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PADI vs. SSI

Liebe Tauchsport-Kollegen,
wer kann mir kurz und auf dem Punkt gebracht erklären, was der Unterschied zwischen PADI und SSI ist?
Ich habe hier schon einige Beiträge gelesen, aber viel ist nur Blabla und ich konnte für mich als Anfänger und Kunde keinen signifikanten Unterschied erkennen, der für einen der beiden Verbände ausschlaggebend wäre.
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11.09.2014 10:50
Für dich als Kunde sind die Unterschiede wirklich nicht riesig. Da spielt es eine grössere Rolle, ob die Schule was taugt. Ob sie dann PADI oder SSI ist, ist eigentlich egal.
Der Hauptunterschied für dich als Anwender ist, dass du bei SSI für gewisse Erfahrungsstufen (Advanced Adventurer (=PADI AOWD), Speciality Diver, AOWD, Master Diver) neben vorgeschriebenen Kursen eine vorgeschriebene Anzahl Tauchgänge benötigst, um die Zertifizierung zu erhalten.
Es gibt zwar noch einige andere, kleine aber feine Unterschiede. Für dich als Schüler sind die aber nicht wirklich interessant.
Punkfish Divingbunte Kärtchen, einfarbige Kärtchen, egal - Hauptsache Tauchen :-)
11.09.2014 10:52
Kurz gesagt: Bei PADI wirst du in den Büchers geduzt, bei SSI gesiezt
Das wars dann fast auch schon. Das Ausbildungsmaterial von PADI ist etwas moderner und schicker gestaltet, und didaktisch etwas besser aufbereitet, dafür aber teurer. Die Kursinhalte sind weitestgehend identisch. Gerade auf dem Anfänger-Niveau ist es völlig egal, nach welchem Verband du brevetiert wist, solange du einen vernünftigen Tauchlehrer findest...
Joe.MurrSSI DiveCon
11.09.2014 10:52
(Fast) derselbe wie bei TÜV und Dekra.

Beides sind Tauchsportverbände (mit Ursprung in den USA) und bieten unter anderem kommerzielle Tauchausbildungen an.

Beide Verbände sind (neben einigen anderen Verbänden) im RSTC "angeschlossen", wo (auch wieder) unter anderem vereinbart wurde, dass gewisse (nicht alle) Tauchausbildungen und deren Brevets gegenseitig anerkannt werden.

Willst Du eine Tauchausbildung machen, schenken sich beide nichts. Alternativen gibt es ebenfalls, bspw. VDST und viele andere (kleinere) Verbände.

Gruß
Joe
koelle76VDST TL**
11.09.2014 10:54
Die Unterschiede sind marginal. PADI und SSI sind beides Unternehmen), deren Geschäftsprinzip darin besteht, möglichst viele Lizenzen in möglichst kurzer Zeit zu verkaufen. Denn daran verdienen sie.

Die genaue Ausgestaltung des Lizensierungssystems ist im Detail etwas etwas anders. So besteht der AOWD bei PADI aus 5 Thementauchgängen, während er bei SSI aus 4 Specialties besteht. Während es bei PADI nur den Divemaster als Vorstufe zum Tauchlehrer gibt, gibt es bei SSI den Diveguide, den Divemaster und den Divecon. Außerdem ist das Eigenmarketing in den SSI-Materialen nach meinem Empfinden noch eine Spur brachialer.

Ansonsten sind PADI und SSI eben keine Verbände, sondern schlicht und einfach Wirtschaftsunternehmen, deren Handeln ausschließlich von wirtschaftlichen Überlegungen getrieben ist.

Die Anfängerausbildung unterscheidet sich bei PADI und SSI nicht. Die Qualität der Ausbildung hängt viel mehr vom Tauchlehrer ab, als vom Logo, das hinterher auf dem Tauchschein steht. Deshalb ist es wichtig, einen guten Tauchlehrer zu finden, was ja als Anfänger nicht ganz leicht ist.
Da du den "Verband" für die nächste Ausbildungsstufe jederzeit wechseln kannst, bist du auch nicht auf irgendetwas festgelegt und solltest dir über den "Verband" keine allzu großen Gedanken machen.
11.09.2014 11:27
<<So besteht der AOWD bei PADI aus 5 Thementauchgängen, während er bei SSI aus 4 Specialties besteht.>>

Der AOWD von Padi entspricht dem Advanced Adventurer von SSI http://www.divessi.com/aa

Bei SSI benötigt man zusätzlich 24TG inkl. der TGs der 4 Spezialkurse, um das AOWD Kärtchen zu erhalten.

Über den Sinn und Unsinn braucht man ja nicht zu diskutieren. (Padi AOWD mit 10TGs) (SSI AOWD mit 4 Spezialkursen nach Wahl, am besten bestehend aus Shark-Diving, Waves&Tides, UW-Photography und Trockentauchen )

Ob Padi oder SSI ist wie die Vorredner schon schrieben, völlig egal, so lange der Tauchlehrer gut vermittelt.
Stephan K.PADI DM, CMAS***, SSI XR, Apnoe 1, Eistauchen
11.09.2014 11:44
mit einem PADI-Brewet darfst du Tauchen und mit einem SSI-Brewet .........ähh, darfst du Tauchen.
Aber mit einem CMAS-BRewet ...........doppel-ääähhhh........ darfst du auch Tauchen.


Sch..ssegal, die Physik ist gleich, nur das Kärtchen hat eine andere Farbe und die Ausbildung unterscheidet sich nur im Detail und nicht im Gesamten
11.09.2014 12:53
Ok… danke für die vielen Antworten… ist es denn richtig, dass die Reputation eines PADI Brevets höher als eines SSI Brevets ist?
11.09.2014 12:59
Halte ich persönlich für Mumpitz
Padi und SSI werden weltweit anerkannt.
Ob du nun mit Padi-OWD, oder SSI-OWD Brevet bei einem Tauchcenter eincheckst, macht keinen Unterschied.



11.09.2014 13:07
Gerade bei SSI und PADI sind die Unterschiede kaum erkennbar, es sind fast nur die Bezeichnungen der Kurse anders. Ein Unterschied noch: Tendeziell hat PADI mehr angeschlossene Schulen.

Zitat koelle76: "Deshalb ist es wichtig, einen guten Tauchlehrer zu finden, was ja als Anfänger nicht ganz leicht ist."

Nicht nur nicht leicht, sondern m.M.n. im Vornherein kaum möglich. In vielen Fällen wird der Anfänger es leider auch nach dem Kurs nicht bemerkt haben, wenn der Lehrer nicht gut war. (Außer in extremeren Fällen.)

Ich würde wohl (bei einem erneuten Anlauf) den Tauchlehrer mal fragen, was er seiner persönlichen Meinung nach in den Ausbildungsunterlagen ihres Verbandes für falsch, oder zumindest nicht wirklich sinnvoll hält. Wenn da kommt "Nichts, alles bedingungslos richtig" würde ich die Finger weg lassen.

Ansonsten finde ich es immer gut, wenn ein Tauchlehrer mit exakt dem gleichen (gleichwertigen) Material arbeitet wie seine Schüler. Also nicht den Schüler mit Nasstauchanzug und nur einer 1. Stufe an einer 10er Flasche am Jacket losschicken, aber selber im Trocki mit zwei 1. Stufen, D12, Wing, etc. unterwegs sein. Weil entweder man braucht das ganze Gerödel nicht, dann verwirrt es den Schüler bloß, oder man braucht es eigentlich, dann braucht es auch der Schüler...

Zitat daflo: "Bei SSI benötigt man zusätzlich 24TG inkl. der TGs der 4 Spezialkurse, um das AOWD Kärtchen zu erhalten.

Über den Sinn und Unsinn braucht man ja nicht zu diskutieren. (Padi AOWD mit 10TGs) (SSI AOWD mit 4 Spezialkursen nach Wahl"

Ich persönlich bin ja der Meinung, dass die Zahl der Tauchgänge nur sehr wenig aussagt. Sinnvoller wäre da m.M.n. eine Art "Check-Dive", was aber leider die Kosten für sowas weiter erhöhen würde.

Zitat Stephan K.: "mit einem PADI-Brewet darfst du Tauchen und mit einem SSI-Brewet .........ähh, darfst du Tauchen.
Aber mit einem CMAS-BRewet ...........doppel-ääähhhh........ darfst du auch Tauchen."

Und ganz ohne irgendein Brevet ... äääh ... darf man im Prinzip auch tauchen.

Zitat Stephan K.: "die Physik ist gleich, nur das Kärtchen hat eine andere Farbe und die Ausbildung unterscheidet sich nur im Detail und nicht im Gesamten"

Was daran liegt, dass die Ausbildung im Bereich OWD genormt ist mit der ISO 24801-2. Damit müssen gewisse Inhalte/Fähigkeiten vermittelt werden, und die Verbände/Firmen machen auch auf dieser Stufe nicht viel mehr.
Joe.MurrSSI DiveCon
11.09.2014 13:09
@daflo
>...am besten bestehend...
Shark-Diving (und alle anderen Specialties) werden nur dann auf den AOWD angerechnet, wenn mindestens zwei TGs im Rahmen des Specialties durchgeführt wurden (Ausnahme EAN).

Demzufolge wäre mein Tip: EAN, Tief, Navi sind immmer gute Kandidaten. Ggf. Suchen/Bergen, Nacht ok, und auch ein Trockentauchkurs kann unter TL-Anleitung gute Dienste leisten. Es gibt so-lalla-Kurse, die kein Mensch wirklich braucht, aber auch hier gilt die Devise bzw. ist entscheidend, wie sie ein TL aufbaut und rüberbringt. Ich habe schon einen Navi-Kurs gesehen, der mit Navi nicht im entferntesten was zu tun hatte und ich habe einmal einen Sharkdiver/Fischbestimmungskurs mitbekommen (inkl. TG), der wirklich klasse gemacht war (aus der Entfernung zumindest).

Ob das alles Sinn macht, einen Kurs direkt im Anschluss an den OWD zu machen, ist davon unberührt und muss jeder selbst wissen (ist ja oft hier und auf anderen Plattformen die ewige Diskussion). Bei "Naturtalenten" , die mit Tarierung oder Ausrüstungshandhabung wenig Schwierigkeiten haben, kann das meines Erachtens durchaus sinnvoll sein.

>...der Tauchlehrer
Allerdings ist dies genau das Problem! Wie soll ein Tauchinteressant herausfinden, ob der Tauchlehrer (resp. die Tauchschule/-verein) etwas taugt - und zwar für ihn persönlich taugt? Stichwort: "Chemie".

Ein Weg kann der über die Bewertung hier in der TNet-DB sein, aber ein Garant ist auch das nicht, ob der TL für einen passt. Bleibt noch die Mundpropaganda. Sind jedoch alles nur Indizien. Muss man im Hinterkopf haben.

@scuba_ron
Um auf Deine Intention nochmals zurückzukommen. Es gibt neben den kommerziellen Verbänden oder Unternehmen, die durchaus ihre Berechtigung haben , auch Tauchvereine/-clubs, die Ausbildungen anbieten. Oftmals dem VDST angeschlossen (und der CMAS zugehörig) können sie (nicht müssen!) durchaus eine Alternative sein. Die Ausbildung ist meist preiswerter, allerdings sind hier auch Mitgliedsbeiträge zu entrichten. Nur mal so nebenbei.

Hier mal die Äquivalenzen auf einem Blick http://de.wikipedia.org/wiki/Tauchschein#Brevet-Vergleich

>...Reputation...
Wer stellt denn so eine Behauptung auf?
Die dem RSTC zugehörigen Verbände anerkennen jeweils die Einsteiger-Brevets eines anderen Verbandes. Das gilt auch für CMAS 1*/Bronze.

@Stephan
So unterschiedlich sind die Kärtchen nicht
http://sipaway-divers.com/wp-content/uploads/2013/10/PADI-Open-Water-Diver-Online-Theorie-Tauchkurs-Brevet.jpg
http://www.divessi.com/data/Image/cards/200/OWD.jpg

Gruß
Joe
Gelbe MaskeMaske hilft!
Abz. "Für gutes Wissen" (Gold)
11.09.2014 16:02
"die Reputation eines PADI Brevets"..
..ist (übersetzt) der Ruf einer Ausbildung von ca. 3 Tagen. Was wird es da schon für eine Reputation geben? Welche Reputation hat vergleichsweise ein berufliches Tagesseminar, auch wenn`s dafür `ne Urkunde gibt? Eigentlich gar keine, folglich auch kein Unterschied, ob da oder dort gemacht.

Frag, wie viele Tauchinstruktoren wie viele Tauchschüler im Kurs im Wasser betreuen. Ideal ist 1:1 (aber unwirtschaftlich beim OWD), untragbar ist 1:8, ganz ok ist 1:2 bis 1:3.
11.09.2014 16:48
Gibt auch noch viele andere Aspekte:

Weg zum Wasser.

Muss eine ABC Ausrüstung sofort gekauft werden oder darf man erstmal ausprobieren.

Gibt es ein Schnuppertauchen nach dem man ohne Zusatzkosten abbrechen darf, wenn es gar nix ist.

Wie helfen die einem dabei hinterher auch zum Tauchen zu kommen und sich selber zu verbessern.

Bekommt amn die `normalen Tips` kostenlos, oder wird hier nix erwähnt, das man selber nicht anbieten kann.

In der Gegend kann man ganz klar nur eine Ausbildung voll und ganz empfehlen: http://tauchcenter-nullzeit.de/

Für Anfänger absolut ideal um rein zu kommen.
Mit Bronce ist man da voll `See- und Salzwassertauglich` (was beileibe nicht überall gilt).

Andere sind auch nett und fähig, aber nur dort sind die Vorraussetzungen so ideal.

Später kann man sich anders orientieren, aber der Club ist eigentlich ganz brauchbar und es ist eben auch ein ganzjährig nutzbarer Tauchplatz mit vielen Veranstaltungen im Jahr, die es in der Form nirgendwo sonst gibt.
Stephan K.PADI DM, CMAS***, SSI XR, Apnoe 1, Eistauchen
11.09.2014 17:15
im französisch sprechenden Ländern ist CMAS besser angesehen und in englisch sprechenden Ländern ist PADI vielleicht etwas besser angesehen.
Mir ist das mittlerweile völlig egal, da ich DM und CMAS*** bin.

z.B. habe ich bei IDA auch mal einen Eistauchkurs gemacht. Weniger wegen IDA, sondern weil die damals bei Eis im Hitdorfer See einen Eistauchkurs angeboten hatten.

Bei einem vernünftigem Tauchlehrer, der seinen Schülern das Tauchen gut beibringt ist es eigentlich völlig egal welchem Verband/Konzern er angehört.
Wichtig ist nur, dass das Brewet nachher international anerkannt wird.

Wenn ich jetzt mit dem Tauchen anfangen würde, dann würde ich mir mal die Tauchschulen und Clubs in der Nähe ansehen und z.B. hier im Taucher.net schauen wie die bewertet wurden.
Mal ein Probetraining oder Schnuppertauchen mitmachen und wenn die Chemie stimmt dann auch dort den Kurs belegen.


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