Hier gibt es zu allen Fragen "Marke Süßwasser- und Meeresbiologie" kompetente Antworten - vom UBO (unbekannten Bestimmungsobjekt) im See bis zu Verhaltensregeln bei Haibegegnungen.

Süsswasser: zutraulicher junger Flussbarsch

Kann mir jemand das Verhalten dieses Barschs erklären??
https://www.youtube.com/watch?v=BgTljWvfFbc

Als das Video beginnt, hab ich schon ne Minute versucht ihn abzuschütteln.
Mein Buddy hat die GoPro bei mir ausgeklippt und gefilmt.

Wir waren beim Müllsammeln und er hat sich einfach so in meine Hand gelegt und als ich sie weggezogen habe, hat er sie verfolgt.
Im video sieht man dann wie ich 3 Meter aufsteige und 5 Meter vor ihm wegschwimme (schon ne Strecke für son kleinen Fisch), aber er ist tapfer dran geblieben.

Hätte nicht gedacht, das ich mal von nem 5cm Barsch durch den See gejagt werde?!?
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DettiAOWD
13.03.2014 23:12
Link defekt oder Problem von Youtube??
13.03.2014 23:18
Problem von youtube, nochmal reloaden, dann gehts bei mir.
14.03.2014 07:43
Der Barsch ist ein Raubfisch. Große Barsche sind oft Einzelgänger. Sie können über längere Strecken kleineren Fische gut verfolgen. Bin mir nicht sicher, würde vermuten er spekuliert auf Beute die du mit deiner Aktivität aufscheuchst.
14.03.2014 08:24
Barsche dieser Größe sind häufig Beute von größeren Artgenossen, Hechten und Zandern. Ich vermute eher, der Bursche sucht eine Möglichkeit, sich zu verstecken.
14.03.2014 09:49
Ich dachte ja auch erst, das er ne zerquetschte Muschel an der Hand wittert und am Handschuh knabbern würde.
Aber das war kein Grund sich auf der Handfläche schlafen zu legen (vor dem Video) und geknabbert hat er eben nicht.
Eine nach oben offene, freischwebende Handfläche erscheint mir als Schutz ungeeignet, warum ihm nicht?
14.03.2014 10:47
Ich sehe immer wieder Barsche, die sich im Kraut, zwischen Zweigen in`s Wasser gestürzter Bäume oder einfach nur dicht über dem Grund aufhalten. Im Freiwasser sind sie dann, wenn sich dort Kleinfischschwärme befinden, welche die Barsche jagen können.
Aber vielleicht hat ihn ja doch irgendetwas angelockt.
Es ist offensichtlich nicht so einfach, sich in die Psyche eines Barsches hinein zu versetzen
14.03.2014 11:42
ups, dachte es wäre ein großes Exemplar.
Hm, würde da micco zustimmen.
ag2908PADI Staff Instr.
14.03.2014 14:29
@Razorista
Jungfische suchen sehr oft Schutz an dunklen Gegenständen, speziell wenn sie ihren Schwarm verloren haben. So bekommen sie Schutz vor Fressfeinden.
Ich erlebe dies hier im Roten Meer regelmässig. Ich mache mehrmals monatlich hier auch Clean Ups beim Schnorcheln und muss oft besonders dunkle Plastiktüten im Meer belassen weil sie einen Schwarm Jungfische beherbergen oder einmal auch einen Anglerfisch (Histrio histrio). Den Anglerfisch habe ich anschliessend aber umquartiert Feilenfische waren auch schon drin und etliche andere Arten.

http://www.directupload.net/file/d/3561/2v835x6v_jpg.htm
http://www.directupload.net/file/d/3561/l2h52gmj_jpg.htm
http://www.directupload.net/file/d/3561/hmr7jqmb_jpg.htm

Der Flussbarsch auf deinem Film benutzte dich auch als Schutzschild. Bleibt zu hoffen dass er seinen Schwarm wieder fand
P.s. Der Film ist wirklich toll, auch von der Qualität War es die Go Pro Hero3 plus black edition die ich auch kaufen will?
14.03.2014 15:13
Danke! War ne GoPro Hero3 Black, aber ohne Plus.
Absolut empfehlenswert, bis auf die geringe Akkulaufzeit mit Originalakku.
In Aegypten so gut, das man vor lauter Videosortieren gar nicht mehr zur Oberflächenpause kommt.

Ab 10 Meter muss man die Farben wieder künslich ins Video zurückbringen, davon abgesehen sieht sie oft mehr als ich.
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Könnte was dran sein, möglicherweise hab ich beim aufräumen sein Versteck enfernt während er es gerade verlassen hatte und er ist mit der Situation nicht fertig geworden.
Wenn er noch nicht dazu gelernt hat, dann kennt er aber wohl jetzt schon nen Hecht von innen.
14.03.2014 15:23
Ich `schlepp` die übrigens zu jedem Tauchgang mit und benutzt sie nicht immer, Plege null bis nachlässig.
Gehäuse schon total verkratzt und Schalter telweise etwas verbraucht. Süsswasser, Salzwasser, Chlor, jede (Sport-)Tiefe - fantastische Qualität für nicht ganz ein Jahr und über 200 TGs - reicht auf jeden Fall für den Hausgebrauch.
ag2908PADI Staff Instr.
14.03.2014 15:38
Ja,ich denke die ist das Richtige für mich
Noch ein wenig sparen und dann wirds wohl auch meine Kamera sein Dr Kaufpreis ist immerhin höher als 3 Monatsmieten für unser Haus hier und da inclusive Strom und Wasser
Aber das kleine Ding ist bestimmt das Geld wert. Jeden den ich bis jetzt fragte war von der Camera begeistert.

Kann sein dass du dem Barsch seinen Unterschlupf geklaut hast. Passiert mir auch öfters mal beim aufräumen. Aber kleine Kolateralschäden gibts eben beim Clean up. Leider gibts auch noch immer Taucher die Müll ignorieren und weitertauchen. Es ist wichtig den Grundstein schon in der Anfängerausbildung zu legen
15.03.2014 00:12
Wenn wir schon Off-Topic zu Kamera und Müllsammeln gekommen sind (Hat noch jemand was zum Barsch?):

Ich hab noch immer Probleme dabei.
Im Meer wär zumindest die Plastikfrage klar, aber bei Glas weis ich nicht immer so recht, Keramik und Stoff (Socken meistens...) noch weniger.

Ich nehm schon keine Rücksicht mehr auf Dreiecks-Muscheln und streife die ab, aber letzendlich ist alles schnell schon im See besiedelt.
Die Suche nach kleinen Teichmuscheln oder Insekten, Larven und Eiern auf jedem Gegenstand ist ganz schön aufwendig.

Ich hab jedes Mal nen schlechtes Gewissen dabei und frage mich immer, ob da die menschliche Ordnungsliebe nicht fehl am Platz ist und mehr Schaden anrichtet als nützt.

Ich mache das nur, weil ich zu oft gesehen habe, wie ein typischer CleanUp aussieht und was für einen Schaden eine Gruppe Tauchschüler dabei anrichtet - da ist es das kleinere Übel es selbst zu machen, ohne dabei den halben See zu vernebeln. Gefallen wirds mir trotzdem nie.
ag2908PADI Staff Instr.
15.03.2014 11:00
Man sollte schon immer entscheiden ob das Objekt schon ein Teil des Ökosystem geworden ist. Wichtig ist auch immer jeden Gegenstand der geborgen werden soll innen und aussen wirklich gut auf Tiere abzusuchen.
Dies ist auch vorher in meinem Briefing ein Teil der genau und ausgiebig abgesprochen wird. Einige Dreiecksmuscheln kann man auch mal vorsichtig abstreifen, weil sie sowieso erst Anfang des 19. Jahrhunderts zugewandert ist und eigentlich gar nicht hierher gehört. Aber bei sehr stark besiedelten Gegenständen soll auf eine Bergung verzichtet werden.
Besonders im Meer sind frei treibende Plasiktüten oft Schutz für Jungfische und wenn mn diesen entfernt steht schon ein Schwarm Füsiliere o.a. bereit und diese zu jagen. In diesem Fall lassen wir dann auch mal ein Objekt schweren Herzens weiter treiben, oder ich habe auch schon öfter den ganzen Schwarm ans Riff zu einem anderen Unterschlupf gebracht. Das funktioniert sehr gut wenn man sich genug Zeit nimmt und vorsichtig agiert
Alles in Allem kann man sagen, dass auch mal etwas im Wasser verbleiben kann was eigentlich nicht hingehört, aber das Meiste wird nach vorsichtigem Entfernen der Besiedlung entsorgt.
Zugegeben ich hatte auch schon das eine oder andere Mal ein schlechtes Gewissen beim Entsorgen, aber wenn ich dann das nächste mal an diesem Platz vorbei kam dann sah ich wie schnell die Natur kleine manuell zugefügte Narben auskuriert.

Grüsse aus Dahab
15.03.2014 13:01
Im Meer fällt mir die Entscheidung leicht.
Ich bin aber so selten mal im Meer, das mein Einfluss gleich Null bleiben wird.
Da ist Müllvermeidung an Land effektiver.

Schade finde ich immer, das man bei den `natürlich entstandenen Wracks` so selten die Schadstoffe zu bergen scheint, obwohl regelrecht Millionen von Tauchern da vorbeikommen bzw. geführt werden.

Im See liegt aber immer eine `tausendfache` Menge an Müll, verglichen mit allen Riffen, die ich bisher in Aegypten gesehen habe. Und das Leben ist bis auf das pflanzliche sehr viel dünner verteilt.

Oft ist ne Coladose oder Bierflasche der einzige feste Körper im Schmodder.
Häufig sind gerade Unter- und Innenseiten stark besiedelt, während die Oberseite noch aussieht, wie einen Tag alt.
Unmöglich das nach dem hochheben so wieder in den Schlamm zu platzieren, das nicht fast alles erstickt wird.

Leider denkt niemand daran wie man die den See dann tatsächlich unterstützt und Dinge einbringt, die der Natur helfen, satt Sachen zu entfernen, die meist nur eine Gefahr für den verletzen Stolz von Menschen sind - z.B. Glass ist ja fast komplett umweltneutral, Plastik viel ungefährlicher, als im Meer.

In Tauchseen würde ich lieber oft die Platformen und `Ereignisse` entfernen.
Rostendes Metall oder stark behandeltes, Autoreifen, Farben, Lacke und ähnliches, Führungsleinen, die nur dazu zu dienen scheinen nach den Winter möglichst viele grosse Süsswasser Schwämme in den Dreck zu schütteln und Metallgitter voller Muschelmatsche und durch die Gegend fliegenden Moostierchen nach jedem Kurs.

`Künstliche Riffe` sieht man dagegen nur sehr sehr selten und die werden oft schnell `zerflösselt`.
ag2908PADI Staff Instr.
15.03.2014 15:06
Wie gesagt, ich bin der Meinung dass Plastik und anderer Müll nichts in einem Gewässer zu suchen haben. Wer mit mir Tauchen geht kommt ums sammeln nicht herum Die Meere sind natürlich meistens deutlicher mehr verdreckt als deutsche Gewässer und ich komme fast nie aus dem Wasser ohne einen Sack voll Dreck Aber als wir noch in Deutschland unsere Tauchschule hatten, machten wir auch dort regelmässig Clean UP u.a. natürlich auch an so wichtigen Daten wie World Earth Day und sonst eben wie es zeitlich möglich war.
Dies ist die Ausbeute von 30 Minuten Schnorcheln in Dahab http://www.directupload.net/file/d/3562/sewkfkyj_jpg.htm
Nur wenn der Gegenstand wirklich sehr bewachsen ist lasse ich in dort. Wir haben einige Tauchplätze inzwischen ziemlich gut geräumt, Hamdullah.
Übungsplattformen sind eine sehr positive Sache undich selbst habe in Deutschland selbst schon Eine versenkt. Es ist nicht möglich umweltschonend auszubilden ohne diese Hilfsmittel.
So sieht ein Clean Up an Land bei uns aus. Dies heir war vor wenigen Wochen auf dem Weg vom Blue Hole nach Ras abu Gallum. Wir hatten über 60 Plasiksacke voll Müll der grösstenteils anschliessend nach Sharm zum Recycling gebracht wurde.
http://www.directupload.net/file/d/3562/rbhmrbri_jpg.htm
http://www.directupload.net/file/d/3562/twlhwh3e_jpg.htm

Bei guter Planung bekommt man immer genug Leute zusammen. Wir waren wieder über 30 Leute und besonders schön fand ich dass nicht nur Touristen und Ausländer die hier leben dabei waren, sondern auch einige Bedouinen fleissig mithalfen.

http://www.directupload.net/file/d/3562/dau8u5rl_jpg.htm

Grüsse aus Dahab

15.03.2014 20:42
Schockierend!
Aber an einer belebten Küste nicht unerwartet.

Ich mach allerdings immer nur Bootstauchgänge, vor ein paar Jahren bei elGouna und zuletzt ne Süd Safari.
An Drop-Off begegnet einem eigentlich gar kein Müll auf geringer Tiefe.
Ein Guide hat ab und zu was eingesammelt und ich selber bin an keinem Objekt vorbeigeschwommen und nehme gerne jedes Feuerzeug und Batterien mit, aber mehr als ein voller 1 Liter Sack ist nie zusammengekommen, oft auch gar nichts.

Im See hab ich das auf den ersten 10 Meter Uferstreifen zusammen und im tieferen Wasser findet sich alle paar Meter noch immer was.
Aber nichts davon wird sich am Ende im Pazifik wiederfinden - die Gefährlichkeit ist viel geringer.
Was man eben auch wenig im See findet, ist physisch direkt gefährliches für die Tierwelt, Netze sind sehr selten.

Mich stört jedes von Menschen gemachte Objekt im See und mir selber haben die Platformen noch nie was gebracht.
17.03.2014 20:50
Ich hab auch schonmal sowas erlebt!! War aber im Atlantik. Der is mir auch ewig lang hinterher geschwommen.
17.03.2014 21:12
@DiverMax
Was fürn Fisch denn?
Auch was Barschartiges?
21.03.2014 21:37
Übrigens:
Bilanz vom Müllsammeln heute: über 200!! Flaschen
Wir haben uns nur aufs Leergut konzentriert (Papa braucht nen neues Wing ) - 116 Minuten und es nahm kein Ende, da liegt noch mal fast genauso viel, Goldgrube.
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