Hier gibt es zu allen Fragen "Marke Süßwasser- und Meeresbiologie" kompetente Antworten - vom UBO (unbekannten Bestimmungsobjekt) im See bis zu Verhaltensregeln bei Haibegegnungen.
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Bio-UliDipl.Biologe, TL****

OPEN WATER - der Film: Was Sie schon immer über den Streifen loswerden wollten ...

... aber bisher nicht zu posten wagten.

Gidday mates!

Hier also der Thread für Leute, die den Film schon gesehen haben, und frank und frei über Einzelheiten und seinen Schluss reden wollen.
Wer den Film nicht gesehen hat, aber allgemeine Kommentare/Fragen dazu hat (die sich NICHT auf den Schluss beziehen bzw. unnötig Inhalt verraten) posted bitte unter Thread 2064! >>>> http://www.taucher.net/forum/bioShow.html?messageNummer=2064

Frohe Diskussion!
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12.10.2004 09:38
Btw... ich hab das "Gesetz" vorliegen und muss das nur noch bearbeiten, damit ich das online stellen kann, das Fax ist leider nicht soooo super gut rausgekommen....

Und Michi: Aetsch
12.10.2004 11:09
Ich habe den Film gesehen und auch den Thread hier mit viel Interesse gelesen. Ich fand den Film zwar nicht gut gemacht und teilweise fahrlässig übertrieben aber ansonsten sehr interessant. Ich tauchen noch nicht so lange und habe daher auch nicht die riesige Erfahren! Was mich aber interessieren würde, wie oft kommt den ein Vergessen von Tauchern wirklich vor??? Oder war die tragische Story aus Australien eine einmalige Sache?
Es würde mich schon freuen, wenn jemand dazu was schreiben könnte.

Gruss Jenso
12.10.2004 09:30
Hai Michi, das kann ich gut Verstehen. Das ist bei mir das gleich als wenn jemand in Ägypten zu mir sagt:
Du darfst nur 30 Meter tief Tauchen denn das ist hier Gesetz. Dann muss ich das gelegentlich einfach überhören

Gruss
11.10.2004 23:07
Hei ihr Zauberer,

jetzt habt ihr mir den letzten Haibissen Lust am Film vergeigt. Nach Jessicas Vorstellung dachte ich mir, den Film seh ich mir an. Aber nun ist mir der Streifen nicht mal einen geschenkten Kinogutschein wert

Und wenn ihr jetzt damit argumentiert, ich hätte ja diesen Thread bloß nicht lessen dürfen/sollen, dann sag ich euch:

Eure Warnungen, diesen Thread nicht zu lesen, wenn ich das Ende nicht wissen will, hat auf mich wie ein roter Knopf gewirkt: Ich MUSSTE draufdrücken!!!
Bio-UliDipl.Biologe, TL****
08.10.2004 14:01
(24) HAIE werden bei Blut im Wasser verrückt!!
Bio-UliDipl.Biologe, TL****
08.10.2004 14:18
(25) Beginnende Dehydration und Delirium:
`Desperately seeking Süßwasserquallen` hatte 31 Posts!!!
Bio-UliDipl.Biologe, TL****
08.10.2004 13:51
Oder http://www.google.de/search?as_q=&num=10&hl=de&btnG=Google-Suche&as_epq="lonergan"+"port+douglas"+"Nairn"&as_oq=&as_eq=&lr=&as_ft=i&as_filetype=&as_qdr=all&as_occt=any&as_dt=i&as_sitesearch=

Damit hätten wir also den Bio-Rekord von 23 Posts pro Thread eingestellt ( = "Rasierschaum bei Nesselverletzungen", um 3 getoppt von den "Riesigen Süßwasserquallen!" - och nöö, ich seh grad: die "Suche nach Süßwasserquallen" hatte mal 31 diverseste Beiträge! Info: Übersichtsseite / Link "Neues im Forum"),
... nur hier sind wir irgendwie wir kein bisschen weiter! Ach, das wird schon noch ...

++++++++ Nachtrag: "Biologisch" geht`s in diesem Thread weiter: http://www.taucher.net/forum/bioShow.html?messageNummer=2073 ++++++++
08.10.2004 13:14
übrigens hier nochmal ein link zu den infos von biouli. ist zwar alles auf englisch dafür aber noch etwas ausführlicher.
http://www.cdnn.info/article/open_water/open_water.html
Bio-UliDipl.Biologe, TL****
08.10.2004 11:45
Ist ja auch völlig OK, STB. Ich wollte nicht ironisch mit `Besten Dank` sein, im Gegenteil.
Nur müssen wir im Bio-Forum einfach mal wieder die Kurve kratzen!
08.10.2004 11:27
Hey, keep cool Uli - Du hast nirgends geschrieben, dass Du hier nur die biologische Sicht sehen moechtest Ok, ausser, dass das hier das Bio-Forum ist...
Bio-UliDipl.Biologe, TL****
08.10.2004 10:59
Besten Dank, STB!

"OPEN WATER ist keine DOKU, sondern ein thriller/drama (also im weiteren sinne kunst)..."
Und über Kunst kann man streiten.

:o :o
Der Regisseur wollte einen Selbstmordschluss. Wie hätte er das wohl darstellen sollen? (Er lässt `ihn` ja sogar vorher das Messer verlieren.) Soll `sie` Wasser trinken und wir gucken ihr nochmals beim Übergeben oder ausgiebigen Verenden zu, damit die 90 Filmminuten vollwerden? Und wie wäre es beim Taucher-/Nichttaucher-Publikum wohl angekommen, wenn sie ihn noch aus dem Anzug pellt, bevor sie ihn loslässt? Und anschließend sich anschließend entblößt?
Variante: Kein Selbstmord. Sie oder er werden gerettet. Viele hätten Kentis vorgeworfen, dadurch vermeintlich Authenzität vorzugaukeln. Die Wirklichkeit wär ja ganz anders gewesen! Oder: `Wie langweilig , immer muss einer überleben, der die Geschichte erzählen kann...`
:o :o

Also, ich fände es schön, wenn wir diesen Thread hier etwas mehr auf der biologischen Seite weiterspinnen könnten. Wie wär`s, wenn ihr für allgemeinere Filmkritiken wie Logikfehler, Ton und Technik, aber evtl. auch richtiges/falsches Verhalten bei `lost-at-sea` Situationen (da hat sich noch gar keiner rangewagt ) den ANDEREN Thread http://www.taucher.net/forum/bioShow.html?messageNummer=2064 benutzen würdet ?
Dann könnten wir hier am Montag vielleicht lesen, wie Haie eurer Meinung/Erfahrung nach auf Menschen im Wasser / Schiffbrüchige reagieren. Warum sind Verletzungen von Menschen positiv mit Haiunfällen korreliert?

Allen ein schönes Wochenende!

Uli
Bio-UliDipl.Biologe, TL****
08.10.2004 11:01
Besten Dank, STB!

"OPEN WATER ist keine DOKU, sondern ein thriller/drama (also im weiteren sinne kunst)..."
Und über Kunst kann man streiten.
:o
Ich fande es schön, wenn wir diesen Thread hier etwas mehr auf der biologischen Seite weiterspinnen könnten. Wie wär`s, wenn ihr für allgemeinere Filmkritiken wie Logikfehler, Ton und Technik, aber evtl. auch richtiges/falsches Verhalten bei `lost-at-sea` Situationen (da hat sich noch gar keiner rangewagt , außer ich im Ansatz mit dem Zappeln im Wasser und dem Hai) den ANDEREN Thread http://www.taucher.net/forum/bioShow.html?messageNummer=2064 benutzen würdet ?
Dann könnte ich hier am Montag vielleicht lesen, wie Haie eurer Meinung/Erfahrung nach auf verletzte Menschen reagieren.

Allen ein schönes Wochenende!

Uli
07.10.2004 19:02
was Leute so alles ins GB schreiben... die Foren finden sie nie, aber immer das GB

Und ich bleibe bei meiner Ansicht (ist ja auch Geschmacksache): Ich fand den Film nicht schlecht, nur das mit den Haien war ueberdramatisiert.

Dass man die Schauspieler nicht kennt, ist mE kein Manko - und schlecht fand ich die beiden nun wirklich nicht.
08.10.2004 10:25
hab den film auch gestern gesehen.Fazit: bootsszenen am anfang des streifens sind wie ein PADI OWD Lehrfilm (halt geschmackssache).die regie-idee mit den ständig kreisenden haien nervt etwas. das mit dem abgeworfenen blei/ problemlosen untertauchen - logikfehler. trotzdem
einige starke szenen hat der film auf jedem fall! z.b. den streit im wasser (ich wollte zum ski laufen...),die bettszene, die sache mit dem probebiss/wundeabbinden/unfallschock.
das sie ihren toten partner am nächsten morgen losgelassen hat fand ich stimmig. beerdigung halt! hatte schon fast etwas tragikomisches das er nicht würdig unterging. er steckte ja in einem neoprenanzug... das sie das in ihrem zustand (völlig entkräftet, dehydriert und psysisch am ende) nicht mehr schnallt, ist doch wohl klar. auch das sie sich in dieser schlimmen, hoffnungslosen verfassung (wahrscheinlich war sie eh nicht mehr zurechnungsfähig nach den strapazen)sich dann das leben nimmt fand ich als ende irgendwie stimmig... passte zum makabren abspann.

aber jeder hat halt einen anderen filmgeschmack und erwartungen. man sollte nicht vergessen das open water keine DOKU ist sondern ein thriller/drama (also im weiteren sinne kunst)...
HarryCMAS*** usw.
07.10.2004 18:54
nachtrag: hab ich eben im gästebuch gefunden:o

Eintrag 1619
Abgesandt von marcel am 04.10.2004


Statement zum Bericht von Jessica, über den Film "Open Water":

Habe gerade den Bericht von Jessica zum Film "Open Water" gelesen.
Da Sie doch sehr positiv schreibt und ich diesen Film vergangenen Freitag in München gesehen habe, möchte ich kurz mein Feedback abgeben:

Dieses fällt leider katastrophal aus, da ich sagen muss, dass dies der schlechteste Kinofilm aller Zeiten überhaupt war! Auch meine 3 Freunde, auch alles leidenschaftliche Taucher, waren wirklich entsetzt über diesen Schwachsinn hoch 10.
Voller Erwartung gingen wir ins Kino, erwarteten aufgrund der reisserischen Aufmachung einen vollen Kinosaal, was aber nicht im Entferntesten der Fall war! Die paar Leute die da waren, waren wohl alles Taucher, da das Thema wohl nur diese wirklich anspricht!

Die Handlung an sich ist ja wirklich immer wieder nachzulesen und somit doch sehr realistisch, doch die Umsetzung in diesem "Low Budget" Film unter aller Kritik! Die Schauspieler grottenschlecht (kennt auch kein Mensch), die Vorgeschichte und die Akteure erinnerten eher an ein Lehrvideo von SSI oder PADI. Zumindest hatte man den Eindruck von Kameraführung, den Schauspielern (wirkten eher wie aus den 70er Jahren). Weiters dachte ich an wenigstens kurze Unterwasserbilder....ich glaube für 2 Minuten konnte man ein paar Fische, eine grüne Muräne und Kleinvieh sehen, das war dann schon alles!
Der Hauptteil bestand dann eigentlich nur mehr aus den beiden Hauptakteuren und wie diese auf dem Wasser treibend mehrfach von Haien angegriffen wurden (hier stellt es mir die Haare auf!!!) und stritten wer denn überhaupt die Schuld an Ihrem Dilemma habe (noch die allerbeste Sequenz an diesem Film). Nach 20 Stunden wird der Mann dann vom Hai gebissen und scheint zu verbluten! Sie löst ihn dann aus dem Jacket (warum war keinem klar- sie wollte ihn wohl beerdigen?! nur geht er ohne blei und jacket, aber mit neoprenanzug wohl nie unter) und kurz darauf begeht sie selbstmord (???!!! - denn auch sie zieht ihr jacket aus, blei hatte sie schon am anfang des films abgeworfen) und AUS!!!
wirklich der film endet so abrupt und dämlich, dass sich die leute im KINO ausnahmslos mit lautem raunen über die schlechtigkeit des films äusserten!!! ah ja....zu allem überfluss zeigte man dann noch im abspann, wie einem BAHAMA-hai der bauch aufgeschlitzt wurde und aus dem magen die kamera des pärchens geborgen wurde!!! was für ein schönes klischee...die böse fressmaschine HAI, frisst sogar kameras...
die kameraführung, vertonung erinnerte eher an einen jugend-film den irgendwelche studenten im ersten semester des filmstudiums gedreht haben, special-effects gab es keine, der film dauerte ca 70 minuten (30 minuten aber werbung)...na ja....das in grobform, aus meiner sicht zu dem film!
nichts für ungut liebe jessica, aber ich denke ganz objektiv war dein bericht nicht! denn dieser film ist keine werbung für den tauchsport, sondern eher ein schaden!
HarryCMAS*** usw.
07.10.2004 18:36
whow@bio-ui:o

das ist geballte information!

die australische geschichte liess mich erschaudern- jetzt ist mir aber auch klar, warum die auf heron island soooo extrem penibel waren und man nach dem TG gleich an bord alle tauchgangsdaten angeben UND unterschreiben musste!

harry, der den filn noch nicht gesehen har
08.10.2004 11:23
@biouli ...hab meinen post hier rein getan, weil im anderen thread nichts über das ende geschrieben werden darf. außerdem will ich ja keinen potentiellen filmbesuchern den spass verderben.

übrigens waren deine infos weiter oben super
07.10.2004 13:13
Genau mit dem zappeligsten und wenn er noch eine Verletzung hat ist es auch okay.
Aber nie, wirklich -N I E- vergessen

die Kamera mitzunehmen

Gruss
Bio-UliDipl.Biologe, TL****
07.10.2004 13:27
Jetzt kommen wir langsam auf Trab!! Was hat eine Verletzung mit dem Verhalten des Hais zu tun?!
Bio-UliDipl.Biologe, TL****
07.10.2004 10:13
@ Jessica: Lycraanzüge werde im anglophonen Raum STINGER suits genannt, weil sie vor Vernesselungen sogar durch Würfelquallen / Portugiesische Galeeren etc. schützen.

Und weil "gefährliche Meerestiere" eins meiner Lieblingsthemen sind: An den Stränden von Queensland (Cairns!) ist in den warmen Monaten die `Würfelqualle` (Chironex fleckeri) häufig, nicht allerdings draußen am Riff. Hier gibt es nur eine Art, die allerdings genauso gefährlich ist :o: Die Irukandji-Würfelqualle (Carukia barnesi), und zwar fast ganzjährig von Oktober bis Juni.
Die Qualle ist nur 2 Zentimeter groß, aber bereits eine kleine Vernesselung kann schwerwiegende Folgen haben. Am Anfang juckts nur, aber etwa 10 - 30 Minuten geht`s los: Heftige Bauch- und Kopfschmerzen, sowie in den Extremitäten und am Rücken! Schwere Atmung, Husten und Erbrechen sind möglich. Das ganze nennt sich Irukandji-Syndrom.

Wie dem auch sei: Es ist klar, dass Regisseur Kentis bei seinem 130.000 USD Budget Hardcore-Nessler welcher Art auch immer weder filmen konnte noch wahrscheinlich wollte. So mussten halt die Ohrenquallen antreten, die sind im Atlantik billig zu haben.

Herhalten musste für`s Filmende auch ein Mako. Der wird am Schluss als (Kamera-)Taucher-Fresser präsentiert , obwohl vorher die ganze Zeit nur Karibische Riffhaie (Carcharinus perezi) im Film zu sehen waren. Der Name `Riffhai` ist übrigens mal wieder irreführend. C. perezi findet man in Tiefen bis 1000 m.
Die Zähne eines Makos ist einfach das eindrucksvollste, was die Natur an Revolver- bzw. Fisch-Halte-Gebiss hervorgebracht hat, und jeder Riffhai steht im Vergleich ‚zahnlos’ da , deshalb die Wahl. Realistischer wäre es wohl gewesen hätte Kentis einen Tigerhai für die Schlussszene (auch im Wasser) bemüht, aber die waren wohl nicht zu haben.

Haie fressen keine Menschen. Sie beißen - wenn überhaupt - rein. Und stellen fest, dass er nicht schmeckt.
Diese Testbisse sind üblicher Bestandteil eines Identifikationsmechanismus. Je nachdem wie sich das unbekannte Objekt verhält, geschieht die Geschmacksprobe früher oder später oder gar nicht.
Selbst große Hochseehaie, die schnell und und nach nur kurzen Auskundschaftsverhalten auf ein unbekanntes Objekt (Taucher / Menschen im Wasser) frontal zuschwimmen (sie haben wenig Nahrung zur Verfügung), beißen nicht gleich zu. Sie ‚scannen’ das Objekt mit dem Seitenliniensystem, indem sie es im optimalen Empfindlichkeitsbereich, nämlich im Abstand von 1 bis 2 Körperlängen umrunden / umkreisen. Dabei wird jedes Klatschen auf die Wasseroberfläche, jedes Flossentreten, jede Wasserverschiebung deutlich wahrgenommen und interpretiert. Niedere Frequenzen bis 300 Hz (Schwingungen pro Sekunde) locken sie gerade zu magisch an, da diese Geräusche auch von sterbenden Fischen produziert werden.
Es gilt also bei einer Hai-Begegnung absolut Ruhe zu bewahren. Umgekehrt: Wer Haie sehen will, der soll mit dem Zappeligsten aus der Gruppe tauchen!
06.10.2004 20:09
Das war ja schon interssant, nach dem Kino start hier in den USA hat es ein riesen Radau in der Tauchbranche gegeben wegen dem Film. Die DEMA hat sich auch sofort zu wort gemeldet mit einem Press Release:

http://www.dema.org/displaycommon.cfm?an=1&subarticlenbr=287

Und viele Tauchshops haben dann im nu alle Signal Bojen und Signal Pfeifen fuer Jackets ausverkauft gehabt. Die machen jeden Pfennig wo sie nur koennen........

Gruss
06.10.2004 19:26
Hai Uli,
das nenne ich Information. Super Super

Ähm, sollen wir uns jetzt wieder den Bäumen die nicht schwimmen zuwenden

Gruss
Bio-UliDipl.Biologe, TL****
06.10.2004 17:59
Regisseur Kentis sagt zwar, dass sein Film "auf echten Ereignissen basiert", bzw. dass er von Reportagen über verlorene Taucher in Tauchmagazinen inspiriert wurde, doch scheint sonnenklar, dass er sich den FALL LONERGAN zum Vorbild genommen hat.

Hier also die `wahre` Geschichte, bzw. wie ich sie aus dem Internet zusammengesetzt habe.

Tom und Eileen Lonergan, 34 und 29 Jahre alt, waren amerikanische Rucksack-Touristen in Nordaustralien, die vor über 6 Jahren am Großen Barriereriff verschwanden.


Das Jahr vor ihrem Australien-Urlaub hatten beide auf den Fijis verbracht und davor für zwei Jahre als Lehrer für das Friedenskorps im pazifischen Inselstaat Tuvalu unterrichtet. Das Paar wird von Bekannten und Verwandten als still und introvertiert beschrieben. Nach dem Australien-Trip wollen die zwei noch Indonesien und Paris besuchen und dann wieder heim in die Staaten reisen.

In Cairns / Nord-Queensland angekommen, setzen sie sich in den Bus nach Port Douglas. Dort buchen die beiden erfahrenen Taucher einen Ausflug auf einem 26-Mann-Boot, der OUTER EDGE ans Außenriff: drei Tauchgänge für 160 australische Dollar, 38 Meilen vom Festland entfernt.

Am nächsten Tag, es ist der 25. Januar 1998, ein Sonntag, fährt die die Outer Edge voll besetzt los. Auf ihrem dritten Tauchgang am ‚St. Crispin Reef’, an einem Platz namens ‚Fish City’, tauchen die zwei sicher und flach auf 12m. Ein Mit-Taucher an Bord sagt später aus, er habe gehört, wie sie der Tauchlehrerin gegenüber gemeldet haben, dass sie ohne die Gruppe eigenverantwortlich tauchen wollten. Es ist 3 Uhr nachmittags. Als sie eine Stunde später auftauchen, ist ihr Schiff verschwunden.
Wohin die zwei auch sehen: Wasser. Eventuell erkennen sie in der Ferne, in drei Kilometer Entfernung, Boote, die von einem anderen Tauchplatz unterwegs nach Hause sind, aber der Weg dorthin führt gegen die Strömung.

In der Zwischenzeit hat immer noch niemand an Bord ihr Fehlen bemerkt – und viel Zeit soll vergehen bis es endlich soweit ist. Der Skipper der OUTER EDGE, Jack Nairn, sagt später aus, dass er - wie immer – seinen Diveguide angewiesen hatte, die Taucher zu zählen, aber dass es offensichtlich Verwirrung gegeben hätte, als zwei Taucher, während die anderen schon länger im Wasser waren, von Bord gegangen waren.
Auf jeden Fall bemerkt niemand, auch nicht später im Hafen, dass zwei Tauchflaschen und Bleigurte abgehen. Auch zwei Paar offensichtlich vergessene Schuhe erregen keinen Verdacht bei Crew oder Skipper. Ein Busfahrer, der im Hafen vergeblich auf die Lonergans wartet, geht unverrichteter Dinge auf Fahrt.

Einen Tag später fährt die OUTER EDGE mit neuen Tauchern erneut an den gleichen Tauchplatz. `Business as usual` – bis auf die Tatsache, dass ein Taucher 6 Blei-Stücke im Sand findet! Die Mannschaft der Outer Edge bekommt das zwar mit, ahnt immer noch nichts von ihrem fatalen Fehler 24 Stunden zuvor.
Erst einen weiteren Tag später entdeckt Skipper Nairn an Bord seines Schiffes den Beutel mit den Pässen und Tauchunterlagen der Lonergans, mit trockenen Sachen und Toms Brille.
Nairn leitet fieberhaft eine Suchaktion ein, die am nächsten Tag mit insgesamt 17 Flugzeugen, Helicoptern und Booten beginnt.

Aber zu diesem Zeitpunkt sind Tom und Eileen wahrscheinlich bereits tot. Einige Monate später findet ein Fischer 100 Meilen nördlich des Tauchplatzes einer Taucherschreibtafel. Vermutlich Tom kritzelte darauf am Morgen nach einer Nacht auf See, wo und wann genau sie verlassen wurden. Und „Rettet uns, bevor wir sterben! Hilfe!!!"
Ein Neoprenanzug von Eileens Größe wird Anfang Februar angespült. Wissenschaftler untersuchen das Wachstum der Seepocken auf dem Reißverschluss und schätzen, dass er seit dem 26. Januar im Wasser war. Risse im Material um Gesäß und Achsel waren anscheinend durch Korallen verursacht worden. Die Jackets der Lonergans, mit Toms und Eileens Namen gekennzeichnet, werden ebenfalls später angespült gefunden. Die Flaschen mit Restluft und Regler sind noch montiert. Keines der Gegenstände, auch nicht eine von Eileens Flossen, die am Ufer gefunden wurde, zeigte ein Zeichen einer Beschädigung, die vermuten lassen könnte, das einer oder beide Opfer eines Haifangriffs geworden, auch wenn das im Falle von Eileen aufgrund des beschädigten Anzugs behauptet wurde.

Experten, die an der Untersuchung des Falles beteiligt waren, spekulierten vielmehr, dass die zwei, hilflos in der Strömung treibend und in der Hitze der Sommersonne dehydrierten und ins Delirium gekommen waren. So hätten sie am Ende geistig verwirrt, oder vielleicht weil sie Land und Rettung nah wähnten, aus freien Stücken ihre Schwimmhilfen verlassen.
Auf jeden Fall brodelte die Gerüchteküche, als in Toms Tagebuch tief-melancholische Passagen gefunden wurden. Sie sollten Indiz für einen Selbstmord der beiden sein oder sogar einen Mord von Tom an seiner Frau plus anschließenden Selbstmord plausibel machen. Auch dass beide ihr Verschwinden nur vorgetäuscht hätten, wurde spekuliert. Prompt wurden die Lonergans in Australien ‚gesehen’.

All diese Meldungen ‚halfen’ Skipper Jack Nairn, der in der Zwischenzeit wegen Totschlags angeklagt worden war. Tatsächlich - zum Entsetzen der Eltern der Lonergans - wurde er von der Jury freigesprochen. Die Tauch- und Touristikindustie atmete auf.
Der Diveguide dagegen, der seinen Taucherlog-Job mit fatalen Folgen verbockt hatte, wurde zu 27.000 Dollar Geldbuße verurteilt.
Skipper Jack Nairn ging auch ohne Strafe pleite.
Als 2002 in Queensland 59 Tauchshops von der Regierung auf Sicherheitsmängel überprüft wurden, gab es insgesamt nicht weniger 76 Hinweise auf fehlerhafte Taucher-Zählungen, Taucherlogs und Fehlverhalten der Bootscrew bei der Suche nach vermissten Tauchern.
Und Regisseur Kentis hat die Eltern und Verwandten der Lonergans nie informiert, dass er ‚Open Water’ drehen wollte.

Das sollte die Diskussion doch etwas anheizen.

BIO-Uli
BIONAUT
Ohne BIO fehlt dir was!


06.10.2004 17:35
...warum braucht die Bootscrew bis zum nächsten Tag, um die Taschen zu bemerken?
...warum... Quallen (ok - ist schon genug gesagt)
... sind sie überhaupt getrieben, oder schon während des TG verunglückt?
warum bleibt das Fehlen der Tanks so lange unbemerkt?
...wieso wissen wir von den Haiattacken auf die beiden?
...die Dame ist meines erachtens am Ende abgetaucht, weil der Filmcrew langweilig wurde und der Regisseur verzweifelt irgend ein Ende brauchte....
...während des TG konnte er sie nicht verunglücken lassen, dann wäre der Film zu kurz gewesen.....

kompletter Schrott zu einem tollen und spannendem Thema!
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