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nandersenIANTD CCR

Illegale Wrack-TG

Ich werf mal nen link hier rein- habe mir selbst dazu noch keine Meinung gebildet.

http://www.kn-online.de/News/Aktuelle-Nachrichten-Kiel/Nachrichten-aus-Kiel/Florian-Huber-erstellt-Anzeige-gegen-illegale-Wracktaucher
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ag2908PADI Staff Instr.
08.09.2015 20:32
Hoffentlich wird gegen solche Taucher hart vorgegangen.
Es ist eine Schande dass es Menschen gibt die aus reiner Profitgier Wracks plündern nur um sich die Taschen zu füllen
Einfach nur verachtenswert
diverhans...autark
08.09.2015 22:37
Oh-man, die alte medial aufbereitete Leier.



So wie man es braucht!



1. (Totenruhe stören)

Dann bitte Tauchgänge - egal ob mit archäologischem Anstrich oder zum Spaß - nur an für Taucher aufbereitet, künstlich versenken Wracks, und/oder an Wracks nach Seeunfall mit Nachweis keinem Verlust an Menschenleben.

2.
- Wracks sind Teil der Geschichte
- kulturelles Erbe

Ja, weil sie am Meeresgrund verfallen / verrosten und somit nichts an "Unterhalt" respektive Pflege kosten, und das Elend niemand sieht. Da ist es einfach den "Lauten Schrei nach Denkmal und kulturhistorisches Erbe" zu tätigen.

Im Falle der MS "Georg Büchner"

https://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Büchner_(Schiff)

ein wahrhaftes Denkmal und definitiv ein kulturhistorisches Erbe der Seefahrt von der Liste der "Denkmäler" zu streichen und skandalös die Brück auszuschlachten um es anschließend zu verkaufen und in der Ostsee
"aufzugeben". Hier wäre es noch nicht einmal ein Wrack gewesen. Sie liegt heute in ca. 40m Wassertiefe.

Im Falle der SS "Cimbria" vor Borkum mit ca. 360 Toten / Vermißten offensichtlich völlig legal ausgeschlachtet und die Artefakte teilweise verkauft:

http://www.spiegel.de/sptv/a-154602.html

1883 gesunken mit teilweise intakter Ladung (Porzellan, verkorkte Weinflaschen, Reisegepäck, etc.) im Schätzwert in Höhe von (seinerzeit) 15.000.000 Mark nicht archäologisch wertvoll?
Doch, gut so! So sind die Artefakte wenigstens in schützender Hand: einerseits bei dem der sie kostenintensiv und unter Einsatz seiner Gesundheit geborgen hat und andereseits bei dem der dafür reichlich Geld bezahlt hat und sie somit für die Nachwelt erhalten bleiben.

Es gibt Regeln und die besagen (hier nachfolgend nur im Groben genannt), dass (im Artikel richtig dargestellt) ein Kriegsschiff grundsätzlich Eigentum des Landes bleibt (oder der Rechtnachfolgerin) unter deren Flagge es gesunken ist. Ergo - niemand darf sich ungefragt respektive ohne Genehmigung daran bedienen.
Beispiel: Panzerschiff Graf Spee -> Teil-Bergung trotz Proteste der Bundesregierung

Alles andere (aus vergleichsweise) jüngerer Zeit hat auf den zweiten Blick einen Besitzer respektive die Versicherungsgesellschaft. Wird man sich mit dieser einig, so gehen die Rechte (fallweise die Bergunsrechte) in den entsprechenden Privatbesitz über.
In internationalen Gewässern ist das idR. schnell erledigt (vglw. "Andrea Doria", "Lusitania", etc.). Innerhalb der 12-Meilen-Zone (Beitrittsstaaten 166 seit 2013) nicht so schnell zu erledigen, aber möglich. Im Falle der HMHS "Britannic" ist dieses Wrack zwar in Privatbesitz (Simon Mills) jedoch parallel unter "Aufsicht" einer society und dem griechischem Staat.
Zudem gilt bzgl. Wrack die "364 Tage - Regel".

Zurück zum Artikel (Link):
Teilweise sehr allgemein gehalten und polemisch berichtet - deutlich mehr fachlichen Hintergrund in einem Bericht kann man erwarten von einer Person die namentlich genannt ist und es wissen sollte. Totenruhe stören (Zitat: "...das 1919 ohne Besatzung unter mysteriösen Umständen vor Helgoland sank,...) und Denkmäler fleddern - die Reißer schlecht hin, stehen dem Raser auf Autobahnen in nichts nach. Das kaum jemand dort das Rechtsfahrgebot beachtet, beim (zudem schleichenden) Überholen nicht in den Rückspiegel geguckt wird und somit Ursache und Wirkung in einem anderen Kontext stehen, wird zu oft verschwiegen.

Zumindest, vor Veröffentlichung mal Korrekturlesen.

Zitat:


Bitteschön! Gerne hier.

Was meint denn nun Herr Huber? Illegale Tauchgänge an Wracks? Allgemein und polemisch? Oder doch nur das illegale Plündern? Doppelt kriminell ohne Tote?

Übrigens -
Unesco-Konvention über den Schutz des Unterwasser-Kulturerbes:
Zitat aus

https://www.unesco.de/kultur/unterwasserkulturerbe.html

"Nach fünfjähriger Vorbereitung hat die 31. UNESCO-Generalkonferenz im November 2001 eine Konvention zum Schutz des Kulturerbes unter Wasser verabschiedet. Das Übereinkommen untersagt jeglichen Handel mit Artefakten von Schiffswracks, die älter als 100 Jahre sind. Bei der Abstimmung über die Annahme des Übereinkommens stimmten 87 Mitgliedstaaten dafür, vier Staaten dagegen und 15 Staaten (darunter auch Deutschland) enthielten sich.

Aha(!)

Fangen wir erst einmal damit an, das kulurelle Erbe umfassend Überwasser zu erhalten (MS "Georg Büchner"). Denn die wenigsten Menschen sind (zudem furchtlose) Taucher...

diverhans...autark
08.09.2015 22:41
Sorry, Kopierfehler


Zitat:

„Illegale Tauchgänge an Wracks sind ein Thema, das viel zu wenig diskutiert wird“

Bitteschön! Gerne hier.
08.09.2015 22:42
Solange es sogar Reporter von großen deutschen UW-Zeitschriften gibt, die sich in ihren Artikeln öffentlich damit brüsten, Wracks zu plündern, kann man wohl nicht erwarten, dass Otto Normaltaucher das als verwerflich betrachtet.
diverhans...autark
08.09.2015 23:59
Hier ein paar möglich konstruktive Vorschläge im Hinblick auf Umgang und Kenntlichmachung von belegtem kulturhistorischem Interesse Unterwasser:

1)
Archäologen die Artefakte bergen, verpflichten sich, diese nach Identifizierung im Wesentlichen zurück an Ort und Stelle in exakter Positionierung zu bringen.
Warum?
Damit nach "200" Jahren die neue Generation von Archäologen nach möglicher Vernichtung der Artefakte und/oder Aufzeichnungen durch bspw. Kriegswirren, Naturkatastrophen, etc. die Chance erhalten auch in dieser Hinsicht einen Neubeginn zu starten.

2)
Geeignete Kenntlichmachung von Wracks mit nachweislich historischem Interesse, respektive Aufstellen von korrosionsbeständigen Tafeln mit zweifelsfreien Piktogramm(en).
Warum?
Überwasser gibt es das auch.

3)
In der Ausbildung Grundtauschein, Aufnahme von fachlich korrektem Lehrmaterial im Umgang mit dem kulturhistorischen Erbe Unterwasser.
Warum?
Zielgerichtete korrekte Wissenvermittlung in Belange offensichtlich von allgemeinem Interesse nennt sich (auch hier) Prävention.

4)
In Deutschland Einführung des vorgeschriebenen Tauchscheins mit Zertifizierung unter Berücksichtigung Pkt.3., Prüfung durch einen unabhängigen Sachverständigen (vglw. Fahrerlaubniswesen).
Warum?
Freiwillig DVD dudeln / ansehen und 4-5 Tauchgänge absolvieren um anschließend zu Nicken wenn im Nachgang falsche Antworten "erklärt" wurden und somit das Ausüben eines Sportes in einem lebensfeindlichen Element als autarke Freizeitbetätigung zu zertifizieren, erscheint mir nicht zielführend (genug). Was soll dann der Schüler erst von Unterwasserdenkmälern bzw. dem kulturhistorischen Erbe wissen?

5)
Kulturhistorisch wertvolle identifizierte Wracks filmtechnisch aufnehmen und bekannt machen (käuflich und/oder über soziale Netzwerke respektive YouTube unentgeldlich -> vglw. Datenbank anlegen).
Das Warum ist selbsterklärend.

6)
Neuentdeckte Wracks durch "Sporttaucher" werden "prämiert" mittels freigegebener beschränkter und definierter Auswahl an Artefakte.
Warum?
Belohnungsprinzip -> Geben und Nehmen oder Teile und Herrsche, respektive kontrollierte Schadensbegrenzung.



Präventionen ...
nandersenIANTD CCR
09.09.2015 00:56
lol @rene

Musste das zweimal lesen, aber fühle mich mit meinen anfänglichen Gedanken nun nicht mehr so allein ,)

Vermutlich kann man Schiffswracks aufgrund der kurzlebigen Natur der Sache generell kaum als `Kulturerbe` klassifizieren.

Ich teile Deine Anschauung und befürchte, dass Wracks zum pseudowissenschaftlichen Eigentum einer Elite mit `berechtigtem Interesse` ausgewiesen werden sollen.

Dennoch ist das Medienecho erstaunlich, selbst SPON ist auf den Zug aufgesprungen- das wird dem friedliebenden Hobbyisten sicher Einiges an öffentlichem Unbehagen entgegenbringen, wenn Selbiger zukünftig mal beim Entladen seiner Tauchsachen beobachtet wird.

Was übrigend Deinen Punkt 3) angeht: Gab es da nicht irgendwo mal so ein Speciality? Glaube da mal was gelesen zu haben. Hat da wer ne Idee ob das inhaltlich interessant ist? Vielleicht hat ja Jmd im Forum soetwas mal absolviert und kennt die Inhalte?
diverhans...autark
09.09.2015 02:12
@nandersen

> Vermutlich kann man Schiffswracks aufgrund der
> kurzlebigen Natur der Sache generell kaum als
> `Kulturerbe` klassifizieren.

Mit dem "kaum" kann ich persönlich das so stehen lassen.
In der tieferen, kalten und Sauerstoff armen Ostsee (bspw. vor Schweden) sieht man extrem gut erhaltene Schiffswracks, an denen sogar das hölzerne Steuerrad erhalten ist. Okay, hier Prioritäten zu setzen empfehle ich. Dazu gehört aber auch die Auswahl, "Pflege", Registrierung und geeignete Kenntlichmachung und das Einrichten einer Schutzzone. Dass dann explizit nur noch die "extrem Skrupellosen" sich daran bedienen könnten, läßt sich auch eingrenzen -> Radarsystem (bei Annäherung automatische Meldung an die Küstenwache). Letzteres wird im Gulf of Suez angewendet bei definierter Annäherung an Öl- / Gasförderplattformen (dort: Warnton, hier: Meldung an Küstenwache).
Der Schutz von erhaltenswertem Unterwasser - Kulturhistorischem Erbe erfordert eben einen finanziellen Beitrag, den sich gerne (hier) die Ostseeanrainer teilen dürfen. Ein moderner Kampf-Jet weniger und gut ist`s.
Aber wer will das "Opfer" tatsächlich bringen?

Oder gerne anders:
Fallweise kann jeder "zertifizierte Jäger mit Lizenz" den Kopf seiner feige und unspektakulär erlegten Beute mit nachhause nehmen und an die Wand nageln. Dürfte er das nicht, würde er auch keine Kohle dafür abdrücken. Zu Pkt.6 kann gerne die Aufsichtsbehörde für das oder die freigegebenen Artefakte eine angemessene "Gebühr" verlangen, welche in den Erhalt definierter Wracks einfließt.
Ausverkauf des Kulturhistorischen Erbes?
Nein, nicht bei korrosionsanfälligen (zweitrangigen) Wracks, welche durch kollabierende Strukturen (Decks, Aufbauten, Rumpf) das erhaltene Porzellan eh unter sich begraben und zerschlagen.

Meine wertvollen Artefakte habe ich über Auktionen ersteigert und somit käuflich erworben, abgesehen von Tellerscherben bzw. nach meiner Einschätzung entbehrliche kleineren Artefakte, welche auf meinen Expeditionen zur zweifelsfreien Identifizierung dienen. Damit habe ich belegt, dass es durchaus mindestens eine Person respektive einen Wracktaucher gibt, der bereit ist, durch monetäre Ausgaben eine finanziellen Beitrag zu leisten - an wen auch immer.

> dass Wracks zum pseudowissenschaftlichen
> Eigentum einer Elite mit `berechtigtem
> Interesse` ausgewiesen werden sollen.

Ja, der Verdacht liegt leider auch bei mir nahe.

> selbst SPON ist auf den Zug aufgesprungen

Nun ja, auch Medien müssen sich tragen. Wenn die unreflektierte Masse das hören möchte(?). Moral passt in keinen Tresor, Geld da schon eher.


Ich zumindest kann und will es mir leisten, bei medialer Berichterstattung über meine Aktivitäten kompetenten Einfluss zu nehmen.

Ich zitiere Vercingétorix:
"Ich bin gegen die Idiotisierung des Abendlandes."

> friedliebenden Hobbyisten sicher Einiges an
> öffentlichem Unbehagen entgegenbringen

Jaaa ... verbrennt die Hexe.

Die Menschheit hat ihren Zenit offensichtlich überschritten.

1)
Vergessen wir nicht, dass es sich bei sehr vielen Wracks um reinen Zivilisationsmüll handelt.

2)
Vergessen wir in Bezug auf Totenruhe nicht, dass zivile Gräber nach 20 Jahren eingeebnet werden.

3)
Vergessen wir nicht, dass man im Widerspruch zu Herrn Hubers Aussage (dein Link),
Zitat:

diverhans...autark
09.09.2015 02:18
Fortsetzung:

Zitat:



sehr wohl ohne Anmeldung einen "überirdischen" Friedhof begehen kann.

diverhans...autark
09.09.2015 02:21
man-eh, was funktioniert hier nicht?

Zitat:
>> Rund 90 Seeleute fanden ihr nasses Grab (...)
Man kann da nicht einfach runter tauchen"
BubbleDirkAdv. Trimix OC
Adv. Trimix CCR / JJ-CCR Level 3
09.09.2015 08:16
Da mein Lieblingsthema "Totenruhe in Wrack" hier wieder einmal eine große Rolle spielt, denkt doch bitte einmal darüber nach: Wer auf einem Friedhof "normal" beigesetzt wird, der hat i.d.R. 20 einen 20-jährigen Anspruch auf etwas Ruhe. Danach kommt es knüppeldick: Unter behördlicher Anordnung ist es dann vorbei mit jeglicher Ruhe, denn der nächste wartet in der Holzkiste für 20 Jahre auf die "ruhige" Zwischenlagerung. D.h. ein Bagger sollt an und buddelt den Ruhenden aus, die dabei gefundenen Knochen werden auf einen Haufen geschmissen zu weiteren Entsorgung. Das wars dann.
Und unter Wasser wird (auch wieder behördlich verordnet) ein riesen Ding daraus gemacht - das passt für mich überhaupt nicht zusammen.
ag2908PADI Staff Instr.
09.09.2015 09:28
Wer etwas Anstand hat wird sich an solchen Wracks dementspechend verhalten und die Totenruhe achten
Dies gilt allerdings nicht für geldgeile Wrackräuber die ihre Taschen gar nicht voll genug bekommen können.

Gegen solche Leute gibt es nur das Mittel sie so hart finanziell zur Kasse zu bitten dass das Risiko zu gross wird.

Mit Tauchen hat so etwas wirklich nichts mehr zu tun.
diverhans...autark
09.09.2015 10:09
http://pegfitzpatrick.com/wp-content/uploads/2012/08/trolls-einstein1.png

oder ganz einfach

http://wp.patheos.com.s3.amazonaws.com/blogs/barefootandpregnant/files/2014/06/dont-feed-the-trolls.jpg


krischanmDG (238 TG)
09.09.2015 10:11
Hier kommen alle Beteiligten zu Wort:
http://www.ardmediathek.de/tv/buten-un-binnen-Regionalmagazin/Wracktaucher-plündern-Kriegsschiff-vor-H/Radio-Bremen-TV/Video?documentId=30471274&bcastId=967552

Viele Grüße
Christian
nandersenIANTD CCR
09.09.2015 10:11
oO... So wie "sehr wohl ohne Anmeldung einen "überirdischen" Friedhof begehen kann" sehe ich es auch, so wie Dirk habe ich es noch nie betrachtet, macht aber natürlich Sinn.

Hieraus ergibt sich natürlich die Frage nach weiteren Verboten, zB. die Schleppnetzfischerei betreffend.

Ich selbst bin ebenfalls Kieler, wie der das Medienecho verursachende Mitbürger.

Es ist speziell bei Bootseignern ein bekanntes Phänomen, dass die in Seekarten verzeichneten (und bspw. für die Fischerei gesperrten) Verklappungsgebiete der militärischen Altlasten des WW2 gern betaucht werden. Zwar liegen diese oft bei 40m+, was allerdings heute ja für kaum einen Taucher noch ein Hindernis darstellt.

Ich persönlich finde auf Ebay immerwieder Versteigerungen, die mit ziemlicher Sicherheit aus der Gegend stammen dürften. Ob betaucht oder `geschleppnetzt` lass ich mal dahingestellt.

Was die Totenruhe angeht- meine persönliche Meinung deckt sich mit dem was auch unser Ägypter andeutete: es hängt viel mit dem Verhalten vor Ort zusammen. Sicher fühlen sich ggf. Angehörige eines in einem Wrack Verstorbenen gestört, wenn es betaucht, geplündert und auf Youtube lachend zur Schau gestellt wird. Man läuft ja auch nicht über einen Friedhof und buddelt Urnen aus um sich dann in einem Video darüber auszuschütten.

Vielleicht ist es aber auch nur ein Zeichen der Zeit?

Ein angemessener Respekt ist da sicher nicht fehl am Platz- was allerdings nicht bedeuten sollte es nicht betauchen zu dürfen.

Ich hoffe, das Medienecho wird nicht zu Kurzschlußhandlungen von `vonderLeyen` und Co. führen...
nandersenIANTD CCR
09.09.2015 10:50
@krischanm
tnx für den link .)
ag2908PADI Staff Instr.
09.09.2015 11:44
"Ein angemessener Respekt ist da sicher nicht fehl am Platz- was allerdings nicht bedeuten sollte es nicht betauchen zu dürfen."

Sehe ich auch so
Man sollte sich aber immer bewusst sein eventuell an einem Ort zu sein an dem sich schlimme Tragödien abspielten.
Wer Salem Express oder auch andere unbekanntere Wracks betaucht an dem Menschen starben sollte sich auch entsprechend benehmen.
Wenn ich selbst am Blue Hole/Bells tauche, dann weiss ich dass dort unter mir etliche Menschen gestorben sind und auch teilweise dort ihr Grab gefunden haben. Ich habe ein gutes Gefühl dort zu tauchen und es erfüllt mich mit Ehrfurcht.
Ich hoffe dass wenigstens unsere Toten dort von hemmingslosen Plünderern verschont werden/wurden.
diverhans...autark
09.09.2015 12:31
> an einem Ort zu sein an dem sich schlimme
> Tragödien abspielten

Ich kenne Orte an denen sich schlimme Tragödien abspielten, auf denen heute Bauten stehen, gefeiert und gelacht wird. Ich bitte um eine sinnvolle Differenzierung und/ oder Gleichstellung der Toten!

Wenn die MS "Salem Express" an einem anderen Ort gesunken wäre, Hafeneinfahrt, wäre sie mit Sichheit gesprengt worden, da eine Bergung im Ganzen einen finanziell zu hohen Aufwand bedeuten würde. Die MS "Costa Concordia" - sogar noch überwasser liegend - hat den Aufwand bewiesen.

Ebenso kenne ich keine bekannte Grabkammer alter ägyptischer Herrscher, aus denen nicht Grabbeigaben entnommen wurden und zur Schau gestellt werden. Sogar ganze mumifizierte Körper werden in ihrer Totenruhe gestört und ausgestellt.

Wie wollen wir die zeitliche Meßlatte der Totenruhe anlegen?

Einigen wir uns auf 20 Jahre, so wie in Deutschland auf dem Festland respektive Friedhof gängig Praxis. Dann kommt da nämlich - wie hier mehrfach angeführt und belgbar - der Bagger und schmeißt die Toten regelrecht auf`n Haufen.

Damit fällt die Salem Express aus diesem Raster mit Untergang 1991 formell raus unter dem Aspekt der Gleichstellung.

Gleiches "Recht" für alle Toten? Oder machen wir doch Unterschiede? Welcher Tote ist mehr Wert und verdient es lieblos ausgebaggert oder gläsern ausgestellt zu werden?

Das Grab meines Vaters wurde vor 2 Wochen nach 20 Jahren vom Bagger platt gemacht! Er ist so früh auf tragische Weise verstorben, dass er als ehrbarer A-Z Steuerzahler respektive Arbeitnehmer noch nicht einmal in den Genuß seiner verbrieften Rente gekommen ist.



Ich hege absolut keinen Groll, doch bin ich für eine Gleichstellung der Toten wenn es immer wieder zur Diskussion der Totenruhe (hier: Unterwasser, knapp 100 Jahre her) kommt.

diverhans...autark
09.09.2015 12:48
Ich darf Bilanz ziehen:

Dass sich die holländische Tauchgruppe zumindest an der SMS "Mainz" (wenn erwiesen!) nach meinem derzeitigen Rechtsverständnis, nach international geltendem Seerecht des Diebstahls am deutschen Staat quasi schuldig gemacht hat, ist unstrittig.

Würden sich die Beiträge respektive die Argumentation der klagenden Partei darauf beschränken, hätte ich mich mit einen Zweizeiler mit diesem Piktogramm beteiligt.
nandersenIANTD CCR
09.09.2015 12:59
Stimmt- obschon hier verschiedene Ansichten herrschen bzgl. des Bergungsrechts/Schatzrechts. Da (wie Du sagst) jedoch dieser `Schatz` nicht herrenlos ist (bekanntes Wrack, Eigentumsrecht wird vorausgesetzt) ist es allerdings dann lediglich ein Schrottdiebstahl. Bei einem Metallwert von unter 10Euro wird sicher kein Richter ein Urteil sprechen.

Bzgl. Totenruhe: damit läuft es doch wieder nur darauf hinaus, daß eine Gruppe (hier selbsternannte Unterwasserarchäologen) sich Exklusivität erhoffen bei der Verbringung etwaiger Fundstücke.

Sollte ich eine Altersgrenze ziehen, wäre dies das Überlebensalter der nächsten Angehörigen. Zugegeben, hat in Deinem Falle nicht hingehauen.

Dem entgegen steht allerdings auch die generelle Überlegung ob junge Grabstätten überhaupt als `Denkmal` in Frage kommen.

Besonders absurd finde ich an der Debatte, daß ein Denkmal welches dann nur von Archäologen betaucht werden sollte als Folge der Sache kein Solches mehr ist.

Hiervon unberührt bezweifle ich den Wert des Wissenszugewinns bei archäologischer Untersuchung von Wracks aus der Zeit der Industrialisierung.



diverhans...autark
09.09.2015 13:18
> Bei einem Metallwert von unter 10Euro wird
> sicher kein Richter ein Urteil sprechen.

In erster Betrachtung

In weiteren, tieferen Betrachtungen stehen der Denkmalschutz und der marktübliche (gehandelte) Wert. Und jetzt kommt es auf die stellvetretende "Personifizierung" des Klägers vergleichsweise der Institution an mit möglicherweise begründetem Interesse der Allgemeinheit.

Da befrage ich jetzt mal meine "Glaskugel" nicht.



Früher oder später werden wir den Ausgang des "Verfahrens" mitbekommen.
ZeKikMistralopithecus Borealis
09.09.2015 16:41
Wie war das nochmal, das "Elfte Gebot" ?
Ach ja:
"Lass dich nicht erwischen".

Also Klappe halten und die kleinen Schätze nur erlesenen Taucherkollegen zeigen.
diverhans...autark
09.09.2015 17:39
@ Zekik

Im Ernst:
Dein Kommentar ist weder sachlich noch zielführend.
Er ist sogar kontraproduktiv was den Ruf der "Wracktaucher" betrifft und füttert lediglich den durch Effekthascherei (Totenruhe stören, Grabschändung) "aufgebrachten Mopp".
Vercingétorixold school
09.09.2015 21:28
Ähm, wie kommt ihr darauf, das einer solcher Diebstahl nicht verfolgt wird? Wenn es richtig ist, dass es sich bei dem Wrack nicht um eine herrenlose Sache oder einen Schatz gehandelt hat, stellt sich die Frage nach dem Wert nicht.
Alternativ können wir die Batavia entern, mit einem Priesenkomando besetzen und nach Hamburg segeln.
Aber neben dem reichlich dämlichen Artikel, stellt sich natürlich die Frage nach dem Umgang mit solchen Wracks. Manche bringen auch die Stangen mit nach oben und wundern sich warum das Boot abraucht..........
10.09.2015
Wenn ich schon lese Totenruhe!!!!
Hat sich eigentlich bei euch schon mal ein Toter dafür bedankt, das er Ruhe geniesen darf, oder für den Blumenschmuck?
Aber Ruhestörung für Nachts Schlafende, da hat die Polizei leider keine Kapazitäten für übrig.

Schenkt lieber die Blumen den Lebenden und tut denen Gutes die einem noch ein Lächeln ins Gesicht zaubern können.
Aber der Totenkult, mit der dazugehöriger Schweigeminute ist sowas von lachhaft und schwachsinnig, nur um sich frömmig zu zeigen.

Der Totenkult gehört abgeschafft.
Wer Tod ist hört, sieht, richt, sagt, und nervt nicht mehr.

Und überhaupt, die Toten in den Wracks waren lecker Fischfutter, vielleicht landete manch ein Toter von den tausenden von Wracks die in der Ostsee liegen schon mal als wohlgenährter Fisch auf deutschen Tellern.

Solange ich in D gezwungen werde Unsummen für eine Beerdigung auszugeben, anstatt die Urne meiner lieben verstorbenen Menschen im Haus
behalten zu dürfen, nur um einen Gewerbezweig mit seiner Vetternwirtschaft aufrecht zu erhalten, da juckt mich die Totenruhe beim Betauchen eines 100 jährigen Wracks herzlich wenig.
Falsche Sentimentalität.
Ich hab lieber Emphatie für einen Lebenden als für Fischfutter.


diverhans...autark
10.09.2015 08:16
Du mußt jetzt wieder einmal ganz tapfer sein, @Vercingétorix, das wird nichts mit dem Segeltörn. Die SS "Batavia" liegt vorm Calanque de Callelongue - SE Marseille - in 19,5m Wassertiefe (Achterschiff strukturell gut erhalten und frei liegend, Mittschiffssektion zwischen zwei Felsen und dort reichlich hübsche Tellerscherben - allerdings kein Porzellan sondern nur Keramik, Vorschiff fehlt).

Kann es sein dass du häufig zwischen Monate und Dekaden von Jahren zu spät bist?
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