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wettrafficAOWD, Self-Reliant Diver, Nitrox, Deep Diver

Was kann ein Rotfilter, was Nachbearbeitung nicht kann (Oder eben doch)?

Ich habe jetzt die unterschiedlichsten Meinungen zum Thema Rotfilter gehört, aber mehrheitlich subjektive Eindrücke ("Musst Du mal selber sehen, was für Dich am besten funktioniert").

Was mir da noch fehlt, ist eine physikalische Begründung. Es geht übrigens um Filmen mit der Action Cam. Fotografieren tue ich nicht.

Ein Filter tut zunächst mal das, was sein Name schon vermuten lässt: Er filtert, nimmt also etwas weg. Hier die Komplementärfarben.
Ist schließlich ab einer gewissen Tiefe kein rotes Licht mehr da, wird er auch nichts mehr bringen.

Auch, wenn ich selber überlege, einen zu kaufen, steht und fällt für mich die Entscheidung an harten Fakten.
Und da steht für mich beim Rotfilter zunächst fest:

- Er schluckt Licht. Und wie wir hier alle wissen, ist Licht unter Wasser dünn gesät.
- Gewisse Spektren sind ein für alle mal weg.

Dennoch habe ich immer wieder gelesen, dass die Nachbearbeitung an ihre Grenzen stößt. Da frage ich mich: Sind das nicht die selben Grenzen, an die
ein Rotfilter aufgrund physikalischer Tatsachen nichts ändert? Anders ausgedrückt: Auch in der digitalen Nachbearbeitung kann ich mit der Farbkorrektur nur Rot verstärken, wo
auch noch welches ist. Oder habe ich hier einen Denkfehler eingebaut?

Gehen wir also mal von vergleichbaren Bedingungen aus, die noch im "operationellen Bereich" (sprich: Es sind noch genug Rotanteile da) beider Mittel liegen.
Sagen wir, Rotes Meer, Mittags bei wolkenlosem Himmel und bis 15 Meter Tiefe.
Warum sollte hier ein Rotfilter etwas können, was die Software (bei mir: Sony Movie Studio 13) nicht kann?
Dass jenseits dieser Grenzen nur künstliches Licht hilft - ich glaube, darüber brauchen wir nicht wirklich zu sprechen!?!
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25.02.2015 07:53
Bin mir nicht sicher ob es dir weiterhilft..., hier meine Gedanken dazu (film ist nicht so meins, aber dennoch...):
- welches Ergebnis, sprich welche "Stimmung" will ich erreichen und welche Mittel sind notwendig (hier gilt es in der Tat manchmal vorher zu probieren)
- will/kann ich Nachbearbeiten und stehen mir auch leistungsfähige Werkzeuge zur Verfügung
- ist das Ausgangsmaterial gut genug und hält es die unterschiedliche Bearbeitungsschritte (Rotkanal verstärken wäre ja nur ein Bearbeitungsschritt in einer ganzen Reihe) aus
- in welchen Grenzen kann ich das Material (Kamera, Filter, ...) überhaupt verwenden
- ... (spontan fallen mir nicht mehr ein)

Ich fürchte, manche im Netz gezeigten Beispiel (und die in unseren Köpfen) werden an quasi prädestinierten Material vorgenommen. An dem eigenen Material klappt es dann nicht immer so gut.
Denke, bei den Profis geht viel über Erfahrungswerte, sprich sie kennen ähnliche Situationen und benutzten entsprechend die richtigen Mittel. Bei uns ist das dann eher Versuch und Irrtum.
25.02.2015 09:26
wettraffic: Deine Überlegungen zum Thema Filter sind absolut richtig. Kein Filter bringt "verlorene" Farbe zurück. Das kann übrigens auch der manuelle Weißabgleich nicht. Allerdings gibt es logischerweise Situationen, wo beide Mittel (subjektive) Verbesserung bringen. Subjektiv deshalb, weil der Eine z.B. den Grünstich heimischer Seen mag, den Anderen stört er. Wenn du nun die Frage stellst, was mehr korrigieren kann, Filter oder Nachbearbeitung, so würde ich klar sagen, das ist die Nachbearbeitung. Voraussetzung ist allerdings eine qualitativ hochwertige Software. Leider kann ich den physikalischen Prozess der Farbkorrektur eines Videobearbeitungsprogramms nicht erklären, bin mir nicht einmal sicher, ob alle Programme da gleiche Wege gehen. Ich kann mir aber vorstellen, dass z.B. Rot, auch wenn es gänzlich im Original fehlen sollte, mit geeigneter Software ergänzt werden kann, Stichwort "Nachcolorieren". Ich (Vidofilmer und nur Gelegenheitsknipser) nutze Kunstlicht und, wo Licht nichts bringt (z.B. grpße Objekte, große Distanzen), den manuellen Weißabgleich.
wettrafficAOWD, Self-Reliant Diver, Nitrox, Deep Diver
25.02.2015 19:24
Vielen Dank für Eure Antworten!

Ich werde es daher mit dem Rotfilter sein lassen, weil es mir

A) mehr Flexibilität bringt
B) Die Filter wohl nicht mehr kann als eine Software
C) Ich immer noch unbehandeltes Material auf der Speicherkarte habe

Mir ist auch klar, dass auch die Nachbearbeitung an ihre Grenzen stößt. Aber so wie ich Eure Meinungen aber auch meine eigenen Überlegungen einschätze, käme ich an diesen Grenzen auch nicht mit Rotfilter weiter.
Und genau darum geht es. Natürlich kann man sicherlich mit noch mehr Einsatz und know-how die Grenzen verschieben, aber das ist sicherlich ein ganz anderes Level als das, auf dem ich filme.
Ich habe hier meine kleine Quomox-Action Cam und eine Schulz-Lampe und die Software. Das ist mein "Niveau" in der Sache und das reicht mir für meine Urlaubserinnerungen vorerst auch. Ich hätte daher auch höchstens in einen Rotfilter investiert, wenn er denn wirklich was gekonnt hätte, was eine gute Software nicht kann.

Vielen Dank Euch beiden!
25.02.2015 20:11
Ich kann alle deine Gedanken und Schlussfolgerungen nur unterstreichen. Absolut richtig gedacht.
grogCMAS**
26.02.2015 00:07
Rotfilter sind ein Relikt aus der Ära der analogen Fotografie. Damals war es nicht einfach möglich, Farbanteile in einem Bild nachträglich zu modifizieren.

Für digitale Kameras ist ein Rotfilter nicht nur unsinnig, sondern schädlich.

Anstatt bei "wenig rotem Licht" wenigstens noch ausreichend Grünes/Blaues Licht verwenden zu können, um den wichtigen Luminanzanteil des Bildes mit brauchbarer Information füllen zu können, filtert ein Rotfilter ausgerechnet das verbliebene Licht noch weg.

Und ja, aktuelle Digitalkameras können "custom white balance" auch bei extrem farbigem Licht kompensieren, ohne Luminanzinformation wegzuschmeissen. Spätenstens ordentliche Bild/Video-Nachbearbeitungsprogramme können es.

(Ich möchte an dieser Stelle für Videos den kostenlosen "colgate" white-balance Filter aus dem frei0r Paket empfehlen, der im LMS-Farbraum arbeitet und damit angenehm realistische Resultate liefert.)
SchaffelAOWD/Solo-Diver
26.02.2015 15:16
Ich bin komplett anderer Meinung.....

Mir fehlt hier in der Diskussion vor allem der Aspekt Licht: Ob man lieber mit vernünftigem Licht oder mit Rotfilter operiert, mag Glaubenssache (Preisfrage) sein....Du wirst aber mit einer Action-Cam (kenne Deine nicht) ohne (vernünftiges = teures) Licht ODER Rotfilter kaum brauchbare Ergebnisse erzielen.

Hier ist mal ein Beispiel vom roten Meer, allerdings sind einige Aufnahmen tiefer als 15 Meter (vor allem die Haie), größtenteils mit einer Panasonic TZ31 und Rotfilter gefilmt:
https://www.youtube.com/watch?v=mwvH2G7_0_E

Meine Erfahrung: Video ohne teures Licht oder Rotfilter sind blau-grün-grau und können auch von einer handelsüblichen guten Software nicht in ansehnliche Ergebnisse umgewandelt werden.
LG Schaffel
26.02.2015 17:33
mal ein paar Beispiel:
https://www.youtube.com/watch?v=Ds1WGf2P3Hg
https://www.youtube.com/watch?v=utuyX1k7qtE
https://www.youtube.com/watch?v=-5a9P9CvXTI
https://www.youtube.com/watch?v=ZqeUeDgwVWQ
https://www.youtube.com/watch?v=wW47z-Vs91E

Eine "Glaubensfrage" für diejenigen die Ihren Kopf nicht frei von Dogmen machen können, ja.
WB/Halogen, WB/LED, ...
Filter in xMeter, yMeter, von unten nach oben, ...
Fähigkeiten der Software und von einem selber, ...

Das Problem ist im Grunde unsere begrenzten Möglichkeiten die wir mit allerlei Hilfsmitteln zu kompensieren versuchen.


26.02.2015 19:42
In wenigen Sekunden kann man heute mit der billigsten Software die Farben ändern - ganz nach Gusto....

https://www.youtube.com/watch?v=uy2r9u5CIkg

Wer sich mit der Nachbearbeitung dann wirklich beschäftigt, der bekommt das dann natürlich auch um längen besser hin - keine Frage.

mfg
Roland
28.02.2015 11:14
ist ersetzte ich mal durch sind
@Schaffel
"...Licht ODER Rotfilter kaum brauchbare Ergebnisse erzielen."
-> in deinem Video sind Szenen zu sehen die deutlich zeigen in welchen Situationen ein Filter problematisch wird. Gleichzeitig darf man sich fragen welche Ergebnisse ein solcher Filter unter anderen Bedingungen liefert? Und, wie es ohne Filter und ohne Filter aber mit Nachbearbeiten aussehen könnte. Solche Videos nach dem Motto: schau mal, das habe ich mit xyz-Material gemacht sind verführerisch, geben jedoch einen falschen Eindruck der allg. Materie wieder.
Klar, nicht jeder will sich intensiver mit dererlei Dingen beschäftigen.
"Ob man lieber mit ..."
-> Mein Ansatz wäre ein anderer.
Es ist letztendlich vorher zu überlegen was, wo (welcher Ausrichtung/Standpunkt) und unter welchen Bedingungen man/frau etwas aufnehmen kann (und was eben nicht).
Ein Filter oder Kunstlicht in 1-3m Meter Tiefe im roten Meer bei perfekten Bedingungen muss nicht zwangsläufig zu einem "besseren" Ergebnis führen.
Etwas tiefer und gegen die Sonne gerichtet führt mit Filter zu anderen Problemen (ebenso wie ein manueller WB der sich, je nach Tiefe, anders auswirkt).
Das heißt, man/frau sollte die Grenzen der Geräte ausloten und sich entsprechend einen Plan zurechtlegen. Was man mit einer ActionCam machen kann lässt sich platt gesagt ja schon vom Namen ableiten (auch wenn es nicht unbedingt so sein muss).
Eine "Glaubensfrage" will man gerne daraus machen, ist es jedoch nicht wirklich.
SchaffelAOWD/Solo-Diver
28.02.2015 12:51
@EClv2
Welche Szenen meinst Du?
Ich hatte das Video ausgewählt, weil der Vergleich "Rotes Meer, Mittag, wolkenlos 15 mtr" gefragt war, ich denke, man kann sehen, welche Szenen in etwas diesem Bereich entsprechen.

Die Haie und einige andere Videos, die deutlich sichtbar in telweise weit über 40 Metern Tiefe aufgenommen wurden (und auch nicht alle mit Rotfilter, wenn das Hirn an ist, mache ich den in der Tiefe eigentlich ab), wirst Du doch nicht meinen, oder?
Aber alle Szenen, in denen das Blauwasser wirklich blau sind, wären ohne Rotfilter so schwer möglich gewesen....
Allerdings sind die Videos natürlich auch bearbeitet worden, wenn auch mit geringem Aufwand.

Man muss da auch nicht drüber streiten, jeder empfiehlt etwas anderes - ich empfehle den Rotfilter, weil ich selbst damit zufrieden bin und ohne großen Aufwand für mich brauchbare Ergebnisse erziele.
Aber ohne Licht und ohne Rotfilter, nur mit Bearbeiten - meiner Meinung nach schwierig, gute Ergebnisse zu erzielen.
LG Schaffel
28.02.2015 15:32
@Schaffel
du hast also einen Filter benutzt "und" das Video, die einzelnen Aufnahmen bearbeitet? Warum wenn der Filter doch gute Ergebnisse liefert (hai mal beiseite gelassen)? Genau das sind doch die Art von Beispielen bzw. Hintergründe die einen falschen Eindruck vermitteln, oder? Die unbearbeiteten Daten wären interssanter gewesen.

"Aber alle Szenen, in denen das Blauwasser wirklich blau sind,..."
-> Definiere mal "Blau". In deinem Video gibt es verschiedene Blautöne.

"Man muss da auch nicht drüber streiten, jeder empfiehlt etwas anderes..."
-> Genau solche Dinge tragen aber zu der allgemeinen Verwirrung bei, wie ich meine - wobei empfehlen und Meinung sagen darf und sollte natürlich jeder. Nur sollte man den Hintergrund und die Situationen ebenfalls benennen.
Der einer mag es bunt, der andere etwas kühler, der eine mag es gesättigt, der andere natürlicher, etc..

Es ist daher eben kein "für oder gegen", sondern einfach der richtige Einsatz der richtigen Mittel und das wäre eine interessanter Diskussion.

Bei wolkenlosen Himmel, in geringer Tiefe würde ich keinen FIlter benutzen, weil der Einfluss des Filters bei reltativ viel natürlichem Licht zu stark differiert. Lediglich für Makroaufnahmen würde ich ihn in Betracht ziehen, allerdings ist es gut Möglich das mit manueller WB oder Nachbearbeitung vergleichbare Ergebnisse erzielt werden können, nebenbei hätte man dann 50 Euro gespart und könnte sie zukünftig für ein bessere Videolampe mit einsetzten.
Auch könnte man sagen ich verzichte auf alle Hilfmittel und schaue wie ich aus dem Material ein interesssanten anderartigen Clip produziere...

Der Kern ist doch das der, wie es immer so schön heisst, ambitionierte Filmer/Fotograf eine andere Vorgehensweise, Überlegungen oder eben Möglichkeite hat wie der Einsteiger oder Urlaubsfilmer. Daraus abzuleiten jedem einen Filter (oder eben keinen) zu empfehlen halte ich für eher ungünstig. Auch Phrasen wie die von grog finde ich nicht klasse, verstehe jedoch was er damit sagen will. EIn Beispiel (für ÜW) http://www.fotocommunity.de/forum/bildbearbeitung-digiart-druck-software/durch-glasscheibe-fotografiert-wie-reflexionen-entfernen






28.02.2015 15:35
sollte heißen "ein Gegenbeispiel"
SchaffelAOWD/Solo-Diver
01.03.2015 10:53
"Bearbeitet" heisst bei mir: Im jeweiligen Clip Klick auf den Knopf Auto-Weissabgleich, wenn das Ergebniss gefällt, wirds behalten, wenn nicht, kommts wieder raus...

Die Ergebnisse sind immer verfälscht: Erst von der Kamera, dann von Licht/Filter und dann beim Bearbeiten......aber wie Du sagst, muss jeder selbst wissen....ich wollte hier nicht jemanden bekehren, der mit dem, was er macht, zufrieden ist, sondern dem Fragesteller eine Hilfe geben - ich hoffe, das ist mir und auch den anderen Teilnehmern der Diskussion gelungen - um mehr gehts hier doch gar nicht.
LG Schaffel
03.03.2015 12:30
"aber wie Du sagst, muss jeder selbst wissen...."
-> das ist (fast) immer der Fall, jedoch wollte ich es genau so einmal nicht ausdrücken.

Einen Filter bei o.g. genannten Bedingungen würde ich erst ab einer gewissen Tiefe (evtl. irgendwo zwischen 7-15m) einsetzten. Allerdings immer unter Berücksichtigung der Position (Licht von Hinten#Licht von vorne, sonnige Bereich#schattige Bereiche, konstantes Licht#variierendes Licht etc.) Sprich immer die optimale Position suchen um mit möglichst viel Licht zu arbeiten. Nicht zu vergessen die Kamerafahrt oder ein Schwenk - macht in der Summe die Sache nicht einfacher.

Wenn nun gefragt wird ob die Nachbearbeitung besser/gleiche Resultate erzeugt ist das m.E. nicht so einfach zu sagen. Warum? Ich denke, es ist aufwändiger nur bestimmte Bildteile, z.B. der Übergang von Rot-Violett in den Ecken zu Blau (bei Blauwasseraufnahmen), zu korrigieren als ein durchgehenden Verlust an Rot auszugleichen. Variiert die Lichtsituation wird eine Nachbearbeitung mit aufgesetzten Filter wohl möglich schwieriger.

Das sich es sich generell wenig unterscheidet:
http://www.uwpix.org/viewtopic.php?f=61&t=2390
http://www.uwphotographyguide.com/tips-for-underwater-ambient-light-photos
http://www.uwphotographyguide.com/10-ambient-light-uw-photo-tips
http://www.uwphotographyguide.com/10-underwater-video-tips
12.03.2015 23:43
Also ich muss jetzt da auch noch meinen Senf dazu geben.

Meiner Erfahrung nach, ist ein Video ohne Licht und ohne Rotfilter aufgenommen sehr viel schwieriger, bis gar nicht farbzukorrigieren als ein zu rotes Bild. Also wenn man z.b einen rotfilter auf 5m eingesetzt hat, kann man das rot easy rauskriegen, aber rot reinzukorrigieren ist quasi fast nicht möglich. (mit gängigen Schnittsoftwares, wie zb. FCP, Avid, Premiere oder auch mit dem Colorgradingprogramm DaVinci Resolve)

@EClv2: Zitat: du hast also einen Filter benutzt "und" das Video, die einzelnen Aufnahmen bearbeitet? Warum wenn der Filter doch gute Ergebnisse liefert? - Für mich liefert der Rotfilter nur die Möglichkeit, danach in der Nachbearbeitung noch "alle" Farben zu haben oder besser gesagt noch etwas rot zu haben.

Wenn man also keinen schlauen Weissabgleich in der Kamera (zb Actioncams) machen kann und danach farbkorrektur machen kann/will, dann finde ich den rotfilter eine gute Lösung. Also ohne Weissabgleich in der Kamera und ohne rotfilter wäre meiner Meinung nach so ein Bild nicht möglich. Das ist ein Standbild, ohne Nachbearbeitung direkt aus der Kamera mit Rotfilter. https://www.dropbox.com/s/ei3pp8qj20xilrn/00109.jpeg?dl=0

Und sind wir mal ehrlich, den Rotfilter drauf und runter mit einer Actioncam ist hundert mal einfacher als bei jedem Shot einen Weissabgleich zu machen. Gerade für Anfänger finde ich darum rotfilter nicht daneben. z.b. hier eine uralte gopro1 mit rotfilter. Das würde die Gopro ohne rotfilter niemals hinkriegen, nicht mal mit nachbearbeitung: https://www.dropbox.com/s/q7frnh2f4ab7ass/GOPR0772.jpeg?dl=0

Das alles gilt natürlich nur für Videos, ohne Lampen (Fotos in Raw ist etwas ganz anders)
12.03.2015 23:55
Ach ja eine Frage noch. Es würde mich mal interessieren wieso so viele gegen Rotfilter sind oder rotfilter so schlecht finden? Das einzige Argument, das ich sehe ist der Lichtverlust. Richtig eingesetzt finde ich den Rotfilter tiptop. siehe mein Vimeokanal -> https://vimeo.com/user964546/videos alles ohne licht und mit rotfilter
13.03.2015 12:59
Hai

>>Richtig eingesetzt ist der Rotfilter tiptop
13.03.2015 12:59
....so sehe ich das auch
wettrafficAOWD, Self-Reliant Diver, Nitrox, Deep Diver
18.07.2015 00:13
So, an dieser Stelle muss oder möchte ich noch mal eine Rückmeldung geben und offen verkünden:
Ich widerrufe die ketzerische Lehre .

Ich muss mich inzwischen den Rotfilter-Befürwortern hier vollumfänglich anschließen.

Wie konnte es dazu kommen?

Stein des Anstoßes war ein Beitrag im Taucher.net, der mich erstmals zum Nachdenken gebracht hat, ob es vielleicht doch eine echte physikalische Ursache geben könnte, die dazu führt, dass der Rotfilter vielleicht eben doch etwas kann, was Nachbearbeitung nicht kann.
Ich zitiere:

"Ein Farbfilter dagegen ist bei Digitalkameras sinnvoll und kann nicht gleichwertig durch Bildbearbeitung ersetzt werden, auch nicht per RAW. Ursache: die Belichtungsmessung der Kamera orientiert sich an der Gesamthelligkeit. Wenn das Motiv stark blau beleuchtet ist, orientiert sich die Steuerung der Blende & Belichtungszeit v.a. am Blauanteil: der Rot- & Grünanteil wird in der Aufnahme stark unterbelichtet. Wenn Du Rot&Grünanteile dann anschließend in der Bildbearbeitung anhebst, passiert das was eben passiert wenn man stark unterbelichtete Bilder am Comuter aufhellt: es rauscht."

("Bleiente73" vom 01.09.2013)


Um zu illustrieren, wie sich das dann in der Praxis darstellt, habe ich mal einen direkten Vergleich mit und ohne Filter gemacht. Ich nehme direkt vorweg: Als ich den Vergleich unter Wasser machte und den Filter abnahm, hat es mich noch vor Ort umgehauen. Einen solch deutlichen Unterschied hätte ich nie erwartet:

http://youtu.be/ynZ-rswf0TU

Die Aufnahmen ohne Filter sehen nicht nur dort scheußlich aus. Zumindest ich habe es mit Nachbearbeitung nicht annähernd (!) geschafft, die Parts ohne Filter so hinzubekommen wie die mit. Es scheint schlicht kein Rot mehr auf dem Material vorhanden zu sein, das irgendwie noch zurück gebracht/verstärkt werden könnte. Zumindest ich mit meinen Mitteln und Know-How kann das nicht. Ich bin ein kleiner Urlaubstaucher und -filmer, der von Post production noch weniger Ahnung hat als vom Tauchen .

Mit dem Filter habe ich für meine persönlichen Ansprüche gute bis sehr gute Ergebnisse erzielt, wie man in diesem Video sehen kann:

https://youtu.be/5BnWH8ES6-A

Disclaimer: Hier habe ich auch nachbearbeitet, um nach meinem Geschmack zu verbessern. Kann schon sein, dass der ein oder andere Profi da die Hände überm Kopf zusammenschlägt und richtigerweise bemerkt, dass ich mehr verschlimmbessert habe als alles andere - aber mir gefällt es eben. Die große Kunst findet bei mir sicher nicht statt.

Ich habe übrigens auch im flachen Wasser keine rotstichigen Aufnahmen gehabt und auch nicht, wenn ich mit künstlichem Licht gefilmt habe. Den Igelfisch, der irgendwann kommt, habe ich in vielleicht zwei Meter Tiefe gefilmt.
Nach unten hin habe ich durchaus noch Verbesserungen bis unter 15 Meter feststellen können.

Fazit: Ich für meine Zwecke werde beim Rotfilter bleiben.
Mag sein, dass Profis das anders machen und dass bei Makro-Fotografie noch mal ganz andere Gesetze gelten. Für meine Urlaubserinnerungen aber bin ich mit dem Filter gut bedient.
Ich hätte mich jedenfalls maßlos geärgert, wenn ich durchweg mit dieser grünen Bildsuppe zurück gekommen wäre, wie sie im obigen Vergleich zu sehen ist.

Benutzt habe ich übrigens diesen Filter hier:
http://www.snakeriverprototyping.com/Products/blurfix3-so-with-urpro-cyd-filter.aspx
SchaffelAOWD/Solo-Diver
19.07.2015 21:27
"aber mir gefällt es eben"....
und genau darauf kommt es doch an!!!

Wie man sieht, war mein Posting vom 26.02.2015 - 15:16 so falsch nicht...
LG Schaffel
Antwort