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Wrack der U-169 von Indonesien gefunden

Nach bisherigen Berichten haben Fischer vor Indonesien ein deutsches U-Boot aus dem zweiten Weltkrieg gefunden. 17 sterbliche Überreste und Gegenstände mit Nazi-Symbolen wurden bei der Untersuchung entdeckt.

Noch ist nicht ganz sicher, ob es sich um die U-169 oder die U-183 handelt.

Quelle: http://www.spiegel.de/panorama/deutsches-u-boot-vor-indonesien-entdeckt-a-934860.html
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Diver-Log.deCMAS TL * & SCD Full Cave (CD3)
22.11.2013 12:36
Redaktion: Bitte den Schreibfehler korrigieren: U-168
diverhans...autark
22.11.2013 18:07
Nach internationalen Bestimmungen bleibt ein Kriegsschiff(!) grundsätzlich Eigentum der Nation unter deren Flagge es (letztmalig) gefahren ist, und das unabhängig (bei einem Wrack) davon in welchem Hoheitsgebiet es liegt.

Ich finde es spannend, dass dort das Wrack nicht nur penetriert wurde sondern sogar Gegenstände geborgen wurden.
Aus der bzw. den Medienmeldung(en) geht nichts von einer entsprexchenden Genehmigung hervor. Die BRD ist Rechtsnachfolgerin...

Beispiel:
Hinsichtlich Bergung des Heck - Reichsadlers hat bzgl. der "Graf Spee" (Montevideo) die Bundesregierung eine "Verzichtserklärung" abgegeben.

Und übrigens: das U-Boot läßt sich "ganz gut" über die Kennzeichnung an der (den) Antriebsschraube(n) identifizieren.
AlorAndyOWSI, > 300 TG
24.11.2013 05:40
Hi diverhans,

soweit ich die Nachricht, die ich vor ein paar Tagen in der Jakarta Post gelesen habe, richtig verstanden habe, waren es keine Fischer, die das U-Boot gefunden haben, sondern echte Forscher.
Sprich die Meldung im Spiegel ist meiner Meinung nach unvollständig.

Meine Erinnerung an die Meldung in der Jakarta Post:
- konzentrierte und koordinierte Suchaktion von lokalen Tauchern (oder Tauchschulen) mit Historikern nach einem bzw. zwei vermuteten U-Booten
- es wurden Relikte geborgen, die auf ein altes deutsches U-Boot hindeuten (Hakenkreuzsymbole auf Geschirr,...)
- Die Nummer ist noch unklar, es wird aber auf zwei U-Boote eingegrenzt
- Weitere Such- oder Bergeaktionen können mangels Geld nicht durchgeführt werden

Gruß,

Andy

Nachtrag:
Link: http://www.thejakartapost.com/news/2013/11/21/wreck-nazi-u-boat-submarine-located-java-sea.html
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24.11.2013 17:38
Eine kleine Zusammenfassung über das U-Boot U-168 findet ihr hier: http://www.diver-log.de/wracks/wrack-u-168-deutsches-u-boot

... wenn es das denn ist ...
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24.11.2013 17:39
@diverhans : Danke für die Aufklärung !
lameplayaJJ-CCR (normoxic TMX), SCR, ProTec*-TL, Gasblender, Full Cave Diver
24.11.2013 21:49
@diverhans:

Die Identifikation über die Antriebsschrauben geht in diesem Fall nicht, da das Heck des Schiffes bisher nicht gefunden worden ist...
diverhans...autark
25.11.2013 16:29
> ...da das Heck des Schiffes bisher nicht
> gefunden worden ist...

Na gut, dann eben anders:
Da die Truppen je schon im Boot waren. Dann sollte versucht werden, in die Zentrale zu kommen - soweit möglich. Denn dort befindet sich am Sehrrohrschacht in Blichrichtung nach achtern, etwa in 1,80m Höhe das "Typenschild" der Bauwerft, mit dem Baujahr. Man sieht das Schild, wenn man direkt unter dem Luk zum Turm stehen würde.

U168 = Seebeckwerft Geestemünde
U183 = Deschimag AG Weser Bremen

Weiterhin:
Berichten zufolge hatte U168 einen Torpedotreffer im Vorschiff, hingegen U183 einen Torpedotreffer mittschiffs. Das ließe sich vielleicht auch noch feststellen.

Ein auszugsweise anderer Tipp wäre: E-Maschinenraum, Ersatzteilkisten mit U-Boot - Nummer - Plaketten.

Geht nicht - gibts nicht.



> Weitere Such- oder Bergeaktionen können
> mangels Geld nicht durchgeführt werden

Aaaach-soooo (!)

Naja, Hauptsache, man hat das Kriegsmarine-Geschirr u.ggf. Weiteres geborgen.

ag2908PADI Staff Instr.
25.11.2013 17:55
@diverhans
"Naja, Hauptsache, man hat das Kriegsmarine-Geschirr u.ggf. Weiteres geborgen."

Du hättest es natürlich nur angeschaut
diverhans...autark
25.11.2013 19:56
Fred,
bitte nicht den Kontext zerreißen!

Es hieß:

<<Archäologen-Team>>

Da kann "ich" etwas mehr erwarten... als das was ich im Link gelesen habe.
Und Geschirr muss ich zur Identifizierung nicht bergen. Aus dem Schlick ziehen, Tasse (Teller) umdrehen, Reedereiwappen "lesen", merken und gut ist. Es soll heutzutage sogar gute, wasserdichte und Tiefen taugliche Fotoapparate geben ... hinsichtlich Beweisaufnahme. Das hat das "Archäologen-Team" augenscheinlich mit den Totenschädeln ja auch hinbekommen.

Dass ich bei einem antiken "Holzfrachter" eine Holzprobe mit nach oben nehme und diese ins Labor schicke um bestimmen zu lassen, wann der Baum geschlagen wurde, kann ich nachvollziehen und gutheißen.

Alles andere ist plündern unter dem Deckmantel der Wissenschaft. Und plündern läßt sich weder steigern noch beschönigen.
Womit wir dann übrigens den Kreis schließen zu "deinen Japanern und ihrem Walfang zu wissenschaftlichen Zwecken".


Alles das gleiche, heißt nur anders.
AlorAndyOWSI, > 300 TG
26.11.2013 02:15
Hi diverhans,

da ich als erster erwähnt habe, daß Relikte geborgen wurden, muss ich das nach erneutem durchlesen des Berichts in der Jakarta Post korrigieren!!

Dort steht nur, daß Dinge "found" = "gefunden" wurden. Es steht nichts von "geborgen" drin.
Des Weiteren steht auch nicht drin, daß versucht wird, sich mit anderen "relevant institutions to provide security for the wreck" kurzschliessen wollen.

Sprich ich gehe jetzt einfach mal davon aus, daß die Beteiligten keine Schatzjäger sind sondern ernsthafte und seriöse Forscher, die wissen, was sie machen, machen dürfen und wen sie alles informieren müssen, nachdem sie das Wrack gefunden haben.

Also erst einmal abwaren und gegebenenfalls sich mal mit den entsprechenden Personen kurzschliessen, falls Interesse besteht. Die Adressen bekommt man sicherlich anhand der im Bericht der Jakarta Post genannten Namen über Google relativ schnell.

SORRY, daß ich hier etwas falsch verstanden habe und dadurch "böses Blut" entstanden ist.

Gruß,

Andy
diverhans...autark
26.11.2013 19:43
Moin Andy

Ich schrieb: Da kann "ich" etwas mehr erwarten... als das was ich im Link gelesen habe.

Spiegel online (genannter Link des TO):

Zitat Beginn:

"Bei einer ersten Inspektion seien Ferngläser und Batterien sowie mit Hakenkreuzen versehenes Geschirr geborgen worden, berichtete die Zeitung "The Star" unter Berufung auf die Nachrichtenagentur AFP."

Zitat Ende

Und darauf habe ich reagiert. Schön wenn es in der Jakarta Post (vielleicht) anders steht und in letzter Instanz anders gehandhabt wurde. Aber - wer weiß das schon?
27.11.2013 21:20
Moin Moin,

wer sich mehr für Monsun U-Boote interessiert, sollte mal hier schauen.

http://monsun-uboats.blogspot.de/

Penang hat da auch was und dürfte wohl auch von Deutschen öfter bereist sein

Grüße
AlorAndyOWSI, > 300 TG
28.11.2013 09:59
@diverhans:
Dann bin ich froh, daß ich das Missverständnis nicht ausgelöst habe
Ich denke auch, daß wir aus der Ferne (ok, ich bin noch auf Bali) nicht raus bekommen, was wirklich los war.

@all:
In der heutigen Jakarta Post ist ein Leserbrief (zumindest denke ich, daß es von einem Leser ist), der sich etwas mit der Geschichte der deutschen U Boote in Indonesien auseinander setzt.

Link (ist auf Englisch): http://www.thejakartapost.com/news/2013/11/28/your-letters-the-history-u-boats-java-sea.html

Da ich nicht weiss, ob ich den gesamten Inhalt im Hinblick auf Copyright Verletzungen posten darf hier nur Auszüge:
...
The Japanese occupation of today’s Indonesia under Admiral Maeda permitted Germany to establish three naval bases, namely at Surabaya, Tanjung Priok and in Singapore.
...
In 1943 and 1944, 42 German U-boats were dispatched to the East Asian waters. U-180 suffered leaking on two occasions.

Only 13 boats avoided being sunk. Eleven of the “monsoon boats” had reached Jakarta: Of these, five now rest on the seabed. On Oct. 5, 1944, U-168 under Lt. Capt. Pich sailed from Jakarta to Surabaya.
...
the boat was torpedoed by the Dutch submarine, HNLMS Zwaardvfisch, under the command of Captain van Goosen, which operated from Australia.

U-168 descended to 45 meters. Twenty-nine men in the forecastle were lost. Under the guidance of the captain, 11 men from the control panel were able to escape from this dangerous depth. When they got to the surface they found 16 other surviving shipmates who had been on deck. Suddenly the Dutch boat showed up and took all on board.

This must be recognized as an outstanding achievement by Captain van Goosen because his boat was in enemy waters,
... a submarine was not obliged to rescue enemy sailors and take them on board
...
The brave Dutch commander even sent the 23 rescued sailors boats back to the nearby Javanese coast
...
Captain Van Goosen kept Lt. Capt. Pich, three other officers and a wounded man on board and brought them to Australia to be held as POWs.
....
On the same day the Japanese took over the two remaining U-boats stationed here, U-195 in Surabaya and U-215 in Jakarta, because the base manager at Jakarta, Korvettenkapitaen Dr. Kandeler, did not comply with the request of Japanese Admiral Maeda, keep fighting on the Japanese side.

Because the Japanese were not able to operate the German U-boats, they sank Surabaya’s U-195 in the Java Sea and by opening all the valves.

This German U-boat U-195 is undamaged and with no corpses surrounding the wreck. I propose to raise it and make it an official heritage monument of World War II for the public in Surabaya.

Two former members of the boat crew are still alive. The fate of Jakarta’s U-215 is unknown.

Herwig Zahorka
Bogor, West Java


Gruß,

Andy
Thomas SchreiberPADI Instructor
20.12.2013 16:18
U 168 habe ich im Maerz 2013 nach dem Auftanken in Kalabahi - Alor - Indonesien fotografiert:
http://www.alordive.com/pic_uw/1024/x106.html
Nachdem sie unserem Tauchboot 15 Km Geleitschutz in der Kalabahi Bay gegeben haben sind sie auf Feindfahrt abgetaucht.
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