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Kompressor Sicherung

Hi,
ich möchte mir gerne einen kleinen 220V Kompressor, z.B. den Bauer Junior II anschaffen und dazu einen Lagerraum mit Stromanschluss mieten. Gibt es im Betrieb Probleme mit der Sicherung?
Danke für Eure Antworten!
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Gelbe MaskeMaske hilft!
Abz. "Für gutes Wissen" (Gold)
10.09.2014 15:03
Da würde ich mal im Betrieb beim Werkschutz nachfragen.
10.09.2014 15:06
Das kommt auf die Leistung an. Der von dir genannte hat lt Datenblatt einen Nennstrom von 13.2A, dememtsprechend würde ich mindestens eine 13A Sicherung empfehlen, bei 10A (oft in älteren Gebäuden noch drin) kanns sein dass die mit der Dauerbelastung dauernd fliegt..
Gelbe MaskeMaske hilft!
Abz. "Für gutes Wissen" (Gold)
10.09.2014 15:10
13A wird schwierig zu bekommen sein, 16A. Was hängt denn noch an der Sicherung dran? Lass die Kaffeemaschine beim Füllen aus.
C_aus_GPADI Bubblemaker i.A
10.09.2014 18:12
Achte auf Luftdurchsatz, schau in die Anleitung unter "Aufstellvorschriften", der Kompressor braucht viel Kühlluft und frische Luft zum Ansaugen. Sieh zu dass der Kompressor im Betrieb genug Kühlluft bekommt, sonst sind ratzfatz die Filterpatronen dahin.
Ein 16er C-Automat packt den Junior locker, solltest Du Probleme mit der Sicherung bekommen lässt Du den Junior drucklos anlaufen oder hängst einen Softstarter vor den Kompressor.
10.09.2014 18:21
Und falls du dort Schmelzsicherungen hast kannst du dir mit Alufolie behelfen...
10.09.2014 18:22
"gemieteter Lagerraum" - Was sagt denn der Vermieter (+Nachbarn) zum Lärm?
So richtig leise ist nunmal kein Kompressor (die mit Silent-Gehäuse sind deutlich teurer) und so weit ich Lagerräume kenne, sind die zum lagern aber nicht zur `aktiven Nutzung` vorgesehen
Gruß, NaD
10.09.2014 20:40
Ein Kompressor hat einen relativ hohen Einschaltstrom der einen dafür passenden Sicherungsautomaten, besser Schmelzeinsatz benötigt. Der Kompressorhersteller gibt in der Betriebsanleitung idR (Bauer tut es) Empfehlungen dazu. Ich würde dazu raten lieber gleich einen Raum mit einem 3x16A Drehstromanschluss zu nehmen wenn Du die Möglichkeit hast - diese sind normalerweisse immer separat abgesichert und verfügen über Schmelzeinsätze oder träge Automaten und du kannst entweder einen Drehstrommotor ("Starkstrom") oder einen ganz normalen 230V 1ph dort Anschließen. Der Elektriker macht dir den passenden Stecker dran. Eine normale Steckdose (Schukosteckdose) sollte nicht >10A belastet werden (auch wenn sie theoretisch mehr kann).
10.09.2014 21:17
Also:
- erst mal feststellen aus welchem Jahr die Elektroinstallation (Erstinbetriebnahme) des Gebäudes ist -> davon hängt die maximal zulässige Absicherung der Leitung (Leitungsschutz) nämlich ab.
- in der Regel erkennt man das an den bisher verbauten Leitungsschutzautomaten. (oder auch Diazed oder Neozed Schmelzsicherungen)
- auch muss die Leitung entsprechend verlegt sein. z.B. darf eine Leitung die in einer Isolierung oder auf Holz verlegt ist nicht so stark belastet werden (maximale Erwärmung muss beachtet werden !) Leitungen im Mauerwerk sind am besten gekühlt.

von 1945 bis ca. 1990 darfst du 1,5qmm Leitungen mit 16A absichern. Eine Übergangsfrist galt bis ca. 1995, danach nur noch 10A
-> bisherige Sicherungen vergleichen.

Der Leitungsschutzschalter schützt ja die Leitung (drum heisst er auch so) und nicht das Gerät das dran hängt -> somit hängt der maximal zulässige Schutz vom Querschnitt der Leitung ab

Ein Bauer Junior hat wie oben schon geschrieben um die 13A Nennstrom, d.h. für den Betrieb brauchst du einen 16A Automaten. Zwischengrößen gibts nicht.

Aus eigener Erfahrung hat der Bauer Junior einen hohen Anlaufstrom und dazu gibt es untertypen der Automaten Stichwort Trägheit.
Für einen Elektromotor kannst du einen Leitungsschutzschalter mit 16A mit Charakteristik "C" (=träge) verwenden. ("A" wäre schnell)
Diesen darfst du (oder besser ein Fachmann !) auch ohne erneuterAbnahmeprüfung der Installation verbauen.

Wenn du die Automaten in deinem Sicherungskasten anschaust heissen die z.B. "B16" oder "C16" -> das entsprechend anpassen.

Drehstromanschluss hilft dir bei der Sicherungsproblematik gar nix:
Der Bauer hat nur eine Phase angeschlossen, und auch bei Drehstromsicherungen werden jede einzelne Phase gemessen und ausgewertet.

Anmerkung: ohne Fachwissen ist basteln am Stromnetz gefährlich !
Michael FischTMX Cave & CCR
11.09.2014 09:04
Angenommen 2,2Kw 220V Wechselstrommotor - abgesicher mit weniger als 20A C Automat bedeutet das du sehr oft zum Sicherungskasten laufen muss.

Been there, done that and learned my lesson.
Michael
Gelbe MaskeMaske hilft!
Abz. "Für gutes Wissen" (Gold)
11.09.2014 09:22
Bei 13,2A Nennstrom lt. Datenblatt lt. E.T. (s.o.) reichen 16A C völlig aus, sofern der Anlaufstrom nicht zu hoch ist, was man aber schnell merkt. (16A B könnte etwas zu schwach sein.)
Aber keine anderen Verbraucher an gleicher Sicherung laufen lassen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Leitungsschutzschalter
11.09.2014 09:45
Danke für die Antworten. Ich hatte gehofft, dass viele einfach ihren Kompressor über die stinknormale Haussteckdose laufen lassen. Das scheint leider doch sehr viel komplizierter zu sein.
11.09.2014 11:06
Nein, das kann durchaus gut gehen.

Der 230V Motor von Bauer hat einen Kondenser vorgeschaltet, er hat keinen exorbitanten Anlaufstrom.

Deine Dose ist womöglich bereits mit 15A (gibt es sehr wohl) oder mit 16A abgesichert, dann reicht das locker, sofern keine anderen Verbraucher dran sind.

Wenn sie mit 13A abgesichert ist, kann das immer noch gut gehen. Ich betreibe einen 2.2kW Motor an 13A, allerdins kein Kompressor.

Probiere es einfach aus.

Wenn es gut geht (die Chancen sind recht gross), mach noch folgenden Test: lass den Kompressor füllen bis kurz vor Ende (200 oder 300 bar), schalte ihn manuell ab und nach 5 min wieder ein. So hat er die maximale Last beim Start. Wenn er das übersteht, bist du auf der sicheren Seite.
Gelbe MaskeMaske hilft!
Abz. "Für gutes Wissen" (Gold)
11.09.2014 11:49
@Agro
Der vorgeschaltete Kondensator dient nicht zur Verringerung des Anlaufstroms, sondern (je nachdem, es kann mehrere "Kondensatoren" geben) a) als Überspannungsschutz (beim Abschalten) oder b) zur Erzeugung einer weiteren internen Phase für den Motor (Phasenverschiebung).
http://de.wikipedia.org/wiki/Kondensatormotor

Eine verringerte mechanische Last senkt nicht den Anlaufstrom, sondern verkürzt nur die Dauer des Anlaufs, wodurch die Sicherung evt. noch nicht kommt.

15A-LSS sind hierzulande recht unüblich.
11.09.2014 16:53
@all: das Einfachste wäre es wohl, das tatsächlich einmal auszuprobieren, jetzt muss ich nur noch jemanden finden, der mir den Kompressor mal für einen Tag in München ausleihen kann
12.09.2014 05:36
Das Ausleihen halte ich nicht für nötig. Frag bei Bauer an, welche Sicherung es IN DER PRAXIS braucht. In der Betriebsanleitung steht sicher der obere Wert, z.B. 16A, in der Praxis sind 13A vllt. auch ausreichend.

Frag den Vermieter, wie er abgesichert ist und ob weitere Verbraucher dran hängen.

Du hast gute Chancen, dass alles im Grünen ist.

Mein Elektriker widerspricht Gelbe Maske bzgl. Kondenser. Aber egal, diese Frage muss Posedonia nicht interessieren.
Gelbe MaskeMaske hilft!
Abz. "Für gutes Wissen" (Gold)
12.09.2014 09:04
Agro,
mit einem Elektriker werde ich mich nicht streiten.
(Schon gar nicht vermittelt über dich.)
Übrigens bin ich im Ergebnis (ausprobieren, kann klappen) bei dir.

@posedonia
Sollte es übrigens nicht reichen, kann man auch den LSS (z.B. 16A B) gegen einen anderen (16AC) oder gegen eine Schmelzsicherung (16A träge) austauschen lassen, oder einen MSS (Motorschutzschalter) einbauen lassen. Setzt allerdings voraus, dass die Sicherung nur den eigenen Einflussbereich absichert, nicht noch Nachbarräume anderer Mieter.
Frag deinen Elektriker...
12.09.2014 13:25
@posedonia: ein Leitungsschutzschalter mit 16 A "C" ist für einen Junior2 ausreichend (selbst getestet)
ein 16A "B" ist zu flink für den Anlaufstrom - da schaltet der LSS bei ca. jedem 2. mal ab.

Dann nochmal allgemein:
die Charakteristik A, B oder C beschreibt die Schnelligkeit (Toleranzschwelle in Abhängigkeit der Wirkungsdauer).

ein LSS darf nur den maximalen Absicherungswert haben (Ampere) , dem die Leitung gewachsen ist (deswegen auch der Name "Leitungs"schutzschalter) - er sichert nur die Leitung ab.

Ein Motorschutzschalter darf nur zusätzlich verbaut werden, nicht ersetzend - er sichert den Motor gegen Überlast, aber nicht die Leitung gegen Brand oder Kurzschluss.
-> in der Praxis wird die Leitung mit dem Maximum gesichert was sie physikalisch aushält, und möglichst nah am Motor sitzt der MSS der mit dem tatsächlichen Nennstrom des Motors eingestellt ist.

(das alles nur vorbeugend um gefährliche Basteleien zu vermeiden...)

H2Co3
Gelbe MaskeMaske hilft!
Abz. "Für gutes Wissen" (Gold)
12.09.2014 13:43
Das wird zwar zunehmend uninteressant im Sinne der ursprünglichen Frage, aber:

@H2CO3:
"Ein Motorschutzschalter darf nur zusätzlich verbaut werden, nicht ersetzend"
Das ist so nicht ganz richtig.
https://www.google.de/#q=motorschutzschalter+ohne+vorsicherung
(Übrigens ist ja ohnehin eine Kaskadierung mehrerer Sicherungen im Haus anzunehmen... bei einem massiven Kurzschluss kommt, selbst wenn der MSS nicht käme, die Hauptsicherung.)
Ein evt. MSS darf übrigens auch weit weg vom Motor sitzen, Nachteil (oder auch Vorteil) kann sein, dass der manuell bedienbare Schalter des MSS woanders als der Motor selbst ist.

Bastelei wäre nur, die 10A-Sicherung irgendwie gegen eine 16A-Sicherung auszutauschen, wenn die Leitungen dafür zu schwach sind.

Und nun ist Wochenende.
Antwort