und U-Booten das Verhalten von Walen tatsächlich wesentlich beeinträchtigen. Experimenten mit Blauwalen wurden durchgeführt und liefern nun erstmals strukturierte Ergebnisse.

Den Untersuchungen zufolge ließen sich die Meeressäuger durch die Sonarsignale von reichhaltigen Beutegebieten vertreiben. Durch die verminderte Nahrungsaufnahme waren die Tiere so geschwächt, dass sich das Risiko zu stranden, um Einiges erhöhte. Die Ergebnisse wurden in den Fachzeitschriften „Biology Letters“ und „Proceedings of the Royal Society B“ veröffentlicht. Peter Lloyd Tyack vom Scottish Oceans Institute und sein Team forschen seit Jahren an den Auswirkungen starker Lärmquellen (wie Sonar) auf das marine Leben.

Nahrungsaufnahme unterbrochen

Informationen zum Thema:


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Die Reaktionen auf starke Lärmentwicklung unter Wasser wurde bei einer Gruppe von Blauwalen detailliert untersucht. Diese Tiere zählen zu den Bartenwalen und gelten der Weltnaturschutzunion IUCN zufolge als stark gefährdet. In verschiedene Gruppen aufgeteilt, wurden die Säuger unter anderem unterschiedlichen Sonarwellen ausgesetzt. Die Reaktionen der einzelnen Tiere seien deswegen sehr verschieden gewesen, so die Biologen.

Für einen Versuch stellten sie beispielsweise fest: "Wir haben eine Futtermenge von 19 Kilogramm Krill pro Minute vor dem Geräusch kalkuliert. Nachdem das Tier dem Sonar ausgesetzt wurde, unterbrach es seine Nahrungssuche für 62 Minuten. Das führte zu einer Einbuße von mehr als einer Tonne Krill während dieses Antwortverhaltens."

Weniger Bewegung und gleichzeitig reduzeirte Futteraufnahme, bedeute, dass es nicht genügend Energie zu sich nehme, warnen die Wissenschaftler. Sie befürchten: "Wenn das wiederholt passiert ist eine deutliche Schwächung der Wale zu erwarten mit möglichen Strandungen als Folge."