Tauchmedizin Foren

Irgendetwas muß scheinbar vorgefallen sein, was bei Dir unterbewußt ein Unwohlgefühl aufkommen läßt - anders würde ich dieses Herzrasen (bin kein Arzt) nicht deuten

Hallo Reini!

Ich kann dir zwar nicht helfen und keinen guten Tip geben, aber so eine Zeit hatte ich auch mal - es war ein Gefühl nach dem Motto "Oh Gott, 25m, was wenn jetzt was passiert, hier kommst du nie mehr hoch..." Das hat sich aber nach etwa 10 TG wieder gelegt. Vielleicht irgendwas psychisches? Ist es nur, wenn du auf den Tiefenmesser schaust, oder kannst du es "fühlen", dass du zu tief bist? Vielleicht ist es (obwohl eher unwahrscheinlich bei 20m) schon ein Anflug eines Tiefenrausches, dass der Stickstoff schon zu wirken beginnt.

Im Falle eines Falles: lieber mal den Arzt befragen...

Ich würde jetzt spontan als Schnellschuss tippen:
a) entweder es ist psychosomatisch
b) es liegt eine vielleicht neu aufgetretene Störung des kardialen oder pulmonalen Systems vor (z.B. eine koronare Herzkrankheit, die bei vermehrter Anstrengung in dieser Tiefe begint, symptomatisch zu werden)
c) Deine Atemluft ist mit CO2 (oder schlimmer noch - mit CO) verunreinigt. Dealer gewechselt?
Aber das - wie gesagt - nur spontane differenzialdiagnostische Denkanstöße...

Liebe Grüße

Die auftretende Klaustrophobie spricht für Psychosomatisches. Zunehmender Druck, verminderte Lichtverhältnisse können zur Angst vor Einengung führen, dies zu Hyperventilation, Schweißausbrüchen und auch dem genannten "HErzrasen". Sprich mal mit einem Doc darüber.

Wenn Du Dich in dieser Tiefe nicht wohl fühlst, dann tauch nicht so Tief. Tauche nur in dem Bereich, in dem Du Dich sicher und wohl fühlst. Du kannst Dich ja später wieder an diese Grenze wagen.

Mit der "Platzangst" beschreibst Du - unbewußt - selber, wo die Ursache wohl zu suchen ist. Stress- oder Angstzustände, die ab Deiner "Schallmauer" von 20 Meter Tiefe aufkommen. Übrigens: in dieser Tiefe können je nach "Veranlagung" auch Symptome eines "Tiefenrausches" aufkommen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Tiefenrausch

Wie auch immer: nicht Deine Tiefe - es ist keine Schande bei 18 Meter "aufzuhören" - und in dieser Tiefe ist es auch meist von der Umwelt interessanter

Ist es vielleicht im Moment auf Grund des langsamen Aufwachens des Sees einfach dunkler? Was ist wenn du mal ne richtig starke Lampe dabei hast? Was ist, wenn du die Augen zumachst?

Sonst waer es wohl wirklich wichtig zu wissen, ob die Grenze vom Koerper gefuehlt oder vom Tiefenmesser abgelesen wird..


Auf jeden Fall `gute Besserung`!
Richard

Wenn Du die Gelegenheit dazu hast solltest Du einmal an einer Druckkammerfahrt mit Tiefenrauschseminar teilnehmen. Dort wirst du unter ständiger ärztlicher Kontrolle langsam in einer kontrollierten Umgebung "auf Tiefe" gebracht. Du kannst dich und Deine Umgebung (Druck, zunehmende Luftdichte, Symptome des Tiefenrausch) dann ganz entspannt in einer trockenen Umgebung erleben. Vielleicht hilft dies einen Anhaltspunkt dafür zu gewinnen, ob Dein Herzrasen phsychosomatisch bedingt ist, oder physiologische Ursachen hat.

Ausserdem lernt und erfährt man an so einem Abend unheimlich viel Neues und es macht Spass. Viele Tauchvereine bieten solche "Ausfahrten" regelmässig an. Wir hatten letztes Jahr sehr viel Spass bei der Veranstaltung... und so manchem hat dies einen ganz neuen Eindrücke von Umgebung unter Druck verschafft, die ihm so zuvor nicht bekannt war.

Gruß Deichi

Guter Tipp von Deichi ... mach das, nicht nur lehr-und hilfreich, sondern macht auch wirklich viel Spaß.

Hallo reini,

auch wenn die Tauchkollegen sich etwas auf die Psychosomatik einschiessen und auch Selbsttestverfahren- damit evtl. gefährliche Ideen(!) anbieten- solltest Du Dich auf jeden Fall in die Hände eines Tauchmediziners begeben. Denn
1.) Abklärung des kardiovaskulären Systems: bei Immersion nimmt die Vorlast des Herzens zu. Das bedeutet, daß das Herz ein größeres Volumen pumpen muss, kompensatorisch kann die Leistung über einen Frequenzanstieg erhöht werden. Dabei kann sich der Zeitpunkt des Eintretens des subjektiven "Herzrasens" oft vom objektiven (gemessenen) unterscheiden. So muss das Phänomen bei Dir nicht erst in dieser Tiefe auftreten.
2.) bei Vorliegen einer psychischen Belastungsreaktion (Klaustrophobie) ist keine Tauichtauglichkeit mehr gegeben.

Also, kläre das bitte bei einem Tauchmediziner ab-und am besten nicht als erstes in einer Druckkammer.

Alles Gute wünscht,

Dr. med. T. Sonnberger
Taucherarzt (GTUEM e.V.)

info ät tauchmedizin-rv.de

Hallo tauchmed-rv:

Ich bin stillschweigend davon ausgegangen, dass eine gültige TTU vorliegt. Denn ohne diese wird kein Druckkammerzentrum eine solche Fahrt zulassen. Die von dir beschriebenen Komplikationen schliessen in der Tat eine Tauchtauglichkeit aus und damit aber auch die von mir angesprochene Druckkammerfahrt das Tiefenrauschseminar.

Gruß Deichi

"am besten nicht als erstes in einer Druckkammer. " -> geht gar nicht ohne TTU

Trotzdem Danke für den Hinweis, als "Selbsttestverfahren- damit evtl. gefährliche Ideen(!) " sollte das natürlich nicht verstanden werden.

@shuttle: T.Sonnberger hat natürlich in einem Punkt nicht ganz unrecht:

reini schreibt, dass die Probleme erst seit kurzem (letzten 5 TGs) auftreten. Wenn die TTU *vor* dem Auftreten der Probleme ausgestellt wurde, kann ein Druckkammerzentrum davon nichts wissen und würde die Fahrt zulassen. Als veranwortungsbewusste Taucher, wissen wir beiden natürlich, dass bei neu aufgetretenen Komplikationen die TTU erst nach einer erneuten Untersuchung und Abklärung der Ursachen wieder gegeben ist.Aber das sollte ja jeder Tauchschüler bereits vor seinem ersten Freiwassertauchgang gelernt haben.

Dann allerdings ist eine Druckkammerfahrt unter ständiger ärtzlicher Kontrolle schon ein Erlebnis

Deichi

Deichi: ... ja, hast Recht, ohne Frage.

vielen dank für die Antworten.Ich hatte vor 2 Monaten, eine Untersuchung am Herz mit Ultraschall,Belastungs- und langzeit EKG ist alles i.o.ich hatte erst gedacht das liegt an den heimischen Seen(dunkel,kalt..)aber das selbe Problem ist dann in Ägypten auch passiert.Konnte wie gesagt in einer Tiefe von 15-20 mtr ca 70 min tauchen.Werde mal einen Taucherarzt kontaktieren.

hi reini und mitleser/schreiber.
selbstverständlich möchte ich als profi nicht gegen eine ärztliche diagnose oder vermutung sprechen sondern ich kann nur aus eigener erfahrung sprechen.
das herzrasen und angstgefühl trat manchmal auch bei mir auf und ich wunderte mich sehr über diese sache weil ich täglich tauche und mich im wasser wohl fühle wie ein fisch.
ich stellte fest daß dieses Gefühl und herzrasen bei mir genau dann der fall war wenn ich extremen stress (unerfahrene taucher, extreme bedingungen als guide (auch ohne körperliche anstrengung) oder einfach erhöhter leistungsdruck gegeben war. natürlich macht eine untersuchung sinn aber hör auch mal in dich selbst hinein und frag dich ob du dir sebst stress machst der vielleicht der auslöser sein könnte.
grüße aus phuket und tauchen soll spass machen (auch wenn man beruflich taucht).

Hallo, hast du mal deine Schildrüse untersuchen lassen. Evtl. liegt es an einer Schilddrüsenüberfunktion - ich glaube jeder 3. Deutsche hat eine unerkannte Schilddrüsenfehlfunktion. Und diese kann dann schon bei leicht erhöhtem Stressaufkommen zu Panikgefühl, Herzrasen, Schweißausbrüchen etc. führen. Kann man leicht mit einem Bluttest checken, je nachdem dann noch mit einer Ultraschalluntersuchung.