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Wracks Aegypten Norden - Leine verwenden?

Hallo

Nicht sauer werden, ob der blöden `gegen die Prinzipien Frage` eines "nicht Wrack Brevet Inhabers".

Wir sind leider im Gespräch zwischen den ausgebildeten Wracktauchern und denen ohne Spezial-Brevet nicht weiter gekommen und würden gerne `zweite Meinungen` einholen.

Ich selber bin etwas von Diverhans Aussagen beeinflusst, grundsätzlich keine Leinen zu verwenden und auch nicht zu viele Taucher auf einen Knubbel zu packen.
Andere sind eingefleischte Solo-Taucher im Alltag, oder grundsätzlich gegen Leinen.

Keiner von uns hat bisher alle geplanten Wracks betaucht und die Guides begleiten nicht alle Gruppen (ausser in den Naturschutzgebieten).
Numidia und andere haben dann ja auch tiefere Bereiche, die selbst die Erfahren mit dem jeweiligen Wrack nicht alle kennnen.

Also die Konkrete Frage:
Leine grundsätzlich verwenden?
oder nur bei sich tragen um im Notfall, bei silt-out oder Lampenausfall, einen Fixpunkt machen zu können und sich zum Ausgang zu tasten.

Gerade die Sidemount Taucher in der Gruppe werden sich eher separat durchs Wrack bewegen müssen und wollen schon deshalb Leinen nur sparsam verwenden, da selten geplant ist das Wrack an der selben Stelle zu verlassen, wie man eingedrungen ist.

Es könnte durchaus vorkommen, das einzelne ganz andere Wege gehen, als die anderen und von der Gruppe getrennt werden, oder direkt Solo planen und wir wollen keinen verlieren und genauso keine erfahrenen Taucher bemuttern und zurechtbiegen müssen.

Zusatzfrage: Ich verwende nur ein bis max. zwei 45 Meter Spools, und trage als Backup 5 und 15 Meter Jump-Spools immer bei mir, reicht das?
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ag2908PADI Staff Instr.
25.02.2014 12:45
"nur bei sich tragen um im Notfall, bei silt-out oder Lampenausfall, einen Fixpunkt machen zu können und sich zum Ausgang zu tasten"

Dann ists wohl zu spät für die Leine

25.02.2014 14:15
>> Dann ists wohl zu spät
Find ich nicht.
Ich benötige sie vorher selber nicht, solange minimales Licht vorhanden ist.

Aber es kann ja mal sein, das man doch einen dunklen Raum entdeckt und rein will, etc...

Der Verzichtswunsch geht in diesem Fall von den brevetierten Wrack Tauchern aus, die es in Aegypten für meistens unnötig im Gespräch gehalten haben (aber nur wenige davon fahren auf der Reise auch wirklich mit).

Ich selber hatte gedacht ich könnte die Leine zurücklassen, wenn ich einen anderen Ausgang als den Eingang verwende - die Idee kam in dem Gespräch aber ganz schlecht bei den anderen an.

(Und dann ist da eben noch Diverhans mit einer ganz speziellen Methode, die mir gar nicht so schlecht gefällt.)
Bodensee_CHAI / EFR Instr. / PDA Instructortrainer
25.02.2014 15:06
@Razorista
Bist du irgendwie von Langweile geplagt?
Und was hat eine Leine mit Seitenmontage zu tun?
Wenn du das nicht zu stande bringst mit deinen Flascheen auf der Seite musst du diese wieder auf dem Rücken montieren.
Ohne Leine geht nur wenn du auf der anderen Seite den Ausgang sehen kannst, und du dir sicher bist, dass nicht einer herein kommt und durch aufwühlen die Sicht gleich null wird.
Im Sediment ist es nicht unbedingt Dunkel, aber sehen kannst du auch nichts.
Hindurchtasten kannst du am besten in deiner Wohnung probieren. Läden zu, Licht aus und eine Augenbinde.
Dann 3x im Kreis drehen und innerhalb von 1er Minute die Türe finden.

Oder besser noch du folgst Deiner Empfehlung zur Seitenmontage und machst einen Kurs.

E schön`s Tägli
25.02.2014 15:26
>> Bist du irgendwie von
>> Langweile geplagt?
Klar, ständig. Wenn ich tippe, kann ich ja nicht unter Wasser sein, oder?

>> Und was hat eine Leine
>> mit Seitenmontage zu tun?
Es macht mehr Spass wild durch Öffnungen zu fliegen, als sich vorzutasten.
Ausserdem sind die Sidemounter sehr schnell und wirbeln nichts auf, wollen also Abstand von Rest der Gruppe(n) aus den von Dir genannten Gründen.

Ist weniger auf mich bezogen.
Aber ich werde zum Beispiel von hinter Wänden durch Öffnungen die Gruppe filmen, also mehr oder weniger Solo unterwegs sein.

Ich mach die von Dir vorgeschlagenen `Übungen` in Bergwerksstollen unter Wasser (ganz ganz kleinen) und habe nie Orientierungsprobleme, die ich vorher nicht erwarte (und ich sehe das als grossen Spass eine Leine zu suchen, oder Wände lang zu tasten).

Schlechte Sicht und blindes Tauchen ist für mich der vorgezogene Zustand (wobei ich Sorgen habe in Seeigel zu greifen, da mir das bei der letzten Safari öfters mal hätte passieren können).
Bodensee_CHAI / EFR Instr. / PDA Instructortrainer
25.02.2014 15:27
Das mit dem dunklen Zimmer und den verbundenen Augen musst du natürlich mit einer zum bersten gefüllten Blase machen.
Das erhöht den Spassfaktor ungemein.
25.02.2014 15:44
??
Ich bin Trocki-only unterwegs, von daher hab ich das Problem öfter mal, aber was soll es bringen?

Können wir versuchen das ernsthaft zu behandeln?
Ich hab da auch Leute in der Gruppe, bei denen es mir leid täte, wenn denen was zustösst.

Ich selber mache bewusst ohne Brevet Solo Höhlentauchgänge (kleine, wie gesagt), tauche meine Flaschen gerne mal vorm auftauchen im Freiwasser leer, versuche manchmal unter Wasser einzuschlafen und hänge gar nicht am Leben - trotzdem geh ich nie Risiken ein, die ich nicht vertreten könnte.
Andere haben da oft weniger Augenmass und dazu noch Familie.
Bodensee_CHAI / EFR Instr. / PDA Instructortrainer
25.02.2014 16:21
@Razorista

Und es könnte ja sein, dass Du Hilfe benötigst und Dich jemand finden soll.

Und ich hoffe das Du beim Herumtasten einer Muräne in die Schnauze langst.
Man lernt schon im OWD " Fasse nichts an "
Ach so: Diesen Kurs braucht man ja auch nicht.
Und wenn du mum hast zeig das in deinem Reg:
Oder ist, und das Gefühl habe ich bei Dir nur alles eine grosse Selbstdarstellungsplattform.

Bodensee_CHAI / EFR Instr. / PDA Instructortrainer
25.02.2014 16:29
@Razorista

Und es könnte ja sein, dass Du Hilfe benötigst und Dich jemand finden soll.

Und ich hoffe das Du beim Herumtasten einer Muräne in die Schnauze langst.
Man lernt schon im OWD " Fasse nichts an "
Ach so: Diesen Kurs braucht man ja auch nicht.
Und wenn du mum hast zeig das in deinem Reg:
Oder ist, und das Gefühl habe ich bei Dir nur alles eine grosse Selbstdarstellungsplattform.

25.02.2014 16:51
Ich bin mit mehr als der doppelten Gasmenge unten, wie der Rest, mich findet keiner in einer Zeit, die relevant wäre und wo ich nicht rauskomme kommt kein anderer rein (182cm bei 60 Kilo und eben Sidemount unterwegs).

>> ich hoffe das Du beim
>> Herumtasten einer Muräne
>> in die Sch...
Ich glaube, ich bin zu freundlich zu Dir - Vollar***!!!

>> wenn du mum hast
>> zeig das in deinem Reg
Häh, wie soll das denn gehen

Ich finde, ich könnte schon ziemlich angeben mittlerweile, ist aber nicht meine Art.
Aber hier mal ein Video von jemand anderem, wo ich `gefeatured` werde: http://www.youtube.com/watch?v=Ie06AuuqSX8
Kannst ja mal versuchen durch ähnliche Löcher zu kommen

Also tut mir leid, aber der Kommentar ist in jeder Hinsicht untragbar daneben!!
Versuchs nochmal!
ag2908PADI Staff Instr.
25.02.2014 18:30
@Razorista
Willst du wirklich fragen ob du so dumm sein sollstest ins Innere von Wracks ohne Leine zu tauchen
Oder willst du uns sagen, dass du als SM Taucher keine Leine brauchst weil wie du schreibst:"die Sidemounter sehr schnell und wirbeln nichts auf, wollen also Abstand von Rest der Gruppe"

Du bist doch kein Anfänger und solltest selbst wissen dass zum Wracktauchen eine Leine gehört.

Deine Antwort: "Ich benötige sie vorher selber nicht, solange minimales Licht vorhanden ist."

Das muss ich nicht wirklich kommentieren, sonst wirds noch peinlicher

Ich denke du wolltest nicht fragen, sondern einfach bekanntgeben, wir mutig bzw. du bist ohne Leine Wracks zu betauchen

Hoffen wir mal dass du wieder gesund zurück kommst. Insha Allah
25.02.2014 18:48
@ag2908
Ich werd Dir den Stil mal verzeihen, da wir uns ja eigentlich zuletzt ganz gut unterhalten haben.

Ich habe nichts zu beweisen und aus meiner Sicht kann es beim Tauchen nie was zum angeben geben - ist wie mit Wandern anzugeben.

Tatsächlich bin ich beim Wracktauchen sehr wohl `Anfänger` - aber nicht alle aus der Gruppe sind da auf ähnlich niedrigem Level.

Ich hab auf der boot zusätzliche Spools gekauft, meine Buddys sagten dazu `wofür?`.

Da mir Diverhans Kommentare zu den selben Wracks durch den Kopf gingen, dachte ich, man sollte mal fragen.
Ich denke immer mehr, es spricht einiges dafür das nur Solo und nur ohne Leine anzugehen, es sei denn, man kriecht wirklich tief in einen Maschinenraum.
diverhans...autark
25.02.2014 19:10
@ Razorista

Ich habe das mal - denke ich - ausführlich hier im T-Net begündet, warum zumindest in den von dir genannten Gebieten (Blauwasser) eine Leine im Wrack zu verlegen kontraproduktiv ist.

Wenn du dir die Mühe machen und meine Edition "Wracktauchen im Roten Meer - Nord" Blu ray Disk ansehen möchtest und du dich etwas für die Konstruktion(en) im Schiffbau interessierst, so ist deine Frage schnell beantwortet.


Wie anders sollte konkret ich sonst (meine) Wracktauchgänge - auch bei Erstbetauchung meinerseits - überleben; mit Unterwasserwasserfilmausrüstung in beiden Händen und ohne (Tauch-)Partner im Schiffsinneren?
100 verschiedene Schiffswracks können nicht nur Glück sein...


Man kann sich gerne Probleme selbst schaffen und/oder etwas als "gefährlich" stilisieren, was bei etwas Verständnis und Logik in der Sache definitiv Peanuts ist.
Und mit "Peanuts" spricht aus mir nicht(!) die Überheblichkeit.

Zur Sache:
In der Zeit in der du mit dem Leineverlegen beschäftigst bist (Blickrichtung kurz, nach unten), hast du nicht 100% deiner Aufmerksamkeit zur Beobachtung / Wahrnehmung der örtlichen Gegebenheiten (permanente Rundumsicht) zur Verfügung.

Ergo:

1. du hast nur wenig bis nichts von deinem Wracktauchgang

2. du bist nun Sklave deiner Leine

2.1 ...weil du u.a. die Leine unbedingt wieder mit nach oben nehmen möchtest (hat schließlich Kohle und das Verlegen Arbeit gekostet) und somit gezwungen bist sie wieder aufzuspulen

2.2 auch wegen 2.1 verschleißen sich dir nun Alternativausgänge.

2.3 wegen 2.2 bist du dem Zwang ausgesetzt Hinweg = Rückweg und das obwohl der Alternativausgang vielleicht kürzer und/oder sicherer (bessere Sicht, etc.) ist

Fazit:
wenn dir Wracktauchen zu unspäktakulär / zu simpel / zu anspruchslos erscheint, dann ja dann verlege bitte eine oder mehrere Leinen. Dann hast du oben an Bord beim Bier auch ordentlich was zu berichten was du gerade geleistet hast - nämlich den ganzen TG über ausbildungskonform exakt "gesponnen"...


Tipp 2:
mache es alleine oder dringe nur bis Sichtweite Eingang=Ausgang vor oder lasse es ganz!

Dein Tauchpartner lenkt dich ab und er ist ein
Sicherheits-RISIKO weil:

a) er plötzlich und fälschlich der Meinung ist eine andere Richtung einzuschlagen

b) er plötzlich außer Sicht ist und du ihn aufgeregt suchen mußt und dabei deine Konzentration hinsichtlich Wahrnehmung der Umgebung fast bei null liegt

c) er hinter euch - ohne dein Wissen - Sediment aufwirbelnt
25.02.2014 19:31
Danke diverhans
Schähme mich direkt keinen von Deinen Filmen je gekauft zu haben.

Ich bin da immer nur Mitgucker gewesen, da ich in der Umgebung Fans von Dir hatte und selber Fernseher und Beamer schon länger ganz aufgegeben habe und zuhause höchstens mal youtube oder vimeo läuft.

Also verzeih mir kein Kunde zu sein, Fan bin ich jetzt spätestens. (auch wenn ich noch immer nicht jeden TG ab 10 Meter als Deko Tauchgang sehe (nur nen Witz zu unserem Ersten Email Kontakt, falls Du`s vergessen hast)
und
_____________
Hat zu seinen Aussagen irgendwer nen Widerspruch?
Ich finds plausibel und werde danach handeln und die Spools für Höhlen aufbewahren!
diverhans...autark
25.02.2014 20:32
> je gekauft

Um Mißverständnisse für stille Leser auszuräumen: um`s Verkaufen meiner Filme geht es (hier) - da angeführt - nicht. Ich bin Arbeitnehmer und verdiene dort.

> ab 10 Meter Deko Tauchgang



> zu seinen Aussagen Widerspruch

Den wird es von dem ein oder anderen, vielleicht auch von der Masse, so oder so geben. Es sei dahingestellt, ob begründet oder nicht. Meine Praxis eröffnet jedoch Möglichkeiten wo andere nur Gefahren sehen. Mein "Erfolg" gibt mir Recht - zumindest das als Gedankenanstoß öffentlich zu beschreiben.

> Spools für Höhlen

Als Richtungsweiser gehören sie auch dort hin...

> Ich finds plausibel und werde danach handeln

Plausibel ist es. Nur bitte ich dich, mit meinen Hinweisen dizipliniert und wissentlich umzugehen. Wenn du nicht zu weit weg von Schwerin bist, lade ich dich gerne zu mir nachhause zu einem kostenlosen, beratenden, weiterführenden "Fachgespräch" bzgl. Wracktauchen ein. Zwei Stunden und wir sind damit durch. Natürlich kannst du dir gewisse Dinge im Selbstudium aneignen. Du mußt lediglich herausfinden was(!) du wissen solltest.

mola Klar......
25.02.2014 21:07
Respekt Rene, kann ich mir ne Scheibe Geduld abschneiden???

Oder hast Du schon???


ag2908PADI Staff Instr.
25.02.2014 21:11
@diverhans
Hoffentlich hast du mit deinen tollen Hinweisen nicht irgendwann ein Menschenleben auf dem Gewissen
25.02.2014 22:03
Ihr hättet sehen sollen, wie er mich neben meinem ersten Thread vor Jahren hier per PN zusammengestaucht hat (hat mich mehr geärgert, als Fullcave das jemals könnte, weil es eben sehr kompetent klang und ich damals wenig erwidern konnte) - war damals genau so `unbelehrbar` wie heute (und es hat mir nicht geschadet, ich wär heute andernfalls noch nicht so weit, diese Frage zu stellen und zugestossen ist mir bisher nix).

Verantwortungsbewustsein kann man Diverhans nur mit sehr viel Unfairness absprechen.
Deshalb ist mein Respekt, nicht nur vor seiner Leistung, auch immer geblieben, trotz Streit.

Leider ist Schwerin vor der Safari ausserhalb der Reichtweite vom Rheinland aus.
Werd mal schauen, ob sich ein glücklicher Zufall ergibt und doch ne Zusatzreise klappt.
Aber ich werde eben besonders umsichtig sein und die richtig `mutigen Dinge` mir für Malta im nächsten Jahr aufsparen.

Mir war hier nur dran gelegen, das ich dazu beitragen kann, das auch wirklich alle Mittaucher gesund zurückkommen, auch die, die schon weiter sind als ich und tollkühner und mein eigenes Verhalten niemanden gefährden wird.

Danke an alle für die Beteiligung, hat mir sehr schnell sehr umfassend geholfen und besonderer Dank natürlich an Diverhans.
Das war jetzt wirklich mal eine positive Taucher.net Erfahrung - werd ich mir rot im Kalender anstreichen .
diverhans...autark
26.02.2014 00:08
Um Freds Einwand sachlich zu begenen (kein Anspruch auf Vollständigkeit!) und Razorista Gedankenanstöße zu vermitteln:

1.Penetration nur mit Doppelgerät. Dieses läßt sich mittel mitgebrachtem Schellensystem aus "D" für in Ägypten übliche 80cuft Alu-Tanks als Independent-Variante (ohne Brücke) von bspw. dem Hersteller Heser für etwa 70 Euro einfach herstellen. Ein entspr. Jacket und ein zweites Reglersystem vorausgesetzt.

2. Licht (nicht unter konventionelle 50W) mitführen in dimmbarer Variante (Vergleich KFZ: Abblenden / Dimmen bei Nebel). Fallweise in redundanter Ausführung.

3. Licht hin und wieder mal gänzlich ausschalten um "blaue Löcher" = mögliche Alternativausstiege deutlich wahrzunehmen und deren Größe einschätzen zu können.

4. kontrollierte Flossenschläge, möglichst Frogkick, besser: nur aus den Fußgelenken heraus "wedeln". Langsames Fortbewegen

5. Rundumsicht beibehalten

6. Orientierung (innen)

6.1 Konstruktion von Schiffen, hier insbesondere der Gestaltung von Innenräumen auch der Antriebsanlage kennen

6.1.1 Maschinenraum

6.1.1.1 Dieselmotor
Dort wo das "Schwungrad" sitzt ist immer hinten. Ausnahme: ggf. Hilfsdiese.
Die Hauptmaschine sitzt in der Schiffsmittellinie. Ausnahme: 2 oder 4 - Motorenanlage. Der Maschinenraum ist mittschiffs oder achtern (hinten).

6.1.1.2 Dampfmaschine
Blichkrichtung (Folge) von achten nach vorne:
Schraube, Schraubenwelle, Dampfmaschine, Kesselraum.
Zylinderkopf der Dampmaschine in Augenschein nehmen: der im Durchmesser kleinste Zylinder ist der Hochdruckzylinder und ist immer der vordere bzw. mit Blickrichtung nach achtern somit der erste. Mitteldruckzylinder sind selbsterklärend. Niederdruckzylinder haben den größten Durchmesser und liegen somit auf der Längsachse achtern.

&.1.1.3 Skylight (Maschinenraumoberlicht, Maschinenraumschacht)
Grundsätzlich vorhanden und senkrecht etwa über der Hauptmaschine. Dort gibt es Klappen die idR. bei Fahrt offen stehen. Beim Schiffsuntergang denkt niemand auch nur im Entferntesten daran diese zu schließen. Die offenen Klappen korrodieren in ihrer einen von vier Seiten (Befestigung) schnell und brechen dort weg oder wurden beim Untergang (hydrodynamische Strömung und/oder entweichende Luft) bereits weggerissen. Da kommt man idR. gut rein und auch wieder raus.

6.1.1.4 Schottwände (wasserdichte Abteilung)
Das vordere und das hintere Maschinenraumschott sind idR. "undurchdringlich" - abgesehen von Korrosionsöffnungen(!). Künstlich verenkte Schiffe haben dort einen herausgeschweißten Durchgang. Achtung: diese Öffnung gibt es nur bei künstlich versenkten Schiffen(!)

Ergo: Ein- und Ausstieg Maschinenraum nur über:
a) Oberlicht
b) Brückenhaus innen
c) Korrosions- oder Lecköffnung(en)

-> das erste Kommando bei Havarie lautet: "Schotten dicht!"

Nochmal: Nur bei künstlich versenketen Schiffen gibt es hier Öffnungen. Diesen Unterschied sollte jeder Wracktaucher kennen und berücksichtigen.

6.1.2 Brückenhaus

Die Trennwände innen (Kaninen) sind schnell korrodiert bzw. aufgelöst und/oder hydrodynamisch beim Untergang zerstört (Leichtbauweise, Kunststoff oder Holz). Grundsätzlich Niedergänge (Treppen) benutzen. Der Brückenaufbau ist in Decks unterteilt. Manche Frachter haben auf bestimmten Decks keinen umlaufendes äußeres Deck und somit KEINE Möglichkeit auf dieser Höhe / auf diesem Deck nach Außen zu gelangen. Alternative: das nächst höhere Deck aufsuchen, ggf. mehrere Decks höher. Eine letzte Möglichkeit ist immer zur Brücke (Steuerstand) zu gelangen - dort geht es immer nach außen, quasi auf die Nock (Brückenausleger). Achtung: Gaaanz moderne Schiffe haben eine geschlossene Nock.
Die bessere Alternative ist: auf dem Deck auf dem man sich befindet nach achtern tauchen. In der Regel ist dort das Deck als Galerie (offen, mit "einiger" Tür/Öffnung nach außen) gestaltet.
Weitere Alternative: Tür (Öffnung) ins Schiffszentrum (Schiffsmittellinie) suchen, denn dort befindet sich bei Frachtern überwiegend der Maschinenraum und der wiederum verfügt ober das Maschinenraumoberlicht. Letztres klingt jetzt komplizeirt, ist es aber nicht wenn man das weiß und verinnerlicht hat; ausreichend Atemgas vorausgesetzt = Doppelgerät.

6.1.3 Laderaum
In Schiffsmittellinie folgen bis zum Schott, dort aufsteigen bis Lukendeckelaufnahme. Es ist entweder nun zu sehen:
a) ein Mast oder Maststumpf mit Winden
b) die Back (Vorschiff mit typischer Ankerwinde)
c) das Frontschott (senkrecht aufsteigende "Wand"
d) die Poop (kleiner Achterschiffaufbau)

Bis auf Position a) - kann vorne oder hinten oder mittig sein (letzteres: Frachter mit Brückenhaus achtern)- weiß man wo man ist.

6.2 Konstruktion von Schiffen, hier insbesondere außen.

6.2.1 Frachter, Tanker

Diese können ihren Aufbau (Brückenhaus) mittig, oder mittig-und-achtern, oder nur achtern haben. Kleiner, moderne Schiffe auch nur im Vorschiffbereich (bspw. Bohrinsel - Versorger, Schlepper). Vorne ist in der Regel eine "Senkrechte Wand" - das Frontschott. Hinten ist idR. eine Stufen förmig abfallende Galerie. Vorne sind an den oberen Seiten Ausleger zu finden - die Brückennock. Der Schornstein und das Maschinenraumoberlicht liegen immer im Bereich der Galerie - also hinter der Brücke. Damit ist in diesem Bereich klar, in welche Richtung der Bug und das Heck angeordnet sind.
Dampfschiffe haben die Anordnung (von hinten nach vorne betrachtet): Maschinenraumoberlicht, Schornstein, Brücke.
Motorschiffe idR. übrigens auch. Bei größeren Frachtern mit Dampfmaschine befindet sich zwischen Schornstein und Brücke sehr sehr oft noch ein Laderaum und/oder der Kohlebunker und das ist konstruktiv bedingt. Bei Motorschiffen bis in die 40er Jahre ggf. nur ein Laderaum (optisch traditionell, teilweise zeitgemäß zweckmäßig beibehalten).

6.2.2 Passagierschiffe

(...) heute nicht mehr

6.2.3 Kriegsschiffe

(...)
26.02.2014 10:25
Hallo Razorista,
deine Frage wurde ja schon hinreichend beantwortet.
Daher möchte ich von einem anderen Blickwinkel darauf schauen:
- ohne einige Erfahrung im Wracktauchen - und erst recht ohne erkennbaren Grund - solltest du nicht solo in Wracks tauchen
- passe deinen Forscherdrang deinen Fähigkeiten an - die sind wahrscheinlich gering (soll kein abwertendes Statement sein, also nicht kommentieren, sondern gewichten)
- jemand aus der Gruppe sollte wissen, wo du ggf. SM reinkriechst
- wenn du aus irgendwelchen Öffnungen heraus filmen willst, dann besteht kein Grund eine Leine zu legen
- die Wracks, die ihr anfahrt, wurden schon tausendfach betaucht. Da dürfte es schwer sein, etwas wirklich herausforderndes zu machen
- Ruhe bewahren, nachdenken, ruhig handeln

Viel Spaß
ag2908PADI Staff Instr.
26.02.2014 10:42
@diverhans
Du bist ein absoluter Profi wenn es um Wracks geht und selbst du warst vielleicht das eine oder andere Mal auf dein Glück angewiesen. Du hast schon etliche Wracks betaucht und hast jahrelange Erfahrung
Aber warum empfiehlst du Tauchern mit weniger Wrackerfahrung dies dir gleich zu tun

Bei Tipps sollte man auch unterscheiden ob derjenige und die Allgemeinheit dies so machen sollte wie man selbst

Grüsse aus Dahab
26.02.2014 11:46
@vinnim
Danke für die Hinweise. (ehrlich, ohne Ironie!)

Ich bin aber nun mal jemand, der sich durch Buddys mehr gefährdet, als begleitet fühlt.

Ich tauche grundsätzlich `gefühlt` alleine, auch in der Gruppe, meine Stammbuddys sehen es oft ähnlich.
Als Kamerataucher werde ich die Gruppe, selbst wenn ich sie begleite, im Bögen umgehen, was nicht unmöglich erscheinen lässt, das ich die Orientierung verliere und alleine in Bereiche der Wracks eindringe, die der Guide nicht gut kennt.

Wie Du sagst, die Wracks werden ständig betaucht und sind von allem historisch wertvollen leergeräumt.
Forscherdrang ist da ganz und gar unnötig.

Was ich bedenken muss ist, das ich mehr Möglichkeiten habe, selbst als Guides und TLs auf dem Boot.
Sollte ich mich wirklich an einen beliebigen Ort mal überschätzen und irgendwo nicht mehr rauskommen, dann ist keine Hilfe mehr möglich (wäre ja nicht der erste Sidemount Enthusiast, dem das passiert).
Jeder Rettungsversuch würde andere sinnlos gefährden und wäre zum scheitern verurteilt.
Also darf mir das nicht passieren und ich muss dafür vorher nachdenken.

Umgekehrt bin ich derjenige der eines von drei oder vier Doppelgeräten in der geplanten Gruppe tragen wird, Stages einfach hinzufügen könnte und dadurch mehr Reichweite hat, als der Rest und bei der Suche nach verlorenen Gruppenmitgliedern als letzter auftauchen würde.

Es ist also unbedingt erforderlich, das ich mich selber darum kümmere wieder nach oben zu kommen und trotzdem auf andere mit achte.

Aus meiner Sicht verringern die Empfehlungen von Diverhans das potentielle Risiko für jeden.
Es setzt nur nicht jeder vergleichbar richtig um wie er und kennt das Layout des Schiffes schon vorehr und kann überwachsene Anlagen und Bulkheads noch als das erkennen, was sie mal waren.

Wracktaucherfahrung in Aegypten habe ich tatsächlich keine und ich plane auch nicht so viele Urlaube dort für die Zukunft, um die jemals erwerben zu können - also helfen mir solche Infos und sind dringend nötig.

Wracktauchen an sich ist für mich `keine grosse Sache`, auch wenn das sowohl grössere, als auch tiefere Tauchplätze sind, als ich gewohnt bin.
Die Umgebung der Wracks sehe ich als die bedeutendere Herausforderung.
Dekoaufstieg in der Strömung erlebe ich sonst selten, `Decke-über-Kopf` hingegen ständig.

Ich bin nun mal Sidemount-Anfänger ohne grosse vorherige Taucherfahrung und werde immer in Situationen kommen, wo ich mich weit ausserhalb meiner Brevetgrenzen wiederfinde und dabei keinerlei Belastung fühle und komplett selber entscheiden muss, wo die Grenzen nun gezogen werden müssen.

Mein Ziel auf dieser Reise sind nicht die Wracks, sondern Riffspalten und Cavernen.

Das untertauchen einer Ruderanlage, oder Schiffschraube ist mir wichtiger und mehr der Grund das in Aegypten im klaren Wasser zu machen, als das eindringen ins Innere.

Wahrscheinlich wird es sowieso darauf hinauslaufen, das ich mir die meisten Wracks ausschliesslich von aussen ansehe, oder mal ne Brücke von innen.
Aber es besteht ja immer die Möglichkeit, das es sich anders ergibt und man eine Gelegenheit nicht verpassen will, oder einem tollkühneren Buddy folgt.
diverhans...autark
26.02.2014 12:18
@ vinnim

@Fred

Ich habe es schlüssig dargelegt: Leine legen plus einholen bedarf einen wesentlichen Anteil der (persönlichen) Aufmerksamket, zu Lasten des Wrackerlebnisses und der Rundumsicht zur Wahrnehmung.
Zudem - ich schrieb es bereits -
es gibt den Plan eine Leine zu legen und sich somit zu versklaven.
In der Höhle ist Leine legen Grundvoraussetzung, da Eingang idR. gleich Ausgang ist und es eine Menge Verzweigungen (Irrgarten) und selten Alternativausgänge gibt. Leine legen im Wrack ist nicht Grundvorausetzung, da es hier oft opportun ist einen anderen Ausgang zu wählen. Lieber Fred, ich kann dir das gerne im direkten Gespräch begreiflich machen. Hier in der Schriftform führt das zu weit bzw. führt das zu nichts.

Befasse dich mit den örtlichen Gegebenheiten im und am Wrack, befasse dich mit der Konstruktion von Schiffen und den möglichen Zuständen nach dem Untergang bzw. nach den Jahren des stetigen Verfalls - das ist die bessere Altentative.
Und eben dieser Aufwand ist nicht jedermanns Sache.

In den Kursen zum Wracktauchen kann strukturell nichts anderes als Leine legen vermittelt werden. Allein schon aus der kurz vermittelten Grundlage heraus und zur Absicherung juristischer Folgen. Dennoch ist es Unsinn, einen Wrackkurs - so wie bisher gehandhabt - kommerziell anzubieten. Wracktauchen kann dir und erst Recht nicht der Masse, einfach niemand vermitteln. Dafür ist es dann doch zu komplex und setzt eine Liebe zur Sache, zum Detail voraus. Auch ich kann nur Gedankenanstöße vermitteln und auf wichtige Details aufmerksam machen.

Höhle kannst du relativ allgemein und strukturiert lehren, Wrack nicht(!). Deswegen ist Wrack noch lange nicht als "Königsdiziplin" anzusehen, es ist einfach nur mein Standpunkt dass "Wrack" im Grundsatz (allgemeingültig) nicht zu vermitteln ist, jedenfalls nicht auf der derzeit vorherrschenden Bandbreite / für den nur halbherzig interssierten Taucher.

Ich habe geschrieben, dass ich "in 2h mit Razorista mit dem Thema durch bin". Das kann ich mit Razorista und vielleicht mit Müller, Schnedermann und Hupfenhuber machen. Nicht aber mit jedermann. Ich strebe da ein "Auswahlverfahren" an und merke aufgrund meiner Erfahrung, wer geeignet erscheint und wer nicht und schließe daraus resultierend gewisse Person einfach aus. Das wird sich eine kommerzielle Bude nicht leisten (wollen). Also werden auch hier allgemeingültige Standards kreiert und die können eben nur heißen: Leine legen.

Die Allgemeinheit soll gerne (weiterhin) die Leine legen, Fred.
Razorista hat aber eine konkrete Frage gestellt und darauf habe ich entsprechend reagiert. Razorista ist ein Freak und ich bin sicher, dass er meine Argumentation mittels Weiterbildung, Selbstudium, Training und Tauchgänge innerhalb seiner Leistungsgrenzen (Wissensstand) richtig umsetzen wird.
diverhans...autark
26.02.2014 12:30
> Mein Ziel auf dieser Reise sind nicht die
> Wracks, sondern Riffspalten und Cavernen.

Sag das doch gleich "du Nase"!

Nun gut, halte dich an deinen Leistungstand.

Und spinn mir "meine" Wracks nicht zu sehr ein.
Ich will mich in "deinen liegengelassenen Leinen" nicht umbringen...
ag2908PADI Staff Instr.
26.02.2014 13:16
@divrhans
" Ich strebe da ein "Auswahlverfahren" an und merke aufgrund meiner Erfahrung, wer geeignet erscheint und wer nicht und schließe daraus resultierend gewisse Person einfach aus."

Dann muss ich wohl nicht auf eine Einladung warten
Bodensee_CHAI / EFR Instr. / PDA Instructortrainer
26.02.2014 13:32
@Hans
Meine Leidenschaft sind Wracks. Ich bereite mich vor und habe mich für das Tauchen mit dem Rebi entschieden. Zum Wracktauchen gehöhrt so einiges:
- Taucherfahrung
- Selbsteinschätzung
- Sich mit dem Wrack auseinander setzen
- Tauchgangsplanung (vor-,wärend- und nach dem TG)
- usw.
So ein 35-40m Turisten Wrack stellt nicht unbeding die grosse Herausforderung dar.

Ich habe erst mit dem Rebi angefangen und auch keine Technische Ausbildung. Die mache ich jetzt und zwar in kleinen Schritten. Mein Ziel ist es im 2015 die Haven zu betauchen. Auch tifer als die 40m Marke.

Die Jura bei uns im Bodensee ist auch ein Wrack und für mehr oder weniger all die welche in der Region Wohnen ein Tauchziel bei dem Mann/Frau gewesen sein will.
Ich habe das Plastikkärtchen Wrack.
Leinen legen wurde ebenfalls geübt, aber viel wichtiger war es sich mit dem Wrack auseinander zu setzen. Wo kann ich rein, wo wieder raus. Hat ein anderer vieleicht die Idee es anders herum zu machen. All dies gehöhrt zu dem Kurs.
Flossenschlagtechniken, Bootskunde, usw..

Grundsätzlich gebe ich Dir recht, aber nur die Erfahrung zählt.

E schön`s Tägli
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