Hier können alle Fragen zum Thema Tauchausbildung ausgiebig diskutiert werden. Verbandsübergreifend kann hier nach allem gefragt werden was zum Bereich Aus- und Fortbildung gehört - moderiert von erfahrenen Tauchern.
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Behauptung: Tauchen lernt man in der Tiefe nicht schneller.

Hallo
in einem anderen Thread habe ich die Behauptung aufgestellt:
"Flachwassertauchgänge trainieren das `tauchen an sich` weit mehr, als alles andere."

Die Ansicht eines anderen Posters dazu war:
Das ist nun wirklich wieder mal falsch. Das einzige, was du im Flachen besser lernst, ist das Tarieren, weil es da schwerer ist, als im Tiefen. Weit mehr andere taucherischen Fähigkeiten werden auf Tiefe gefordert: Psychische Stabilität, blindes und automatisiertes Beherrschen der Ausrüstung. Disziplin und Kommunikation, Vermeiden von Tiefenrausch und Essoufflement, Fehlermanagement und Streßvermeidung, Austauchpunkt mit ausreichender Reserve für Buddy auch in der Deko etc. Um nur einiges zu nennen, wo Fehler in der Tiefe fatal sind, aber weniger im Flachen. Wer keine Erfahrung bei Tauchgängen unter 30m hat, ist noch kein erfahrener Taucher, egal, wie viele im Flachen.
OT? Vielleicht, Aber du hast das begonnen und ich kann das nicht so stehen lassen.

Er hat um Klarstellung gebeten.
Nach einigem Überlegen habe ich es jetzt in Ausbildungsforum eingestellt.
Meiner Ansicht nach geht es dabei um Ausbildung, oder wie man sich auf die nächsten Schritte vorbereitet und das gelernte weiter verinnerlicht.
(Und so bleibt das auch im selben Forumsteil.)
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tl3Instructor Trainer
27.10.2014 19:49
Es gibt da kein schwarz, oder weiß.

Du brauchst beides.
Wobei ich zugeben muss, wer 1000TG auf max. 1,6m hat, ist sicherlich kein erfahrener Taucher.
27.10.2014 19:52
Also hier meine etwas ausführlichere Meinung dazu:

Alles, worum es beim tauchen wirklich geht, ist `eins mit dem Wasser werden`, alles andere is sekundär und lehrt sich viel leichter, wenn diese Vorraussetzung erfüllt wird.

Alles oben genannte kann und sollte man erst unter sicheren Bedingungen simmuliert beherrschen, bevor man es anwendet udn das bedeutet, unter anderem: nicht tief.
Beherrscht man das hat man es `gelernt`, logisch, oder?

Man wendet auf Tiefe an, aber lernen besser vorher.

Hier jetzt herausgegriffen einzeln die Dinge die genannt wurden:

Tarieren: Das ist der einzige wirkliche Unterschied im Bereich der Sporttauchertiefen.
Das tarieren ist schwieriger und verkompliziert Übungen.

Psychische Stabilität: solle man vorehr getestet ahben, sich rantasten, etc.
Auf keinen Fall sollte man sie auf die Probe stellen ohne sich das genau zu überlegen.

blindes und automatisiertes Beherrschen der Ausrüstung: klar auf jeder Tiefe gleich erlernbar.
sehr abhängig von Licht und Umgebung, aber nicht von Tiefe.

Disziplin: siehe Psyche

und Kommunikation: siehe Ausrüstung

Vermeiden von Tiefenrausch: nur theoretisch erlernbar, wenn der Fall eintritt müssen Reaktionen bekannt sein.
Übungen helfen, aber die kann man dann auf jeder Tiefe machen.

und Essoufflement: siehe Tiefenrausch

Fehlermanagement: siehe Ausrüstung

und Streßvermeidung: siehe Psyche

Austauchpunkt mit ausreichender Reserve für Buddy auch in der Deko: siehe Tiefenrausch

reicht, später mehr.
27.10.2014 20:11
@tl3
Es ist auch sehr unwahrscheinlich das dieser Fall existiert.

sleber bin ich zwar überzeugt deas wenn es den geben würde der genauso gut sein könnte wie jeder andere mit 1000mal Wasserkontakt, aber `im Sinne der produktieven Diskussion`:

Ich gelte in dem Punkt ja als extrem, aber wenn ich auf 100 Tauchgänge auf 1,6m max komme, dann wär ich überrascht.
1,6m Durchschnitt komm ich ungefähr da hin (also die 100, nicht die 1000), da ich besonders beim Solotauchen vielleicht 10 Minuten auf Tiefe gehe und dann meist auf Wassertiefen weit unter 1,6Meter oder im `simulierten Blauwasser` auf ähnlicher Tiefe (ach ja und die Seen hier sind oft kaum über 10 Meter tief).
Da habe ich ehrlich gesagt mehr Kaltwasser-Tauchgänge auf nur um und über 30 Meter (und jetzt keine Sprüche - Sporttaucher-Limit eben).

Es sind die Tauchgänge, die mir am meisten Spass machen, aber bestenfalls vielelicht 10 Prozent der Tauchgänge sind so und ich bin sicher da schon eher eine Ausnahme.

Ich würde nicht behaupten, das ich `fit` wäre jeden beliebigen Tauchplatz den Bodensees voll auszunutzen, aber in Sporttauchertiefe seh ich absolut keinen Unterschied zwischen einem Tauchgang auf 3 oder 30 Metern, bei gleicher Länge und vergleichbaren Umweltbedingungen.
So oft berechent, das schätzen in Zukunft reicht und richtig liegt.

Auch für den `Tief`tauchkurs hab ich beispielsweise geübt.
Gasplanung einfach zweimal machen und dann den `erlaubten Gasverbrauch` durch den Unterschied teilen beim Tauchen.
Ist jetzt nur nen schnelles Beispiel.
27.10.2014 20:16
Sorry für die Rechtschreibfehler, musste schnell Tippen um Missverständnissen zuvor zu kommen.
Grüsst Tante Edit von mir
27.10.2014 20:32
So jetzt zum Abschluss der Einleitung.

Meine Behauptung betont folgende Reihenfolge:
1. In der Theorie beherrschen
2. Im Flachwasser üben bis zum abwinken
3. an beliebigem Ort anwenden

Ergibt die grösstmögliche Sicherheit und schützt so gut wie möglich vor Fehlern durch Selbstüberschätzung.

Natürlich schliesst das nicht `alles` ein.
Aber soweit bin ich durch.
tl3Instructor Trainer
27.10.2014 20:45
"Übertreiben macht anschaulich"

Und hätte ich "100 TG auf 2,3m" geschrieben, hättest Du sicherlich geschrieben, das Du das auch gemacht hast.

Taucherfahrung bekommst du durch Erfahrungen, die Du beim Tauchen machst.

Und auch wenn ich es nicht gerne zugeben, aber auch durch (überlebte) Grenzerfahrungen lernt man dazu.

Es gehört also alles dazu.
Flachtauchgänge, Deko, See, Tümpel, Nacht, Strömung, ......

Aber zum üben ist flach sicherlich nicht schlecht.
27.10.2014 21:04
@tl3
>> hättest Du sicherlich geschrieben...
ja, hätte ich, vielleicht etwas anders formuliert.
Kommt es dir wirklich drauf an, ob 76 Tauchgänge auf Durchschnitt 1,60, oder 81 auf 2,30? (rein willkürliche Zahlen übrigens)
Ich wollte eben nicht übertreiben, sondern auf jeden Fall mit `Sicherheitsmarge` untertreiben, ca. 10 Prozent Tauchgänge ganz nach meinen Vorlieben passt aber in ungefähr und mehr als 10 nach den Vorlieben der Masse (so tief wie der Tauchplatz zulässt) auch.

Ob echte `Grenzerfahrungen` wirklich nötig sind weis ich jetzt nicht, das kann auch schiefgehen - ich geb zu, ich vermeide die (leider vermeiden die mich nicht immer Statistik trifft jeden mal).

Davon abgesehen bin ich deiner Meinung.
27.10.2014 21:21
und bevor mich einer falsch versteht, was sind schon 800 oder 900 Tauchgänge!

Genau sag ich`s jetzt nicht, ist eh nächste Woche überholt, aber ich bin noch unter 1000.
Das mehr als zehnfache kann man antreffen und mehr als 1000 ohne lange zu suchen.

Ich bin Sidemount Anfänger und mit dem vielfachen an TGs werde ich vielleicht irgendwann das Gefühl von `erfahren sein` haben. Ich denke 10-15 Jahre wird`s schon dauern.
27.10.2014 21:45
Also abgesehen von Rechtschreib- oder Tippfehlern, manchem Satzbau kann man kaum folgen und verstehen was gemeint ist.
Nur so viel:
- Erfahrung sammeln durch viel Tauchen (auch flach).
- Herantasten an Neues (Tiefe, Strömung, ...)
- Neues mit erfahrernem Buddy testen.
- Fortbildung gehört auch dazu.
- Notsituationen trainieren ebenso.

Wenn das jeder im Rahmen seiner Fähigkeiten macht und verantwortungsbewusst ausbaut und verbessert dann kann er/sie das optimale Erlebnis, bezogen auf die eigenen Fähigkeiten, genießen.

Also einfach vernünftig sein und das tun wobei sich jeder wohl fühlt.
27.10.2014 21:52
Möchte mich ja nicht in Eure Fachdiskussion einmischen, nur folgendes Erlebnis
schildern.

TG im Mittelmeer, Ziel eine Seegraswies
auf 40m Tiefe.

Hinweg auf ca. 8 – 10m, dann abtauchen.

Alles lief soweit gut, war eine lustige Truppe und es sollte auf den Rückweg gehen.

Ein Taucher bekam Panik auf 40m weil er sich umdrehte, nach oben schaute und irgend etwas in seinem Kopf realisierte, daß eine Menge Wasser über ihm ist.

Ohne fremde Hilfe würde er wahrscheinlich immer noch auf dem Grund knien.


27.10.2014 22:11
@fundiver10
>> Rechtschreib- oder Tippfehlern
Ja, sorry, seit Einführung der Autokorektur werd ich vollkommen zum Legasteniker und diese tollen `Mobile Devices` haben alle verdammt kleine Bildschirme für copy-und-paste oder Verkürzungs Aktionen
Danke für die fehlerfreie Antwort

@Erwin99
Womit wir bei dem Teil mit der Psyche sind und das rantasten ausser Acht gelassen wurde.
Sollte besser nicht passieren und der entsprechende Taucher hätte mal besser noch nen paar Flachtauchgänge gemacht bevor er sich das zutraut.

Sagen wir es mal so:
Es `sollte` keinen Unterschied machen ob man aus 10 oder aus 100 Metern nach oben schaut.
Und auch das ist besonders wichtig zu beherrschen bevor man sowas macht.

Wie `nicht nach unten schauen` für Kletter Anfänger, aber wer das nicht überwindet, der bleibt Anfänger, bzw. ist in Gefahr wenn er mal angelenkt wird.

Was soll man machen, ausser das erwähnte `rantasten` und eben das was ich sage: vorher viel Erfahrung im Flachwasser.
Wenn`s einmal stimmt, dann geht auch schnell unerwarted viel mehr.

Ich denke auf jeden Fall nicht, das er durch seine `Grenzerfahrung` viel dazu gelernt hätte das er nicht auch so hätte wissen können, oder?
tl3Instructor Trainer
27.10.2014 22:14
Nee, knien würde er da bestimmt nicht mehr.

Aber wie bereits geschrieben.
Du mußt alles machen.
Flachwassertauchgänge, Deko, Meer, Tümpel, Nacht, Strömung, ..........

Wer nur Flach macht, kann sicherlich besser tarieren.
Wer nur Tiefe macht, hat halt andere „Kernkompetenzen“.
27.10.2014 23:00
Also, du kannst mich ruhig nennen, wenn du mich zitierst.
Ich sehe kein Gegenargument von dir, gegen meine These, wer keine Erfahrung auf 30m hat, ist kein erfahrener Taucher. Üben und simulieren im Flachen: Ja, das ist selbstverständlich und der richtige didaktische Weg. Auch im Interesse guter Tarierung! Genauso wie man Dekostopps erst mal in der "Nullzeit" simuliert, bevor man Dekostopps wirklich macht. Erst wenn man tief taucht, lernt man tief tauchen (natürlich langsam vortasten). Und glaub mir: Psychische Stabilität trainierst du nicht im Flachen, wenn man mal die erste Anfängerangst überwunden hat.
N2 Narkose kommt erst auf Tiefe. Wenn du nicht mit TMX auf 30m gehst, musst du auch lernen, mit dem ersten Martini umzugehen. Da gehört z.B. auch die Kommunikation hin: Die Auffassungsgabe kann ab 20m schon merklich sinken im kalten, dunklen See. Das geht nicht mit Zuckerwasser. D.t.o. das Thema CO2 (Essoufflement).
Von Fehlermanagement auf 30-40m kannst du nicht ernsthaft glauben, dass es so wie auf 3m funktioniert: Ich weiß noch, was es mich für eine Überwindung kostete und mich stresste, nur zur Übung mal auf 30m meinen Automaten zu wechseln. Ist aber weniger ein Drama, wenn man sich langsam vortastet.
Manchmal verweigere ich aber auch das tiefer Gehen: Meine innere Stimme sagt nein. Wie willst du das auf 6m lernen?
27.10.2014 23:13
@tl3
Sofern sich das nur auf die Psyche bezieht, stimme ich da vollkommen zu.

Allerdings kann man für das meiste (wohl nicht aber das Beispiel von Erwin99) sich so vorbereiten, das einem nichts passieren kann wenn man dann aus welchen Grunde auch mal auf Tiefe kommt.

Ich selber erzähle fast immer nach tiefen Tauchgängen wie sehr mich die Tiefe doch beeindruckt hat (denn wenn ich begeisert bin, dann red ich gerne drüber) und treffe meist auf Erstaunen und `ich hab nicht viel von gemerkt`.
Stimmt, hab ich auch nicht, das ist ja gerade das was begeistert.

Deko meide ich, aber mehr als `auf der Stelle stehen` erfordert es eben gar nicht.
Tarieren lernt man eben im Flachwasser schneller und nachhaltiger, sind wir uns doch scheinbar alle bisher einig, oder?

Meer stimmt, aber selten spielen dort nen paar Meter ne Rolle, selbst die extremsten auf nem Boot haben nicht viel Spielraum innerhalb des menschlichen Spielraums, meist sind sie in Sichtweite
Und auf andere Meere bezogen tauchen da selten Leute aus DE mit wenig Erfahrung.

Tümpel nehmen manche zu wichtig.
Eigentlich besonders einfach.
Lassen wir`s jetzt mal weg.
Gibt aber sicher einige Ausnahmetümpel.

Nacht: Ok, aber Nacht im Tümpel nicht eingeschlossen.
Im Meer muss ich zugeben, das meine Psyche selber da Solo-Nachttauchgänge unerwartet schlecht abkonnte.

Aber dennoch: nur weil man danach fertig ist, sind Überraschungen doch eingeplant.
Ich hatte bei dem Tauchgang wirklich Pech und nach dem dritten `Ereignis` war ich zum Glück schon auf den Weg zum Steg und musste nicht abbrechen - aber wenn mir nochmal im Dunkeln ne Makrele ins Gesicht knallt, dann brech ich in Zukunft direkt ab und beende den Tauchgang nicht
Aber eigentlich kann ich jetzt drüber lachen

Ich würde bestimmt gar keine Solotauchgänge machen, wenn ich Bedenken irgendwelcher Art noch hätte, soweit es die Psyche angeht und ich bin mir der Risiken sehr bewusst.

Wie ich gemerkt habe zu sehr, traue mich seitdem weit weniger und das ist wirklich unberechtigt, viel mehr kann nun wirklich nicht passsieren.

Strömung...ja, auf jeden Fall.
Allerdings hätte ich höchsten Respekt vor einen `Gebirgsbachtaucher` (gibt`s das als Angebot?) und zwar besonders, wenn er nur bei geringer Tiefe taucht.
Ist aber wohl ein Beispiel, das es gar nicht gibt.

Aus Sidemounter Sicht ist das aber ein Thema, das man insgesammt vorehr abgehakt haben muss, andernfalls klappt wenig anderes, egal in welcher Tiefe.
Es spielt also eigentlich für mich keine Rolle.
Ich glaube es gäbe wenige Sidemoutner deren reaktion bei extremer Strömung nicht ein begeistertes `huiiiiii` wäre
Will das aber nicht kleinreden, ist nur eben meine subjektive Sicht dazu.
27.10.2014 23:16
Nachtrag: Ich rede nur von Luft/Nitrox. Meine Tiefenangaben sind nur Hausnummern und mir ist klar, dass sie für den einen Pipifax sind und für den anderen fast schon unverantwortlich
27.10.2014 23:39
@Razorista, merkst du eigentlich nicht, dass du wieder mal deine eigene, ursprünglich prägnante Aussage: "... trainieren meiner bescheidenen Meinung nach, Flachwassertauchgänge das `tauchen an sich` weit mehr, als alles andere", immer mehr verwässerst und relativierst? Es bleibt mal wieder nichts mehr von (d)einem Standpunkt übrig. Worüber noch reden?
27.10.2014 23:50
... aber es kommen ja wieder neue Sätze wie: "Allerdings kann man für das meiste...sich so vorbereiten, das einem nichts passieren kann wenn man dann aus welchen Grunde auch mal auf Tiefe kommt."
Und wieder geht es los: Es ist einfach knapp daneben und damit eben daneben, und in ellenlangen Worthülsen weiß am Ende keiner mehr, was du wirklich sagen willst. Ich spare mir das nach diesem letzten Versuch. Nicht persönlich nehmen. Howgh!
28.10.2014 00:14
@kwolf1406
>> Also, du kannst mich ruhig nennen,
>> wenn du mich zitierst.
Danke, ich wollte eben besonders `Netiquettetreu` sein
Oder wäre dir eine Copyright Angabe wichtig gewesen

Also:
Für mich selber war auf Tiefe bisher kaum ein Unterschied bewusst bemerkbar.
Ja, man ist langsamer, aber nur von aussen und da ist man ja nicht und der Buddy/Gruppe ist meist auf vergleichbarem Zeitgefühl.

Ich hab bestimmt nicht geübt die GoPro auszuklippen, vorzubereiten, anzuschalten, um dann Probleme mit dem Atemreglerwechsel zu bekommen, auf Tiefe hab ich da kaum 5 Minuten zwischen den Wechseln und alles läuft immer wie am Schnürchen - ich war echt überrascht, ich hatte im taucher.net was anderes gelesen.

Ich hab das bestimmt nur im Flachwassr `geübt` vor Aegypten (hab es ehrlich nie `geübt`, fällt mir gerade auf, eigentlich schlampig, aber 1000 Mal gemacht eben), denn an anderen Tauchplätzen hatte ich damals einfach kein GoPro taugliches Licht und hab die nie ausgeklippt ab 10 Meter.
Die an den Brothers in den Abgrund zu versenken hätte mich schon geärgert, also kam es eher hinterher auf das blinde wegklippen hinten aussen an der Tasche an.
Wenn ich das kann, dann seh ich nichts was zu kompliziert sein könnte.

Tiefenrausch hatte ich letztes Jahr mal auf dem Weg nach 30 Meter überraschend früh und heftig, seitdem weis ich spätestens wie ich zu reagieren habe und das das recht gut klappen kann.
Irgendwie ist es auch eine `Ausrede` dei ich nicht für mich verwenden möchte.
Vergleichbar mit erst besaufen und dann auf Unzurechnungsfähigkeit plädieren.

Essoufflement kann einen genauso auf geringer Tiefe `ereilen` (im Trocki und bei falscher Lungentarierung ja besonders leicht sogar).
Gerade da, wo es noch ne Alternative ist panisch durchzuschiessen kann man das beherrschen lernen, auf Tiefe geht das mit zu grösserer Wahrscheinlichkeit schief wenn man es nicht schafft.

>> Ich sehe kein Gegenargument von dir,
>> gegen meine These, wer keine Erfahrung
>> auf 30m hat, ist kein erfahrener Taucher.
Es würde mich auch wundern, wenn eine unpolemisch gemeinte Meinung von dir sich von einer von mir sonderlich auffällig unterscheiden würde, aber eben nur wenn man nicht aggressiv ist.

Aber im Detail ist es dann doch genau gegenteilig.

Ich denke, alles was ich hier schreibe erklärt meine Überzeugung vom Gegenteil, auch wenn ich sowas heute auch nicht mehr für mich behaupten kann, trotzdem bleibe ich `überzeugter` Flachtaucher.

`Erfahrener Taucher` ist Sache der Perspektive. Ich kenne wenige ab 100 Tauchgänge, die man nicht als `erfahren` zählen würde, wenn man als Nichttaucher, davor seht - Tiefe sehen die nicht und 20 Meter ist schon oft `Wow` genug.
Aber welcher Taucher würde einen TL mit 100 Tauchgängen wirklich ernstnehmen?
Was ist deine Definition?
28.10.2014 00:22
@kwolf1406
Hör mal endlich auf damit ständig `die Brocken symbolisch hinzuschmeissen`, wenn du nicht mal die Zeit lässt zu antworten, dann solltest du dich beim ersten Post schon festlegen und nicht jedes mal die Meinung ändern.

Nur weil ich bestimmten Einschränkungen zustimme (will weder unhöflich, noch unompromissbereit sein) heist das nicht, das ich die Grundausage verwässern will.
tl3Instructor Trainer
28.10.2014 00:56
@Razorista,
„Sofern sich das nur auf die Psyche bezieht, stimme ich da vollkommen zu“
Nein das meine ich nicht.
Und glaube auch nicht, das man da auf Tiefe viel lernt.

Wenn ich Texte lese wie:
„Psychische Stabilität“
oder
„Vermeiden von Tiefenrausch und Essoufflement“,
habe ich den Eindruck, hier diskutieren Eunuchen über das Kamasutra.
Ja, es ist nach 0.00 Uhr, da kann man so etwas mal sagen.

Die Vermeidung von Tiefenrausch und Essoufflement lernt man nicht bei tiefen TG, sondern in der Theorie VOR einem tiefen TG.

Und an Tiefenrausch und Essoufflement gewöhnen, wie an den Genuß von Alkohol, kann man sich nicht.
Auch nicht, wenn „Tieftaucher“ das gerne von sich behaupten.

Und wer psychisch labil ist, wird das in jeder Tiefe sein.

Für anspruchsvolle TG braucht man neben einer guten Tauchausbildung Selbstsicherheit.
Und die bekommt man durch positive Erfahrungen, wie z.B. erfolgreich gemeisterte Situationen.

Und nein, Deko lernst du nicht im Flachwasser.
Zur Deko gehört neben den Tarieren auch eine gewisse Disziplin.
Und das Wissen, das es keine „Trockenübung“ ist.
28.10.2014 01:33
Scheint eher das Gegenteil zu sein von dem, was ich zuerst verstanden habe...

Auf der einen Seite betonst du die Bedeutung von Theorie auf der anderen Seite stellst du theoretisieren als lächerlich dar.

Ich will jetzt nichts `verwässern`, bzw. den Eindruck machen, also:

Meine Behauptung zu Deko ist:
Besser vorher trocken (also flach) mit vorgestellt erst (z.B.) 40, dann Deko auf echter Tiefe, wo man ja wirklich schon bald `flach` ist, identisch üben.
Ob man es dann `lernt` weis ich, `erfahren` dabei bin ich aber nicht. Bedenkenlos machen würde ich es jederzeit wieder.

Das was man so im Taucher.net als `anspruchsvolle` Deko bezeihen würde ist klarerweise nicht gemeint.
Stundenlange Deko sollte man, meiner Meinung nach, gar nicht anfangen bevor man schon über `eins-mit-dem-Wasser-sein` hinaus ist.
Alle die das nicht machen jetzt aber auszuschliessen würde einige ausschliessen bei denen das nicht passen würde, egal wie man die Perspektive dreht.

Gibt auch genug Leute, die erst mal unter den Vorraussetzungen richtig gefährliche Tauchgänge machen, lange bevor sie das wirklich unter Kontrolle haben.
Mit lernen hat das für mich aber wenig zu tun.
Meine Behauptung (die ich nicht beweisen könnte) dazu war, das man es so nicht schneller lernt, nur risikoreicher.
Am Ende aber gleiches Ergebnis (und ich hab das klar als `Behauptung` bezeichnet).

Psyche:
Ich bin der Meinung das man das beim Flachtauchen soweit erfahren/erahnen/simulieren kann, das das keinen Unterschied macht, oder kontrolierbaren.
Das habe ich nicht nur an mir beobachtet, sondern öfter.
Aber es gibt immer ganz viele Arten wie Menschen ticken, das muss jeder für sich selber wissen, erfahren, einschätzen, oder wasauchimmer.

Es ist wirklich spät, Gute Nacht!
Sorry, zur Sicherheit, für unerkannte Rechtschreibfehler. Augen scharfstellen fällt schwer
tl3Instructor Trainer
28.10.2014 02:49
Ja, ich befürchte, wir reden an einander vorbei.
Oder ich drücke mich einfach nur schlecht aus.

„Auf der einen Seite betonst du die Bedeutung von Theorie auf der anderen Seite stellst du theoretisieren als lächerlich dar“

Ich bin fast geneigt zu sagen: „habe ich so nicht gesagt, aber ja“.
Es gibt beim Tauchen keine Praxis, ohne Theorie.
Aber Tauchen findet immer noch im Wasser statt.
Vom Sexhefte lesen ist auch noch keiner Vater geworden.
Da muß Mann rann.

Natürlich ist es nicht lächerlich, den geplanten TG in der Theorie durch zu gehen.

Und es macht natürlich auch Sinn, das tarieren im flachen zu üben.

Ich nehme mal an, das sich das theoretisieren auf die Vermeidung von Tiefenrausch und Essoufflement bezieht.
Wenn du in der Theorie nicht weist, wie es entsteht, kannst du es in der Praxis auch nicht vermeiden.

„Gibt auch genug Leute, die erst mal unter den Voraussetzungen richtig gefährliche Tauchgänge machen, lange bevor sie das wirklich unter Kontrolle haben. „

Da sind wir einer Meinung.
Und das man beim Tauchen immer wissen sollte, was man tut, darüber brauchen wir wohl nicht zu reden.

Es gibt beim Tauchen keine Praxis, ohne Theorie.
Aber Tauchen findet immer noch im Wasser statt.
Also tauchen gehen und üben, üben, üben.
Und viele positive Erfahrungen machen z.B. scheinbar schwierige Situationen erfolgreich meistern.
Dann hat man auch genügend Selbstvertrauen für die wirklich schwierige Situationen.
Das vermeidet Streß und verhindert Panik.

Und natürlich muß man für anspruchsvolle TG mit seinem Gerät und den Element Wasser vertraut sein.
Wie auch bei jedem anderen TG.
28.10.2014 08:36
Hallo zusammen,

ich würde es gerne etwas salomonischer formulieren: Man braucht flach und tief um ein guter Taucher zu werden. Das befruchtet sich gegenseitig. Der Mix machts.

Aaaalso: Um ein guter Taucher zu sein, braucht man:
- Wissen
- Skills
- Erfahrung
- Routine
- Ausrüstung
- adäquate Ausbilder
- adäquate Buddies und Gesprächspartner. (Selbst gelegentliche Diskussionen hier im t.net bringen viele von uns (mich eingeschlossen) weiter.)
- und diverse "Kleinigkeiten" wie Gesundheit, Psyche, Geld (Ist leider so. Ausrüstung kostet Geld, Tauchgänge kosten Geld.), Zeit, erreichbare adäquate Gewässer, ...

Wir sind uns wohl einig, dass unterschiedliche Erfahrungen und unterschiedliche Buddies einen Taucher reifen lassen.
Selbst "Familie statt Single" macht einen Unterschied aus bzgl. Sicherheits-Bedürfnis. Vor 8 Jahren bin ich in Hemmoor im HT mit Mono-12 an der 43-m-Beton-Bombe gewesen. (Da kannte ich meine heuteige Frau noch nicht und hatte auch noch keine Kinder.) Heutzutage ist so was im Trocki mit Doppel-12.

Wir sind uns wohl einig, dass in der Tiefe andere Skills und Theorien notwendig sind, als im Flachen. Oder zumindest, dass die Schwerpunkte anders liegen.

Wir sind uns wohl einig, dass man sich "herantasten" soll. Und dass ist:
A)
Erfahrung sammeln.
Bezogen auf reine Tiefe ist das also im Flachen tatsächlich nicht vollumfänglich lernbar.
B)
Skills lernen.
Die sollte man vorher können, ehe man sich auf "ein Abenteuer" einlässt. Ds muss man also vorher können.

Ich persönlich stelle in Frage, ob jemand, der immer 1,6 Meter taucht auch Buddies hat, mit denen er sich durch Gespräche auf künftige "Aufgaben" vorbereitet. (Ausnahmen bestätigen die Regel)

Ich persönlich stelle in Frage, ob jemand, der immer 1,6 Meter taucht, auch wirklich die komplette Tieftauch-Ausrüstung mitnimmt.
In meiner Taucher-Karriere ist es mir 2x passiert, dass der Füller (der Depp, bzw. es waren ja zwei unterschiedliche: Also die Deppen) bei meiner D7 die Brücke abgesperrt haben und ich noch größerer Depp es nicht vor dem TG gemerkt habe.
1x habe ich es UW behoben und 1x erst beim Abrödeln gemerkt.
Diese Erfahrung und die daraus resultierende Routine, dass ich VOR dem TG all Ventile prüfe, hätte ich durch eine M10 nicht bekommen. Und als reiner Flachtaucher hätte ich keine D7 auf dem Rücken gehabt.
Nur durch den Mix konnte ich diese Erfahrung (in unkritischen Tiefen) sammeln.

Und noch was zur Routine: Als ich noch 70-80 TG im Jahr gemacht habe, hat jeder Blick auf den TC gereicht um Tiefe, Deko-Info und Flaschendruck zu verinnerlichen. Und meistens noch 1 zusätzliche Info wie Temperatur, TG-Dauer oder Aufstiegs-Geschwindigkeit.
In den letzen Jahren bin ich weit weniger getaucht und habe mehrfach beobachtet, dass ich noch ein zweites Mal auf den TC schauen musste.
Es wäre vermessen, zu behauten, dass alle anderen Skills nicht betroffen sind durch mein seltener Tauchen. Ich habe da allerdings nichts ähnliches bemerkt.

Gut Luft

FANATIC DIVER


28.10.2014 08:39
@ Razorista:

https://www.google.de/search?q=flusstauchen+traun&biw=1251&bih=594&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ei=9EdPVLyLPITKOczzgNgJ&ved=0CAcQ_AUoAg

Gut Luft

FANATIC DIVER
28.10.2014 09:06
Und noch ws zum Mix:

Es soll Verbände geben, die einen OWD zum AOWD umstempeln nur weil er 5 unterschiedliche Erfahrungen je 1x gesammelt hat.

Das ist eine Würdigung des Mixes. Ob das dann tatsächlich gleichwertig wäre mit einem T** sei mal dahingestellt.

Es zieht sich durch diverse Verbände, dass man den nächsten "Level" erst erklimmen kann, wenn man X TGe insgesamt hat oder Y TGe seit Erreichen des letzen Levels.
(Leider gibt es dann Leute, die das konterkarrieren, indem sie auf halber Strecke eine OF-Pause machen bis der TC einen neuen TG rechnet.)

An Massen-Spots gibt es dann schnell mal so Faustregeln, dass man mit 100 TG nach dem letzten Brevet eins höher eingestuft wird.

Oder, dass für einen bestimmten Tauch-Spot zusätzliche Voraussetzungen verlangt werden.
min. X TGe im Kaltwasser und min. Y TGe insgesamt und keine Ausbildung an diesem Spot. (Beispiel: Rüttler in Hemmoor)
Oder Z TGe im eigenen Trocki (z.B. Messinghausen/Scapehander für einige Jahre)

Gut Luft

FANATIC DIVER
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