Nachttauchgänge mit Fluoreszenz

Magische Unterwasserwelt

Wer zum ersten Mal einen Nachttauchgang mit Fluoreszenz-Beleuchtung mitgemacht hat, wird dieses Erlebnis so schnell nicht wieder vergessen, es ist eine fantastische Erfahrung.

Korallen leuchten auch im Tageslicht oft in attraktiven Farben. Ein Nachttauchgang ist dagegen ein Eintauchen in eine neue magische vorher nicht gekannte Unterwasserwelt. Mit geeigneter Ausstattung fühlt man sich versetzt in einen bunten artenreichen Blumengarten. Nicht umsonst nennt man die Korallen Blumentiere. Obwohl sie wie Blumen aussehen, sind es keine Pflanzen, sondern wohlorganisierte vielzellige Tiere.

Das Korallenriff stellt neben den tropischen Regenwäldern das artenreichste Biotop dar. Somit kann man das Korallenriff auch als Regenwald des Meeres bezeichnen. Es ist die Kinderstube für  viele Fische, auch spätere Hochseefische. Somit ist das Korallenriff ideal geeignet für Nachttauchgänge mit Fluoreszenz.

Aber nicht nur Korallen leuchten in Regenbogenfarben, auch viele niedere (z.B. Krebse oder Röhrenwürmer) und höhere Tiere (viele Fische). Der Taucher fühlt sich wie Alice im Wunderland, nur dass er nicht in ein Mauseloch fällt, sondern abtaucht an ein mit "bunten Edelsteinen" besetztes Korallenriff.

Was versteht man unter Fluoreszenz?

Kurzwelliges Licht (am besten blaues Licht mit einer Wellenlänge von 450-465 nm) wird auf das Objekt der Begierde wie Korallen, Quallen, Anemonen, Krabben, Röhrenwürmer oder Fische gerichtet. Das Licht wird absorbiert. Wenn das Objekt fluoreszierende Farbstoffe enthält wird langwelliges Licht (also Regenbogenfarben) zurückgeworden. Ein Gelbfilter vor Maske und Kamera verhindert, dass das blaue Anregungslicht die Regenbogenfarben überlagert.

Was wird an technischer Ausstattung benötigt?

Für einen Schnuppertauchgang reicht eine gute  blaue Fluoreszenzleuchte und ein gelber Maskenfilter aus. Bald wird sich zeigen, dass die Ansprüche steigen. Beim nächsten Tauchurlaub will man das Erlebnis dokumentieren. Dafür benötigt man eine Kamera mit Unterwassergehäuse und Gelbfilter. Es gibt auch schon eine Reihe Kameras ohne zusätzliches Unterwassergehäuse, die mindestens bis 15 Meter wasserdicht sind. Die Preise für die Ausstattung mit Fluoreszenzleuchte, Masken-Barrierefilter und Kamera reichen von 250 -300 € bis in den Profibereich mit deutlich über 1.000 €.

Video zum Thema: Video: Prof. Dr. Horst Grunz, Sound: ENDE TV (www.ende.tv), Sascha Ende Über den Autor: Prof. Dr. Horst Grunz hat 35 Jahre im Labor am Mikroskop Fluoreszenztechniken verwendet. Daher war der Schritt zur Unterwasserfluoreszenz nicht groß. Da es bis 2007 keine Hochleistungs-Fluoreszenzleuchten für Nachttauchgänge gab, hat der Autor die ersten kommerziell erhältlichen blauen HighTech LEDs von Osram Semiconductors in Unterwasserleuchten eingebaut. Diese Leuchte ist auch auf seiner Homepage unter "Historie – unsere Leuchten" zu sehen.   Horst ist somit nicht nur Leuchtenkonstrukteur,  sondern wendet  seit Jahren die Fluoreszenztechnik als Biologe, Taucher und Filmemacher am Korallenriff an. Er hat zahlreiche YouTube Filme ins Internet gestellt (siehe auch die Homepage von Horst). Mit seinem ausgeprägten Spezialwissen steht Horst für kostenlose Beratungen jedem interessierten Taucher zur Verfügung (horst.grunz@uni-due.de).