Walfang: Norweger stellen Negativrekord auf

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01.08.2014 17:44
Kategorie: News

Mehr tote Wale als je zuvor durch Norwegens Waljagd

Walfang Norwegen
Norwegische Walfänger haben in der laufenden Fangsaison (siehe auch Meldung vom 18.Juni des Jahres)  laut Aussagen von Greenpeace und anderen Umweltschutzverbänden einen Negativrekord aufgestellt und so viele Tiere getötet wie nie zuvor seit der Wiederaufnahme der Waljagd vor über 20 Jahren. Arvid Johansen von Norwegens Rafisklag, der Vertriebsorganisation der Fischer erläuterte in der Zeitung „Lofotposten“ gestern: „Bis jetzt sind wir in diesem Jahr bei 682 Tieren. Es ist komisch, dass da so eine Dynamik im Walfang ist."

Die bisher höchste Zahl an Walfängen (aus dem Jahr 2003) hatte 647 betragen. "Es sind noch ein paar Boote draußen, und ich glaube, dass wir die 700 überschreiten werden, bis die Saison vorbei ist", sagte Johansen. Die Quote für Norwegens Walfänger liegt bei 1.286 Tieren.

Japan bricht wiederholt Zusage

Wie bereits im Juni berichtet macht Japan macht weiter Jagd auf Wale: Fast genau vier Monate nach dem Grundsatzurteil zum Walfangverbot für die Antarktis wurden wieder Tiere getötet. Die japanischen Walfänger haben 115 Tiere im Pazifik erlegt, teilte die japanische Fischereibehörde diese Woche mit. Der Fang umfasst hauptsächlich Furchenwale (90 Seiwale und 25 Brydewale).

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Damit hat Japan zum zweiten Mal seit dem Urteil des Internationalen Gerichtshof (IGH) Ende März eine Waljagd durchgeführt. Damals hatte der IGH einer Klage Australiens stattgegeben und gegen Japan geurteilt. Wie ein Hohn klingen die Worte des damaligen Verhandlungsführer in den Ohren: "Als Staat, der sich an Recht und Gesetz hält und als verantwortungsvolles Mitglied der Weltgemeinschaft wird Japan die Entscheidung des Gerichts befolgen", kommentierte Koji Tsuruoka das Urteil direkt nach der Verkündung in Den Haag. Japan führt für den Walfang seit jeher „wissenschaftliche“ Gründe ins Spiel, macht dabei aber keinen Hehl daraus, dass das Fleisch der Tiere primär kommerziellen Zwecken zugeführt wird (siehe Meldungen in Infobox).