Was die Tauchbasis im konkreten Fall verlangt weiß ich auch nicht. Aber trotzdem möchte ich auch noch meinen Senf dazu geben.
Zum PADI Formular. Dieses Formular ist in einer Vielzahl von Sprachen erhältlich. Die Formulare sehen aber alle gleich aus, tragen das PADI Logo, das RSTC Logo und das UHMS Logo, dazu am unteren Rand noch die PADI Product no. mit Versionsangabe. Wer dieses Formular nur deshalb nicht anerkennt, weil es ihm in einer Sprache vorgelegt wird, die er nicht spricht, der muss – mit Verlaub gesagt – schon hochgradig einen an der Klatsche haben. Da würde ich mir schon zweimal überlegen, ob ich mit dem überhaupt noch tauchen möchte.
Im weiteren stimme ich ag2908 in einem Punkt voll und ganz zu: „Es ist deine Gesundheit Du machst die Untersuchung für dich und nicht für die Tauchbasis.“
Daher verstehe ich auch die ganzen Tauchbasen nicht, die überhaupt eine Tauchtauglichkeitsbescheinigung verlangen (Ausnahme: Länder in denen eine TTB gesetzlich vorgeschrieben ist).
Was habe ich als Basisleiter denn von diesem Wisch? Eine TTB besagt doch lediglich, dass deren Inhaber am Tag X tauchtauglich war. Trotzdem kann er 2 Tage später schon tod sein, gestorben an was weiß ich. Wenn das dann zufällig auch noch beim Tauchen mit uns geschieht, hilft mir die TTB auch nicht wirklich. Deshalb interessiert viele Basen – einschließlich der, die ich leite – eine TTB überhaupt nicht. Für uns ist ein anderes Formular von PADI viel wichtiger. Dieses Formular heißt: Boat Travel and Scuba Diving, Product No. 10077. Es ist eine Haftungsausschluß- und Risikoübernahme Erklärung. Und jetzt bitte keinen Exkurs in EU-Recht. Das interessiert mich nicht die Bohne, da ich nicht in der EU arbeite, wie wohl die Masse aller Tauchbasen weltweit.
Dieses Formular enthält u.a. folgenden Passus: „Ich versichere, dass ich körperlich und mental fit zum Tauchen bin. Im weiteren erkläre ich, dass ich nicht unter Einfluss von Alkohol oder anderen Drogen stehe, die mit Tauchen nicht vereinbar sind. Falls ich Medikamente nehme, so versichere ich, dass ich von einem Arzt die Genehmigung habe unter Einfluss dieser Medikamente zu Tauchen.“
Mehr braucht man als Tauchbasis nicht, jedenfalls außerhalb Europas.
Ein weiteres Kapitel ist der Sinn und Zweck einer TTU für einen selbst.
Wenn man auf dem PADI Fragebogen alle Fragen guten Gewissens mit „Nein“ beantworten kann, dann sehe ich in einer TTU keinen wirklichen Sinn mehr – außer der Erhöhung des Kontostandes des Arztes.
Klar, es gibt auch einige Sachen, die nicht offensichtlich sind, beim Tauchen aber zum Problem werden können. Ob die aber bei einer normalen TTU ans Tageslicht kommen ist dann schon wieder die nächste Frage. Bestes Beispiel das patent foramen ovale. Das Vorhandensein eines solchen erhöht die Anfälligkeit für Dekounfälle signifikant, aber es wird von keiner normalen TTU erfasst.
Sollte man sich aber nicht ganz sicher sein, ob alles in Ordnung ist, sollte man auf jeden Fall – zur eigenen Sicherheit – eine TTU durchführen lassen. Dann aber auch richtig, dass heißt von einem qualifizierten Taucherarzt. Denn leider Gottes haben Mediziner die diese Zusatzqualifikation nicht haben, in der Regel auch keine Ahnung von den mit dem Tauchen einhergehenden besonderen Problemen, ganz einfach deshalb weil es in ihrer Ausbildung nirgendwo vorkommt. Bestes Beispiel für eine völlige Unkenntnis des Arztes von der Materie sind Empfehlungen wie z.B. die Tauchtiefe auf maximal 10m zu begrenzen. Gerade dieser Tiefenbereich ist beim Tauchen am gefährlichsten, da sich hier der Druck verdoppelt bzw. beim Aufstieg halbiert.
Ohje, wohl schon wieder ziemlich OT.