Spezialausrüstung für OÖ Feuerwehrtaucher

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04.10.2013 17:05
Kategorie: News

Feuerwehr-Taucher mit neuester Ausrüstung

Feuerwehr Einsatztaucher im Attersee
Aufgerüstet haben die Taucher der oberösterreichischen Feuerwehren. Im Ausbildungszentrum Weyregg am Attersee wurden ein Roboter, modernste Kameras und ein Sonargerät zum Aufspüren von Verunglückten vorgestellt.

"Erstrettungsversuche bei Tauchunfällen finden immer in einem extrem kurzen Zeitfenster statt. Die leider häufige Folge von schweren Tauchunfälle sind oftmals langwierige und für alle Beteiligten sehr belastende Bergungsmaßnahmen" sagt Landes-Feuerwehrkommandant Dr. Wolfgang Kronsteiner. Unter diesen Voraussetzungen steht die Sicherheit der für die Bergung eingesetzten Feuerwehrtaucher an oberster Stelle. Eine Suche der Einsatztaucher findet daher ausschließlich bis zu einer maximalen Tiefe von40 Metern statt: "Das ist die behördlich vorgegebene, maximale Einsatztauchtiefe, aus der im Ernstfall ein Selbstrettungsversuch für den Einsatztaucher noch möglich ist", erklärt Kronsteiner. Suchen jenseits der 40 Meter werden ausschließlich mit technischer Unterstützung durchgeführt.

Die derzeit modernsten Geräte wurden großteils von Feuerwehrtauchern entwickelt. Sie werden verwendet, wenn Vermisste tiefer als 40 Meter liegen und damit unter der maximalen Einsatztiefe für Taucher. Mit den High-Tech-Geräten können Verunglückte rasch und ohne Risiko gefunden werden. Neu entwickelte Kameras ermöglichen das Vordringen bis zum Seegrund. Auch in Tiefen, die selbst für die erfahrenen und bestens ausgebildeten Feuerwehrtaucher zu gefährlich wären, so Konrad Hitzfelder, der Leiter vom Tauchstützpunkt: "Stolz macht uns, dass diese Entwicklung seit 1964 von Feuerwehrtauchern getragen bzw. entwickelt wurde."

Tauchroboter der Feuerwehr Einsatzgruppe für den Attersee
Der neue Tauchroboter mit Kameras und Greifarm

Am 2. Oktober 2013 wurden im Tauchdienst-Ausbildungsgelände des Oberösterreichischen Landes-Feuerwehrverbandes in Weyregg am Attersee folgende Neugeräte präsentiert:
 
- eine hochauflösende Unterwasserkamera, die hinter einem Feuerwehrboot über den abzusuchenden Gewässerbereich gezogen wird und einem vorgegebenen Suchraster folgend eine visuelle Kontrolle des Gewässergrundes erlaubt,
- ein Sonargerät, dass beim „Überflug“ in der gewünschten Referenztiefe ein detailliertes Grundprofil erstellt, auf dem sich Objekte und gegebenenfalls Subjekte am Gewässergrund erkennen lassen,
- ein Tauchroboter, der mit Schwarzweiß- und Farbkameras ausgestattet ist und dessen Greifarm sich vom Feuerwehrboot aus fernsteuern lässt.

Die Investition für die mehr als 110.000 Euro teuren Unikate wurden dringend gebraucht. Der Attersee ist das ganze Jahr über ein beliebtes Tauchrevier. Er lockt Taucher aus ganz Europa an und immer wieder komme es dabei auch zu tragischen Unfällen.

"Die rund 250 Einsatztaucher der oberösterreichischen Feuerwehren operieren von sechs Stützpunkten aus. 1.600 Stunden waren sie 2013 schon im Einsatz", so Landesfeuerwehrkommandant Wolfgang Kronsteiner. "Mit diesen neuen technischen Hilfsmitteln lassen sich Sucheinsätze unter Wasser künftig wesentlich effizienter durchführen".

Bilder mit freundlicher Genehmigung von Hermann Kollinger / fireworld.at - herzlichen Dank hierfür.