ArgOx zur Verbesserungen der Dekompression
Hallo zusammen,
ich habe eine Frage an Euch bzgl. Eurer Erfahrungen bzw. theoretischer Überlegungen zum Thema Argox (Argon + Sauerstoff-Gemische) zur Verbesserung der Dekompression.
Aus verschiedenen Quellen wissen wir von einer ca. 2,25 mal höheren Fettlöslichkeit von Argon als von Stickstoff mit der ein höhere Narkosepotential einhergeht. Experimente mit Mäusen zeigen eine ca. 3-fach höhere narkotische Wirkung von Argon als von Stickstoff. Soweit die Theorie… letztens Wochenende hat unser Team die Nutzung von Argox50 (50% Argon + 50% Sauerstoff) bei der Dekompression ab 21m eingesetzt (Dekozeit insg. ca. 35min). Dabei wurde keine sehr starke narkotisch Wirkung auf 21m bemerkt. (Mag sein das diese erst zeitlich später eintritt, aber bei der kurzen Deko war dies soweit OK.) Auch der Atemwiderstand war nicht über die Maßen stark beeinflusst als dass ein verstärktes Problem von CO2 Hits zu erwarten wäre (das gilt allerdings erstmal während einer komplett relaxten Deko…).
Wie ihr Euch schon denken könnt, ist der Hintergrund der Nutzung von Argon die schnellere Eliminierung der bis dahin aufgesättigten Inertgase aus den Geweben durch ein vergrößertes Partialdruckgefälle dieser Gase zwischen Geweben und Atemgas für eine schnellere/sicherere Dekompression. Der Ersatz von EAN50 oder Tx50/25 durch Argox50 scheint (zunächst einmal) ein gangbarer Weg zu sein Argon sinnvoll in der Dekoplanung einzusetzen.
Nun wüsste ich gern von Euch ob ihr irgendwelche praktischen Erfahrungen oder theoretische Überlegungen zum Thema habt. Dies insb. in Bezug auf die Dekoberechnung. Unser erster Ansatz war es in das Bühlmann-Modell mit Gradientenfaktoren Argon neben Stickstoff und Helium als drittes Inertgas einzuführen. Eure fundierten Meinungen zu Halbwertszeiten von Argon in den verschiedenen Geweben, sowie die Berechnung der a- und b-Faktoren wäre nun spannend. (Soweit ich weiß gibt es einen mathematischen Ansatz zur Berechnung von a und b aus den Halbwertzeiten, wobei die praktisch genutzten Koeffizienten nochmal manuell angepasst wurden.) Wäre es alternativ sicher, die Berechnung von Argox50 quasi zu „übergehen“ und einfach mit EAN50 zu rechnen und damit von einer zusätzlichen Sicherheitsmarge zu profitieren oder vergesse ich dabei etwas (z.B. zusätzliche Stops die aus der zusätzlichen Argonbelastung resultieren würden.) Wäre es sicher (vermute nicht) bei der Berechnung im Bühlmann-Modell einfach nur mit 50% O2 und ohne weitere Intertgase im Atemgas zu rechnen da die Sättigung mit Argon soviel langsamer erfolgt das sie praktisch nicht zur Dekompression beiträgt? Was sind Eure Gedanken zur isobaren Gegendiffusion bei der Nutzung von Argon?
Ich freue mich auf eine konstruktive Diskussion.
Vielen Dank und viele Grüße
Michael
ich habe eine Frage an Euch bzgl. Eurer Erfahrungen bzw. theoretischer Überlegungen zum Thema Argox (Argon + Sauerstoff-Gemische) zur Verbesserung der Dekompression.
Aus verschiedenen Quellen wissen wir von einer ca. 2,25 mal höheren Fettlöslichkeit von Argon als von Stickstoff mit der ein höhere Narkosepotential einhergeht. Experimente mit Mäusen zeigen eine ca. 3-fach höhere narkotische Wirkung von Argon als von Stickstoff. Soweit die Theorie… letztens Wochenende hat unser Team die Nutzung von Argox50 (50% Argon + 50% Sauerstoff) bei der Dekompression ab 21m eingesetzt (Dekozeit insg. ca. 35min). Dabei wurde keine sehr starke narkotisch Wirkung auf 21m bemerkt. (Mag sein das diese erst zeitlich später eintritt, aber bei der kurzen Deko war dies soweit OK.) Auch der Atemwiderstand war nicht über die Maßen stark beeinflusst als dass ein verstärktes Problem von CO2 Hits zu erwarten wäre (das gilt allerdings erstmal während einer komplett relaxten Deko…).
Wie ihr Euch schon denken könnt, ist der Hintergrund der Nutzung von Argon die schnellere Eliminierung der bis dahin aufgesättigten Inertgase aus den Geweben durch ein vergrößertes Partialdruckgefälle dieser Gase zwischen Geweben und Atemgas für eine schnellere/sicherere Dekompression. Der Ersatz von EAN50 oder Tx50/25 durch Argox50 scheint (zunächst einmal) ein gangbarer Weg zu sein Argon sinnvoll in der Dekoplanung einzusetzen.
Nun wüsste ich gern von Euch ob ihr irgendwelche praktischen Erfahrungen oder theoretische Überlegungen zum Thema habt. Dies insb. in Bezug auf die Dekoberechnung. Unser erster Ansatz war es in das Bühlmann-Modell mit Gradientenfaktoren Argon neben Stickstoff und Helium als drittes Inertgas einzuführen. Eure fundierten Meinungen zu Halbwertszeiten von Argon in den verschiedenen Geweben, sowie die Berechnung der a- und b-Faktoren wäre nun spannend. (Soweit ich weiß gibt es einen mathematischen Ansatz zur Berechnung von a und b aus den Halbwertzeiten, wobei die praktisch genutzten Koeffizienten nochmal manuell angepasst wurden.) Wäre es alternativ sicher, die Berechnung von Argox50 quasi zu „übergehen“ und einfach mit EAN50 zu rechnen und damit von einer zusätzlichen Sicherheitsmarge zu profitieren oder vergesse ich dabei etwas (z.B. zusätzliche Stops die aus der zusätzlichen Argonbelastung resultieren würden.) Wäre es sicher (vermute nicht) bei der Berechnung im Bühlmann-Modell einfach nur mit 50% O2 und ohne weitere Intertgase im Atemgas zu rechnen da die Sättigung mit Argon soviel langsamer erfolgt das sie praktisch nicht zur Dekompression beiträgt? Was sind Eure Gedanken zur isobaren Gegendiffusion bei der Nutzung von Argon?
Ich freue mich auf eine konstruktive Diskussion.
Vielen Dank und viele Grüße
Michael