Tauchmedizin Foren

Ich habe auch gelegentlich ein Knistern im Ohr nach dem Tauchen, wenn ich schlucke. Auch da hatte ein HNO nichts gefunden. Ich führe das auf ein "gestresstes" Trommelfell zurück, wenn der Druckausgleich eben doch mal etwas zu spät kommt. Das sollte sich nach ein paar Tagen geben. Vom tauchen hat mich das noch nicht abgehalten (das ist aber meine eigene Verantwortung und keine Empfehlung von mir an andere!).
Dann, und um das zu vermeiden, ist es wichtig, dass man den Druckausgleich SOFORT nach dem Abtauchen beginnt und auf den ersten Tiefenmetern häufig wiederholt, noch bevor man im Trommelfell einen Druck verspürt - schon gar nicht einen Schmerz.

"Dann, und um das zu vermeiden, ist es wichtig, dass man den Druckausgleich SOFORT nach dem Abtauchen beginnt und auf den ersten Tiefenmetern häufig wiederholt, noch bevor man im Trommelfell einen Druck verspürt - schon gar nicht einen Schmerz."

Es geht hier doch um die Umkehrblockade beim Auftauchen. Die wird durch eine Verschleimung hervorgerufen. Ich höre auch immer beim Austauchen, wie sich die Luft durch den Schleim drückt (Knistern...)
Empfehlung: Ca. 2 bis 1 Woche vor dem Tauchen täglich die Nase spülen und dabei das leicht salzhaltige Spülwasser(oder Emser Salz) richtig hoch ziehen. Dazu noch zwei Gelomyrtol täglich.

Ich würde dringend einen Tauchmediziner empfehlen anstatt sich auf einen Sportmediziner zu verlassen

http://www.gtuem.org/62

Stimmt, Camisaraki, das Präfix "Auf" hatte ich überlesen
Wenn`s dann ein Barotrauma war, kann es auch von einer zu eng anliegenden Kopfhaube kommen. Ist mir auch schon mal passiert - mit Trommelfellriss beim auftauchen (tat gar nicht mal besonders weh).

Ich würde zum HNO gehen: Der kann besser beurteilen, ob du damit tauchen darfst.

Versuch mal den ersten "Druckausgleich" direkt mit dem Abtauchen zu machen, eigentlich sogar noch über Wasser und auf den ersten paar Metern lieber einmal mehr als zu wenig,hilft ungemein die Ohren zu schonen. Jojo ist für die Ohren auch ziemlich kontraproduktiv.

Grüße Frank

Vielen Dank für die Antworten - ja, das Barotrauma kam vom einer Umkehrblockierung durch Schleim (Kopfhaube habe ich nicht getragen).

Da das Knistern unterschiedlich stark ist und offenbar mechanisch alles in Ordnung, vermute ich, dass die noch bestehenden Geräusche von einer Verspannung augelöst sind. Nichts desto trotz werde ich die Ratschläge beherzigen, Nasendusche und Gelomyrtol sowie Dampfbäder schaden ja sicherlich nicht ;) Und zum richtigen Druckausgleich werde ich vorm nächsten Tauchgang nochmal den Tauchlehrer befragen, nach dem Lesen von mehreren Artikeln zum Druckausgleich glaube ich nämlich, dass ich bei den letzten Tauchgängen "zu fest" gedrückt habe.

Zum Druckausgleich: Das meist gelehrte Valsalva-Manöver (Nase zuhalten und dagegen pressen) ist nicht gut, kann sogar schädlich sein.
Ich favorisiere eine einfache Abwandlung (falls schlucken allein nicht reicht): Nase zu halten, nur etwas Druck aufbaune und schlucken (statt zu pressen)!

Hallo Maria,
ich hatte solch ein "Knistern" als ich mit dem Tauchen begonnen habe auch einige Mal. Im nachhinein habe ich festgestellt, dass ich immer zu spät den Druckausgleich durchgeführt habe und dann zu viel pressen musste, um die Tuben zu öffnen. Dabei passiert es wahrscheinlich, aus meinem laienhaften medizinischem Verständnis heraus, dass das Trommelfell überdehnt wird und dann damit nicht mehr straff ist. Ich denke, dass meint kwolf1406 mit "gestresstem Trommelfell" (s.o).
Bei mir hat sich das Knistern und Knacken, was beim Schlucken und natürlich auch beim Versuch des Druckausgleichs auftrat, nach einigen Wochen Tauchpause wieder gegeben.
Ich würde in jedem Fall erst mal nicht tauchen bis das Knistern weg ist, damit du das Trommelfell nicht weiter belastest. Leider passiert das aber auch beim Naseputzen, wenn man eine Erkältung hat. Ist sehr unangenehm und kann eine Zeit dauern. Sollte es nicht von selbst wieder besser werden, dann musst du nochmal einen HNO-Arzt zu Rate ziehen.
Ist nur meine Einschätzung aus eigenem Erfahren, ohne medizinischen Hintergrund.

In jedem Fall würde ich zukünftig großes Augenmerkt auf die richtige Durchführung des Druckausgleichs legen. Wenn es denn nur mit der bekannten Valsalva-Methode geht, dann bitte schon beim Abtauchen beginnen, permanent bis zum Erreichen der Zieltiefe durchführen und vor allem nur ganz leicht Pressen. Du wirst merken, wie schnell und entspannt dass funktioniert.

Gruß Uwe

Vielen Dank für Deine Antwort, Uwe, das klingt sehr schlüssig!
Danke auch Dir, Kwolf!

Ich darf dir noch die Seite http://www.tauchsprechstunde.de von Dr. Christoph Klinsmann empfehlen.

Mir hat sein Tip mit dem Tubentraining geholfen:

Ich zitiere mal von Dr. Klingsmann`s Homepage:

Was kann man ohne den Tauch-Doc tun?

Die Mittelohrbelüftung lässt sich auch unabhängig vom Tauchen trainieren. Die Muskeln, die die Ohrtrompete öffnen lassen sich trainieren wie jeder andere Muskel in unserem Körper auch. Geht man joggen trainiert man unter anderem die Beinmuskulatur, stemmt man Hanteln trainiert man die Armmuskulatur und macht man im Trockenen einen Druckausgleich so trainiert man eben die Ohrtrompetenmuskulatur. Deshalb sollten Taucher mit Druckausgleichsproblemen bis zu 50 mal am Tag einen Druckausgleich durchführen. Dem Trommelfell und dem Mittelohr macht das gar nichts aus. Je öfter man Druckausgleich macht, umso wohler fühlt sich das Ohr. Also ist bei Druckausgleichsproblemen ein Ohrtrompeten-Muskeltraining angesagt. Wir nennen das Tubentraining: Alle 10 Minuten Druckausgleich durchführen, bis der Druckausgleich immer leichter funktioniert.

Um die Schleimhaut, die die Ohrtrompete auskleidet zu pflegen und mögliche chronische Entzündungen zu behandeln ist zusätzlich ein Schleimhaut-Pflegeprogramm angesagt. Dazu sollte man morgens und abends Kochsalz Nasenspülungen durchführen. Dazu kann man eine Nasendusche verwenden (im Sanitätshandel oder in der Apotheke zu kaufen) oder aber ganz altmodisch das kochsalzhaltige Wasser in die flache Hand nehmen und durch die Nase einziehen und durch den Mund ausspucken. Klingt eklig…ist es auch. Hilft aber. Wir empfehlen einen gestrichenen Esslöffel Kochsalz pro Liter Wasser.

Und sein Buch:
http://www.tauchersprechstunde.de/buecher/moderne-tauchmedizin
sollte in keiner Taucherbibliothek fehlen.

Vielleicht ein Tip für Weihnachten.

Mit Gruss

Hallo zusammen!
Vielen Dank für diesen Fred!!!
Es scheint, als hätte ich selbt die Frage gestellt, mein Problem ist derzeit das gleiche. Den letzten Post fand ich sehr hilfreich, da mir mein HNO neulich empfoheln hat, öfter Druckausgleich zu machen, und ich mich noch gefragt habe warum.
Die Nasendusche steht nun auch bereit,... auf dass das Knacken verschwinde!

Da die Seite von dem vorgenannten Doc scheinbar nicht mehr existiert (leider nur noch im Google-Cache) wollte nur kurz auf folgendes hinweisen:
Der werte Herr heißt Klingmann. Die Seite seiner Praxis dürfte die hier sein http://www.hno-praxis-muenchen.com und das Buch heißt "Moderne Tauchmedizin. Handbuch für Tauchlehrer,Taucher und Ärzte" von Christoph Klingmann und Kay Tetzlaff.

Nur der Vollständigkeit halber, da die Links (bei mir jedenfalls) nicht funktionieren.

Viele Grüße

edit: die links gehen wieder. war wohl nur ein temporäres problem.