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Handzeichen undichtes Jacket

Hallo zusammen. Ich hab mir gerade die Broschüre von ok2dive (160 handzeichen für Taucher) bestellt.
Evtl. wird dort meine Frage beantwortet. Aber so ein Forum lebt ja von Beiträgen .

Ich hatte neulich ein undichtes Jacket. Mein Buddy (sind das erste mal zusammen getaucht) Hat meine Zeichen genau gegenteilig ausgelegt. Hatte imaginär auf den Inflator gedrückt und mit der anderen Hand aufsteigende Luftblasen imitiert.

Gibt es da ein festes Zeichen? Oder wie hättet Ihr das Komuniziert.

Der Vollständigkeitshalber : Ich hab den TG abgebrochen. ( Lang hätte die Luft eh nicht gereicht )
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Joe.MurrSSI DiveCon
08.07.2015 12:23
Hmm,
mit meinem Jacket funktioniert was nicht und ich kann nicht mehr weitertauchen:
Anzeige Problem (das mit der flachen Hand), dann auf das Jacket zeigen. Kann auch der Buddy das Problem nicht lösen, dann Auftauchen anzeigen und OK?

Stimmt mit meinem Jacket was nicht, aber ich kann trotzdem weitertauchen (bläst vielleicht nur ganz minimal ab, weil Sand oder ähnliches im Schnellablass), dann zeig ich das dem Buddy gar nicht erst an.

Warum einfach, wenn`s auch kompliziert geht?

Gruß
Joe
08.07.2015 12:24
Genau so würde ich es auch sehen (y)
ag2908PADI Staff Instr.
08.07.2015 13:20
Joe
08.07.2015 15:55
Wo war das Jacket undicht? Hat dein Buddy keine austretende Luft bemerkt? Bei entsprechender Sicht sollte deinem Buddy eigentlich auffallen, dass ausser der ausgeatmeten Luft noch andere Blasen aufsteigen, die nicht aus deinem Regler stammten.

Dein defektes Jacket liest sich aber eher danach, als wäre ein Schnellablass oder der Inflator auf "dauergeöffnet" gestanden?
08.07.2015 17:53
Ich kenne noch das Zeichen für "defekt".
Scheint aber weniger gebräuchlich zu sein, da ich eine Weile suchen musste, um im Internet ein Bild zu finden: http://www.danielschmid.de/index.php/dir-tauchen/skills-protokolle-und-verfahren/kommunikation

Für mich wäre der Unterschied dass die flache Hand eher eine Frage/ Aufforderung wäre noch mal nachzusehen ("Irgendwas stimmt nicht").

Bei "Defekt" gehe ich nicht davon aus, dass der Fragesteller meine Hilfe benötigt. (Dennoch kann es natürlich sein dass in Folge des Defekts der weitere Tauchgangsverlauf geändert wird.)

Das "Defekt" würde ich entgegen joemurr auch nutzen, wenn der Defekt keinen Einfluss auf den Tauchgang hat, einfach um meine Mittaucher zu informieren. In dem Fall gefolgt von dem Signal "Ok" und "Weiter geht`s".

Kommt aber auch auf meine Mittaucher an, einen Anfänger könnte das tatsächlich mehr verwirren...
Joe.MurrSSI DiveCon
09.07.2015 07:53
@ Crocell
>Zeichen für "defekt".
Das Zeichen kenne ich auch, verwende es aber nicht, das es nicht verbreitet zu sein scheint, insbesondere nicht in den einschlägigen Urlaubsländern. Taucht man mit wechselnden Partnern ist die Gefahr der falschen Interpretation der "geschlossenen Faust" einfach zu hoch.

>würde ich entgegen...
Naja, jeder so wie er`s mag. Aber einem Buddy "Problem" anzuzeigen, gefolgt von einem "Ok" und "Weiter geht`s" (was ist das eigentlich?) halte ich - gelinde gesagt - für Unsinn.

Entweder ich habe ein Problem, das eine Aktion bedingt, bspw. Buddyhilfe, selber rumfummeln oder eben den TG "umstricken", dann zeige ich das an. Oder ich habe kein Problem (bzw. ein Problemchen, das geringste bis keine Auswirkung hat), dann belästige ich den Buddy auch nicht, bzw. beunruhige ihn nicht unnötig. Wenn mein "kein Problem" jedoch größer wird, dann möglicherweise schon wieder.

>Kommt aber auch auf meine Mittaucher an, ...tatsächlich mehr verwirren...
Ganz sicher! Aber eben nicht nur den.

>Für mich ... noch mal nachzusehen
Auch das halte ich für falsch. "Problem" und dann => "was" (draufzeigen) bedingt auf jeden Fall eine weitere, zusätzliche Aktion. Im einfachsten Fall ist das ein "Stop" und "ich sehe selbst mal nach", oder Du, Buddy, "sieh mal nach". Bis hin zum "TG-Abbruch" und "Auftauchen".

=> alte Weisheit: "keep it simple" - Informationsflut nützt meist nicht! *zwinker*

Gruß
Joe
shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
09.07.2015 09:15
joe: " "keep it simple"

Roter Kugelfisch: "Hat meine Zeichen genau gegenteilig ausgelegt" -> aus diesem Grunde empfiehlt es sich, als erstes, einführendes Zeichen immer das Problemzeichen, das eigentlich international bekannt ist, anzuzeigen (wie von den anderen useren richtig angeführt). Und erst dann die Erklärung, was das Problem darstellt. Damit ist zumindest mal klar, dass ein Problem existiert.

Genauso wie das Zeichen "Gefahr" und dann erst das Zeigen auf den Blauring-Oktopus (als Beispiel). Oder deutliches "Stop" und dann die Erklärung warum etc.pp.
09.07.2015 09:49
Es hat sich nach dem Tauchgang rausgestellt das der obere Notablass zu früh "überdruck" abgelassen hat.
War ein Leihjacket und beim Check leider nicht zu erkennen gewesen.

shuttle "aus diesem Grunde empfiehlt es sich, als erstes, einführendes Zeichen immer das Problemzeichen, das eigentlich international bekannt ist, anzuzeigen (wie von den anderen useren richtig angeführt). Und erst dann die Erklärung, was das Problem darstellt. Damit ist zumindest mal klar, dass ein Problem existiert.

Hab ich genau so gemacht. Versteh jetzt aber nicht warum Du mit dieser vorgehensweiße eine falsch interpretation ausschließt.

Ich hab Probleme angezeigt und auf das Jacket gezeigt. Danach hab ich mit einer Hand versucht aufsteigende Luft zu imitieren. (hab ich mir selbst einfallen lassen )

Mein Buddy dachte aber ich bekomm keine Luft aus dem Jacket raus.

Ich hab gestern in den Unfallberichten von dem Hamburger gelesen der einen Stimmritzenkrampf bekam, und angeregt hat für solch einen Fall ein Handzeichen zu finden.

Das war die Motivation für diesen Beitrag.
Ich behaupte jetzt mal mein Standart Buddy (Tochter) hätte mich verstanden.
Aber sicherer sind natürlich Zeichen die jeder
verstehen sollte.
klar : Keep it Simple ist hier sicher ein extrem wichtiger Aspekt. nicht jeder ist bereit für sein Hobby "trockenen Stoff" zu lernen.
09.07.2015 09:51
Ja, Joe, da kommt es wirklich stark auf die Mittaucher und den Tauchgang an.
Bei einem 10m Fischli-Guck Tauchgang mit Fremden Partnern würde ich es auch so handhaben.

Wenn der Tauchgang anspruchsvoller ist, erwarte ich aber von jedem Mittaucher dass er mich auf jedes auch noch so kleine Problem aufmerksam macht.

Erstens könnte es sich durchaus um eine Fehleinschätzung handeln und im 4-Augen Prinzip lässt ich ein Problem besser erkennen.

Und zweitens kann auch ein kleines Problem in Kombination mit weiteren Situationen schnell zu einem größeren werden. Und sei es nur, dass die Aufmerksamkeit reduziert ist. Diese Eskalation können wir reduzieren, indem allen bewusst ist, dass es bereits ein Problem gibt.

Kleines Beispiel? Auf max. Zieltiefe geht mir das Anzug-Tarriergas aus. Da wir nicht mehr vorhaben tiefer zu gehen beeinflusst das den weiteren Tauchgangsverlauf nicht. Dennoch weiße ich alle darauf hin, indem ich "Defekt" zeige, dann auf mein Tarriergas, dann "Ok". Eventuell - und das meinte ich mit "Weiter geht`s" - zeige ich noch in die Richtung in die wir weiter tauchen.

Damit weiß jeder, dass ich eingeschränkt bin, sollten wir - aus welchen Gründen auch immer - beim Aufstieg nochmal kurz tiefer müssen.

Die "geschlossene Faust" versuche ich auch bei fremden Tauchern zu vermeiden.
ag2908PADI Staff Instr.
09.07.2015 10:40
"Ich hab gestern in den Unfallberichten von dem Hamburger gelesen der einen Stimmritzenkrampf bekam, und angeregt hat für solch einen Fall ein Handzeichen zu finden."

Sorry, ich bezweifle dass jemand mit einem Stimmritzenkrampf noch die Rhe aufbringt das Zeichen dafür seinen Buddy anzuzeigen
09.07.2015 10:53
Die Kommunikation dient doch erst mal nur dazu zu verhindern, das der Buddy vom Problem nichts weis und einfach wegtaucht sobald man hantiert.

`Problem` und `da` ist doch dann ausreichend (auch für Stimmritzenkrampf).

Danach kommt dann der Teil Kommunikation mit `du` `schau mal` da` und `Defekt` und wer weis nicht was.
Oder nur `warte` **selber suchen** `ok` und `weiter da lang`.

Erkennt man am Ende den Fehler selber nicht eindeutig, dann nützt alle Kommunikation nichts, denn man kann sich ja nicht einfach zurücklehnen und auf die Einschätzung des Buddys vertrauen.
Einen Abbruch muss man selber entscheiden.
ag2908PADI Staff Instr.
09.07.2015 15:46
"Erkennt man am Ende den Fehler selber nicht eindeutig, dann nützt alle Kommunikation nichts"

Kommunikation braucht man um dem Buddy Probleme die er nicht erkennt mitzuteilen

"denn man kann sich ja nicht einfach zurücklehnen und auf die Einschätzung des Buddys vertrauen."

Wenn man dem Buddy nicht vertraut sollte man nicht mit ihm tauchen

"Einen Abbruch muss man selber entscheiden. "

Jeder im Team kann über einen Abbruch entscheiden.
Wenn einer im Buddyteam den Daumen nach oben zeigt dann darf es keine Disskusion geben
marviraDivemaster
10.07.2015 13:13
Wenn ich ein bestehendes "kleines" Problem habe, dass mich nicht daran hindert meinen TG fortzusetzen, zeige ich an dass ich ein Problem habe, hol meine Wetnotes raus, schreib es auf und lass es meinen Buddy lesen. Soviel Zeit muß sein, dann gibt es auch keine Mißverständnise.
10.07.2015 15:46
Als Beispiel @ag2908:

Sieht man selber am Ende nicht, warum es blubbert, dann kann der Buddy das von mir aus auch als Roman in die Wetnotes schreiben.
Das heist sowieso auf jeden Fall Abbruch - ich trau dann keinem, nicht mal mir so ganz.

Kann man selber erkennen, das da nur nen kleiens Loch am Jacket bubbelt, ein Fini undicht ist, etc, dann sche*ss drauf `ok` und weiter.
nandersenIANTD CCR
05.08.2015 11:41
...finde Razorista hat den Punkt: TG-Abbruch und fertig. Warum und Wieso kann man ggf. hinterher klaeren.

Ein Bublecheck ist bei Sporttauchern eher unueblich, denke das wuerde nur verwirren. Habe das Problem schon wenn ich per CCR mit OC-Buddies unterwegs bin- vielen ist das unbekannt.

(Wie hier bspw. http://www.berlintaucher.de/themen/know-how/der-bubble-check )

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