Meistens bin ich stiller Mitleser, hier muss ich aber fast mal wieder was schreiben...
Meine erster Gedanke: Was ist denn das für ein Verein? Hobby-Elitetaucher?
Die sportlichen "Anforderungen" sind hoch gesteckt.
Aber wo ist der Nutzen im Realeinsatz?
Einsatztauchen benötigt eine gewisse Grundfitness, keine Frage. Die Anforderungen für die anerkannten Tauchscheine der Rettungsorganisationen sind aber durchaus angemessen gewählt, es sind ja auch nur Mindestanforderungen.
Soll hier künstlich eine Elite geschaffen werden?
"Abschlussschwimmen ca. 10 km Schwimmen. Strecke und Zeiten werden von den
Ausbildern entsprechend der Situation bekannt gegeben."
Erinnert irgendwie massiv an die Ausbildung zum Kampfschwimmer, da sind es wohl in etwa 30km.
Warum zur Hölle? Ich erkenne einfach keinen Nutzen für meine Patienten...
Wollen diese Taucher etwa über die Einsatzgrenzen der "Normalo-Retter" hinaus?
Nunja, die GUV hat da ein definiertes Regelwerk. Ist denn der Lappen wenigstens bei der GUV (oder einer sonstigen amtlichen Stelle) anerkannt? Darf man damit etwa sogar mehr (Stichwort Tiefengrenze, Leinensicherung etc.)?
Was sagt die Tauchversicherung zur beruflichen Tätigkeit? (Rettungsorganisationen werden beruflicher Tätigkeit gleichgestellt, deswegen mischt da die GUV mit...)
Durch welche Ausbildungsinhalte oder Einsatzmöglichkeiten entsteht ein Mehrwert für den Patienten gegenüber der normalen Rettungstauchausbildung?
Ich lasse mich gerne überzeugen dass hier eine Gruppe von Spezialisten geschaffen wird die in Fällen bei denen "Normalo-Rettungstaucher" an ihre Grenzen stoßen weitere Optionen bietet.
Beispiel wäre da etwa die Bergung von verunglückten Tauchern aus großen Tiefen.
Momentan entsteht mir jedoch der Eindruck einer Hobby-Navy-Seal-Truppe unter dem Vorwand der Rettung. Rescue-Rambos haben wir in Deutschlang leider schon genug.
MfG
Adrian
(Aktiver Wasserretter und Bootsführer bei der Wasserwacht sowie Beamter einer großen süddeutschen Berufsfeuerwehr mit Wasserrettungskomponente auf der Wache)