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Wracktauchen Marseille

Hallo Zusammen,

ich möchte gerne in Südfrankreich Wrack tauchen gehen, kenne Cavalaire sur mer und Hyeres, sowie St. Tropez. Von daher würde ich mir gerne die Region um Marseille vornehmen.

Meine Frage, welche Wracks liegen dort und mit welche Basis kann man diese betauchen?

Schöne Grüße,
B0B
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diverhans...autark
12.12.2013 22:46
> ...Wracks...

etwa 300...

Ich zähle mal 10 auf:

SS "Liban" Tauchtiefe = 36m
SS "Dalton" TT = 33m
MS "Chauen" TT = 32m
SS " Drome" TT = 55m
MS "Torzeur" (Wrackreste) TT = 22m
SS "Batavia" TT 20m
Bark (Segler) "St. Domenico" TT = 34m
SS "Chilton" TT = 30m
SS "Kleber" (westlich Marseille) TT = 12m
SS" Miquelon" TT = 50m

Exakt benennen kann ich dir etwa 80

Basis:
fahre in den Vieux-Port,Icard Maritime, Quai Marcel Pagnol

Angefahren wird:
SS "Liban" und die Wracks an Ile Planier (Chauen, Dalton). Alles andere ist Verhandlungssache. Ich habe mir damals ein Boot gekauft weil ich nicht mehr "betteln" wollte und war dort 2 Jahre regelmäßig / intensiv und unabhängig unterwegs.

Also, wenn du noch `was spezielles wissen möchtest...
diverhans...autark
12.12.2013 23:22
Na gut, bevor du deine Kohle und deinen Tauchurlaub (Urlaubszeit) in den Sand setzt:

Marseille hinsichtlich Wracktauchen taugt nur was, wenn du über ein eignes, sehr schnelles und seetüchtiges Boot verfügst. Ideal ist ein sechsfünfziger GFK-Rib mit 140PS - für 2-3 Leute.
Die Basen fahren selten die Wracks an - zu riskant.

Du hast vor Ort einen ernsten Gegner - den Mistral, ein Fallwind. Drei Tage kommt er, drei Tage bleibt er und drei Tage geht er. Und Fallwind heißt: eben noch Flaute und eine Stunde später Sturm mit ordentlich Seegang. Ideale Tauchzeit ist ganz früh morgens. Der Wind kommt überraschend. Und wenn du auf Ile Planier bist brauchst du ein sehr schnelles Boot um nach Hause zu kommen. Selten ist es vor Ort einen ganzen Tag lang ruhig. Wenn, dann solltest du 2 Wochen Urlaub einplanen.
Übrigens: Im Sommer kann bei Mistral binnen 24h die Wassertemperatur von 26°C auf 13° fallen.

Ich habe "Jahre" gebraucht um allein die "Liban" mit einer Tauchbasis anzufahren. Dann habe ich mir halt ein eigenes Boot bauen lassen (dem Gebiet und meinen Bedürfnissen angepasst) und bin zu meinen Wracks gekommen, nun auch bei schwerer See.

Tipp: lass es!

Weiche (wieder) nach Cavalaire sur mer aus; ich bin sicher du kennst noch lange nicht alle Wracks in der Gegend - ich schon und kann dir gerne namentlich behilflich sein.

Alternativen sind:
1) Port Vendres - reichlich gesegnet mit Wracks,wenngleich die Sicht dort recht schlecht ist.
2) Cabo de Palos (allerdings Spanien) bei Cartagena. Die richtig spektakulären Wracks dort liegen allerdings bei 50-60m TT. Und für La Hormiga - ein Riff mit 4 spektakulären Wracks brauchst du eine Genehmigung, die du mindestens ein halbes besser ein Jahr vorher bentragen musst. Aber(!), dort fährt man dich DANN allerdings auch hin. Wer das macht, sage ich dir wenn du umdisponiert hast.

Marseille - ohne eigens Boot, zum Wracktauchen eine schlechte Wahl. Zu shoppen und Häuser gucken 1A. Aber vielleicht hat sich ja "gestern" was geändert.
diverhans...autark
12.12.2013 23:54
Ähm .. einen hab ich noch um dir die Reise (ohne eigenes Boot) zu vermiesen:

Wenn du mal tatsächlich Flaute hast und leider Ost-West-Meeresströmung, dann kriegst du die Kloake von Marseille an der SS "Liban" und der "Batavia" voll auf den Schnabel. Nicht etwa dass nur die Sicht kaum 10m beträgt, sondern ...
Glaube mir, das willst du nicht.

Wenn du dich für die Gegend interssierst, dann solltest du versuchen zu bekommen:

Naufrages en Provence, Cose, Ligurie, Languedoc-Roussillon, Sinistres maritimessurvenus de 1850 à nos jours Naufrages d`avions ou Le Livre des Epaves * Jean-Pierre Joncheray.

Ich habe vor 10 Jahren schon 300 Euro dafür bezahlt. Ich denke - heute das Doppelte. Aber das Werk ist für den Freak jeden Euro Wert. Darum steht es bei mir auch im Glas-Kasten.

Die Spar-version ist:
Jean-Pierre Joncheray, 80 épaves à Marseille et dans sa région, Edition GAP, ISBN:2 74170 290 X, EAN: 9782-74170-2900

Und für ganz, ganz kleines Geld die Touri-Sporti-Wracks der Region:

http://www.amazon.de/Wracks-im-Mittelmeer-Kurt-Amsler/dp/3861321602/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1386888656&sr=8-1&keywords=wracktauchen+im+Mittelmeer

Letzteres für den Einstieg hinreichend...

Also, bis denne
tauchgeistPDG Seepferdchen3 und überhaupt!
13.12.2013 09:39
Grundsätzlich hat Rene recht, mit enem eigenen Boot ist es besser / leichter .
Dei von ihm benannte Basis findest Du unter http://visite-des-calanques.com/

Schau mal hier rein:
http://scubaspot.free.fr/index-marseille.html

Die Seite wird zwar nicht mehr gepflegt, aber die grundlegenden Inforamtionen stimmen ncoh mit dem Realleben überein.

Von den meisten Basen , die dort zur Zeit ihre Dienste anbieten, werden allerdings Wracks wie die "Lagoubran" nicht mehr angefahren, es sei denn, man ist persönlich bekannt.

Meine Empfehlung zur Zeit ist, allerdings am simpelsten mit französischen Sprachkenntnissen :
http://www.goudes-plongee.com .

Die üblichen Formalien kennst Du ja aus Hyeres ...

tg
Vercingétorixold school
16.12.2013 10:56
Ihr könnt einem aber auch alles vermiesen
17.12.2013 21:03
Hallo,

es stimmt schon, Marseille ist nicht immer einfach, kann aber auch einfach sein. Wir sind zum Point Rouge gefahren, dort ins Wasser gesprungen und um die Ile Maire zur Liban geschwommen. Dann weiter gefahren in den (Fähr-) Hafen, über die großen Blöcke geklettert und zur Chilton.

Nachmachen auf eigene Gefahr!
diverhans...autark
17.12.2013 21:52
Von Land aus an die "Liban"?
--> Hmm ..da halte ich nichts von: zu anstrengend, zu weit.

Von Land aus an die "Chilton"?
--> Das war früher einfacher als heute. Denn heute muss man sich gegenüber den Sicherheitsleuten am Hafentor erklären. Ich habe es - ohne Boot - so bisher immer geschafft. Wenn das gelungen ist, ist die "Chilton" ein hervorragender Landtauchgang. Allerdings stimmt es, dass man klettern muss.
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