Hallo
--> "Worauf schaut ihr beim Kauf eines Atemreglers?
Ich suche einen fürs Tauchen im Urlaub: Karibik, warme Monate Mittelmeer, Ägypten und Thailand denke ich. Vllt. mal Australien. Also alles wärmer als 10 Grad."
Okay. Du *brauchst* also im Moment keinen kaltwassertauglichen Regler. Aber: Evtl. kommt das mit dem Kaltwasser noch. (Je nach persönlicher Motivation.) Dann ärgerst du dich im Zweifelsfall, wenn du einen "Warmwasserregler" gekauft hast. Ich persönlich würde als in Deutschland wohnender Mensch immer zum kaltwassertauglichen Regler greifen.
--> "Bis max 30 m, keine Ambitionen irgendwie Nitrox verwenden zu wollen im Moment."
Die Tiefe ist i.d.R. nicht soooo relevant bei der Auswahl, es gibt da einige "Komforteinrichtungen" (Venturi-Einstellung), die manche Regler haben, aber die *braucht* man nicht zwingend.
Zum Nitrox-Thema: Auch das kann noch kommen.
Es gibt Atemregler, die sind in ihrer "Grundversion" nicht Nitrox-tauglich, können aber im Rahmen der Revision entsprechend "umgerüstet" werden. Damit hat man auch hier wieder Möglichkeiten in der Zukunft offen.
--> "Ich habe bisher folgende Dinge verglichen: Energieaufwand in Joule pro Liter. Wartungsintervall und Ersatzteilbeschaffung im Ausland."
Der Energieaufwand ist m.M.n. ein relativ abstrakter Wert, ich würde da nicht allzu viel drauf geben. Menschen sind verschieden und empfunden das Atmen als mehr oder weniger mühsam.
Das Wartungsintervall ... das ist so eine Sache. Atomic-Regler sind etwas teurer, da ist dann auch mit drin, dass sie alle 2 Jahre mal einen Regressfall abdecken, weil ein Regler innerhalb der 2 Jahre einen Schaden hatte. Technisch betrachtet wird der Atomic nicht erheblich anders sein, als die meisten anderen Regler in dieser Preisklasse. Wie oft der Regler eine Wartung braucht, würde ich (persönlich für mich) nicht von den Werten in der Betriebsanleitung festmachen. Wenn man viel in trübem, kaltem Wasser unterwegs ist, oder viel an "halbseidenen" Stationen füllt (evtl. gezwungenermaßen), sollte man die Wartungsintervalle verkürzen. Wenn der Regler nach der Revision ein Jahr lang im Schrank lag, kann man hingegen schon mal überlegen, ob die nächste Revision wirklich notwendig ist.
Aber: Bei der Revisionsdiskussion gebe ich auch immer mal zu bedenken: In anderen Bereichen, wo man mit Lungenautomaten arbeitet, nämlich beim Atemschutz der Feuerwehren, werden die Teile nach JEDER Benutzung geöffnet, gereinigt und geprüft. Wenn ein Hersteller für Lungenautomaten jetzt 300 Tauchgänge angibt, kann das im Vergleich schon zu denken geben. (Auch wenn das Sicherheitskonzept außenrum ein anderes ist.)
Die Ersatzteilbeschaffung würde ich relativ simpel lösen: Ein passendes Revisionskit beschaffen und mitnehmen. Fertig. Fehlt ggf. nur noch der Fachmann, der das machen kann, was bei exotischer Technik zum Problem werden kann. Da sind dann eben die "Weltmarken" von Vorteil. Das muss nicht Aqualung sein, kann aber.
--> "Am liebten würde ich ja ein Set kaufen. Als Finimeter schwebt mir so ein Gerät vor, was auch gleichzeitig Tauchcomputer ist."
Wie schon geschrieben wurde, ist das u.U. etwas anfällig. Nicht dass die luftintegrierten Computer untragbare Ausfallraten hätten, aber es ist ein Unterschied, ob "nur" der Computer ausgefallen ist, man aber zumindest noch den Druck ablesen kann, oder ob beides weg ist. Erhöht im Ernstfall den Stress. Zudem Kann beim "einfachen" Finimeter der Akku nicht leer werden.
Ein Tauchcomputer kann natürlich trotzdem eine sinnvolle Anschaffung sein.
--> "Oder andere Hersteller, den ich noch gar nicht bedacht habe? Oder andere Auswahlkriterien?"
Hersteller gibt es wie Sand am Meer. Einfach mal in ein paar Online-Shops umschauen, da hat man schnell eine lange Liste beisammen.
Ja, es können noch andere Dinge bei der Auswahl wichtig sein. Wenn du v.a. im Ausland tauchst, z.B. das Gewicht.
Und auch der Anschluss an die Flasche, DIN oder INT. Ich würde klar zu DIN greifen, ist mittlerweile recht gebräuchlich. DIN ist auch systembedingt leichter und kleiner.
Ansonsten ist vieles bei der Auswahl eine Frage des Rufes des Herstellers und der persönlichen Erfahrungen mit Atemreglern bestimmter Hersteller.
In diesem Zusammenhang konnte ich mit Blick auf die Leihausrüstung auch schon drei verschiedene "Grundkonzepte" der Basen bei der Leihausrüstung herausfiltern:
a) Die Atemregler sind relativ alt und madig. Das soll den Kunden dazu bringen sich möglichst schnell einen eigenen Atemregler zuzulegen, möglichst natürlich gleich im Laden. Gerade in Urlaubsländern tlw. zu beobachten, weil die Kunden ohnehin nur selten "Dauerkunden" werden, und man so gerne den einmaligen großen Umsatz abgreift. Nebenbei senkt es die laufenden Kosten.
b) Die Atemregler sind nicht unbedingt die allerneuesten Modelle, aber auch nicht zu alt, und v.a. gut bis sehr gut gepflegt. Dieser Verleiher will zufriedene Kunden, die zum Ausleihen wiederkommen und so langfristig Umsatz produzieren.
c) Die Atemregler sind topmodern und in super Zustand. Man möchte hier zum einen "geil" auf eigene so tolle Ausrüstung machen (und verkauft die Ausrüstung z.B. gleich an Leute, die gerade einen Kurs gemacht haben), und auf der anderen Seite auch glückliche Ausleiher haben, die sich vielleicht keinen eigenen Regler leisten können oder wollen.
Das lässt sich auch auf andere Leihausrüstung übertragen.