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Solo Tauchen

Stimmt es, dass nur SDI Kure im Solotauchen anbietet. Gibts den Verband irgendwo in Deutschland?
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brokenJCMAS TL
05.05.2015 07:41
Hi Krebsfreud,

das stimmt nicht.

Nachdem am Anfang (afaik) nur ProTec den SoloDiver angeboten hat, gibt es diesen Kurs inzwischen bei fast jedem mir bekannten Verband.

Auf jeden Fall bei:

- Protec
- PADI
- SSI
- usw.

Ich persönlich habe sehr gute Erfahrungen mit dem Solokurs bei ProTec gemacht, aber gerade dieser Kurs ist sehr stark instructorabhängig.

Ein guter Instructor wir dir nicht nur die Techniken und Grundlagen vermitteln allein tauchen zu gehen, sondern dir auch deine Grenzen aufzeigen, damit du merkst wie schnell man doch einen Buddy benötigen kann.

Ich kann dir einen solchen Kurs nur wärmstens empfehlen. Taucherisch allgemein und vor allem in Vorbereitung auf meine Tauchlehrerausbildung hat dieser mir viel gebracht.

Ich hoffe, das hilft dir weiter.

Lg
brokenJ
shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
05.05.2015 08:13
Ja, zwischenzeitlich bietet nahezu jeder größere Verband einen entsprechenden Kurs an. CMAS (respektive Lizenznehmer der CMAS wie ProTec, IDA, DSI/NASDS und weitere), PADI, SDI/TDI und weitere. Im deutschsprachigen Raum "Solodiver", englisch "self reliant" (eigenständiger Taucher) oder "self rescue", französich "Plongeur auto-sauvetage" (Selbstrettung).

Die Kurse sind m.E. allesamt von den Mindeststandards her etwas minimalistisch (vom Anspruch her, autonome Solotaucher auszubilden)

Aus diesem Grund kommt es hier, wie brokenJ richtig schreibt, schon sehr auf den TL (und dessen Erfahrung/ Weitblick) an.

05.05.2015 08:24
Hier wird "echtes solotauchen" (alleine) und "self reliant tauchen" (eigenverantwortlich)etwas durcheinander geworfen.

Wer glaubt, dass er nach einem solchen Kurs bei PADI, SSI und Konsorten "solo" tauchen kann, der glaubt auch an den Weihnachtsmann.

Fröhliches Schlittenfahren....., eigentlich würde ich mir jetzt Bier und Chips holen. Aber will gerade etwas abnehmen
Bitte löschenBitte löschen
05.05.2015 08:41
Ja, auf der Urkunde steht
"This diver has successfully completed the course requirements for the certification of: Solo Diver"
shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
05.05.2015 08:49
@fullcave:
"Hier wird "echtes solotauchen" (alleine) und "self reliant tauchen" (eigenverantwortlich)etwas durcheinander geworfen. "

-> unabhängig davon, was man von solchen Kursen hält, unterscheiden sich die bekannten "Solotauchkurse" nicht wesentlich von den "Self Reliant", "self rescue" oder "plongeur auto-sauvetage" Kursen. Wie gesagt, alle (von den Mindeststandards her gesehen) recht minimalistisch unterwegs, trotzdem, einen entsprechend guten Instructor unterstellt, manchesmal so schlecht gar nicht, um in das Thema eingeführt zu werden und vielleicht einen etwas anderen Blick auf das Thema zu bekommen.

Zum Thema "self reliant" oder "self-rescue" ein kleiner Auszug aus der englichsprachigen Version der CMAS Standards -> "CMAS, in offering Self-Rescue diver training, accepts the real-world fact that divers may, on occasions, become separated from their dive partner and, thus seeks to provide candidates with the knowledge, "selfreliant diver skills" and techniques to protect themselves in such events."

Dies entspricht tlw. fast wörtlich den Begleitworten beim Self-Reliant von Padi (Dr. Drew Richardson).

Warum eigentlich immer alles schlecht reden wollen, anstelle Tipps zu geben, wie man sich einem (guten) Thema doch noch sinnvoll annähern kann?
Hans_SModerator Ausbildung, Tauchunfälle
Instructor-Trainer
MSDT
TL**
TMX
05.05.2015 09:05
@faraway:

ich beschäftige mich weniger mit Wortklaubereien, mehr mit Inhalten ... aus diesem Grunde habe ich einmal alle Inhalte der gängigen Kurse (der verschiedenen Orgs) nebeneinandergestellt. Tja, wie gesagt, recht minimalisitsch, egal ob mit Solo oder sonstwas überschrieben .... (siehe oben)

Man kann trotzdem was ganz vernünftiges draus stricken.
shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
05.05.2015 09:08
@faraway:

ich beschäftige mich weniger mit Wortklaubereien, mehr mit Inhalten ... aus diesem Grunde habe ich einmal alle Inhalte der gängigen Kurse (der verschiedenen Orgs) nebeneinandergestellt. Tja, wie gesagt, recht minimalisitsch, egal ob mit Solo oder sonstwas überschrieben .... (siehe oben)

Man kann trotzdem was ganz vernünftiges draus stricken.
ramklovApnoeTL, TL**
05.05.2015 09:53
@ Fullcave,

erst die Inhalte lesen http://www.vdst.de/fileadmin/dateien/Downloads/Ausbildung/Praesantationen_FB-Ausbildung/SK_Problemloesung_Handreichung_2015.pdf dann konkrete Vorschläge zur Verbesserung machen

gruß ramklov
05.05.2015 10:03
@shuttle:

"ich beschäftige mich weniger mit Wortklaubereien, mehr mit Inhalten"

Ja, genau. Nur welche "Inhalte" meinst du denn? Du schreibst doch schon selbst, dass die Kurse von den Mindeststandards her sehr (hüstl) "minimalistisch" seien. Und weiter:

"trotzdem, einen entsprechend guten Instructor unterstellt, manchesmal so schlecht gar nicht, um in das Thema eingeführt zu werden und vielleicht einen etwas anderen Blick auf das Thema zu bekommen."

Heißt übersetzt (für mich): Mit ganz viel Glück und einem wirklich guten Instructor kann ich eventuell einen Denkanstoß bekommen (mehr aber auch nicht).

Ist es nicht komisch, wenn Verbände, die sich dem Buddy (bitte nicht mit Team verwechseln) System verschrieben haben, auf einmal "Solotauchkurse" geben und dann rumeiern, dass die doch eigentlich gar nicht zum Solotauchen berechtigen sollen?

Und wo sollen denn die guten Experten herkommen, bei den internen Ausbildungssystemen der genannten Verbände? Ist ein 100 Tauchgänge Kandidat mit ITC auf Bali nun der Solotauchexperte? So wie er auch Bootstauch-, Schneckentauch-, Trockentauch- und Haitauchexperte ist?

Richtig ist, dass Solokompetenz ein wichtiges Thema ist. Viel zu wichtig, um es den Seelenverkäufern der Sporttauchverbände zu überlassen. Denn 99 Prozent der dort ausgebildeten Taucher sind faktisch solo unterwegs. Sie wissen es nur nicht.

"Warum eigentlich immer alles schlecht reden wollen, anstelle Tipps zu geben, wie man sich einem (guten) Thema doch noch sinnvoll annähern kann?"

Ok, ok:

Hier der Tipp: viel Erfahrung sammeln, und seine Grenzen kennen. Und wenn es schon ein Kurs sein muss: bei einem technischen Tauchverband, da die das schon seit Jahrzehnten machen.
05.05.2015 15:16
@Fullcave
Für viele wird sicher die (gerne dann überhörte) Mitteilung am Ende: `daran musst du noch arbeiten` der wichtigste Teil des Kurses sein.

Trotzdem sind die Kurse effektiv und sinnvoll.

Sicher sind sie sehr `TL abhängig`, aber welcher Kurs ist das nicht.
05.05.2015 17:10
" bei einem technischen Tauchverband, da die das schon seit Jahrzehnten machen"


hmmmm komisch das TDI/SDI es zielgerichtet in die Sportsparte gelegt hat, und öfters erwähnt wird: technisches Solotauchen is eher nicht vorgesehen.


"Richtig ist, dass Solokompetenz ein wichtiges Thema ist. Viel zu wichtig, um es den Seelenverkäufern der Sporttauchverbände zu überlassen. Denn 99 Prozent der dort ausgebildeten Taucher sind faktisch solo unterwegs. Sie wissen es nur nicht. "

Dem ersten Teil stimme ich völlig und vollkommen uneingeschränkt zu. Dem zweiten eher bedingt. . . Natürlich lerne ich bei einer guten technischen Ausbildung sehr viel, was die Solokompetenz steigert. Andererseits will aber evtl. der Photograph, der die Grundel im Loch auf 5m ablichten will dafür nicht unbedingt lernen technisch zu tauchen.

Und nur weil ein Tauchlehrer (auch) für einen Sporttauchverband unterrichtet, heißt das ja noch lange nicht, dass die Qualität der Solo-Ausbildung dabei schlecht sein muss. warum auch? Weder eine Sparten noch eine Verbandpauschalisierung hilft hier weiter.

"Was den Tipp angeht mit Erfahrungen sammeln und Grenzen kennen" das ist wohl das entscheidende - wenn nun der Betroffene aber bestimmte Dinge vorher nie gerlernt hat, finde ich einen "Kurs" durchaus sinnvoll und hilfreich - grad wenn derjenige es lernen will, weil er eben keinen Buddy oder dergleichen hat, mit dem er es im Vorfeld üben kann.
05.05.2015 17:32
@ inspired

Man muss kein technischer Taucher sein, um dort einen Kurs zu machen.

Beispiel ist der Fundamentals Kurs, dieser kann auch von Sporttauchern absolviert werden (z.B. bei GuE, Fundi mit rec. anstatt mit tec. Zertifizierung)
Der Kurs wird mit Monoflasche durchgeführt.

Ist jedem Solo-Dingens zu bevorzugen!
Und hier benötigt man kein Glück für einen
guten Instruktor

05.05.2015 17:47
Thomys,

nun ja natürlich lernt man auch dort eine Menge (einen Intro / Fundi Kurs haben fast alle technischen Verbände) - aber seit wann beführwortet denn GUE Solotauchen? Wird da dann nicht gleich die Karte wieder zerschnitten?

Wenn der Beispielphotograph von grad aber im Urlaub die Grundel knipsen will, und die Basis nen Solo Zertifikat sehen will: das ist der Fundi definitiv nicht
TalienaTL: Tauchen macht spass
05.05.2015 19:05
Bei IANTD heisst es `Self sufficient diver`. Ist einen Sporttaucherkurs, aber mit viele techniken aus `technisches tauchen`. Ja, im technisches tauchen muss mann immer self reliant, self sufficient sein.
Mann lernt hier nachdenken über Material. Warum sollte ich einen extra flasche oder monoflasche mit doppelventil mitnehmen? und nicht nur mit getrennte atemregler tauchen, aber auch die Ventile drehen zu können? Wie weit kann und will man gehen im Kopf? Im kurs geht es darum dass mann nicht weiter geht wie man selbst will. 6 m ist tief genug, aber wenn man 30 will, darf auch. Aber dann natürlich mit die 1/4 rule (1/4 hin, 1/4 zuruck und 1/2 reserven) und kein Deko.
Weiter geht es um: kenne deine Tauchgerödel. Weiss wo den Oktopus ist (ja, beim solotauchen geht es um getrennte atemregler, so mann muss auch von atemregler wechseln können).
Kurs ist auch für TL und so weiter. Wenn mann mit schwächere buddies taucht. Auch hier: kenne deinen material, und limieten.
Boje schiessen gehört auch dazu.
Viel im kurs ist zum nachdenken: warum mache ich es so? Und wie weit will ich gehen und so weiter.

Kan jeder solotauchen? nein. Solotauchen ist kein pflicht. Aber mehr und mehr taucher tauchen solo.
shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
05.05.2015 21:33
@Taliena: Was du da aufzählst, ist mehr oder weniger in allen mir bekannten entsprechenden Kursen enthalten.

Reisst mich nicht vom Hocker, respektive ist mir für den Anspruch an einen solchen Kurs zu wenig (abgesehen davon, dass ich z.B. von pauschalen 1/3, 1/4 oder was auch immer für Regeln nichts halte. Mehr von einer für den jeweils geplanten Tauchgang passenden (individuellen) Strategie. Und wie man zu der kommt, respektive welche Herangehensweise zu empfehlen ist, sollte man vermitteln. Kein Breitband-Rezept. Das aber nur am Rande.)

@inspired:

@fullcave: wenn du die Verallgemeinerungen weglassen würdest, könnte man ja über den ein oder anderen Punkt diskutieren, aber so fällts schwer ...


Na gut, wird wenig Sinn haben, aber wir versuchen es ein wenig zu versachlichen:

"Nur welche "Inhalte" meinst du denn? " -> die der einzelnen Kurse, Beispiel siehst du im Beitrag von Taliena, mein Kommentar dazu siehe oben

„... Mit ganz viel Glück und einem wirklich guten Instructor kann ich eventuell einen Denkanstoß bekommen (mehr aber auch nicht)“ -> das trifft auf viele Ausbildungen zu (auch im technischen Bereich übrigens ) ... liegt einfach daran, dass keine Ausbildung der Welt eine(n) „fertige(n)“ Frau, Mann zum jeweiligen Thema hervorbringt.

„Und wo sollen denn die guten Experten herkommen, bei den internen Ausbildungssystemen der genannten Verbände?“ -> Weißt du, Sippenhaft ist eigentlich lange abgeschafft. Und Gerüchten zu Folge soll es selbst bei den genannten Verbänden tatsächlich auch einige gute Ausbilder geben . Die kommen dann von Norden, Süden, Westen und Osten. BTW: einer der fähigsten technischen Tauchinstruktoren, den ich kenne, kommt genau aus diesem Stall. Ich schreibe gerade einen kleinen Artikel über ihn, demnächst hier zu lesen.

Desweiteren: die meisten Ausbilder für die angesprochenen Kurse die ich (persönlich) kenne, haben fast alle einen technischen (Tauch)Background. Mein Nachbar ist Padi-OWSI und gibt den Self-Reliant. Den nimmst du vermutlich nicht ernst? … Bis er seinen IANTD Advanced Trimix-Instructor hervorholt? Er wird dann vom Saulus zum Paulus? Oder ein Freund von mir, Padi Course-Director, ... ehemaliger Marinetaucher der Solotauchen mit der Muttermilch eingesogen hat. Der soll nichts zu diesem Thema zu sagen haben? ...wäre er nur zu einem technischen Tauchverband nach seiner Militärzeit gegangen, statt zu Padi, dann wäre er (derselbe Mensch) vermutlich Gottähnlich ...

„Ist ein 100 Tauchgänge Kandidat mit ITC auf Bali nun der Solotauchexperte? So wie er auch Bootstauch-, Schneckentauch-, Trockentauch- und Haitauchexperte ist?“ -> Totschlagargument und bescheuertes Beispiel. Natürlich nicht, abgesehen davon, dass der Kandidat auf Bali mit 100 TG diesen Instructortitel nicht erhält

„Hier der Tipp: viel Erfahrung sammeln, und seine Grenzen kennen“ -> . Keine Frage .... Aber gut, wenn man input erhält, auf was man sich beim Erfahrung sammeln konzentrieren sollte (das fällt nicht vom Himmel).

„Und wenn es schon ein Kurs sein muss: bei einem technischen Tauchverband, da die das schon seit Jahrzehnten machen.“ -> OK, nehmen wir TDI/SDI und dessen Solo-Tauch Kurs. Den hab ich mal (die Durchführung) in der Praxis gesehen. Vermittelt wurde genau nach Standards (von dem TDI Instrucor, der seit Jahren …) Gelernt habe ich damals, dass ich persönlich es genau so nie machen werde

à propos: "machen das seit Jahrzenten": Sagtest du nicht neulich (völlig zu Recht), ein TL soll über dem Level tauchen und Erfahrung haben, was er unterrichtet? Ich kenne einige technische TL, die sehr wenig Erfahrung im Solotauchen haben und mehr dem Teamgedanken huldigen
M.-Not-ActiveISO 24802-2
06.05.2015 08:12
Die Frage die sich mir stellt: Was will der TO denn damit machen?

Bei den meisten Verbänden heisst Solo ja folgendes:
Der Taucher taucht alleine, hat aber einen Oberflächensupport: Einen Taucher der das Gewässer kennt. (Ob sinnvoll oder nicht, sei dahingestellt.)

Ich sehe es so: Mach deine 300 - 400 TG. Und wenn du mal Solo gehen willst, dann geh! In begrenzten Tiefen, mit begrenzter Zeit und mit Redundanter Ausrüstung. Und wenn jemand quatsch machen will Unterwasser, ist es auch besser alleine.

Und natürlich macht es Sinn sich für einen Solo Kurs jemanden zu suchen der darin viel Erfahrung hat. Ein 100 TG TL macht da höchstwahrscheinlich keinen Sinn.

Und ich finde es auch komisch das Verbände wie Padi und Co. einen Solo Kurs anbieten. Da diese in den OWD Kurs das Buddy System ja in die Lüfte loben.

06.05.2015 08:24
Moin, ich versuche mich mal an einer Antwort

"Weißt du, Sippenhaft ist eigentlich lange abgeschafft. Und Gerüchten zu Folge soll es selbst bei den genannten Verbänden tatsächlich auch einige gute Ausbilder geben . Die kommen dann von Norden, Süden, Westen und Osten."

Und weiter:

"die meisten Ausbilder für die angesprochenen Kurse die ich (persönlich) kenne, haben fast alle einen technischen (Tauch)Background. Mein Nachbar ist Padi-OWSI und gibt den Self-Reliant. Den nimmst du vermutlich nicht ernst? … Bis er seinen IANTD Advanced Trimix-Instructor hervorholt? Er wird dann vom Saulus zum Paulus? Oder ein Freund von mir, Padi Course-Director, ... ehemaliger Marinetaucher der Solotauchen mit der Muttermilch eingesogen hat. Der soll nichts zu diesem Thema zu sagen haben?"

Das hat doch überhaupt nichts mit "Sippenhaft" zu tun. Ich bestreite nur vehement, dass die reine Ausbildungsschiene nach PADI, SSI etc Tauchlehrer hervorbringt, die nicht annähernd befähigt sind, einen solchen Kurs zu geben. Du selbst bestätigst das sogar indirekt, da Du nicht müde wirst zu erwähnen, dass die Ausbilder die das machen, ja alle irgendwo eine technische Vorbildung genossen haben. Ich bleibe dabei: Die ganz überwiegende Zahl der Tauchlehrer in den genannten Verbänden hat diese Vorbildung eben NICHT. Was, wenn ich als Schüler, der einen solchen Kurs machen will, an den Tauchlehrer mit 150 Tauchgangen gerate, der dieses "specialty" verkauft?

Dann gehe ich doch lieber gleich zu einem technischen Verband, wo die Chance wesentlich größer ist, dass der Tauchlehrer dort wirklich weiß wovon er redet und wo die Standards wesentlich höher sind. Genau das ist doch das nächste Problem: die "Bestehensgarantie" bei PADI und SSI (ich weiß, die gibt es ja gar nicht). DOCH, die gibt es sehr wohl. Dein technischer Tauchlehrer bei PADI muss nach den Standards von PADI ausbilden! Im Zweifel wird der Schüler eine Zertifikation bekommen, auch wenn der Tauchlehrer persönlich vielleicht ganz anderer Meinung ist (Ja, auch hier gibt es Ausnahmen, besonders im TNEt. Aber mal ganz ehrlich: Wieviele Schüler müssen denn bei PADI nochmal antanzen und wieviele bei GUE, ISE oder IANTD?).

"Aber gut, wenn man input erhält, auf was man sich beim Erfahrung sammeln konzentrieren sollte (das fällt nicht vom Himmel)."

Genau meine Meinung. Kurse können hilfreich und wertvoll sein.

"OK, nehmen wir TDI/SDI und dessen Solo-Tauch Kurs." Besser nicht. Du kennst meine Meinung zu TDI/SDI. Es hat auch seinen Grund, warum ich diesen Verband nicht bei den technischen Verbänden aufzähle.

"Ich kenne einige technische TL, die sehr wenig Erfahrung im Solotauchen haben und mehr dem Teamgedanken huldigen"

Wenn ich ein Steak essen will, gehe ich nicht zur Fischbude am Hafen.

Trotzdem ist der Tipp, der weiter oben von Thomys kam, richtig. Eine "Grundlagenausbildung" im technischen Tauchen schafft ein solide Basis, um überhaupt mit dem Solotauchen zu beginnen. Wer ist denn die Zielgruppe des "Solodivers" bei PADI und SSI? Etwa der IANTD Technical cave und experimental trimix Taucher? Ich würde sagen, eher der OWD, AOWD, Rescue, Master sonstwas Taucher von PADI oder SSI. Und? Was hat der denn an Vorwissen zu Redundanz, Gasplanung, Flossentechniken, critical skills, Stress und Fehlermanagement bislang mit auf den Weg bekommen? Nicht viel, was hilfreich wäre.

Stattdessen hat inspired die typische Zielgruppe genannt:

Den Fotografen, der ein "lass mich in Ruhe Kärtchen" braucht (braucht er das wirklich?). Ob der Kurs unter dieser Prämisse sinnvoll ist? (An dieser Stelle sollte eigentlich ein Zwinker Smiley erscheinen).
TalienaTL: Tauchen macht spass
06.05.2015 08:30
Ich finde es noch mehr Komisch dass padi solotauchkurse anbietet aber beim padi tauchcenter darf mann doch nicht solotauchen.
Hier beim CMAS/NOB ist schon 3 mal geschrieben das CMAS solotauchen nicht verbietet, so hier wird ab und zu im Verein solo getaucht. Ohne karte weil nob keinen solotauchkurs anbietet. Die sagen dann: du kannst es beim iantd machen

Ja, ich tauche auch solo. Aber nicht nur im sporrtauchbereich.
06.05.2015 09:58
"braucht er das wirklich?"
-> Nein, er braucht einen guten Guide!
shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
06.05.2015 09:58
"Ich finde es noch mehr Komisch dass padi solotauchkurse anbietet aber beim padi tauchcenter darf mann doch nicht solotauchen. " -> ja das ist komisch, aber ein Einzelbeispiel, das mit dem Thema nichts zu tun hat. Ich kenne eines, da darf man, und jetzt?

Lassen wir`s, es ist einfach zwecklos, eine sachliche Diskussion führen zu wollen, wenn die Mitdiskutanten ein Feindbild mit Pauschalierungen und abstrusen Beispielen garnieren und festigen, permanent Nebenschauplätze nachschieben (Bestehengarantie, DAS Center, dass ... usw. usf.)
Ich verwehre mich gegen Pauschalierungen, weil es den guten Leuten, die es nunmal überall gibt, einfach nicht gerecht wird und dazu hab ich auch keine Lust mehr. Auch nicht auf süffisante Bemerkungen wie (Alle außer den TL im taucher.net). Das ist teilweise am Rande einer Beleidigung.

Immer wenn man mal auf eine Sachebene möchte (Inhalte z.B.) und als Beispiel den SDI Solodiver bringt, dann ist der Verband auf einmal auch schlecht. Tja, schonmal die Inhalte des IANDT Kurses (Standards) angeschaut? the same in green ...

Also, bin raus (aus der verallgemeinernden Verbandsdiskussion) . Viel Spaß weiterhin.
06.05.2015 10:18
Irgendwie ist es doch falsch gedacht zu glauben, das bei irgendeinem Verband (ja, auch bei GUE, Fullcave) irgendeiner `tauchen beibringen` lernt.

Gerade von einem Solotauch-TL wäre es mir mal völlig egal, welche `Kärtchen` der hat.
Mir käme es drauf an, das der das selber macht (und zwar vor allen Dingen schon länger, als er selber dafür TL ist).

Auch wichtig zum Vergleich: Oft wird das selbe Buch übergreifen verwendet (z.B. SSI/SDI/TDI) und meist ist das ursprünglich für einen `Tec-orientierten` Verband geschrieben worden.
marviraDivemaster
06.05.2015 13:49
Also mal angenommen ich möchte eine Self Reliant Kurs machen weil ich Unterwasser viel fotografiere. Dann kann ich doch schon einiges, falls die vorherige Ausbildung und die paar Hundert Tauchgänge nicht für die Katz waren. Ich glaub dann bin ich als Taucher auch sehr wohl in der Lage relativ schnell zu merken ob mir der TL wirklich noch was beibringen kann. Es kommt doch immer darauf an was der Schüler schon an Können und Wissen mitbringt. Das lässt sich nicht verallgemeinern. Ob die Selbsteinschätzung richtig ist merkt man stehts im Wasser. Und das gilt meines Erachtens für Beide. Den TL und den Schüler, schließlich mache ich im Regelfall einen solchen Kurs nicht als frischgebackener OWD. Falls doch, kommt die natürliche Auslese irgendwann zum tragen, die schlägt bei diesen Tauchern aber auch ohne diesen Kurs irgendwann zu.
Bei vernünftigen Tauchern jedoch macht eine Wissenserweiterung in diese Richtung aber auf jeden Fall Sinn.
shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
06.05.2015 14:24
"Schließlich mache ich im Regelfall einen solchen Kurs nicht als frischgebackener OWD. Falls doch... "

-> "falls doch" gibt es (beim self reliant) nicht, da Voraussetzungen für den Kurs = AOWD + 100 TG.

Für Solodiver für Beginner wird man da eher bei den technischen Verbänden fündig, Beispiel: IANDT Self Sufficient Diver (Solodiver), Voraussetzungen IANTD Advanced Open Water Diver oder eine vergleichbare Qualifikation, 15(!!) Tauchgänge

Die Voraussetzungen zur Erlangung eines entsprechenden self-reliant Intructor Titel (damit gibt es das o.g. Beispiel mit dem 100 TG-TL auf Bali nicht) sind:

- aktiver Instructor mit mind 25 Brevetierungen
- Erfahrung im Solotauchen
- eine technische Tauchausbildung
- alternativ ein entsprechender Instructorkurs.
06.05.2015 16:06
Eine Wissenserweiterung ist nie verkehrt.
Unabhängig davon:
Auf wie vielen Basen weltweit wird so eine "Karte" eigentlich akzeptiert? SO ein grobes Verhältnis würde mir hier reichen.
Und da ich schon dabei bin: Über welches Tiefenlimit, falls es eines gibt, reden wir hier?
Und woher kommt eigentlich die Ansicht das jeder Fotograf solo taucht? Denke, es gibt sehr viel mehr Taucher die das Glück haben an einem Meer zu wohnen und dort Solo tauchen als die Spezies Fotograf.
ramklovApnoeTL, TL**
06.05.2015 23:28
Nun ist es doch noch ein Popcorn-Thread geworden - jedenfalls für die Mitleser Dafür danke

Die Kärtchenkurse, in denen etwas Theorie und Praxis unterrichtet wird, sind eine Sache, das Rumgeeiere bei manchen Verbänden, ob Self reliant/rescue nun Solo oder nicht heißt, eine weitere Sache.

Wie wäre es mit dem Blickwinkel, dass es beim Solotauchen eher auf den Typ des Tauchers ankommt und nicht auf Kärtchen. Der Solotaucher muss vor allem mental bereit sein, sich mit seinen Fähigkeiten und seiner Ausrüstung auf den bevorstehenden Tauchgang einzulassen. Er muss an sich selbst autodidaktisch arbeiten, weil ihm logischwerweise unter Wasser keiner hilft. Es ist jetzt nun für fast jeden einfach 30min auf 5m im heimischen Tümpel Fische zu fotografieren. Dafür gehört nicht viel. Ganz anders liegt die Sache, wenn man was Neues Wrack/Höhle auskundschaften will oder sich auf eine nennenswerte Tiefe (30+) oder eine Dekopflicht einlassen will. Für den zweiten Fall helfen Kärtchenkurse vermutlich nicht viel.

Die schönen Übungen in den Self reliant/rescue Kursen sind sicher geeignet, um neue Fähigkeiten zu trainieren (oder eigene Unfähigkeiten zu bemerken). Das hilft bestimmt, um mit Solokompetenz sicherer im Team zu tauchen. Aus einem unbedarften OWD wird so bestimmt kein sicherer Solotaucher.

gruß ramklov
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