Tauchmedizin Foren

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Razorista

Ich hatte nen Tauchunfall, oder besser nen Unfall beim anrödeln

Bienenstich beim Unterzieher ausschütteln in die Hand

Könnte auch was anderes gewesen sein, aber es war nen Stachel mit Widerhacken und nen pumpenden Giftsack dranhängend - kenn ich nur bei Bienen.

Tut fies weh - 4 Stunden später noch.

Ich als `Kamikaze Taucher` hab natürlich sofort ne heisse Backup Lampe draufgedrückt (danke an den Tipgeber aus dem Taucher.net - Moderate Lokale Wärmebehandlung hilft wirklich, schon öfter bei Mückenstichen eingesetzt) und bin dann 10 Minuten später tauchen gegangen (hat auch schön gekühlt mit 2mm Handschuhen).

Was hab ich denn nun riskiert?
Im Ergebnis hab ich jetzt noch immer Nadeln-picksen Gefühl in der ganzen Hand (von innen kommend), keine Schwellung, ne minimlae Risswunde von dem Stachel beim rausmachen.
Aber ich wusste vorher nicht mal, ob ich allergisch sein könnte, war mein erster.

Kreislauf und ähnliches geht mir durch den Kopf, aber war es wirklich ein Risiko? Keine Ahnung...
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Arthur
17.08.2014 23:12
Hör auf zu jammern und stirb wie ein Mann
Razorista
17.08.2014 23:18
Gute Antwort

Ne ernsthaft, würd mich fürs nächste Mal interessieren und ich hab Null Ahnung.
Frischer Insektenstich und tauchen? Ja, oder?
kwolf1406
18.08.2014 00:05
Bis zu 3,5% der Bevölkerung entwickeln nach Insektenstichen eine anaphylaktische Reaktion. Da dies lebensgefährlich ist, ist das sofortige Tauchen insbesondere nach einem erstmaligen Stich imho zu riskant.
Razorista
18.08.2014 00:25
Ok, ich bin jetzt selber allerdings kein Risikofall, da ich keine Allergien sonst habe, war es unwahrscheinlich.
Sonst aber nichts?
Rechno
18.08.2014 01:48
Das Problem ist, dass man nicht sicher wissen kann wie man reagiert.

Ich selbst bin auch gegen nichts allergisch, trotzdem habe ich vor einigen Jahren mal bei einem Stich so heftig reagiert, dass ich ne Nacht im KH verbringen durfte, weil mein Kreislauf absackte.

Bei Stichen seitdem ist das nicht wieder aufgetreten.

Wobei ich zugeben muss, dass ich, wenn nicht innerhalb der ersten Minuten Symptome auftreten, vermutlich dennoch tauchen gehen würde.
kwolf1406
18.08.2014 07:33
" bin jetzt selber allerdings kein Risikofall, da ich keine Allergien sonst habe, war es unwahrscheinlich"
Irrtum: Mit 3,5% ist die Häufigkeit aller gemeint, ohne Betrachtung von Dispositionen. Damit ist das genau die Wahrscheinlichkeit, die du hattest. Allergien sind spezifisch. D.h., dass du keine bekannten Allergien hast, sagt nichts darüber aus, wie wahrscheinlich du auf eine bisher unbekannte Exposition mit einem Schock reagierst.
Razorista
18.08.2014 10:43
Gibt es eine wahrscheinliches Zeitfenster das man abwarten sollte.

Ich dachte immer bei Allergien hat man entweder sofort eine heftige Reaktion, oder es kann nicht so schlimm sein.

Ich für meinen Teil weis ja jetzt, das keine Probleme in Zukunft zu erwarten sind, ist mehr nen verspätestes Gedankenspiel aus Interesse.
Razorista
18.08.2014 10:48
Sorry, Fragezeichen am Ende des ersten Satzes vergessen
Wird hiermit nachgereicht: ?
daflo
18.08.2014 11:26
>>Ich für meinen Teil weis ja jetzt, das keine Probleme in Zukunft zu erwarten sind<<

Das kann man nicht pauschal sagen. Könnte auch sein, dass du in den nächsten Tagen/Wochen/Jahren eine Allergie entwickelst.

Meine erste Allergie (Gräser) bekam ich mit ca. 7 Jahren. Meine Oma mit 65. Meine zweite Allergie gegen Nüsse (nur leichter Juckreiz) bekam ich mit ca. 25 Jahren.

Ich würde nach einem Stich lieber 1-2 Stunden warten (Also ich persönlich, da bei mir Allergien bekannt sind)
ruth61
18.08.2014 13:32
Eine Allergie vom Sofort-Typ entwickelt sich erst, wenn ein Mensch mit einem allergieauslösenden Stoff in Kontakt kommt. Beim allerersten Stich passiert i.d.R. noch nichts, aber das Immunsystem kann sich "entschließen", eine Sensibilisierung, d.h. Antikörper auf diesen Stoff zu bilden. Beim nächsten Kontakt kann es dann zu evtl. heftigen Symptomen bis zum Kreislaufkollaps kommen.

Die heftigen systemischen Reaktionen treten i.d.R. relativ schnell auf, meist in den ersten 30 Minuten nach dem Stich. Werden Patienten in der Klinik hyposensibilisiert, d.h. ihnen wird bei vorhandener Insektengiftallergie zur "Gewöhnung" eine geringe Menge Insektengift gespritzt, werden diese i.d.R. 2 Stunden nachbeobachtet.

Daraus könnte man die Empfehlung ableiten, nach einem Wespen- oder Bienenstich 2 Stunden besser an Land zu bleiben - bin allerdings keine Tauchmedizinerin, sondern "nur" Allergologin.
daflo
18.08.2014 13:37
Na da lag ich ja als Nichtmediziner gar nicht so schlecht. 1-2 Stunden nannte ich, da meine allergischen Reaktionen in diesem Zeitfenster auftreten, wenn ich mich zB bewusst ins "Grüne" begebe.
Razorista
18.08.2014 13:54
@ruth61
So viele Tauchmediziner Fachbereich Allergology wird es wahrscheinlich auch nicht geben.
Danke, dann betrachte ich es mal als medizinisch gesichert, das ich da übermütig war.

Unter Wasser wäre dann Kreislaufkollaps die Gefahr, oder was genau?
daflo
18.08.2014 15:19
Razorista: Google doch einfach mal nach Bienenstich Allergie usw.

http://www.apotheken-umschau.de/Wespenstichallergie

Razorista
18.08.2014 15:47
@daflo
Halte ich in dem Zusammenhang für unnütz.
Überhaupt ist google bei Tauchfragen selten dein Freund.
kwolf1406
18.08.2014 15:53
Eine Suchmaschine ist immer nur so gut, wie die Frage, die man eingibt...
Razorista
18.08.2014 16:03
Dann sagt mal besser der Allergologin, das man ihren Beruf einfach googeln kann

Mir ging es nicht um Dinge, die ich mir selber denken könnte.
Bis jetzt waren die Antworten doch schon besser, als ne Suche schaffen könnte.

Alternative Tiere, die es ausgelöst haben könnten, andere Gefahren von Insektengift, Gefahren wegen der Schwellungen und verändertem Kälteempfinden - das interessiert mich bei der Frage und immer tauchspezifisch.

Ungoogleable, ohne die Antworten schon zu ahnen.
kwolf1406
18.08.2014 16:06
Ich bezog mich auf dein "überhaupt..." also expressis verbis nicht im diskutierten Fachzusammenhang.
daflo
18.08.2014 16:07
Razorista, ich als Allergiker halte es so:
Habe ich aktuell allergische Reaktionen, gehe ich nicht Tauchen. War bisher glücklicherweise noch nicht der Fall. Nächstes Jahr, wenn ich in DE Tauchen gehe, wird für mich das Tauchen 2-4 Wochen pausieren müssen. In südlichen Ländern (HR,IT), Südostasien und Karibik wurde ich bisher verschont, was allergische Reaktionen angeht. Vermutlich gibt es dort nicht die Gräßer, auf die ich reagiere.

Wenn du wirklich sicher gehen möchtest, dann mach einen Allergietest. (Obwohl der auch nicht zu 100% sicher ist).

Zu deiner Frage "Unter Wasser wäre dann Kreislaufkollaps die Gefahr?"

Wenn du dir Symptome speziell der Bienen/Wespenstich Allergie durchliest, beantwortet das doch deine Frage.
daflo
18.08.2014 16:11
edit: Unter Wasser könnte Kälte, Symptome á la Herzkreislaufprobleme, begünstigen.

Ich kann dir zumindest sagen, dass Wasser meinen Heuschnupfen verstärkt. Egal ob beim Schwimmen oder Duschen. Der Juckreiz in Augen und Nase wird schlimmer.

Hilft dir zwar nicht bei der Frage mit Kreislaufkollaps, aber besser als nix.
Razorista
18.08.2014 16:15
@Daflo
>> Wenn du... dann...
Leider nein, denn ich will ja nur wissen, ob es tauchspezifisch Probleme geben kann.

Speziell damit, wie sich das Gift im Gewebe verteilt und ob die Schwellungen bei Druckveränderungen reagieren.
Nützt mir auch nichts, wenn die Hand dann Stickstoff nicht ordentlich abbaut oder Schwellungen bei Druckveränderungen reagieren können oder vielleicht Gift so zusätzlich ins Blut freigesetzt wird.

Allergie interessiert mich weniger, hatte ich nie (und ich würde das ohne überprüften Allergietest nicht sagen), werd ich auch nicht so schnell bekommen (man muss ja optimistisch sein) aber gehört natürlich zur vollständige Klärung dazu.
Razorista
18.08.2014 16:20
@daflo
Ja, genau so wie in deinem Edit war es gemeint.

Ich kann zum Beispiel berichten, das ich im Wasser gar keine Schmerzen mehr hatte, aber danach sofort ziemlich heftige.
Auch das Nadelstiche-Gefühl, das mich jetzt schon den ganzen Tag begleitet, wäre unter Wasser und mit nem grösseren betroffenen Bereich sicher spassverderbend.
Auch jucken unter dem Trocki kann zum Beispiel leicht ernsthaft Probleme machen.
daflo
18.08.2014 16:36
Da würde ich eher vermuten, dass du beim Tauchen den Schmerz, bzw. das Sticheln verdrängt hast. Adrenalin?
Verglichen mit anderen Insektenstichen, die nicht durchgehend brennen und jucken, könnte dies auch ein Grund dafür sein.

Kennt sicher jeder, dass ein Mückenstich lange Zeit Ruhe gibt und dann doch wieder anfängt zu jucken.
Razorista
18.08.2014 16:53
Ich denke, das das eher die Kühlung im 2,5mm Handschuh war.

Adrenalin beim tauchen? Eher nicht, zumindest nicht an dem Tauchplatz und in der Situation.
Ist eher ne Endorphin und Dopamin Sache bei mir, aber nicht so, das ich dadurch Schmerzen ignorieren könnte.

Ich hätte auch deutlich stärkere Schwellung und mehr Schmerzen am Einstich erwartet, aber die Schwellung und Rötung ist weit von dort weg und die Schmerzen und das Jucken auch.
Die Wärmebehandlung hatte wohl schon einen entscheidend positiven Effekt, aber ich denke wirklich, das das sofortige Tauchen am meisten ausgemacht hat.

Unter anderen verändern die Trockimanschetten stark meine Durchblutung, das kalte Wasser nur dort und am Kopf ebenfalls.
kwolf1406
18.08.2014 23:51
Die lokale Reaktion wird durch Kälte effektiv bgeschwächt. Die Hitzebehandlung denaturiert direkt das Gift - ist auch gut bei giftigen Verletzungen durch Meerestiere. Gelegentlich ist aber eine versehentliche Verbrennung schlimmer, als das Gift.
Nordeifler
20.08.2014 15:38
Im Prinzip hast Du das gemacht, was ich auch empfehlen würde. Lokale Hitze.
Bei der DLRG haben wir für solche Fälle einen "bite away"
http://www.stichheiler.de/
Wirkt meistens, nicht immer recht gut. Kostet so um die 20 €.
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