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Unterwassernavigation

Hallo zusammen!

Heute im D-Radio gelaufen: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/forschak/1162398/

Grüße,

Captain
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Tariernixi.d.R. ausreichend
13.04.2010 22:16
Klasse - einerseits.

Andererseits steht es in direkter Konkurrenz z. B. zum ENOS-System, wenn man auf den Sicherheitsaspekt abhebt.

Grundsätzlich sehe ich dafür schon Marktchancen. Es ist vorstellbar, dass man das Ding mit dem Flaschendruck (=Luftverbrauch) koppelt und dem Taucher dann nach einer z. b. Drittelregel anzeigt, wann er bitteschön, umzukehren hätte. Wenn man dann noch das Tarieren automatisieren würde (Echolot-Abstand zum Grund), dann könnte man endlich ohne jede Ausbildung Tauchen.

13.04.2010 22:48
Also grundsätzlich gut finde ich, dass im Bereich Tauchen weiter geforscht wird. Das ist schon schwer genug, wir sind nun mal eine Randgruppe im Freizeitsport. Aber das dies so nun für Taucher künftig eingesetzt werden kann, sehe ich (noch)nicht. Aber wer weiß wofür das mal gut sein kann? Vielleicht für was ganz anders.

Aber wenn ich mir nun vorstelle, dass dies so z.B. in Ägypten an einigen wirklich stark frequentierten Spots eingesetzt würde, dann frage ich mich schon wie man die eigenen Taucher von den anderen abgrenzen will? Oder zählt am Ende des Trips nur die Anzahl der Taucher, und es müssen gar nicht die „Eigenen“ sein?! Aber wer weiß, wie sich das weiter entwickelt – und wofür man das final wirklich nutzen kann

Andererseits hatte ich selbst schon auf den Malediven eine Open Water Situation. Nicht besonders lange, knapp eine Stunde, aber wohl war mir dabei echt nicht mehr! Da hätte ich sowas echt gerne gehabt – und sei es nur für meinen Glauben!
henrii.a.c. Masterinstructor, CMAS TL**
13.04.2010 23:12
Nee, Tariernix, eine Konkurrenz für das ENOS-System ist das nicht. Dieses hier beschriebene System ist ja dafür gedacht, daß der TAucher aus eigener Kraft seinen Aufgangspunkt erreicht. Das ENOS-System ist ein Ortungssystem für den Fall, daß der Taucher das eben nicht mehr schafft.
rolaf-erikAOWD / Nitrox
14.04.2010 00:10
Ich kaufe!!!
DorisMittelschule (damals)
14.04.2010 06:32
kleine Richtigstellung: das war nicht im D-Radio sondern im Deutschlanfunk (habe mich erst sehr gewundert, wie ich das überhören konnte)
14.04.2010 07:07
Ich bin sehr gespannt, ob dieses Gerät auch bei Strömung funktionieren kann, v.a. wenn sich diese während des TGs ändert.

Das Foto zum Artikel macht auf jeden Fall schon mal einen guten Eindruck

IGL C.
Frank Z. ich tauch halt
14.04.2010 07:43
nur mal so, auf den Malediven hätte mir das Ding sowieso nichts genutzt , außer die bauen noch einen Antrieb, der stärker als die Strömung ist,ein.
EuregiotaucherTaucher i.R.
14.04.2010 07:45
und für das Navi zu benutzen brauchst ne Ausrüstung wie der Taucher links
sabinexdCMAS * *
14.04.2010 10:05
Der ganze elektrische Kram hat unter Wasser nix zu suchen...
Solange viele Urlaubstaucher es nicht mal für nötig befinden sich die Ausrichtung einer sichtbaren Küstenlinie zu merken oder die Richtung in der die Insel liegt, haben wohl die Navigationsfähigkeiten einen geringen Stellenwert...
For what do you need this... und zeigte auf meinen Kompass

LG Sabine
ogroetenich lebe noch
14.04.2010 11:25
@Claus

ja, es kann.

Technisch arbeitet die Trägheitsnavigation über Kreiselkräfte (Präzession). Ein einfacher Test hierzu: bau mal das Vorderrad eines Fahrrades aus, halte es mit zwei Händen an der Achse fest und versetze es in Drehbewegung. Und jetzt versuch mal die Achse zu verdrehen (Du kannst sogar mit einer Hand loslassen). Nur mal als Beispiel, welche Kräfte auftreten können. Diese Kräfte kann man messen und daraus eben Bewegungen errechnen. Für ne genaue Messung braucht man dann 2 oder 3 piezo Kreisel, meist sind die sogar in einem Gehäuse vergossen.

Das ist völlig unabhängig von Strömung etc. Allerdings ist die PräzIsion nicht ganz so gross. Im Laufe der Zeit verstellt sich das Gerät langsam (Einfluss Erdrotation). Beim Tauchen sicherlich nicht die grosse Katastrophe.

@Sabine
Genau für den Personenkreis kann das Gerät aber hilfreich sein: Drück auf den `Home` Button und das Dingg lotst Dich zur Einstiegsstelle.

Zum Vermessen unter Wasser (z.B. bestimmung von Positionen von Wracks oder ähnlichen Fundstellen) ist es sicherlich auch hilfreich, da hier eine hinreichend präzise Position ermittelt werden kann, OHNE über die Oberfläche mittels GPS oder Kreuzpeilung die Position berechnen zu müssen ... sprich: Ohne Oberflächensupport.

Uninteressant finde ich das nicht ... aber eher von der technischen Seite. Ob ich das jetzt bei jedem TG mitschleppen würde, weiss ich nicht. Ich kann mir aber durchaus Anwendungsbeispiele vorstellen, bei denen so ein Gerät durchaus attraktiv ist!

Und die Elektronik hat längst U/W Einzug gehalten. Sei es in Form eines mobilen Tauchcomputers, oder eines Computers, um die Tauchgangs (und Gas) Berechnung an der Oberfläche durchzuführen.
14.04.2010 12:57
@ ogroeten

Wenn schon bei Wikipedia abschreiben, dann bitte zitieren, das hilft dann auch anderen.

Wie ein Kreiselkompaß funktioniert ist mir außerdem klar, trotzdem muß die Strömung berücksichtigt werden ... und das alles in einem kleinen Gehäuse.
Ich bin da nach wie vor sehr skeptisch, lasse mich aber gerne positiv überraschen, und bis dahin finde ich auch mit einem Tauchkompaß zurück zum Schiff/Ausstieg (meine Schüler ebenfalls).

IGL C.
ogroetenich lebe noch
14.04.2010 13:53
@Claus

Das Du weisst, was ein Kreiselkompass ist, wusste ich nicht (und hätte vermutlich selbst wenn trotzdem so ausführlich geantwortet, da nicht nur Du die Antwort liest)

Ich schreibe auch nicht bei Wikipedia ab! (jedenfalls nicht ohne das Zitat als solches zu kennzeichnen) So etwas weiss ich ohne Wiki und formuliere selber! Sollte das wörtlich so im Wiki stehen, wäre ich überrascht ...

Bzgl. der Strömung: Diese wird automatisch für die Positionsbestimmung berücksichtigt, Da du Dich durch das Referenzsystem (und das ist das Gravitationsfeld, nicht die Luft oder das Wasser in dem Du Dich befindest) bewegst.

Was schwieriger wird sind eben dann Vorraussagen in einem vollintegrierten Tauchcomputer: Du brauchst noch soundsoviel Zeit um zum Ziel zu kommen, damit wird beim aktuellen Luftverbrauch der Vorrat im Tank knapp. Dazu müsste man tatsächlich dann die aktuelle Strömung etc kennen.

Alles andere wird quasi korrigiert. Nachteil: eine Vorhaltung wird nicht angegeben.
Dazu müsste man neben der Trägheitsnavigation die Richtung des Tauchers sowie relative Geschwindigkeit des Wassers in dieser Richtung (z.B. durch eine Art Anemometer) berücksichtigen. Wirklich schwer zu berechnen ist das letztlich auch nicht. Nur sind die letzten beiden Messgrössen wiederum extrem davon abhängig, wie gerade das Messgerät gehalten wird. Und damit viel zu ungenau.

Gruß,
ogroeten
18.04.2010 01:54
Es dürfte nicht funktionieren, wenn von einem bewegten Objekt aus gestartet wird, alos zB vom fahrenden Boot isn Wasser gesprungen wird. Dann müsste nämlich permanent geloggt werden.
Ein ähnliches Gerät sollte schonmal auf der Boot lanciert werden, mit allem möglichem Werbe-Kiki, ähnlich öde wie Geo-Caching. Außer von einem positiven Test hat man nie wieder etwas von dem Gerät gehört.
ogroetenich lebe noch
19.04.2010 07:13
MatV

wo ist das Problem? Du brauchst nur beim Einschalten / kalibrieren ein Referenzsystem, das deine aktuelle Bewegung und Position kennt. Also kombinier die Trägheitsnavigation mit nem GPS und nem geeigneten Rechenmodell und das ganze funktioniert hinreichend gut.

Ob sich das hinterher verkauft, steht auf einem anderen Blatt. Der Markt ist insgesamt nicht besonders gross. Mit Alleinstellungsmerkmalen hat man aber die Chance, einen grösseren Kundenkreis zu erreichen. Den Markterfolg wird man letztlich aber abwarten müssen.
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