Tauch-Community soll Event in Eilat zum Guinness-Weltrekord führen

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10.09.2014 15:01
Kategorie: News

Worldwide Bullshit?

David 'Pilo' Pilosof
Man kann sich nur wundern, was es alles gibt. Unterwasser Fahrradfahren, Kickerturniere, Hochzeiten und andere Kuriositäten. Und nun das Sahnehäubchen: In Eilat/Israel soll am Freitagmorgen ein Guinness-Weltrekord aufgestellt werden, bei dem sich mehr als 200 Taucher, 26 Tauchlehrer, 35 Supporttaucher und 10 internationale Topfotografen am Wrack des Satil-Missileboats zum Gruppenfoto versammeln und der ganze Blödsinn soll dann per youtube live gestreamt werden.

Guinness soll die Aufnahme ins Buch der Rekorde versprochen haben, wenn der Livestream von mindestens 500.000 Menschen weltweit angeschaut wird. Das Ganze findet im Rahmen des Eilat Red Sea Fotowettbewerbs statt, der noch bis Samstag in Eilat sein zehnjähriges Bestehen feiert. Seinen Ursprung findet diese Idee zu diesem Event bei David "Pilo" Pilosof.

"Pilo" ist ein tauchender Tausendsassa. Israeli, lebt in Eilat und ist seit fast 50 Jahren in der Tauchbranche bekannt wie ein bunter Hund. Er ist Verleger von Tauchbüchern, dem israelischen Tauchmagazin YAM und Erfinder und Veranstalter des Eilat Red Sea Fotowettbewerbs. Und er ist rührig. Man könnte fast sagen, dass er eine Ideen-Fabrik ist, denn seit Jahrzehnten überrascht er immer wieder mit Aktionen und Events, die es im Tauchsport so noch nicht gegeben hat.

Tauchermassen auf einem künstlichen Riff


Storm in the sea - David Pilosof
Ob das so eine gute Idee ist? Mehr als 200 Taucher
sitzen auf dem Wrack - einem künstlichen Riff ?


"Pilo" ist auch ständig unterwegs, auf den großen Tauchmessen dieser Welt, auf Fotoevents und -festivals und er ist ein glänzender, sympathischer Kommunikator. Und mit dieser Gabe ausgestattet, schafft er es nicht nur immer wieder, neue Ideen zu gebären und zu kommunizieren, sondern im gelingt es auch immer wieder auf fast magische Art, bei Sponsoren die nötigen Mittel locker zu machen, um diese Ideen umzusetzen. Eine Eigenschaft, die es in der Tauchbranche nicht so oft gibt, denn bis zum Punkt der Umsetzung hat "Pilo" noch viele Wettbewerber, an diesem letzten Punkt aber scheidet sich dann immer wieder die Spreu vom Weizen.

Israel und besonders Eilat sind ja – taucherisch gesehen – nicht gerade der Nabel der Welt. Und das Eilat Red Sea Event ist eine maßgeschneiderte Promotionmaschine für eine Region, deren Probleme nicht nur unter Wasser liegen, sondern vor allem auch an der unruhigen Situation im Nahen Osten. Dass die Raketen der Hamas nicht bis nach Eilat reichen würden verkündete "Pilo" gerade in einem Interview mit Unterwasser-Redaktionsleiter Lars Brinkmann. "Das Risiko einer Israel-Reise ist ungefähr so groß wie die Gefahr, in Eilat von einem Hai angegriffen zu werden", sagte er in dem Interview und es keinen Grund gäbe, das Jubiläumsevent zu verschieben.

Eilat Red Sea Fotofestival
Wenn denn also allen Widrigkeiten zum Trotz am Freitagvormittag (11:30 Uhr GMT +2) das große Getauche beginnt und sich mehr als 200 Taucher auf dem Raketenboot die Hintern plattsitzen, darf man gespannt sein, wie viele Menschen sich dann worldwide bei Youtube versammeln um Zeugen dieser Veranstaltung zu werden. Dass wir Deutschen dabei dann wohl wieder einmal ausgeschlossen sein werden, betrübt nicht allzu stark. Wenn man nämlich den in der Pressemeldung angegebenen Youtube-Link anklickt, bekommt man – wie so oft bei Youtube – die Meldung: "Live Streaming ist wegen Rechteproblemen in Deutschland leider nicht möglich". Ob das noch bis morgen Früh behoben wird...?? Ist ja eigentlich auch egal... Dann war wohl auch hier die Idee mal wieder besser, als die Umsetzung... (hap)