Schrumpfende Meeresgiganten

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12.01.2016 07:12
Kategorie: News

Viele Größenangaben für Meeresriesen sind übertrieben

Weisser Hai - © Hans Schach, Taucher.Net
Weisser Hai - oftmals "kürzer" als angegeben.

Nach neuen Erkenntnissen sind viele Meeresriesen kürzer als vermutet. So lautet jedenfalls das Ergebnis einer internationalen Gemeinschaftsstudie, die kürzlich im Fachblatt "PeerJ" veröffentlicht wurde.

Insgesamt 25 Arten haben die Forscher untersucht. Mit dabei: der Blauwal, der Riesenkalmar und der Weiße Hai. Sie verglichen die verbreiteten Größenangaben mit diversen Datenbanken und historischen Aufzeichnungen ab und untersuchten und vermaßen Exemplare aus Museen. Das Ergebnis: Viele der Arten verloren deutlich an Länge bzw. Größe.

So schrumpfte der Riesenkalmar (Architeuthis dux) von einer angeblichen Länge von bis zu 19 auf 12 Meter. Ein Grund für die übertriebene Größenangabe der Riesenkalmare:  Bei der Verwesung der Tiere lockern und dehnen sich deren Muskeln. So verführten Totfunde zu größeren Längenangaben.

Der größte Fisch, der Walhai (Rhincodon typus), büßte durch die Arbeit der Forscher gut 2,5 Meter seiner Maximallänge ein und wird nun mit einer verifizierbaren Maximallänge von 18,8 Metern angegeben.

Der Weiße Hai (Carcharodon carcharias) verkleinerte sich von 8 auf 7,13 Meter Maximalgröße. Durchschnittlich, so die Studie seien Weiße Haie allerdings 3,81 Meter lang. Nach Haiangriffen werde allerdings oft über wesentlich größere Tiere berichtet. Die Forscher sehen einen Zusammenhang zwischen der Schwere der Haiattacke und der Größenwahrnehmung, da eine Geschichte über einen kümmerlichen Hai, der Schaden zufügt, wohl nicht ganz so beeindruckend sei.

Für den Blauwal (Balaenoptera musculus) bestätigt die Studie den bisher angenommenen Rekord von 33 Metern Länge.

Link zur Studie: peerj.com/articles/715