15.07.2015 23:51
Kategorie: News
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Stärke Niederschläge durch Klimawandel und steigende Temperaturen
Simulation mit beobachteten (aktuellen) Meeresoberflächen- temperaturen. Das schwarze Kreuz markiert die Stadt Krymsk, die dicke schwarze Kontur markiert die Küstenlinie, die dünnen schwarzen Konturen sind Höhenlinien im Abstand von 150 Metern. |
Dass die Temperaturen auf unserem Planeten ansteigen, ist kein Geheimnis. Besonders die steigenden Emissionen von Treibhausgasen heizen die Atmosphäre weiter auf. Die Auswirkungen der globalen Erwärmung auf den Wasserkreislauf sind bisher nur unzureichend verstanden. Besonders unsicher ist, wie sich die Stärke extremer Sommergewitter infolge des Klimawandels verändert hat und weiter verändern könnte. In Küstenregionen warmer Meere kann die Meeresoberflächentemperatur eine entscheidende Rolle für die Stärke von Sommergewittern spielen. Das östliche Mittelmeer und das Schwarze Meer haben sich seit den 1980iger Jahren um etwa zwei Grad erwärmt. Unter Leitung des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel untersuchten russische und deutsche Wissenschaftler in einer aktuellen Studie, welchen Einfluss diese Meereserwärmung auf Extremniederschläge gehabt hat.
"Als Beispiel diente uns ein Starkniederschlagereignis aus dem Juli 2012, dass in der Schwarzmeerstadt Krymsk (Russland) zu einer der stärksten Überschwemmungen mit 172 Toten geführt hat", erläutert Edmund Meredith, Hauptautor der Studie. "Wir haben eine Reihe von Simulationen des Ereignisses mit einem sehr hochauflösenden Atmosphärenmodell benutzt, um die Auswirkungen der steigenden Meeresoberflächentemperaturen auf die Entstehung starker konvektiver Stürme, die oft mit extremen Regenfällen verbunden sind, zu untersuchen", so Meredith weiter.
Simulation mit Meeresoberflächentemperaturen die für die frühen 80iger Jahre typisch sind (weitere Legende siehe oben). |
Ende Juni 2015 gab es in der Olympiastadt Sotschi, nicht weit von Krymsk ebenfalls am Schwarzen Meer gelegen, außerordentlich heftige Niederschläge. Dieses Ereignis, bei dem 175 Liter Regen pro Quadratmeter innerhalb von 12 Stunden gemessen wurden, zeigt, wie relevant die Arbeit der Kieler Meeresforscher ist. "Über dem gesamten östlichen Mittelmeer und Schwarzen Meer ist die Atmosphäre durch die Meereserwärmung deutlich instabiler geworden. Wir rechnen deshalb damit, dass Ereignisse wie in Krymsk oder Sotschi in Zukunft häufiger auftreten.", so der Kieler Klimaforscher.
Quelle: www.geomar.de
Grafiken von Geomar