Hier können alle Fragen zum Thema Tauchausbildung ausgiebig diskutiert werden. Verbandsübergreifend kann hier nach allem gefragt werden was zum Bereich Aus- und Fortbildung gehört - moderiert von erfahrenen Tauchern.
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shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX

Schlauchkonfiguration

Schüler von uns, denen wir in der Ausbildung diverse Schlauchkonfigurationen näherbringen (Hauptregler + Oktopus in der verbreiteten Konfiguration, also kurze Schläuche und Abgabe Oktopus, der "im Dreieck zwischen … hängt" versus Hauptregler mit verlängertem Schlauch zur Abgabe und Zweitregler mit Necklace um den Hals) und die sich dann für sich für Variante 2 entschieden haben, berichten regelmäßig, dass sie in Urlauben oftmals kritisch darauf angesprochen werden. Meiner Frau ist das z.B. letztes Jahr auf einer Basis passiert (endlose Diskussionen über für und wieder, angefangen vom im Dreck schleifen von Oktopus, über das langwierige Erlangen des selbigen im Ernstfall etc.pp., ohne das diese Argumente fruchteten).

Wir zeigen, wie eingangs gesagt, in der Ausbildung jeweils alle heute verwendeten Konfigurationen und auch die diversen Oktopushalter (Klett, Magnet, Tasche etc.) und lassen die Probanden bei Übungen „out of air“ die diversen Möglichkeiten durchprobieren.

Es dürfte heute ja kein Geheimnis mehr sein (für jeden, der es einmal mit den unterschiedlichen Konfigurationen trainiert hat), dass die Abgabe des Hauptreglers und die Befestigung des Zweitreglers um den Hals deutliche Vorteile bringt.

Aus diesem Grunde die Frage an die hier vertretenen Ausbilder: Wer macht dies wie wir (alle Möglichkeiten zeigen und hier auch die jeweiligen Vor- und Nachteile)?

Und an diejenigen, die immer noch der gewohnten Standardkonfiguration nachhängen: Warum ?????
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14.09.2014 07:39
Ich benutze noch das herkömmliche System, also kurze Schläuche.
Warum? Ich schaute 2 Tauchern mal bei ihren Übungen zu, sie trainierten das wegnehmen des Atemreglers bei Buddy ohne, daß dieser es vorher angezeigt bekommen hat. Beide male rissen sie sich die Maske vom Kopf!
Das aber nur ein Grund und für mich, nicht mal der wichtigere (Übungssache).
Der zweite, sollte ich in eine Situation kommen, daß ich Luft spenden muss so möchte ich, daß mein Gegenüber so nah wie möglich an mir dran ist.
ESKA
14.09.2014 07:42
In unserem Verein lernen die Schüler seit kurzem auch beide Konfigurationen. Im Bad die "klassische" und im See dann die mit langem Schlauch. Das geht automatisch so, weil wir getrennte Leihregler für Pool und See vergeben und letztere umgerüstet haben. Vorher schon wurde beim Buddycheck diese für VDST-Ausbilder ja vorgeschriebene Konfiguration genau erklärt und begründet. Wir diskutieren natürlich mit den Schülern, warum diese neue Variante besser ist.

Geht die Verwunderung der Basen so weit, dass die Taucher mit langem Schlauch Schwierigkeiten bekommen? Eine Basis ist doch ein professioneller Betrieb: Wie verhält es sich da mit regelmäßiger Fortbildung der Angestellten?
14.09.2014 07:50
@ESKA, was der Schlauch auch wirklich richtig geführt und nicht einfach nur um den Hals gewickelt? Außerdem hat der Schnorchel dabei nichts mehr am Maskenband verloren! Ggf. haben da einige einen Konflikt mit ihren jeweiligen Standards?
14.09.2014 07:53
Wo liegen die "Verbesserung" des langen Schlauches ? In Höhlen liegt es ja auf der Hand. Aber im Freiwasser?? Das ist ein ernst gemeinte Frage!!
ESKA
14.09.2014 07:55
Die Probanden Kannte ich nicht. War nur zufälliger Beobachter. Daher kann ich nicht genau sagen ob da was falsch gemacht wurde.
ESKA
14.09.2014 08:00
Beim Teilen der Luft mussten beide sich schon immer unterhaken oder einer den Arm des anderen festhalten. Das ist genug Nähe.
14.09.2014 08:02
Die Frage von shuttle War aber eine andere. Die Vorteile diskutiere ich später
14.09.2014 08:04
Hast Recht! Sorry!
haitaucherinSSI-AOWI,IAC,CMAS**M
14.09.2014 08:32
Wichtig ist, dass die Schüler wissen und ausprobieren können, warum sie was üben .. im wahrsten Sinne "begreifen"

Unterschiedliche Varianten/Konfigurationen zu zeigen, finde ich besonders wichtig und übe dies auch mit den Schülern ( und das nicht nur im Knien )


14.09.2014 08:35
"Und an diejenigen, die..."
-> ich benutzte einen Regler der von beiden Seiten aus zu beatmen ist und sehe (für mich ) viele Vorteile.
Ob rechts oder links geführt oder die Schlauchlänge (diese muss nicht unbedingt länger sein) - finde alles "einfacher".
Mir ist weniger "Gebamsel" wichtig. Die Schlauchlänge reicht.

Ein Tipp (evtl. wird es auch von machen schon so gelehrt/gemacht - sehe es aber nicht so häufig):
Man sieht bisweilen wie die Regler bei dem Transport von A nach B auf dem Boden schleifen oder später auf dem Boot die Durchgänge unnötig verkleinern (insb. bei Seegang) - ein probates Mittel ist im drucklosen Zustand den Regler in eine Schlaufe/ eine einfachen Knoten zu legen. Verkürzt die Schlauchlänge und nichts schleift oder liegt mehr am Boden.
kwmIntro to Cave Diver (TDI),
DTSA-Gold (VDST),
Taucher *** (CMAS),
14.09.2014 09:59
Für ein vernünftiges Auftauchen (Tarierung, Navigation) ist für beide Taucher ein Mindestmaß an Bewegungsfreiheit notwendig. Mit kurzen Schlauch ist dieses fast unmöglich.
14.09.2014 10:17
bei uns im Verein kann man alles tauchen:

- Ausbildung der Anfänger mit Kaltwasserausrüstung, dazu gehört in unserer Konfig der lange Schlauch. eigenständiges Ventilmanagement inklusive.
- Leihausrüstungen haben wir auch die klassische Variante
- Ausbildung nach CMAS und IANTD, haben aber auch Mitglieder nach anderer Organisationen (SSI, PADI usw).

Mir scheint da ein kausaler Zusammenhang zu bestehen: Taucher, die oft in D tauchen, nutzen den langen Schlauch, typische Urlaubstaucher die klassische Variante - vermutlich greift man auf das klassische zurück nach dem Motto "bewahrt das bewährte", oder um vom TE geschrieben, Diskussionen bei typischen Urlaubsdomizilen zu umgehen (ist mir auch mal passiert)

H2Co3
14.09.2014 10:35
Nachtrag:
als Argument für die klassische Variante werden Stigmata genannt wie:
"mit langem Schlauch komm ich mir so gewürgt vor"
"da häng ich mich auf"
"brauch ich ned"
"ich tauch doch nicht technisch"
"des hats früher auch ned gebraucht"
usw.
shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
14.09.2014 11:00
@EClv2: "Mir ist weniger "Gebamsel" wichtig. Die Schlauchlänge reicht. "

Das spricht für den Zweitregler am Necklace. Damit gibt es kein "Gebamsel" mehr und kein Hinterherschleifen des Oktopus abgesehen davon, das eine Luftspende durch Abgabe des Hauptreglers schneller von Statten geht.
Gelbe MaskeMaske hilft!
Abz. "Für gutes Wissen" (Gold)
14.09.2014 11:27
Ich war nicht gefragt.., aber mein Senf dazu:
Obwohl ich selbst die "Longhose""konfiguration" nutze, weil mal gekauft, und weil im TEC-Bereich (im Gegensatz zum Urlaubstauchbereich offenbar) anerkannter, bin ich ´für`s Freiwasser davon nicht wirklich überzeugt. Wenn man mit einem ähnlich ausgestattetem Doppelflaschenträger taucht, ist die Notwendigkeit einer Atemreglerspende sehr unwahrscheinlich. Wenn man mit einem 12l-Monoflaschenträger taucht, ist es nicht unwahrscheinlich, dass der verunsichert ist, sofern man ihn nicht vorher brieft. Unwahrscheinlich ist Atemreglerspende aber auch da. Wenn man alleine taucht, ist der Langschlauch völlig überflüssig, allenfalls praktisch, dass die Haupt-Zweitstufe immer da hängt, wo sie fixiert ist (am Hals), und die Zweit-Zweitstufe (sofern sie nicht aus dem Original-Apeks-Halter rausrutscht...) ebenso. Also, praktische Vorteile im Freiwasser sehe ich kaum, echte Nachteile aber auch nicht.
ag2908PADI Staff Instr.
14.09.2014 11:41
Zu unserer Zeit in Deutschland tauchten meine Freundin und ich die Necklace Variante mit langem Schlauch.
Unseren Tauchschülern wurden beide Varianten beigebracht und sie konnten sich anschliessend entscheiden was sie bevorzugen.
Hier in Ägypten bin ich wieder zur alten Methode gewechselt(Oktopussschlauch 120cm)
Meine Freundin taucht weiterhin Necklace Variante
Allerdings nicht mit 210cm Schlauch sondern wegen ihrer geringen Körpergrösse 150cm.
Bei uns hier in Dahab sind beide Methoden sehr weit verbreitet. Das Tec und Sidemounttauchen ist hier ebenfalls an der Tagesordnung und dadurch ist man hier flexibel
Man sollte für alles offen sein und als TL auch seinen Tauchschülern die ganze Bandbreite beibringen.
Ich persönlich bewerte keine von beiden Varianten als besser oder schlechter. Es gibt etliche versch. Varianten zu tauchen und deshalb eben auch versch. Konfigurationen die dafür mehr oder weniger geignet sind.
Die Gefahr dabei dass versch. Konfigurationen getaucht werden ist dass es im Ernstfall zu Misssverständnissen kommen kann wenn man nur eine Variante gelernt hat.
Deshalb sollten TL immer beide Varianten lehren

Grüsse aus Dahab
14.09.2014 11:55
Im Prinzip, ja. Allerdings finde ich (für mich) diese Variante eher "unbequem".

Zwischen Haupt- und Zweitregler (Oktopus) unterscheide ich nicht - ich benutzte "immer" beide (natürlich nicht gleichzeitig ), der "Zweite" muss dann verstaut werden, manchmal nervig und mit einem (sehr) langen Schlauch noch nerviger.

Eben mit auch ein Grund für die beidseitig verwendbaren Automaten. man spart ca./ungefähr 10-15cm Schlauch.

Beim Schnuppertauchen, als Guide, bei Ausbildungs-tg, beim Höhlentauchen evtl. bei verlässlichen erfahrenen Taucher in einer Gruppe sind sicherlich längere Schläuche für bestimmte Situationen komfortabler, ob das auch für den 0815-Sporttaucher/Urlaubstaucher so zutrifft oder ob es nicht mehr "Behinderung" bedeutet und wie Häufig solche Situationen auftreten... da würde ich mal ein Fragezeichen setzten.
Alle Varianten haben Vor- und Nachteile. Denke, da muss jeder für sich seine Konfiguration finden.


14.09.2014 12:14
Für Sporttaucher, wie mich, reicht die 150cm-Variante vollkommen, wenn man nicht sehr viel Volumen des Oberkörpers hat. Dann ist alles sehr gut verräumt und geschützt.
Wichtiger, als den langen Schlauch halte ich das Necklace für den Zweitregler, seit mir mal letzterer durch Versandung auf Dauerströmen geschaltet hat...
Das brachte mich auf die DIR-Variante, allerdings mit 150cm, lange bevor es mir mein Verband empfohlen hatte.
14.09.2014 12:21
In der Ausbildung im Pool ( OWD ) tauche ich "Standard" erst im Freiwasser wechsel ich zu Longhose und Necklace und erklaere dann auch warum und welche Vorteile ( Nachteile sehe ich keine ) und auch beim guiden nutze ich meine FreiwasserKonfiguration und erkläre auch warum
biker
shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
14.09.2014 13:06
@kwolf: "Wichtiger, als den langen Schlauch halte ich das Necklace für den Zweitregler,... " " ->

".. seit mir mal letzterer durch Versandung auf Dauerströmen geschaltet hat" -> gutes Beispiel

@EClv2: "Allerdings finde ich (für mich) diese Variante eher "unbequem". " -> du fixierst dich auf die Schlauchlänge und Bequemlichkeit, statt auf den Faktor sichere Verstauung und sichere und vor allem schnelle Luftabgabe.
explorer08Commercial Diver // PADI MI // PADI PSDI // CMAS** TL
14.09.2014 13:37
Außer in Höhlen und in Wracks sehe ich keinen Vorteil des langen Schlauchs. Da ich aber weder im Höhlen- noch im Wracktauchen ausbilde, abgesehen vom PADI Wreck Dive Specialty, wo es ohnehin keinen Unterschied macht, bilde ich auch nur mit der Standardskonfiguration (120cm Octopusschlauch)aus.

Für den "normalen Hobbytaucher" sehe ich keinen Sinn im langen Schlauch. Der Zweitregler ist schließlich lediglich für den Notfall gedacht. Das heißt, nach der Ausbildung wird er von der weit überwiegenden Masse der Taucher nie im Leben mehr benötigt, denn dafür sind Notfallsituationen Gott sei Dank viel zu selten.
Hinzu kommt, dass heutzutage viele Taucher ein anatomisch anpassbares Mundstück benutzen, was bei der "Langer Schlauch Variante" beim potentiellen Luftempfänger zu Problemen führen könnte, die er wahrscheinlich in einer OOG Situation gerade garnicht gebrauchen kann. Für mich ist aber nicht einzusehen, dass alle Taucher auf die Bequemlichkeit eines anatomisch anpassbaren Mundstücks verzichten sollen, nur weil ja irgendwann mal "der Himmel herunterfallen" könnte.

Für mich als Ausbilder kommt noch ein weiterer Aspekt hinzu. Da ich keine Lust darauf habe, dass Hinz und Kunz ständig an meinem Mundstück herumlutscht, bekommt meinen Hauptregler niemand. Und in einem echten Notfall, so er denn tatsächlich einmal eintreten sollte, sieht die Welt sowieso anders aus.
Ich hatte jedenfalls in 30 Jahren Tauchen noch keine Situation, die ich nicht mit der Standardkonfiguration bewältigen konnte oder wo ich mir hinterher gesagt hätte: Hier wäre ein langer Schlauch doch besser gewesen.
14.09.2014 14:28
Ich denke durchaus, dass je nach vorherrschendem Tauchgebiet (Meer, Riff mit Open Water vs. Enge, flacher Baggersee mit schlammigen Untergrund) unterschiedliche Erfahrungen und Bewertungen ihre Berechtigungen haben.
Aber dennoch: VDST-Ausbilder müssen sich in der Ausbildung am Ende an die Vorgaben halten.
ag2908PADI Staff Instr.
14.09.2014 15:18
".. seit mir mal letzterer durch Versandung auf Dauerströmen geschaltet hat"

Egal welche Variante, man sollte regelmässig auch den Zweitregler eine Zeit lang gebrauchen, um sicherzustellen dass dieser einsatzfähig ist und auch bleibt
Ich mache dies bei jedem 2-3 Tg für einige Minuten.
14.09.2014 15:26
ag2908 stimmt - das hat aber nicht geholfen: die Luftdusche hatte binnen Minuten feinen Kies in "Getriebe" und es ging los, als ich draufdrückte...
14.09.2014 15:30
@shuttle
mit Fotoapparat ist das für mich eher störend, ohne wäre es etwas besser.

Wenn du einige cm über den Felsengeröll tauchst kannst du dir schleifende oder sonst wie zugemüllte Regler und Ausrüstungsteile nicht leisten.
Alle Schläuche sollen bei mir so geführt sein, dass ich nirgendwo so schnell hängen bleibe oder zumülle. Problematisch ist dabei das Fini und der Inflatorschlauch (die gibt es neben den Reglerschläuchen ja auch noch)

Ich verstaue den Regler immer so das ich ihn schnell zur Hand habe, wichtig ist sich jedes mal bewusst zu machen wo er sitzt. Man sieht ab und zu schon die lose dahin baumelnden Automaten, an Bord noch schön fixiert, im Wasser lose oder das "angeln" an den langen Schläuchen (oder das verwechseln mit dem Fini, wenn auch nicht so oft).

Normalerweise wechsle ich die Regler mind. 1x, meist 2x oder öfter - je nach dem. Da weiß ich wo und wie ich sie befestigt habe und wie schnell sie/er zur Hand sind.

Verlass dich darauf, im Falle der Fälle bin ich sehr reaktionsschnell - zumindest schneller als so mancher Mittaucher ohne Kamera. Weil, und das ist ein wichtiger Punkt, die beste Befestigung, Schlauchlänge oder -führung nichts nützt wenn man zu spät/langsam reagiert oder gar die Situation nicht begreift.

In der Ausbildung ist das demonstrieren etc. der verschiedenen Möglichkeiten richtig und sinnvoll.
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