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2 Gase und Gaswechsel beim SCR

Moin, moin,

ich würde gerne eure prakischen Erfahrung mit 2 Gasen (Bottom- + Travel-/Dekogas wenn ihr es so nennen wollt) beim SCR hören, insbesondere´:

-welche Gase ihr für moderate TG bis 50m ihr verwendt habt,
-welche Düsenbestückung/Drücke,
-wie habt ihr den O2-Gehalt bzw. das Bottomgas in der Tiefe berechnet (ppO2-Überwachung ist bei solcher Spielerei Bedingung),
-welche Umschaltpunkte habt ihr gewält und
-was habt ihr an praktischen Erfahrungen (positiv wie negativ) damit gesammelt?

Überlegung ist z.B. ein EAN50 bis 20m zu verwenden und dann auf EAN25-30 oder Luft umzuschalten.

Danke im Voraus und bitte keine Diskussion darüber, ob ein CCR sinnvoller wäre. Ist es nicht für mich! und deshalb die Fragen zum vorherigen theoretischen Durchdenken des Ganzen.


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GigaDiverATL, mCCR, eCCR, Gasmischer
21.04.2015 20:20
Man kann mit nem SCR auch prima Trimix und tiefer als 50m tauchen.

Mit 2 Dosierventilen (ich nutze seit Jahren einfache Drosselventile ohne Zwischenfall) kann man schon 3 Gase tauchen.

O2 (Deko) bedarfsgesteuert am/im Gerät über nen Manual Add (gibts verschiedene Möglichkeiten von preiswert bis arschteuer), einen abschaltbaren lungenautomatischen Bypass o.ä..

50er Nitrox als Travelgas bis/ab 21m im/am Gerät mit nem Flow von 7,5 Ltr/Min an der ersten Dosierung.

Beispielsweise 30/30er Trimix als Bottomgas (geht gut und sicher bis 50m) mit nem Flow von 15 Ltr/Min an der zweiten Dosierung via Stage.

Alternativ könntest Du die Flows mittels der Feindosierungen auch noch regulieren und somit den O2-Gehalt im Loop verändern (runteratmen).
Auf diese Weise geht z.B. auch ein 40er Nitrox auf 50m. Dabei solltest Du allerdings extrem aufmerksam auf die O2-Überwachung achten und nicht unbedingt gleich bei 50m+ einsteigen. Dabei reicht ne kleine Nachlässigkeit (z.B. geringen Flow beim Aufstieg) für nen Super-GAU.
Ich habe mich bei nem TG (40er NX auf tief) mal ablenken lassen und zum Glück noch rechtzeitig bemerkt. Nach dem Schreck habe ich seither extrem drauf geachtet.

Du solltest Dir allerdings noch mind. eine weitere Stage mit nem normoxischen Trimix und einen Teil der 30/30er als BailOut und für ne offene Veratmung einrechnen.

So hast Du für den Notfall das NormOx für den Umstieg auf Tiefe, einen Teil des 30/30 und einen Teil des 50er NX für den Aufstieg, sowie den O2 für ne evtl. Deko zum offen Veratmen.

Mach Dir (mehrere) vernünftige Tauchpläne und rechne für Dein BailOut immer den Moment des Umstiegs, der planerisch am meisten Gas erfordert.

Zwar rechne ich mit den üblichen Steinewerfern, hoffe aber dennoch auf ne sachliche Diskussion. Lieber einmal mehr nachdenken und die Finger still halten ...

Das ist keine Anleitung, sich umzubringen, ich habe alles Beschriebene mehrfach gut und sicher überlebt und ein Troll o.ä. bin ich auch nicht.
GigaDiverATL, mCCR, eCCR, Gasmischer
21.04.2015 20:24
Achso:
Ein Nitrox-Rechner für mehrere Gase wäre auch nicht ganz unsinnig.
GigaDiverATL, mCCR, eCCR, Gasmischer
21.04.2015 20:29
Noch ein Nachtrag:
Für die Gasberechnung kannst Du mit der Software "RAB-SCR" etwas herumspielen.
Damit kann man ganz gut den mini- und maximalen O2-Gehalt im Loop, sowie die flowspezifischen Laufzeiten pro Flaschengrösse efahren.

Keine Ahnung, ob das Prog noch irgendwo zum Download bereitliegt. Auf der RAB-Seite and ich es nicht mehr. Habe es schon ziemlich lange und arbeite gerne damit. Andere Programme gängeln einen gerne und nerven so auf Dauer etwas.
22.04.2015 06:49
Danke @gigadiver für die schnellen Antworten

ganz so tief wollte ich nicht und wie ich schrieb, ist eine ppO2-Überwachung dabei eh Pflicht. Wobei ein 40er auf 40m schon wirklich gewagt ist...ich bin da eher konservativ veranlagt.
Hast du mal ein mageres Gemisch wie z.B. EAN28 (statt deines 30/30er) verwendet und dann mit welcher Dosierung getaucht? Die Idee dabei ist, um es so einfach wie möglich zu halten, die Gase über einen Gasschalter umzuschalten und somit die selbe Düse und den Byppass für beide Gase zu verwenden. Mann kann dann z.B. über unterschiedliche Mitteldrücke am Flow spielen...
Vielleicht hast du ja noch einen Link zum o.g. genannten Programm.
Danke dir für die sachlichen Infos
22.04.2015 22:13
Hallo,

das mach ich auch regelmäßig mit einem Dolphin und einem Ray.
Ich nutze nur eine 50er Ray-Düse mit T-Stück und NX60 und NX28 bis 45 Meter mit einer Wechseltiefe von 20 Metern.
Ab 20 Meter hat NX28 einen PO2 von 0,84, da reicht die 50er Düse vollkommen aus.
Überwachung erfolgt mit drei Zellen und Shearwater.
Umschaltung erfolgt beim Dolphin über die Flaschenventile der seitlich angebauten Flaschen und beim Ray über Freeflow-Ventile an den 1.Stufen der Stages, die mit dem Ray über APD Kupplungen verbunden werden.
Als 1.Stufen nutze ich Dolphin Membran-Stufen mit serienmäßigen MD ( glaub 16 bar ).
O2 Deko bei Bedarf OC.
Der Gasverbrauch ist natürlich höher wie bei CCR, dafür reicht normalerweise auch ein Zelle zur Überwachung.
23.04.2015 12:45
@trimixhuae
so in etwa dachte ich das mir, nur ans Ray habe ich nie dabei gedacht...da bist du aber mit dem NX60 bei einer 50er Düse gut im O2-Überschuss. Ich tauche das eher anders herum ein 50er mit einer 40er Düse. Aber gut zu wissen, dass du den ppO2 beim NX28 auch unter praktischen Bedingungen ab 20m für ausreichend erachtest, das deckt sich mit meinen Berechnungen.
Ich will das allerdings über ein Gasumschaltventil realisieren (Flaschen auf und zu kann dan als Fehlerquelle schon mal ausgeschlossen werden...). Und fürs NX50 dann eine Dolphin 1.Stufe und fürs NX28 ein auf 17-20 bar hochgedrehter und gekapselter DS4. Ob O2-Deko dann OC mitgenommmen wird, entscheidet die TG-Planung
Danke für die Infos
23.04.2015 17:32
Ergänzung

ich habe bei Holger Berghäuser und seinem pCSR die folgende Tabell für zwei Gase gefunden:

http://www.tr300.de/?page_id=168

einzig der Flow erscheint mir etwas zu hoch, aber dafür auf der defintitv sicheren Seite!
23.04.2015 23:07
Hallo,

NX50 mit 40er Düse gibt sich aber nicht viel im Vergleich zu NX60 mit 50er Düse.
Dafür hat eine 40er Düse einen höheren Flow als eine 50er Düse und der Flow ist meiner Meinung nach das Handicap von SCR.
Das Ray-ADV nutze ich, da es nur einen Anschluss braucht im Vergleich zum Dolphin-ADV ( oder Bypass um bei der Dräger-Bezeichnung zu bleiben ), dadurch spar ich mir zwei Schläuche.
Ich habe an meinen Dräger-Flaschen Nautec Kreuzventile, jeweils einen Abgang für die Konstant-MD SCR Stufen und einen Abgang für OC-Bailout und Tariergas.
Da ich nur mit den SCR-Abgängen umschalte und die Bailout-Abgänge immer offen sind, ist das Risiko in Verbindung mit einer PO2-Überwachung gegenüber einem Umschaltventil überschaubar.
Mit Holger tauch ich regelmäßig.
25.04.2015 11:37
Vielen Dank für die konstruktiven Kommentare und Hinweise. Das zeigt mir, dass meien Überlegungen und Vorplanungen richtig sind. Ich werde das demnächst mal bis 35-40m testen.

@trimixuae
da stimme ich dir zu und da ist ein Dreher drin, gemeint war ein NX40 mit eienr 50er Düse, sonst hast du da vollkommen Recht mit dem Flow.
GigaDiverATL, mCCR, eCCR, Gasmischer
17.05.2015 23:18
@ Trimixuae:
Wenn Du schon drei Sensoren am Shearwater hast, warum tauchst Du dann nicht einfach mCCR?
Unter diesen Umständen m.E. recht unschlau, das nicht zu machen.
Ist kein grosser Aufwand, da noch einen Diluentanschluss an die Bypassdose zu machen und ne Lösung für nen niedrigeren Flow, anstelle der hochdosierten Düsen.
18.05.2015 00:26
Ich tauche Dolphin und Ray auch mCCR.
Das war hier allerdings nicht das Thema, siehe Überschrift und Fragestellung des TO.
18.05.2015 07:41
@ Trimixuae
Danke, denn genau diese Diskussion sollte es nicht werden.

...und 2l Flsche ist mit 28er NX gefüllt, muss bloß noch die Halterung links anbauen und Zeit für einen tieferen TG finden. Ich berichte dann, wie sich das Handling und ppO2 darstellte.
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