Diverses Foren

Tante Google sagt mir da nix zu.

Wenn es aber tatsächlich so war wie dort beschrieben, ist das ne krasse Nummer.
Ich drücke Ihm die Daumen das er halbwegs unbeschadet aus der Nummer rauskommt.
Nachvollziehen kann ich da nix. Das man eine Untersuchung anleiert ist klar. Aber so wie es da beschrieben ist, ist es ja schon mehr.

Das ist einfach Europäischer Haftbefehl in Aktion.
Kann heutzutage jedem bei allem passieren.

Die Frage ist doch, "Warum?"
Es scheint ja alles "korrekt" abgelaufen zu sein.

`Warum?` ist ganz einach:
Ein Staatsanwalt klagt wegen etwas an, das laut Handbuch erfordert, das der Angeklagte bis zum Prozess in Untersuchungshaft kommt.
In diesem Fall `Fahrlässige Tötung`.
Also wird bürokratisch verblendet der Haftbefehl ausgestellt.
Im Zielland darf die Polizei nicht mehr prüfen, sondern nur noch ausführen - sofort.

So läuft das ganz offen seit mehreren Jahren in vielen Fällen und nur wenn einer dann in die Equadorianische Botschaft flüchtet kommt der dagegen möglicherweise an.
Ist man aber nicht berühmt, dann schmeist einen der Botschafter sicher nicht mal persönlich auf die Strasse.

@bart-si:

Wir lesen eine Darstellung des betroffenen britischen Tauchers in einem Forum. Was wie im Einzelnen gewesen ist, vermag keiner von uns ohne Kenntnis des maltesischen Ermittlungsverfahrens vollständig einzuschätzen.

"This was a typical dive holiday not a course, I’m a BSAC instructor and an Advanced Diver I was one of the most qualified divers in this particular group, it’s also alleged that I should have given first aid under water, any diver knows this is ridiculous, absurd and impossible, the dive-profile of the of the casualties showed “unorthodox” dive profiles, of course they did it was a rescue, and that I had failed to check for unknown equipment faults whatever they were, they never found any faults either, we all performed buddy-checks before every single dive, It’s also suggested that I didn’t pay any attention to the weather, we abandoned the first dive because of poor weather conditions that day at the El Farroud, photographed the spectacular sea state and ate ice creams and discussed where to go next"

Deutlich wird aber, dass die Handlungspflichten eines Tauchers, der wohl als "Kopf" der Gruppe angesehen wird, deutlich weiter definiert werden als dies beispielsweise hier in Deutschland der Fall wäre. Gerade strafrechtlich ist das maltesische Rechtssystem eher englisch geprägt. Insofern ist es - natürlich auch in anderen Ländern - ein Risiko, strafrechtlich belangt zu werden, wenn etwas beim Tauchen passiert. Warum sollte das anders sein als bei uns in Deutschland? Auch hier würde ggf. wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. Und im Ausland sind die Voraussetzungen für Haft meist schneller erreicht als hier bei uns.

@Razorista:

Für Deutschland liegst Du bei eingehenden Rechtshilfeersuchen aus EU-Staaten ("EU-Haftbefehl") falsch. Auch dafür bedarf es einer richterlichen Bewilligungsentscheidung nach §§ 12 ff. IRG. Die Entscheidung ergeht durch das jeweils zuständige Oberlandesgericht, der entsprechende Bewilligungsantrag wird durch die zuständige Generalstaatsanwaltschaft vorbereitet. Von "Im Zielland darf die Polizei nicht mehr prüfen, sondern nur noch ausführen - sofort." ist im IRG nicht die Rede, auch nicht in den §§ 80 ff. über die Auslieferung an EU-Mitgliedsstaaten. Ein Weg, die Bewilligung zu verhindern, wäre beispielsweise eine Selbstanzeige in Deutschland, was dann ggf. die Bewilligungssperre nach § 83b Abs. 1 Nr. 1 IRG auslösen könnte.

@uboettger
Diese Optionen haben Briten nicht.
Besonders wenn das fordernde Land ein ehenmaliger Teil des Commenwealth ist.

In DE übrigens auch unwirksam, es sei denn das fordernde Land hat zu drakonische Strafen, oder ist kein Rechtsstaat, sonst wird man eben ausgeliefert.

Was wäre der Unterschied? Hier bekommt man meist keine elektronische Fussfessel, sondern verbringt seine Zeit dann in Untersuchungshaft in DE - toller Vorteil.

@Razorista:

Wieder falsch. Auch Großbritannien sieht eine Richtervorführung vor: Extradiction Act, 2003, part 1 (der den "EU-Haftbefehl" umsetzt), 4 (3): The person must be brought as soon as practicable before the appropriate judge.

Da finden sich übrigens genaue Regeln, wann wie bei Vorlage welcher Dokumente und Voraussetzungen ausgeliefert wird und wann nicht.

Was soll in Deutschland unwirksam sein? " ... wird man eben ausgeliefert". Woher ziehst Du Dein allumfassendes Wissen über die Auslieferungspraxis der Oberlandesgerichte?

"meist keine elektronische Fussfessel" - Statistiken? Kann ich so nicht bestätigen.

Es gibt nicht nur Cyberdiver, sondern auch Cyberjuristen

@ramklov:

Es gibt hier nicht nur Berufstauchanweiser, sondern auch Berufsjuristen

Naive Berufsjuristen, ja.
Lies noch mal das Originalproblem durch.

Problem dabei ist aber, dass sich die "gängigen" Berufsjuristen auf irdisches Recht stützen und nicht auf die übergeordneten Gesetze der "Razorista Parallelwelt".
-> siehe auch "die übergeordneten Naturwissenschaften in der Razorista Parallelwelt" oder auch "die übergeordneten Medizinphänomene der Razorista Parallelwelt"

@Razorista:

Einen über die Landesgrenzen hinweg bekannten und angesehen Juristen wir Dr. uboettger, der hier auch regelmäßig im Rechtsforum mit wertvollen Hilfestellungen / Beiträgen der userschaft zur Seite steht, als "Naiven Berufsjuristen" zu bezeichnen, ist nicht nur unverschämt, sondern disqualifiziert dich endgültig (für niveauvolle user) als ernst zu nehmenden Gesprächspartner.

@uboettger: Löschen oder stehen lassen? Deine Entscheidung. Ich nehme an, du stehst drüber

Hans, jetzt werde ich rot, hast Du gegoogelt? Das ist zu viel der Ehre.

Du hast Recht, da stehe ich drüber. Lass stehen.

Aber nochmal was Sachliches: Ist denn jemandem von den (deutschen) Mitlesern schon einmal etwas Ähnliches in Zusammenhängen mit einem Tauchunfall im Ausland passiert? Gerade auch in Ägypten? Ist da schon mal jemand von der Polizei usw. befragt worden?

Leute, es geht doch nicht um Parallelwelten, sondern einfach darum, das das Problem im Originalpost eben genau diese Situation wiedergibt.

Wahrscheinlich wird dieser Brite ja nicht mal unbedingt wirklich das bis zu Ende durchstehen müssen.
Aber der Zustand in dem er sich jetzt schon befindet ist ja wohl schon alles andere als erfreulich.

Zumindest gibt es diesen Fall, aber es gab ja wohl auch noch mehr, wo das `Verwicklungen` gab.

Juristen übersehen oft, das es eben für den Betroffenen selbst dann schon recht ärgerlich ist, wenn der Anwalt nur nen Monat braucht um das aufzuklären, selbst in der Überzeugung, das am Ende Recht geschehen wird.

@Razorista:

Ja, aber wo ist das Problem? Was ist mit den Angehörigen der beiden verunfallten Taucher? Wollen die nicht vielleicht auch Aufklärung und wissen, was passiert ist? Mag man Malta nicht zugestehen, die Dinge zu untersuchen? Staatliche Ermittlungen sind für Beschuldigte immer belastend, das liegt in der Natur der Sache und ist unabhängig von dem, was am Ende rauskommt.

Sicherlich gibt es in anderen Ländern andere Sitten, was die Untersuchung betrifft, aber hier in Deutschland wäre es doch auch nicht anders. Und spätestens seit der Entscheidung des AG Groß-Gerau/LG Darmstadt von anno dunnemals ist auch klar, dass man bei starkem Erfahrungsunterschied in einer Tauchgruppe (da ging es um das Trockentauchen) als Erfahrenerer in eine Garantenstellung kommt. So scheint es dem betroffenen Briten nach maltesischer Einschätzung ergangen zu sein.

Was machen wir denn, wenn wir in Ägypten nach so einem Unfall in der Vollzugsanstalt landen?

Ist je die Angst vieler Tauchgruppenführer und man sagt meinst: unbegründet.

Man darf ja auch davon ausgehen, das er sich den falschen Feind gemacht haben wird, oder was besonders dummes gesagt hat, das es soweit überhaupt kam.

Aber es wird eben durch den Europäischen Haftbefehl erst möglich.
Bis vor ein paar Jahren hätte man es fallen lassen, oder ihn überraschend bei der nächsten Einreise verhaftet.
Heute kommt einem sowas bis nach Hause theoretisch auch mal nach und holt einen zurück.

uboettger: OT: "hast Du gegoogelt? " -> ne, du bist mir beruflich schon vor Jahren über`n weg gelaufen, gehört aber nicht hierher

Ich muss zugeben, ich musste googlen
Ist aber schon nen Jahr oder nen paar Jahre her.

Ist ja auch schön am Taucher.net, das auch ausgewiesene Fachleute hier ab und zu mal reinschauen oder teils sogar fast ständig anwesend sind.

Zu Aegypten hat mich möglicherweise die Basis abschrecken wollen, aber es gab wohl schon Fälle, wo man da von der Basis aus die Versorgung im Gefängnis organisieren musste (weil dort eben jeder Untersuchungshäftling verhungert, wenn die Familie kein Essen bringt).
Betraf aber wohl eher ausländische Guides der Basis als Touristen.

@Razorista:

"Ist ja auch schön am Taucher.net, das(s) auch ausgewiesene Fachleute" -aber denen glaubt man (Du)nicht, und wohl nicht nur zur diesem Thema...

Wer es nicht zu glauben scheint ist der aus de Eingangspost

@ uboettger, ich hab im Leben nicht gedacht, dass Du Dich angesprochen fühlst. Bitte entschuldige, der Beitrag von 29.08.2015 - 14:48 war ausdrücklich nicht auf Dich gemünzt.
gruß ramklov
(der beruflich auch ein klein wenig juristisches Hintergrundwissen hat)

@ramklov: Mir war schon klar, wen Du meintest, aber die Steilvorlage war gut Daher auch der dahinter. Alles gut.

Feiert euch ruhig.
Aber habt ihr auch eine (andere, vorzugsweise) Erklärung für Divemark?