01.11.2013 10:23
Kategorie: News
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CCAMLR Konferenz in Hobart gescheitert
Russland, China und die Ukraine haben eine Einigung verhindert. Bei den Verhandlungen galt das Einstimmigkeitsprinzip. Vor dem Treffen in Hobart (Tasmanien, Australien) kamen positivere Signale aus Moskau. Die Größe der Gebiete und die Dauer ihres Schutzes galten als Verhandlungspositionen.
Russlands Widerstand brachte vor dem Treffen in Hobart bereits zwei Mal die Initiativen zur Etablierung mehrerer Millionen Quadratkilometer großer Schutzgebiete zum scheitern (siehe auch CCAMLR Treffen in Bremerhaven). Nachdem bei den Vorlagen zum Schutz der Antarktis und der südpolaren Gewässer keine Einigung zu erzielen war, sollte nun ein neuerlicher Anlauf den erhofften Erfolg bringen: Vertreter aus 24 Ländern und der EU verhandelten seit dem 23.Oktober im australischen Hobart über die Einrichtung verpflichtender Meeresschutzgebiete am Südpol.
Naturschönheiten der Antarktis über und unter Wasser: Pinguine (li.) und Sonnenread (re.)
Der Kommission zur Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis (CCAMLR) lagen zwei Vorschläge vor, um den Fischfang und die kommerzielle Ausbeutung in Gebieten von der 4,5-fachen Fläche Deutschlands zu verbieten: Die EU und Australien wollen ein Schutzgebiet von 1,6 Millionen Quadratkilometern im Südindischen Ozean einrichten - die USA und Neuseeland sind für einen Schutzraum von 1,25 Millionen Quadratkilometern im Rossmeer auf der Pazifikseite der Antarktis. Umweltschützern zufolge leben in den beiden Gebieten mehr als 16.000 bekannte Tierarten, darunter Wale, Robben, Albatrosse, Pinguine und seltene Fischarten.
Warum ist Russland gegen das Schutzgebiet?
Nicht zufällig wird um die Bodenressourcen des Südpols so heftig gekämpft. Neuseeland zum Beispiel beansprucht das Rossmeer als Teil seines eigenen Territoriums.
Auch Australien hat strategisches Interesse an diesem Meer. Der Antarktis-Vertrag läuft 2048 ab. Somit werden auch alle auf dessen Grundlage verabschiedeten Dokumente außer Kraft treten. Das gelte unter anderem für das Gewinnungsverbot, sagt Dmitri Alexandrow, Leiter der Abteilung für analytische Studien der Investitionsfirma "Univer Capital".
Die 1982 durch ein internationales Abkommen geschaffene CCAMLR hatte sich 2009 darauf geeinigt, bis 2012 ein repräsentatives Netzwerk von Meeresschutzgebieten einzurichten. Doch die konkreten Umsetzungen scheiterten bereits 2012 im australischen Hobart genauso, wie ein Jahr später in der deutschen Stadt Bremerhaven und nun beim Wiederholungstreffen in Hobart. Im kommenden Juli soll nun ein Folgetreffen in Deutschland Fortschritte bringen.