Diverses Foren

Dein Kommentar in Ehren, aber sollte nicht erstmal das Unglück und die Familie des Opfers im Vordergrund stehen?
Wir wissen nicht was passiert ist, wo es passiert ist und um welchen Hai es sich gehandelt hat. Ich würde keinen "marodierenden" Longimanus an meinem Küstenabschnitt haben wollen.

@ Sung,
"Ich würde keinen "marodierenden" Longimanus an meinem Küstenabschnitt haben wollen." -> Dann geh´ woanders tauchen oder setz Dich vor die Glotze - ist noch sicherer.
gruß ramklov

@ramklov
So einen Kommentar wie deinen habe ich erwartet. Du hast aber noch vergessen dem Opfer die Schuld zu geben. Normalerweise kommt jetzt, falsch verhalten, die Zeichen des Hai nicht erkannt, der Hai war halt hungrig, war nur ein Testbiss, oder einfach Pech gehabt. Ich empfinde die Argumentationen jedesmal als blanken Hohn gegenüber den Opfern. Ich weis nicht welche Basis bzw. welches Ressort betroffen war. Aber es wird nicht allzu lange dauern bis es bekannt wird. Da können dann wieder alle Haifanatiker hinpilgern um vielleicht "den" Hai zu treffen.

Ich habe übrigens in 10 Jahren Urlaub südlich und nördlich El Quesir nur einen einzigen Hai gesehen (Mangrove Bay). Bis auf eine Schule Hammerhaie am Elphinestone überall tote Hose.

Mit tut der Mann und die Familie leid.

Sung was das Beileid für die Familie und Freunde des Opfers angeht bin ich voll und ganz bei Dir es ist ein trauriges Ereignis.

Dennoch find ich Freds Post eine gute Sache, habe es vorhin zufällig in den Nachrichten hier in D gesehen. War nen deutscher, also kommt`s in den Nachrichten... Immerhin mit dem Zusatz, Haiangriffe sind extremst selten.

Wenn es so ist, wie es im Text stand, war der Vorfall definitiv ein "dummer" und trauriger Unfall. Irgendwem Schuld geben nö wofür? Anders wäre es, wenn es wie frühere Unfälle gewesen wäre: Haie anfüttern (der halbe Hammel noch im Wasser) und die Schnorchler sind im Wasser und gucken zu...
In so einem Fall würde ich tatsächlich sagen: sollte man ja auch nicht machen - gehe ja auch nicht irgendwo Löwen gucken und gehe dazwischen wenn sie fressen.

Ob der Hai nun angefüttert war und von daher "verhaltensgestört" oder ob es einfach nen dummes auf einandertreffen war oder nicht mag man wohl nicht beurteilen - schon gar nicht mit den Infos aus der Zeitung.

Dennoch hoffe ich SEHR, dass nicht wieder Hals über Kopf Haie abgeschlachtet werden, nur weil es einen Unfall gab. Wäre ja bissl so als würde man alle Einwohner einer Stadt ausrotten, weil einer durchgedreht ist und einen anderen Menschen getötet hat....

@ Sung,

sorry, Du schreibst selbst, dass Du auch nicht weist was passiert ist und dann muss da gleich ein "marodierender" Longimanus sein. Bist Du zufällig Journalist bei der Springer Presse oder beim Focus?

gruß ramklov

Es war ja wohl ein Schwimmer, lt. des Artikels.
Interessant wären die Tageszeit, Sichtverhältnisse Wassertiefe und Abstand zum Ufer oder Riff.

@Sung: nicht der Hai dringt in unseren Lebensraum ein , sondern wir in seinen !das sollten wir immer im Kopf haben

mein Mitgefühl gehört den Hinterbliebenen

gruß susi

Laut Cairo Post Youm7 war der 53 jährige beim schnorcheln am Coraya Beach (Iberotel Coraya Beach Ressort) als er angegriffen wurde. Welche Hai Art es war ist unbekannt.

Der bislang beste Bericht (durch bekannte Zeugen untermauert)

-> http://www.taucher.net/unfall/Toedlicher_Hai_Unfall_Coraya_Bucht_itu644.html

Demnach soll es ein in EGY seltener Makohai gewesen sein.

Bei Haiunfällen sind Schwinner und Schnorchler gefährdeter als Taucher, da Haie Oberflächenorientiert sind und gerne in Dinge beißen, die sich an der Oberfläche bewegen. Kann man weltweit beobachten. Das erste was wir im Umgang mit Haien lernten (von Dr. Erich Ritter, Walkers Cay) war, jeweils schnell abzutauchen und auch schnell wieder das Wasser zu verlassen. Es gab Gegenden, in denen ich nie geschwommen oder geschnorchelt wäre, aber kein Problem mit tauchen hatte. Bedauerlich, aber ein Unfall und ein (meine ich kalkulierbares) Restrisiko, wenn man ins Wasser geht.

Wie immer ist das Beleid für die Familie an erster Stelle zu sehen bei solch tragischen Unfällen.
Es ist und bleibt aber bei allem Wissenm was wir aus der Ferne haben ein Unfall.
Trotzdem gebe ich AG2908 recht, daß in EGY nun wieder wilder Aktionismus zu befürchten ist und eine Menge Haie, so es die in dem Gewässer noch gibt, ihr Leben lassen müssen.
Hoffentlich behält der gesunde Menschnverstand hier die Oberhand.

@Sung
Der Bodensee und andere deutsche Gewässer sind tolle Tauchgewässer, frei von Haien und warten auf dich
Vorsicht ist allerdings bei marodierenden Hechten geboten

Ich persönlich und die meisten anderen Taucher genießen es auch mal mit einem marodierenden Longimanus oder seinen Kollegen zu tauchen

Grüsse aus Dahab

Guter neutraler Bericht.

http://www.berliner-kurier.de/panorama/hai-attacke-warum-wurde-deutscher-schnorchler-totgebissen-,7169224,30196696,item,0.html

Hallo Sung,

das mit dem neutralen Bericht würde ich jetzt eher nicht so sehen.

"Ein Angriff auf einen Schnorchler fällt völlig aus dem Schema. Im Zusammenhang mit anderen Hai-Angriffen auf arglose Badegäste tauchten immer wieder Hinweise auf, die Tiere seien zuvor durch Fleischabfälle, Tierfutter oder dergleichen angefüttert worden."

Ein Angriff auf einen Taucher fällt völlig aus dem Schema, ein Schnorchler oder Schwimmer sieht aber eher aus, wie ein verletztes Tier oder ein Robbe oder etwas ähnliches, was wiederum ins Beuteschema fällt.

"Entweder unabsichtlich - oder sogar gezielt? Auch das gibt es. Für verantwortungslose Hochseeangler ist ein Nervenkitzel, so ein gefährliches Raubtier an die Angel zu bekommen – die Tiere werden mitunter mit Fleischstücken und Fischen angelockt - und sie schnappen dann im Blutrausch zu."

Was kann denn an "angefüttert", egal zu welchem Zweck unabsichtlich sein? Und die Hochseeangler sind deswegen Hochseeangler, weil sie auf der hohen See angeln

"Er war dem Hai hingegen überhaupt nicht in die Quere geraten, er schnorchelte arglos in Küstennähe. "

Wie kann man einem Hai in die Quere kommen? Ich hatte jetzt auf den Malediven ein paar Haie, ich aber ich hätte nie einem Hai in die Quere kommen können. Die waren so scheu, die wollten mich nicht näher ran kommen lassen.

Der Bericht ist eher etwas reiserisch aus meiner Sicht.

Schwob:

Sung: nein kein neutraler Bericht, da schon eher der von mir verlinkte (silentworld), auf den ja auch Bezug genommen wird.

Das drumrum trotzt vor Unkenntnis über das Verhalten von Haien

Schwob: Ganz ketzerisch gefragt, weil das Beispiel ja immer angeführt wird: Wie viele Robben hat so ein im Roten Meer lebender Hai in seinem Leben wohl schon gesehen, um einen Menschen mit ebensolchen zu verwechseln? Mir ist klar, dass es um die Geräuschentwicklung beim Schwimmen an der Oberfläche geht und um Bewegungsmuster, die mit verletzten Tieren verwechselt werden können, aber was zur Hölle hat immer wieder diese Robbe in den Beispielen verloren?

Außerdem missfällt mir dieses generelle Verteufeln von Füttern - oder Anfüttern - was immer das genau ist. Ich selbst habe schon an mehreren selbstverständlich gezielten Hai(an)fütterungen teilgenommen, die zum Teil seit Jahrzehnten und alle ohne Zwischenfall durchgeführt werden und deren Existenz für die Unterwasserwelt aufgrund der getroffenen Vereinbarungen zwischen Fütterer und lokaler Bevölkerung ein Segen ist.

EXIL: Das mit den Robben kommt wahrscheinlich daher, weil ich die Figur einer Robbe habe und daher im Wasser an der Oberfläche dieser sehr ähnlich bin.
Das Anfüttern finde ich persönlich schlecht, weil es das natürliche Verhalten von Tieren ändert. Niemand kommt auf die Idee im Krüger National Parkirgendwelche Steaks auszulegen um Löwen anzulocken, hoffe ich mal, aber irgendwelche Meeresräuber anlocken, daß Taucher befriedigt sind und die Tauchbuden ihre Versprechen einhalten können ist ok?

Das mit den Robben ist m.E. (und der Auffassung vieler Biologen) nonsense. Robben leben in kälteren Gewässern, sind die Beute für Weishaie etc. und die verwechseln die Beute, die sie seit Millionen von Jahren kennen, nicht mit Menschen. Aber in jedem Gewässer (kalt oder warm) erwecken alle Gegenstände, insbesondere wenn mit Bewegung und Geräuschen verbunden, die Neugierde von Haien, die oberflächennah unterwegs sind. Im Pazifik haben wir einmal eine Kokosnuss ins Wasser geworfen, innerhalb einer halben Stunde haben zig Haie diese "attakiert" (d.h. "untersucht"), verschiedene Haiarten. Ich hätte dort nie geschnorchelt, wir sind aber problemlos durch die Haie durchgetaucht und auf einer Ebene mit ihnen verspürten wir nicht einmal eine bedrohlich Situation.

Schwob: Wie eine Robbe aussieht, wissen die Haie deswegen trotzdem nicht.

Zum Thema füttern: Es gibt durchaus Expertenmeinungen, die eine Veränderung des natürlichen Verhaltens in Frage stellen. Die Lektüre ist zwar schon eine Weile her, aber ich meine Dr. Ritter vertritt in "Mit Haien sprechen" diese Ansicht.

Beschäftige dich mal mit den Umständen der Haifütterungen bei Bequa Island auf Fiji. Ein Teil der Einnahmen kommt direkt der lokalen Bevölkerung zu Gute, die im Gegenzug auf die Befischung der lokalen Riffe verzichtet. Dadurch hat sich die Artenvielfalt unter Wasser enorm erhöht und auch die Anzahl der Fische an den Riffen ist wieder stark angestiegen. Verletzte oder gar Tote gab es bisher nicht. Es gibt schlimmeres, wenn du mich fragst.

Es ist doch nun mal so, das alles, was schwimmt und dabei zappelt irgendein Raubtier anlockt.
Haie sind da ja noch `harmlos`, wo Krokodile sind, geht die Reaktion unvergleichbar schneller (und da geht das auch weniger oft gut aus).

Schnorchler und Schwimmer sind nun mal `leichte Beute`, treffen nur fast nie auf einen unerfahrenen Hai.
Ein Erfahrener weis, das da nicht viel zu holen ist und er mehr Energie verschwendet, als das bringt.

Aber laut sind wir Menschen zum Beispiel und vertreiben die Beute des Hais, stören beim ausruhen, beschädigen sein `Revier`, etc...
Auch ein Fisch kann mal die Geduld verlieren oder `Migräne haben`.

Es gibt in diesem Fall einfach keinen Täter und kein Opfer, nur ein schreckliches und sehr seltenes Unglück.
Einem Blitzschlag nicht unähnlich und genauso selten.

Auf ag2908`s Sorge bezogen:
Glaubt ihr wirklich, das es dort noch einen Unterschied macht, ob man `gezielte Hatz` macht oder nicht?
Die Haie die durch Nachlässigkeit umkommen sind so viele, was machen da nen paar unprofessionelle Jäger aus.
Nur für uns Taucher wird es einen wesentlichen Unterschied machen, denn Haie würden Menschen noch mehr kilometerweit meiden als sie ohnehin ja schon tun, weil es gerade die wenigen neugierigen ja erwischen würde.