Wenn das ein "hohesTier" so sagt, ja dann ....
"SSI möchte eine gewisse Qualität bieten" -> um einen Qualitätsanspruch zu definieren, verwendet man Standards. Diese gelten dann für alle Mitglieder und die Einhaltung kann durch ein gutes QM Management überwacht werden. Das steht -unter dem Apekt Ausbildung- für mich an erster Stelle, nicht die Verpflichtung Ausrüstung verkaufen zu müssen.
Kleiner Einschub: Qualität in der Ausbildung definiert sich bei mir in aller erster Linie durch persönliche Betreuung der Schüler in kleinsten Einheiten (TL-Schüler Ratio). Da die meisten freien TL hobbymäßig ausbilden ist dies bei ihnen weitaus mehr der Fall, als bei auf Gewinnerzielung ausgerichteten Divecenters. Ein an eine TS angeschlossener TL steht hier oftmals in der Verpflichtung, mehr für die TS zu denken und zu handeln, als für die Schüler.
"Sie möchten verhindern, dass in irgendwelchen abgewrackten Wohnzimmern Theorie gegeben wird ... "
-> Hm, da wäre ich jetzt für die entsprechenden Vorgaben in den Standards für "Divingcenters" dankbar. Ich finde da nichts von der Verpflichtung für professionelle Schulungsräume, eher Verpflichtungen wie (Zitat) "SSI Dive Center müssen folgende Standards erfüllen: • Nutzung eines Ladengeschäftes in günstiger Lage mit entsprechend professioneller Atmosphäre • Betreiben des Geschäftes mit regelmäßigen Geschäftszeiten, die für die Kundenfrequenz förderlich sind • Aufgrund der Bedeutung von eigenen Ausbildungsmaterialien muss jedem Schüler die Möglichkeit eingeräumt werden, ein eigenes Manual, ein eigenes DiveLog und eigene DVDs zu erwerben. Auch bei Familien benötigt jeder Schüler zumindest ein eigenes Manual sowie ein eigenes DiveLog • Erwerb der Mindestmenge von SSI Produkten auf jährlicher Basis laut SSI Umsatz-Vereinbarung .... und dergleichen mehr.
Hm, ich als freier TL gebe Theoriekurse in einem Besprechnungszimmer, das mit moderner Multimediatechnik, besten Kaffeemaschinen und einer Zapfanlage (
) ausgerüstet ist, aber auch in meinem (nicht abgewrackten) Wohn/Arbeitszimmer, das ebenfalls über Konferenztechnik verfügt. Eines der nächstgelegenen SSI Dive Center ist im Wohnhaus des Betreibers integriert, beim Theorieunterricht müssen schonmal die Spielsachen der Kinder .... Zum Schutz des Divecenters: es bringt seine Zahlen und hat einen "Verkaufsraum" in die Einliegerwohnung integriert
"Poollektionen in nicht pool ähnlichen Bedingungen durchgeführt werden, weil man nirgens reinkommt" ... Häh ???
... seit wann muss ein SSI Diveventer einen Pool nachweisen ???
-> ich kenne zwei SSI Divecenter, die nicht in die Bäder der Region "reinkommen" (oder reinkommen möchten) und ihre "Poollektionen" in benachbarten Seen (mehr oder weniger geeignet) machen. Auch zum Thema Pool findet sich nichts in den Standards zu Divecenters (wie der Auszug oben zeigt liegt der Schwerpunkt völlig anders
). Was schwimmbadähnliche Verhältnisse sind, ist in den Standards (aller mir bekannten Verbände) definiert.
Ja ja, Theorie und Praxis ....
"verhindern, dass .... Leute mit mieser Ausrüstung tauchen müssen" -> hat das "hohe Tier" dies vor oder nachdem ein bekannter Tauchartikelhersteller SSI übernommen hat geäußert?
Was ich neulich beobachten konnte: ein Bekannter musste seine ganze Ausrüstung dem Sortiment des Divecenters anpassen, sein liebgewonnenes Jacket und seine Regler gegen Sortiment austauschen, welches vom Divecenter vorgehalten wurde. Man müsse ja an einem Strang ziehen
(Nicht das der Schüler auf die Idee kommt, es gäbe auch anderes, Gutes .... Der Trocki aus dem Shop ist das Maß der Dinge, nicht der, den man beim benchbarten Mitbewerber eventuell sogar günstiger erhält
)
Zur Klarstellung: das geht nicht gegen SSI, die anderen Fraktionen sind da oftmals nicht viel anders, wobei SSI (das mein ich ernst) derzeit unter Markterschließungsgesichtspunkten eindeutig das beste Marketing hat. Solange die Ausbildung OK ist, ist mir das alles "schnurtz", sowie mir auch das Marketingkonzept meines Verbandes egal ist, solange ich auf MEINEM Qualitätsniveau ungestört agieren kann.
"Wie frei du arbeiten kannst, hängt schlussendlich von der TS ab, der du angeschlossen bist. Von ... bis ... habe ich schon fast alles gesehen. " -> eben. Und diese "von Gottes Gnaden" abhängig zu sein, ist für mich ein Ausschlusskriterium. Neben den Einschränkungen der Flexibilität, die dies naturgemäß mit sich bringt. Wenn ich Schüler habe, die nördlich von mir wohnen, kann ich mit denen ins Bad XY gehen, wohnen sie südlich, ins Bad YZ. Ich kann sie in der Wahl der ausrüstung völlig frei von Vorstellungen irgendeiner TS beraten etc.pp.
Mal über alles, durch`s "große Karo" gesehen: SSI hat sich aufgemacht, deutliche Marktanteile zu erobern. Aus diesem Grund richtet sich seit Jahren das Augenmerk auf die Divecenter (nicht auf die Einzelmitglieder) und deren Verdienstmöglichkeiten und man macht ihnen einen Wechsel durch gute Konditionen und sonstige Annehmlichkeiten und Unterstützung schmackhaft. Das ist ja nichts Verwerfliches, man sollte es aber nicht versuchen zu glorifizieren
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Ein wirklich -neidlos anerkannter- Schachzug war ja seinerzeit die Einführung des Zwanges, für den AOWD 4 Specialties machen zu MÜSSEN. Natürlich auch begründet mit "Qualität und Professionalität". Könnte man fast glauben, wenn nicht andererseits die Wahl der Spcialties völlig hupe ist, Hauptsache viele Specialties, ob sinnvoll oder nicht, völlig egal. Dies kommt natürlich den Divecenters zu Gute
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Vielleicht hilft dir Steffi dies, das System einmal besser zu verstehen (bzw. etwas klarer zu sehen)